Karl Raimund Popper

 

 

 

 

 

Aberglaube

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Aberglaube ist ein Wort, das wir nur mit größter Vorsicht verwenden dürfen: mit dem Wissen, wie wenig wir wissen und wie sicher es ist, daß wir selbst, ohne es zu wissen, in verschiedenen Formen des Aberglaubens befangen sind.“

– Karl Raimund Popper

 

Popper: „»Aberglaube« ist ein Wort, das wir nur mit größter Vorsicht verwenden dürfen...“

 

Und warum folgst du deiner Warnung nicht?

 

Unser Leben in dieser Dimension besteht zu 99,9% aus notwendigem (!) „Aberglauben“.

 

(Aber-)Glauben = hier verstanden als Konglomerat all der Vermutungen/Annahmen bezüglich dessen, was wir in einem x-beliebigen Augenblick tatsächlich nicht wissen (können).

 

Ohne permanent aufkommende Annahmen, Mutmaßungen, Erwartungen, Vermutungen, spontane Theoriebildung und dergleichen, könnten wir gar nicht (über-)leben.

 

Und wenn z.B. Newton über lange Zeit einer bestimmten Theorie anhing..., was solls? Wir können einen Wechsel von einer Annahme zu einer anderen erst dann vollziehen, wenn die Bereitschaft dafür gegeben ist.

 

Vielleicht passiert der Wechsel bei Leuten, die nicht eine bestimmte Theorie/Meinung verfolgen, sondern vorrangig an der Wahrheit interessiert sind, etwas schneller. 

 

Ja, der vorwurfsvolle Begriff „Aberglaube“ wird vorrangig von Leuten verwendet, die die vielen Schichten ihres eigenen Aberglaubens übersehen oder gar nicht sehen können.

 

Karl Raimund: "Unter den drei Geistesriesen ... unter diesen drei Größten..."

 

Du sprichst von Fachleuten!

 

Es bedarf einer guten Portion Minderwertigkeitsdenken, um auf andere (Mit-)Menschen Riesenhaftes, also ÜBERGRÖßE zu projizieren.

 

Es gibt keinen...

Übermenschen.

 

Vom Niedrigsten bis zum Höchsten, alles ist genau so... in dir vorhanden. 

 

Karl Raimund: "Die Naturwissenschaften sowie die Sozialwissenschaften gehen immer von Problemen aus; davon, daß etwas unsere Verwunderung erregt."

 

Verwunderung ist (noch) kein Problem, ist nicht mit „Problem“ identisch. Fragestellungen und Hypothesen sind ebenfalls nicht per se ein Problem.

 

Das Wort "Problem" ist dem Wort "Not" verwandt. Not und Probleme sind dramatische Ausnahmesituationen.

 

Es ist eher eine hochdringliche... (energetisierte) Neugierde (2), welche die Forschung vorantreibt, aber keinerlei Not.

 

Karl Raimund: "...daß jede wissenschaftliche Entwicklung nur so zu verstehen ist, daß ihr Ausgangspunkt ein Problem ist."

 

Das ist Quatsch. Daß du sie „nur so verstehen“ kannst, das mag ja sein, das ist aber etwas anderes.

 

Der Ausgangspunkt von Forschung ist eine simple Frage – mit unterschiedlicher Dringlichkeit zur Beantwortung.

 

Karl Raimund: "Zur Lösung dieser Probleme verwenden die Wissenschaften grundsätzlich dieselbe Methode,"

 

Das hoffe ich jetzt mal nicht, denn das würde ja bedeuten, daß in der Wissenschaft nahezu gar keine Intelligenz genutzt würde. 😳

 

Karl Raimund: "...die der gesunde Menschenverstand verwendet."

 

Auch das wäre (oder ist ?) fatal, denn... 

 

"Der gesunde Menschenverstand ist ein Konglomerat von Vorurteilen, die uns vor dem 18. Lebensjahr eingetrichtert worden sind.“

– Albert Einstein

 

Ich teile diese Definition. Sie weist uns darauf hin, daß viele unbewußte Element in ihm stecken, die alles andere... als „wissenschaftlich“ zu nennen sind. Glaubensbekenntnisse trifft es schon genauer.

