Sokrates

 

 

 

 

 

Die Jugend 

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„Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“

Sokrates 

(Autorenschaft unter Vorbehalt)

 

Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verach-tet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Ge-sellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinan-der und tyrannisieren ihre Lehrer.“

Sokrates 

(Autorenschaft unter Vorbehalt)

 

Das Orakel von Delphi nannte Sokrates den weisesten Mann Grie-chenlands – oder wenigstens Athens, was damals wohl auf ungefähr das Selbe herauskam.

 

Dieses Sokrates-Zitat ist ein gutes Beispiel-Exemplar dafür, daß die Weisheit keine Fixierung kennt, keine Linearität, keine Verläßlich-keit, keine Permanenz....

 

Es zeigt: Selbst ein als „weise“ bezeichneter Mann ist zeitweilig auch nur ein pröttelnder, dummer Kerl, festgefahren in seinen Denk-Blockaden. Er ist also ein ganz normaler Mensch.

 

Die Jugendzeit (3) ist genau die richtige Zeit, in der die Autorität verachtet werden muß, in der den Eltern, stellvertretend für alle bestehende und einengende Ordnung, widersprochen werden muß.

 

Dieser radikale (!) Widerspruch ist ein wichtiger Teil auf dem Weg in den Verantwortungs-Modus, in den Erwachsenen-Status (4).

 

Und Weisheit (6) ist nicht Teil dieser Rebellion-Phase.

 

Eigentlich könnte man erwarten, daß einem Mann vom Schlage Sokrates derartige und offensichtliche psychologische Zusammen-hänge in der geistigen Entwicklung zum Mensch-Sein nicht ganz fremd sind.

 

Aber Erwartung (2) hegen ist auch

nicht... der Weisheit letzter Schluß.

 

  

 

Delphi, Sokrates, nirmalo
Delphi, Zentral-Griechenland

 

 

 

 

 

   „Um sich zu erkennen, wie man ist, braucht es eine außerordentliche

   geistige Beweglichkeit, denn das, was ist, verändert sich ständig, und

   wenn der Geist fähig sein soll, ebenso schnell zu folgen, darf er nicht

   an irgendein Dogma, einem Glauben oder ein Handlungsschema ge-

   bunden sein.“

– Jiddu Krishnamurti      

 

 

 

 

 

 

Erkenne dich selbst !

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Eine der schönsten Forderungen des Sokrates (in Einklang mit dem über einem Eingang des Apollo-Tempels von Delphi prangenden Imperativ): 

Erkenne dich selbst!

Nosce te ipsum.

 

Einwand: "Wozu Sokrates uns auffordert, ist eines der schwierigsten Unterfangen."

 

Im Prinzip... Nein.

 

Einwand: "Man lügt sich über sich selbst viel zu gern in die eigenen Ta-schen!"

 

That´s it. Das ist die Barriere. Helfen kann vielleicht die andauern-de Frage an sich selbst: „Wer bin ich?“ Und dann... alles verwerfen, was man nicht ist. Allerdings sollte man radikal ehrlich dabei sein – wenn man es denn wirklich wissen will.

 

Einwand: "...sich selbst zu erkennen, vielleicht leistet der Psychothera-peut die nötige Hilfe."

 

Es gibt ein paar Situationen, in denen uns niemand helfen kann, in denen wir ganz auf uns allein gestellt sind. Die Frage nach dem, wer wir sind, ist eine solche. Informationen können wir zwar von Außen bekommen, aber Erkenntnisse... können wir nur selbst und ganz allein gewinnen.

 

Einwand: "Erkenne Dich selbst" wird historisch..."

 

Diesem Imperativ läßt sich kein Copyright zuordnen, denn er hat mit „Geschichte“ gar nichts zu tun, er steht in Korrelation zur Gei-stigen Reife. Erst wenn sich jemand für mehr als nur das Materielle und das Soziale interessiert, gewinnt der Satz an Bedeutung.

 

Auf der sozialen Ebene ist diese Aufforderung nicht relevant. Er ist an Menschen gerichtet, die sich dem Spirituellen öffnen.

 

Einwand: "...exklusive Nutzungrechte haben soll."

 

Du solltest deine Lesehilfe putzen! 😎 Die Existenz hält nicht viel von Akkumulation und Verknappung, also von "exklusiver Nut-zung", sie ist eher kommunistisch drauf: Von „wesentlichen Dingen" können wir uns nur selbst abhalten, hier können wir uns nur selbst behindern, denn:

 

Wesentliches steht uns allen offen

und ist zudem jederzeit erreichbar.

 

Einwand: "...für alle, die ein solcher Gedanke "anrührt."

 

Ja, wenn dich die Aufforderung: "Erkenne dich selbst!" anspricht, könnte es sein, daß du reif dafür bist, dich selbst zu erkennen. Aber Achtung: ...dich selbst!

 

Du bist damit allein gelassen. Ganz allein.

Kein Buch der Welt kann dir da beistehen.

 

"Er ist an Menschen gerichtet, die sich dem Spirituellen öffnen."

 

Ja, das ist so. Jemand, der im Materiellen und in der Gesellschaft verwurzelt ist, kann mit dieser Aufforderung nichts anfangen, sie ist für ihn nicht formuliert.

 

ERKENNE  DICH  SELBST !

 

...ist an Menschen gerichtet, die anfangen, sich dem Spirituellen zu öffnen.

 

Es gibt Dinge, die sind über den Intellekt nicht zu verstehen. Es könnte schon helfen, wenn wir allein zwischen „Nützlichem“ und „Wesentlichem“ unterscheiden würden.

 

  • Nützliches läßt sich intellektuell verstehen.

  • Wesentliches können wir mit dem logischen Verstand nicht begreifen.

 

Die Forderung: Erkenne dich selbst!“

macht in der Gesellschaft keinen Sinn.

 

Man denkt dabei eher an... Personalausweis, Stammbaum, polizeili-ches Führungszeugnis, Schulnoten, Beruf, Versicherungsnummer, Kontostand, Parteizugehörigkeit, IQ, Geschlechtszugehörigkeit, Ansehen, Erfolg, Macht/Ohnmacht, Selbstbewußtsein, Aussehen, Körpergewicht, Stimme, Familienstand, Selbstbild, u.s.w.

 

Auf der sozialen Ebene 

ist das Nützliche relevant, auf

der spirituellen Ebene das Wesentliche.

 

Erkenne dich selbst!“ ist eine Aufforderung an solche Menschen gerichtet, die im Begriff sind, die Gesellschaft zu verlassen, die sich auf den Weg richtung Spiritualität machen, die anfangen, den Blick nach Innen zu richten.

 

Die Logik kann das und auch diese Aufforderung...  nicht begreifen.

 

Einwand: "Erkenne dich selbst (Franz Kafka)"

 

Wie mir scheint, mißverstehst du das Ausgangszitat als Teil einer zu interpretierende Unterhaltungs-Literatur. Herr Kafka hat sich auch schon mal... daran versucht. Entweder du verstehst unmittelbar – oder nicht.

 

Einwand: "...es gibt wohl allerlei Möglichkeiten sich an ein solches Zitat heranzutasten."

 

Nein, gibt es nicht. Es gibt Aussagen, die verstehst du – oder nicht.

 

Solchen kannst du mit keinem Autor, keiner Interpretationshilfe und auch mit Gouglen nicht beikommen. An den Sinn des Zitates (tiefste Selbsterkenntnis) traut sich nur jemand heran, der auch die Reife hat, es wirklich wissen zu wollen. Alle anderen... lesen Belle-tristik.

 

Franz Kafka: "Beobachte Dich ist das Wort der Schlange"

 

Was spricht denn dagegen, dich zu beobachten? Wie willst du dich denn jemals selbst erkennen, wenn du nicht mal dich selbst ent-spannt, aber scharf beobachtest?

 

Franz: "Es bedeutet: Mache Dich zum Herrn Deiner Handlungen"

 

Es genügt, wenn du deine Handlungen beobachtest, du mußt nicht „Herr“ über was auch immer werden. Aber auch die Körper-Emp-findungen beobachten, die Gefühle und (wichtig:) alle aufkommen-den Gedanken!

 

Franz: "Du ... bist Herr Deiner Handlungen"

 

Für Kontrollfreaks ist es wichtig, „Herr über etwas“ zu sein. Kon-trolle, Denken, Anspannung, Arbeit, Streß, Mühe...

 

All das wird für die Selbsterkenntnis weder vorausgesetzt, noch ge-braucht. Im Gegenteil: Tiefenentspannung bei vollem Bewußtsein (Meditation) ist hier hilfreich.