 

Aber... es ist zu befürchten, daß viel mit diesem manipulierten Ding gearbeitet wird; was sehr viele Arbeiten verfälscht, solange dem Forschenden dies nicht bewußt ist.

 

Karl Raimund: "Eine Lösung nach der anderen wird ausprobiert und eliminiert."

 

Das ist eine der primitivsten Möglichkeiten, den Weg zu finden. Wir sollten es vielleicht doch mal auch mit Intelligenz probieren?

 

Mindestens zusätzlich...

zu den simplen Methoden:

  1. (intelligente) Fragen stellen

  2. intelligente Methoden finden

  3. intelligente Deutungsversuche

 

Mit der Interpretation steht und fällt der Wert der Arbeiten. Sie benötigt den Königsanteil an Intelligenz.

 

Und etwas Weisheit (6), durch die erst wichtige/bedeutsame Fragen gestellt werden können, würde der Wissenschaft nicht schaden. Sie ist sogar dringend erforderlich!

 

Keine Ahnung, was man an diesem Buch finden kann, dessen Titel doch schon... die Unwahrheit ist.

 

 

 

 

Draufsicht

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Einwand: "Oft habe ich das Gefühl, dass du dich für einen Übermenschen hältst - immer über der Sache schwebend."

 

Wofür wir uns halten, ist nicht so wichtig.

 

Aber keine Sorge: Wenn du über einer Sache schwebst, wenn du sie also aus einer höheren Perspektive betrachtest, von einer höheren Warte aus..., das macht dich noch nicht zum „Übermenschen“.

 

Das ist nur eine alternative Weise zur Frosch-Perspektive, eine Sache zu betrachten.

 

  

 

 

Alles Leben

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Alles Leben ist Problemlösen.“

– Karl Raimund Popper

 

Diese Aussage (und also auch dieser Buchtitel) ist natürlich völliger Blödsinn; allenfalls... ein Aberglaube.

 

 

 

p

Unser Wissen

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„Durch unser Wissen unterscheiden wir uns nur wenig, in unserer grenzenlosen Unwissenheit aber sind wir alle gleich.“

 

– Karl Raimund Popper

Das sind mal weise Worte. 

Und was du hier sagst gilt nicht nur für vermeintliches Wissen.

 

Auch in dem, was wir denken, in dem, was wir sagen und in dem, was wir tununterscheiden wir uns - bei Licht betrachtet - so minimal, daß es der Rede nicht wert ist.

 

In dem was wir sind, sind wir

ausnahmslos alle 100% gleich.

 

Wir sind Brüder. Ob wir uns nun gegenseitig erschlagen, oder nicht.

 

Nur, wenn wir verblendet sind und den Bruder nicht als Bruder erkennen, können wir Spielzeugbomben basteln und Krieg führen.

 

In Beethoven´s Ode an die Freude singt man: "Alle Menschen werden Brüder..." Aber das ist falsch, denn...

 

 Alle Menschen SIND Brüder.

 

Je genauer wir hinsehen, desto schneller schmelzen die Unterschiede dahin. 

 

 

 

 

Logisch

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Einwand: "Alle Brüder sind Menschen. Keine Schwester ist ein Bruder. Da aber alle Brüder Menschen sind, ist eine Schwester kein Mensch."

 

Das ist ein Beispiel dafür, in welche Albernheiten uns die LOGIK führt, wenn wir sie nicht einmal einer intelligenteren Sichtweise wegen, verlassen.

 

Ein Beleg dafür, daß die Logik für 

sich genommen... strohdumm ist.  

 

 

 

 

Regierung

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„Es kommt nicht darauf an, wer regiert, solange man die Regierung ohne Blutvergießen loswerden kann.“

– Karl Raimund Popper

 

Es ist schon erstaunlich, wer alles sich zu albernen Statements in Schlagzeilen-Manier einer „großen“ Tageszeitung hinreißen läßt.

 

 

 

 

Philosophieren

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"Jeder Rationalist muß mit Kant sagen: Die Philosophie kann man nicht lehren – höchstens das Philosophieren; das heißt, die kritische Einstellung."

– Karl Raimund Popper

Karl Raimund: "Jeder Rationalist...“

 

Rationalist“ – Kein Ausdruck der Moderne. 😊

 

Du kannst wahrscheinlich die Enge nicht sehen, die in deinem Begriff steckt. Du versuchst – das gottseidank Unmögliche – das Höhere, die Intelligenz in das Kleinere, in die Ratio zu quetschen. Ein Ding der Unmöglichkeit. Du kannst vielleicht nicht sehen, daß die Ratio, ein Teil des intellektuellen Verstandes, real nicht die Größe und Weite hat, die du ihr zusprichst.

 

Aber hättest du „Intelligenzialist“ gesagt, dann wäre ich wohl auch ein bißchen zusammengezuckt: Christ, Kommunist, Existenzialist, Feminist, Rationalist, ...und der Freigeist sucht das Weite.

 

Allein die Endung „ist macht die Sache schon viel zu eng.

 

Karl Raimund: „...muß mit Kant sagen: Die Philosophie kann man nicht lehren – höchstens das Philosophieren.“

 

Hier bin ich sowohl mit dir, als auch mit dem Immanuel Kant einig. Zu 100% !

 

Es wird viel zu viel gelesen, aber zu wenig.. intelligent beobachtet.

 

Das betrifft natürlich auch deine Bücher: Lesen ist nicht Intelligenz-fördernd, Philosophieren (im Wortsinne) dagegen sehr wohl.

 

Das Philosophieren muß spätestens in

den letzten Schuljahren gelehrt werden!

 

Die Philosophie-Literatur dagegen... ist bedeutungslos, da sind wir drei uns einig.

 

Karl Raimund: „...das heißt, die kritische Einstellung."

 

Hier sind wir nicht mehr einig:

 

Die „kritische Einstellung“ ist nicht das Nonplusultra. Sie ist auch eine enge Form, die Dinge zu betrachten.

 

Wir brauchen

 

* das intelligente Lesen

* das intelligente Lernen

* das intelligente Denken

 

Die Intelligenz ist größer > als unser Gehirn, größer als unser Verstand, größer als unsere Ratio, größer als unsere Logik.

 

 

 

J

Nuancen

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„Unser Wissen kann nur endlich sein, während unser Nichtwissen notwendigerweise unendlich sein muß.“ ("Our knowledge can only be finite, while our ignorance must necessarily be infinite.")

 

Am 20. Januar 1960 vor der Britischen Akademie: "It might be well for all of us to remember that, while differing widely in the various little bits we know, in our infinite ignorance we are all equal."

 

Es dürfte uns gut tun, uns manchmal daran zu erinnern, daß wir zwar in dem Wenigen, das wir wissen, sehr verschieden sein mögen, daß wir aber in unserer grenzenlosen Unwissenheit alle gleich sind"

 

– Karl Raimund Popper

 

Nicht nur „in unserer grenzenlosen Unwissenheit“ sind wir alle gleich. In allen wichtigen Bereichen sind wir ebenfalls alle gleich, unterscheiden wir uns gar nicht.

Bewußtsein, zum Beispiel.

 

Bewußtheit ist nichts Persönliches, nichts Abgezirkeltes.

 

Sie ist uns manchmal, oder oft, oder sogar meistens oder fast immer gar nicht bewußt, die Bewußtheit, aber sie ist immer da. Wir können uns ihrer jederzeit wieder erinnern und... bewußt sein. Die Bewußtheit gehört keinem einzelnen Menschen; so wenig, wie der blaue Himmel über uns etwas mit einer einzelnen Person zu tun hat.

 

Nur in der Peripherie unterscheiden wir uns ein bißchen durch die unterschiedlichen Ego-Strukturen, die speziellen Konditionierungen und durch die verschiedenen Wissens- und Bildungs- Religions- und Erfahrungs-Kompendien. Klingt nach viel, ist aber im Vergleich gesehen, nicht der Rede wert.