 

Franz: "wenn man sich sehr tief hinabbeugt, hört man auch sein Gutes"

 

Solange du dich auf der sozialen Ebene befindest, dort wo die Be-wertungen stattfinden, bist du nicht reif... Da hilft auch das tiefste „Hinabbeugen“ nichts.

 

Franz: "Dich zu dem zu machen, der Du bist"

 

Auch das ist Quatsch: Niemand muß erst... oder kann zu dem gemacht werden, der er ist. Hier geht es nicht um „machen“ oder „werden“, sondern um „erkennen“ (dessen, was schon da ist).

 

Einwand: "Das sog. Dreischichtenmodell unterscheidet: Dichtung / Hochliteratur – Unterhaltungsliteratur – Trivialliteratur."

 

Für das Ganze reicht schon EIN Begriff: Unterhaltungsliteratur.

 

Die meisten „philosophischen“ Bücher – ob einfach oder kompli-ziert gehalten – zähle ich dazu. Wenn man in der Literatur differen-zieren will, braucht´s intelligent gewählte Kriterien.

 

Einwand: "Franz Kafka ist dir auch nicht ans Herz gewachsen."

 

Warum sollte mir irgend etwas „ans Herz wachsen“?

 

Einwand: "...intellektuelle Reflexionsebenen und Erkenntnisgewinn."

 

Nicht „und“ sondern „oder“.

 

Entweder... intellektuelles Reflektieren

Oder... Erkenntnis.

 

Der Intellekt wird überbewertet, er ist nicht so wichtig, wie er sich nimmt. Er bewegt sich nur im Bekannten und bleibt – rotierend wie ein Hamster – in seinem engen Verstand.

 

Erkenntnisse 

sind von Bedeutung.

 

Erkenntnisse sind immer neu und frisch und schon damit in jedem Fall ein Gewinn für das Individuum, manchmal auch für das Kol-lektiv. Erkenntnisse kommen wie Sternschnuppen... aus einer anderen Dimension. Sie haben mit dem Verstand (direkt) nichts zu tun; der übernimmt bloß die Nachbereitung.

 

(Wer schon mal eine Erkenntnis hatte, dem sage ich hier nichts Neues.)

 

Einwand: "Metaphysische Erleuchtungs-Phantasien."

 

Was bitte, soll denn das sein? Phantasien sind, was sie sind: Phan-tasien, Gedankengebilde jenseits der Realität. Ihr Inhalt spielt keine Rolle.

 

Einwand: "Ich favorisiere den wachen Geist."

 

Das klingt gut. Der wache Geist ist aber ein, zumindest im Moment der Wachheit, gedankenleerer Geist.

 

Einwand: "...getreu dem Aufklärungscredo."

 

Treue und Aufklärung...

gehen nicht zusammen.

 

Treue steht für Bindung;

Aufklärung, für Freiheit.

 

Aufklärung und Credo...

gehen auch nicht zusammen.

 

Glaube & Hoffnung gehören zusammen – wie zwei Münz-Seiten. Wenn man tief genug hinschaut, wird man Angst als die Wurzel dieser Münze ausmachen können.

 

Aufklärung ist

für Freigeister.

 

Sie ist nichts für Angsthasen.

 

Einwand: "R. Descartes: Ich denke, also bin ich."

 

Mit diesem Satz ist man wieder im Tiefschlaf angekommen.

 

Wenn man ihn denn wenigstens „intellektuell reflektieren“ würde; schon dann... könnte er so nicht stehen bleiben. Mit der Aussage „Coito, ergo sum“ kommt man der Wahrheit schon mal ein bißchen näher.

 

Einwand: "...wertzuschätzenden Zugang zu menschlichen Seinsfragen initiieren."

 

Mit diesen Worten hast du ansatzweise die Meditation als solche beschrieben.

 

Meditation steht für Aufwachen.

 

Die meiste Literatur, also die...

Belletristik steht für Einschlafen.

 

Was ist...

AUFKLÄRUNG ?

 

Der Aufklärung liegt der Entschluß zugrunde, sich aus der

selbstgebastelten Unmündigkeit heraus...  zu emanzipieren.

 

  • Aufklärung hat einen Anfang – in Form einer Entscheidung, einer Um-Entscheidung.