 

Karl Raimund: Es dürfte uns gut tun, uns manchmal daran zu erinnern...“ 

 

Ja, wir sollten von den paar Nuancen, durch die wir uns voneinander unterscheiden, nicht so viel Aufhebens machen. 

 

Einwand: "Gerade durch diese paar Nuancen entstehen bei den meisten die Dramen."

 

Ja, durch diese paar Nuancen plus Verstand plus Emotional-Körper plus Ego-Struktur...

 

Das ist allerdings nur dann und nur so lange der Fall, wie die Identifikation mit den Elementen an der Peripherie besteht, solange die Illusion Bestand hat, daß „ich die Drama-Figur bin“.

 

Wird das Drama als solches

erkannt, ist es keines mehr.

 

 

 

 

Unser Wissen

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"Unser Wissen ist ein kritisches Raten, ein Netz von Hypothesen, ein Gewebe von Vermutungen."

Karl Raimund Popper

Dem ist (fast) nichts hinzuzufügen. 

 

Wir wissen so gut wie nichts..,

glauben statt dessen fast alles.

 

 

 

 

Sokrates

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„Wie Sokrates weiß der Stückwerk-Ingenieur, wie wenig er weiß. Er weiß, daß wir nur aus unseren Fehlern lernen können. Daher wird er nur Schritt für Schritt vorgehen und die erwarteten Resultate stets sorgfältig mit den erreichten vergleichen."

– Karl Raimund Popper

 

Daß du den Sokrates nicht verstehst, nicht verstehen kannst, ist nicht verwunderlich, denn um ihn verstehen zu können, mußt du selber... seine Methode anwenden. Mit dir selbst, oder mit anderen, die dazu bereit sind.

 

Warnung:

Die Bereitschaft zu radikaler Wahrhaftigkeit... ist Voraussetzung!

 

Mit Intellektuellen geht das nicht, die sind dafür ungeeignet. Denn für die sokratische Methode, die auch „Mäeutik“ oder „geistige Hebammentechnik“ genannt wird, sind Unwissenheit und Ego-Abstinenz erforderlich. Dazu ist niemand bereit, der große Stücke auf "seinen" logisch funktionierenden Verstand und seine Reputation hält. Denn der Ego-Verstand wird arg malträtiert. Und die wohlvertrauten und bis dato gut verteidigten Meinungs-Strukturen werden gründlich auseinander genommen. 

 

Sokrates ist nur etwas

für wagemutige Leute.

 

Das Wissen oder Nichtwissen des Sokrates ist nicht mit deinem oder dem des Ingenieurs vergleichbar.

 

2. Du sagst, wir könnten "nur aus unseren Fehlern lernen". Uns stehen aber mindestens zwei verschiedene Qualitäten des Lernens zur Verfügung:

 

  • Primitive Formen des Lernens

  • Intelligente Formen des Lernens

 

Die von dir genannte Methode ist eine der primitivsten. Das spricht zwar in keiner Weise gegen sie, nur ist sie beileibe nicht die einzige!

 

Die Anerkenntnis, daß das Fahrrad ein primitive Methode innerhalb der verschiedenen Methoden der menschlichen Fortbewegung darstellt, spricht in keiner Weise gegen das Fahrrad. Aber wir wissen, daß wir nach Bedarf wählen können: Denn das Fahrrad bietet uns nur EINE Methode.

 

 

 

 

Theorie

 

  

"Wir können ... nicht sicher wissen, ob eine Theorie wahr ist."

 

– Karl Raimund Popper

Keine Theorie ist wahr.

 

Der Begriff „wahr“ paßt instrumentell nicht zum Begriff „Theorie“. Eine Theorie ist im engen Sinne immer falsch, weil sie immer bloß Mutmaßung ist.

 

Theorie = ist ein theoretisches Hilfsinstrument, ein provisorisches Gedanken-Konstrukt auf dem Weg zur Erkenntnis der Realität.

 

Ist die Wahrheit erkannt,

ist alle Theorie... obsolet.

 

Wann immer und solange eine Theorie im Spiel ist,

ist die Erkenntnis der Wirklichkeit noch außen vor. 

 

   

 

 

Freundliche Gesinnung

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Bei gutezitate liegt auch diese Variante vor:

 

("We must plan for freedom, and not only for security, if for no other reason than only freedom can make security more secure.")

„Wir müssen für die Freiheit planen und nicht für die Sicherheit, wenn auch vielleicht aus keinem anderen Grund als dem, daß nur die Freiheit die Sicherheit sichern kann.“

Karl Raimund Popper

 

Es korreliert mit der Geistigen Reife des Kleinkindes (2), wenn wir nur für uns Freiheit und Sicherheit fordern, aber gegen die Anderen zu Wasser und zu Land Schutzmauern errichten... weil sie uns einerlei sind.

 

Die Sicherung unseres Wohlstands hier in West-Europa scheint uns wichtiger zu sein, als die Frage, wie es den Menschen außerhalb unserer Wohlstands-Zone geht, ob sie genug zu essen und sauberes Wasser zum Trinken haben.

 

Uns interessiert, mit welcher Art Antrieb unsere Autos zukünftig fahren können. Das Öl geht zur Neige, jetzt brauchen wir Nickel, Kobalt, Lithium, seltene Erden und andere Stoffe, die wir oft aus Gegenden beziehen, wo es den Menschen an Bildung und Gesundheitsunterstützung, wo es ihnen an Grundlegendem mangelt.

 

Es ist die ausschließende Forderung nach Freiheit und Sicherheit für UNS, unter Ausklammerung der liebevollen Verantwortung gegenüber den ANDEREN, die uns sukzessive erst den Verlust der Sicherheit und in der Folge auch den der Freiheit beschert.

 

Verantwortung allein ist noch kalt. Erst die liebevolle Verantwortlichkeit, also eine freundliche Gesinnung, kann die Dinge wandeln.

 

Ich stelle mir vor, daß nicht nur Ägypten in der Lage ist, innerhalb von 12 Jahren nahe Kairo eine neue Millionenstadt incl. Flughafen zu bauen und nicht nur Indien in der Lage ist, in kurzer Zeit 100 neue moderne Städte zu bauen, sondern auch Europa fähig und willens ist, ebenfalls nach modernsten Standards wenigstens ein paar kleine Städte in die Afrikanischen Wüsten zu bauen, um kurz- bis mittelfristig den vielen Flüchtenden nicht nur billige Zelte und Almosen, sondern eine Perspektive auf der Basis der Menschen-Würde zu bieten.

 

Einfach so. 

Weil wir eine Familie

sind und... weil wir es können.

 

 

 

 J

Mit Sicherheit

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Wir müssen für Frieden sorgen und nicht nur für die Sicherheit, einzig aus dem Grund, weil nur der Frieden Sicherheit sicher machen kann.“

Karl Raimund Popper

 

In deiner Forderung, lieber Karl Raimund, instrumentalisierst du Edles zum Zwecke des Erreichens von Nicht-Edlem. 🤗

 

Wenn wir Krieg und Frieden mal einander gegenüber stellen, dann ist die „Sicherung“, ist der Begriff „Sicherheit“ dem Krieg um einiges näher, als dem Frieden. Denn mit dem Begriff „Sicherheit“ geht es uns in Wirklichkeit um die Wahrung und Sicherung von Interessen.

 

Meistens geht es um materielle Dinge, um die Sicherung von... 

  • Eigentum,

  • Grund und Boden,

  • Rohstoffen,

 

aber es geht auch um die Sicherung von... 

  • Wirtschaftsinteressen,

  • (Landes-)Grenzen,

  • Macht und Einfluß.

 

In diesem Zusammenhang wird auch gerne von der „Berührung lebenswichtiger Interessen“ gesprochen. Dies soll eine „Notwehr-Situation“ suggerieren, damit die „Wichtigkeit“ erklären und in der Folge... die Legitimation von Aktion oder Aktionsbereitschaft begründen.