  • Aufklärung ist nichts, das wir von außen bekommen könn-ten, nichts, was gekauft oder gegeben werden könnte.

  • Aufklärung kann weder (an)gelesen, noch studiert und auch nicht gelehrt werden.

  • Aufklärung ist kein Verfahren, das irgendwann einmal abge-schossen wäre.

  • Aufklärung ist die permanente Bereitschaft, sich für die Wahrheit offen zu halten.

  • Aufklärung bedeutet, die volle Verantwortung für die ei-gene Sicht auf die Welt, auf ihre Details und auf sich selbst zu übernehmen. 

 

Einwand: "Daß "Erkenne Dich selbst" scheinbar auf den Apollon-Kult zurückgeht, ist keinesfalls unerheblich."

 

Doch. Ob der Satz auf irgend etwas oder auf irgend jemanden „zu-rückgeht“, ist bedeutungslos.

 

Erst recht im Spirituellen...

ist Geschichte ohne Belang.

 

Einwand: "sondern ermöglicht weitere, tiefere Erkenntnisse."

 

1. Nenn mir EINE Erkenntnis, die du dank dieses Imperativs gewin-nen konntest.

2. Was bitte, sind „tiefere Erkenntnisse“? Haben Erkenntnisse Höhen und Tiefen? Haben sie nicht.

3. Wieso „weitere ... Erkenntnisse“? Gab es schon eine?

4. Wieso weißt du von Erkenntnissen, die in der Zukunft liegen?

 

Erkenntnis ist ein

spontanes Verstehen.

 

Ob es zukünftig jemals ein solches Ereignis geben wird, bleibt im Ungewissen.

 

Einwand: "Hüte Dich, dich allein für die Quelle zu halten, und die Be-reitschaft zur "Spiritualität" allen anderen abzusprechen."

 

6. „dich allein für die Quelle zu halten“ Wo liest du das? Bitte eine genaue Stellen-Angabe.

7. Wie könnte ich dir denn „die Bereitschaft zur "Spiritualität" ab-sprechen“?

8. Warum sollte ich das wollen? Wenn du bereit bist, bist du bereit.

9. Könnte ich es denn überhaupt, dich davon abhalten? Wie sähe das aus?

10. Mal den Fall mal angenommen, ich würde mich „allein für die Quelle zu halten“, wem würde denn das schaden? Das wäre doch bloß albern. Mehr nicht. Das hätte mit dir gar nichts zu tun.

 

Kümmere du dich um deine Quelle. Anders geht es nicht. Verknap-pung gibt es hier nicht: Niemand ist von der Quelle abgeschnitten.

 

Die Zugangsberechtigung...

kann nicht entzogen werden.

 

Einwand: "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" ("Sapere aude!") - das war das Motto der Aufklärung. Damit einher ging das Bestreben, sich von alten Denkweisen und früheren Vorstellungen zu befreien. Die Menschen sollten ihren Kopf benutzen und nichts als gegeben hinnehmen."

 

So weit ganz einig, sowohl mit dir in diesen Sätzen als auch mit dem Immanuel. Nichts anderes sage ich.

 

Du schließt den Satz mit: "...nichts als gegeben hinnehmen ohne es mittels der Vernunft zu hinterfragen" und betonst die Vernunft.

 

Damit bin ich nicht einig – egal, wer´s sagt. Denn das ist zu wenig, zu kurz. Der Verstand kriegt nicht viel mit.

 

Der Imperativ muß lauten:

 

Nichts Gesagtes oder Geschriebenes ist – wie ein unumstößli-ches Naturgesetz – hinzunehmen. Alles ist mit den Mitteln der Intelligenz und dem Sensorium für Wahrheit zu hinterfragen!

 

Der Verstand und seine „Vernunft“ bilden nur einen kleinen Teil im reichen Kompendium der Möglichkeiten der Intelligenz.

 

Wenn wir nur auf ihn, den Verstand setzen, sitzen wir in der Falle. Dann ist die von Immanuel Kant geforderte Selbst-Aufklärung nicht möglich.

 

Die Intuition ist dagegen schon ein ganz anderes Kaliber.

Der Verstand ist dann...  für die Nacharbeitung zuständig.

 

 

 

 

Aufklärung

 

 

Folgendermaßen schimpft Immanuel Kant im Jahr 1784 in der Ber-linischen Monatsschrift:

- - -  Zitat-Anfang - - -

 

Aufklärung = ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschul-deten Unmündigkeit.

 

Unmündigkeit = ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.

 

Selbstverschuldet = ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache der-selben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen.

 

Sapere aude ! 

Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!

 

Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung frei-gesprochen, dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen.

 

Es ist so bequem..,

unmündig zu sein.

 

Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, so brauche ich mich selbst ja nicht zu bemühen. 

 

Ich habe es nicht nötig zu denken – andere werden das lästige Geschäft schon für mich übernehmen.

 

- - -  Zitat-Ende - - -

 

Der Imperativ „Erkenne dich selbst!“ ist nicht identisch mit dem... „Lies das Gedankengestrüpp anderer Leute“. Warum sich mit ollen Kamellen ("Geschichte der Philosophie") beschäftigen? Sie geben keine Antworten auf die akuten Fragen.

 

Einwand: "...das Buch ist lesenswert."

 

Ein Buch ist lesenswert?

Warum sind die Fragen

nicht bedenkenswert ?

 

Wer selbst denken kann, sollte die Dinge selber bedenken und sich nicht unnötig belesen. Beim Repetieren von Kurztexten wirken auch die gefiederten Papageien... ein bißchen albern.

 

Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!I. Kant

Ich teile die Ansicht bezüglich des Wertes eigenständigen Denkens.

 

Wer aber nicht selber denken kann, der soll sich selbstverständlich gerne an den Denk-Ergebnissen anderer Leute erfreuen können!

 

 

 

 

 

 

 

Zufriedenheit

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Genügsamkeit ist 

natürlicher Reichtum, 

Luxus ist künstliche Armut. 

Sokrates

 

Ja, das ist so. Das Wort „Genügsamkeit“ würde ich gerne gegen „Zufriedenheit“ austauschen wollen, weil Genügsamkeit Assoziatio-nen von „sich selbst auferlegtem Zwang“ ermöglicht.

 

Die Jagd nach Reichtum

ist Ausdruck von Armut. 

 

Zufriedenheit = ist Reichtum.

 

 

 

 

Drei Aspekte

 

 

„Ich weiß, daß ich nichts weiß.“

– Sokrates

    

Diese Feststellung des Griechen Sokrates kann unter mindestens drei Gesichtspunkten verstanden werden: 

 

  1. Sie kann als ein Ausdruck von bedauern verstanden wer-den, als ein Klagen darüber, nichts zu wissen.

  2. Es kann sich um eine neutrale, also nüchterne Betrachtung der Lage handeln: Ich weiß daß ich nichts weiß und das ist in Ordnung so.

  3. Sie kann eine freudige Note enthalten: Ich weiß daß ich nichts weiß und es fehlt nichts. Die Intelligenz ist – wie die Atemluft – vorhanden und also ist auch Weisheit jederzeit möglich. Der Ballast des Wissens (inkl. dem der Idee, wis-sen zu müssen, zu sollen) wird hier nicht gebraucht.

 

 

 

 

Betr. Sokrates

 

 

"Ich, der ich weiß, mir einzubilden, daß ich weiß, nichts zu wissen, weiß, daß ich nichts weiß."

~ Sokrates

 

"Du siehst nun, lieber Kleonidas, in welchem Sinne Sokrates ein öffentlicher Lehrer genannt werden kann, wiewohl er nie eine Schu-le gehalten noch gestiftet, nichts geschrieben, und mit allen seinen Bemühungen, die Leute, die mit ihm umgehen, weiser und besser zu machen, keinen Obolus gewonnen hat.

 

Auch ist zwischen ihm und den Sophisten, die den Unterricht in den Wissenschaften, besonders in der Moral, Politik und Demago-gik als eine Profession treiben, nicht die geringste Ähnlichkeit.

 

Er gibt sich so wenig für einen Gelehrten aus, daß er sich vielmehr im Scherz, zuweilen auch wohl in vollem Ernst, auf seine Unwissen-heit viel zu Gute tut.

 

Der ganze Unterschied, hörte ich ihn einmal sagen, zwischen mir, der nichts weiß, und diesen bewunderten Herren, die Alles wissen und sich dafür bezahlen lassen, besteht darin, daß sie zu wissen glauben, was sie nicht wissen, ich hingegen weiß, daß ich nichts weiß."

...sagt Aristippos von Kyrene (griechischer Philosoph und Sokrates-Schüler)

 

 

 

 

Vermeintliches Wissen

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„Ich weiß, daß ich nichts weiß.“

– Sokrates

Entweder man weiß das - oder nicht. 

 

Schon der erste Schritt, sich dieser Aussage logisch zu nähern..., und man ist unrettbar im Verstand verstrickt. Dieses "Wissen" ist kein Ergebnis mit Hilfe der Logik: Es ist nicht das Ende eines (Denk-(?)Prozesses.

 

Man weiß es einfach.

(Oder eben nicht.)

 

Sokrates wurde nicht deshalb "weise" genannt, weil er nichts wußte, sondern weil er wußte, daß er nichts weiß.

 

  • Wenn wir nichts wissen, sind wir dumm.

   Wenn wir wissen, daß wir nichts wissen, sind wir weise.

  

Aber weil wir soo viel Angst davor haben, nichts zu wissen, erklären wir Sokrates lieber zu einem "großen Philosophen", dann hat das alles nichts mit uns zu tun.

 

"Wahrheit kann immer nur die Wahrheit einzelner Menschen sein." und...

 

Wahrheit ist NICHT

kommunizierbar.

 

Sonst könnten man sie schon beim Discounter kriegen.

 

Einwand: "Man sollte vielleicht eher die Zeit in der Sokrates gelebt hat und die Umstände, die ihn zu dieser Aussage haben hinreißen lassen, mit hinzufügen."

 

Wir müssen nicht erst irgendwo hin buddeln gehen, um die Aussage des Sokrates begreifen zu können. Selbst wenn alle Bibliotheken der Erde um diesen Satz herum abfackeln: Kein Problem. Im Gegenteil: So kannst du ihn viel besser sehen. Es hat nichts mit Archäologie zu tun. Schau einfach genau hin und... du weißt. 

 

Einwand: "Heisenbergsche Unschärferelation. Durch die Beobachtung wird das Objekt der Beobachtung verändert. Ich weiß also nichts 100%ig. Ich weiß, dass ich nicht weiß.

 

Yes. Die Wissenschaft (was wir derzeit so nennen) nähert sich mit ihren Methoden ganz langsam den Erkenntnissen, die die Weisen schon vor tausenden Jahren formuliert hatten.

 

Erkenntnisse sind von jedem erfahrbar,

aber dennoch... nicht kommunizierbar.

 

Einwand: "Und was sagen die Quantenphysiker? "Wir wissen, dass unsere Theorie falsch ist, aber wir haben nichts besseres."

 

Die Theorie

ist immer falsch, sie ist

ihrer Natur nach niemals wahr.

 

Dennoch ist nichts falsch an einer Theorie/Hypothese, solange man sie als solche, nämlich als temporäres Hilfskonstrukt sieht und kein Glaubensbekenntnis daraus macht.

 

Einwand: "Und was sagen die Quantenphysiker?"

 

Hier spricht einer: Der Quanten Activist (1:17:48) Wenn theoreti-sche Quantenphysik auf Weisheit trifft... Meine Empfehlung. 

 

 

 

 

Etwas (oder jemand) sein

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Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.“

– Sokrates

Wer immer das so gesagt haben mag,

ist vielleicht ein guter Geschäftsmann, aber keinesfalls ein Mystiker.

 

Diesen Quatsch dem Sokrates unterzuschieben, ist schon hanebü-chen 🤗 denn:

 

Schon auf der Reifestufe des Weisen (6) gibt es kein werden mehr; "ich bin" ist mehr als genug. Wer weiß, daß er ist, wird nicht "wer-den" wollen, das wäre absurd.

 

Etwas oder jemand werden wollen, ist auf den Ebenen (2) und (3) der geistigen Reife ganz natürlich, auf der Stufe (7) aber unbekannt.

 

 

 

 

 

 

 

Zitate des Sokrates

 

 

„Alle Menschen sind sterblich. Du bist ein Mensch, also bist du sterb-lich.“

Sokrates  (Autorenschaft unter Vorbehalt)

 

„Bedenke, daß die menschlichen Verhältnisse insgesamt unbeständig sind, dann wirst Du im Glück nicht zu fröhlich und im Unglück nicht zu traurig sein.“

 

Der Grund davon, mein Freund, ist dieser:  Ich vermag noch nicht gemäß dem delphischen  Spruche mich selbst zu erkennen. Lächerlich aber scheint es mir,  solange  man  dies  nicht  kennt,  das  Fremde  zu  erforschen.  Darum laß ich jenen Dingen  ihren  Lauf  und  nehme  den  Glauben  über  sie  an,  wie  er dem  Brauche  entspricht,  und  erforsche,  wie  ich eben  sagte,  nicht  jene,  sondern  mich  selbst,  ob  ich  etwa  ein  Untier  bin,  verschlungener  und  aufgeblasener  als Typhoni , oder ein milderes und einfacheres Geschöpf, das ein göttliches und gebändigtes Schicksal von Natur erlost hat. Aber, Freund, indem wir so reden – war das nicht der Baum, zu dem du uns führen wolltest?" 

Sokrates (nach Platon: "Phaidros oder Vom Schönen"

 

"Der Kluge lernt aus allem und jedem,

der Normale aus seinen Erfahrungen,

der Dumme weiß schon alles besser."

Sokrates  (Autorenschaft unter Vorbehalt)

 

„Der Mensch handelt schlecht, wenn er das Gute nicht weiß.“

 

Die Meinungen der Masse sind Gespenster, mit denen man Kinder er-schrecken kann.

 

Ein Schwätzer wünschte, von Sokrates Rhetorik zu lernen.
Der Philosoph verlangte von ihm doppelt soviel Honorar

wie von anderen.
„Aber warum?“ lautetet die Frage.
„Weil ich dir nicht nur das Sprechen, sondern auch das 

Schweigen beibringen muß.“ 

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Gutes Gelingen 

ist zwar nichts Kleines, 

fängt aber mit Kleinigkeiten an.

― Sokrates

Unser menschliches Handeln 

besteht ausschließlich aus der 

Verkettung von Kleinigkeiten.

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Nosce te ipsum! „Erkenne dich selbst!

– Sokrates

(Übersetzung der griechischen Inschrift: Gnothi seauton (Γνῶθι σεαυτόν) über dem Eingang zum Apollo-Tempel in Delphi)

 

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„Gerade den Philosophen kennzeichnet diese Gemütsverfassung, die Verwunderung. Denn diese, und nichts anderes, ist der Anfang der Philosophie."

 – Sokrates

Ich würde sie heute einen Impuls nennen.

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„Heirate oder heirate nicht. Du wirst beides bereuen.“

Sokrates  (Autorenschaft unter Vorbehalt)

 

"Ich bin mir jedenfalls bewußt, daß ich keine Weisheit besitze, we-der groß noch klein." – Sokrates (nach Platon)

"Keiner von uns beiden, so kann man wohl sagen, weiß etwas Schönes und Gutes. Aber dieser glaubt zu wissen und weiß nicht, ich aber, der ich ebensowenig weiß, glaube das nicht. Daher scheine ich um ein weniges weiser zu sein als dieser, da ich nicht glaube zu wissen, was ich nicht weiß." – Sokrates  (nach Platon)

Kurz: "Ich weiß, nicht zu wissen."

 

«Nicht das Leben ist das zu erstrebende höchste Gut, sondern das gute Leben» 

 

Nur der ist weise, der weiß, dass er es nicht ist.

 

"τὸ ἀδικεῖν τοῦ ἀδικεῖσθαι κάκιον"

„Unrecht tun ist schlechter denn Unrecht leiden.“ 

 

„Wen das Wort nicht schlägt, den schlägt auch der Stock nicht.“

 

„Wer die Welt bewegen will, sollte erst sich selbst bewegen.“

 

"Wer kann was Kluges, wer was Dummes denken, das nicht die Vorwelt schon gedacht?"

 

Wie glücklich ich bin, daß es so viele Dinge gibt, die ich nicht brauche.

 

Sokrates  (Autorenschaft unter Vorbehalt)

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Wolfgang H. Pleger

 

 

 

 

Eine Fälschung, bzw. falscher Autor:

 

"Das Geheimnis des Wandels ist, deine ganze Kraft nicht auf das Bekämpfen des Alten zu konzentrieren, sondern auf das Formen des Neuen." "The secret of change is to focus all your energy not on fighting the old, but on building the new.” Das sagt ein Mann namens "Sokrates" in dem Roman von...

 

– Dan Millman: "Way of the Peaceful Warrior: A Book that Changes Lives"