 

Friedensbereitschaft

ist eine andere Kategorie.

 

Wer an Frieden interessiert ist, ist an Balance interessiert, an Ausgleich, an Harmonie. Derjenige ist interessiert, den Anderen zu verstehen und kann deshalb  a u c h  dessen Interessen sehen und anerkennen. Er sieht die Befindlichkeit, den Zustand des oder der Anderen, versteht deren Bedingungen und erfaßt ...die Situation im Ganzen.

 

Friedensbereitschaft

setzt Offenheit für Intelligenz und

die grundsätzliche Befähigung zu Mitgefühl voraus.

 

Aus dem Blickwinkel der Geistigen Reife betrachtet, befinden wir uns, wenn wir vorzugsweise auf Sicherheit aus sind (weil Ego-geleitet), auf deren untersten Stufen (1) und (2) und wer die hier definierte Friedensbereitschaft aufweist, ist (gemeinwohl-geleitet) mindestens auf der Stufe (4), vielleicht sogar auf (6) zuhause.

 

Die Basis des Sicherheits-Denkens ist Angst,

der Grund der Friedensbereitschaft = Liebe.

 

 

 

 

Philosophische Probleme ?

 

 

Wittgenstein hat einmal gesagt, es gebe gar keine philosophischen Probleme."

– Karl Raimund Popper

So ist es. Noch nicht bemerkt? 😎

 

Es gibt keine philosophischen Probleme. 

 

Wenn es Probleme gibt, sind es menschliche Verstrickungen, die zuallermeist den menschlichen Verstand zur Ursache haben. Die Philosophie (mit ihren Bestandteilen Intelligenz, Weisheit, Wahrheit, Klarheit...) ist bereits die Medizin. Und Medizin... ist niemals Selbstzweck. Nur wenn wir uns sehr blöd anstellen, können wir die Medizin verunreinigen. Das ist dann aber kein Problem der Philosophie, sondern eines des Verstandes.

 

In der Diskussion gibt es Konflikt, im
philosophischen Gespräch... Klarheit.

 

Wo es Konflikt gibt, ist persönliches Interesse oder Rechthaberei im Spiel. Dort, wo das EGO bestimmend ist, wird die Wahrheit verraten. Und wo Wahrheit verraten wird, findet kein philosophisches Gespräch statt.

 

Sophismus (also die Haarspalterei) und
Rechthaberei sind nicht (!) Philosophie.

 

Die Gefahr oder die Möglichkeit, daß ein philosophisches Gespräch in eine Diskussion abrutscht, ist natürlich jederzeit gegeben: Hier ist Achtsamkeit, also Bewußtheit geboten.

 

Ohne klare Ausrichtung

aller Beteiligten an der Wahrheit,

ist kein philosophisches Gespräch möglich. 

 

 

Wahrheit... ist nicht demokratisch.

Wahrheit...  kennt keinen Konsens.   

 

Die Wahrheit ist auch nicht mehrheitsfähig. Sie kennt nicht einmal den „kleinsten gemeinsamen Nenner“, ganz im Gegenteil:

 

Kompromißlosigkeit ist

eines ihrer Markenzeichen.

 

Wahrheit = ist stets gegenwärtig.   

 

Anders steht es mit der Weisheit: Sie ist nicht immer gegenwärtig, denn sie ist Relevanz-abhängig. Das heißt, sie zeigt sich nur in einer problematischen Situation — so wie auch die Medizin nur in Relevanz existiert, sich als Medizin... nur als Medium in Bezug auf eine problematische Situation zeigt.

 

Was ist Philosophie?

 

 

 

 

Studium der Philosophie ?

 

 

Kann es sein, daß das Studium der Philosophie in erster Linie aus der Frage besteht: "Wie schaffe ich es, mich schnellstens für 99,99% der Mitmenschen unverständlich zu machen?"

 

Das wäre allerdings ein Mißbrauch an der Bedeutung des Namens "Philosophie", denn:

 

Weisheit ist einfach.

 

Der einzige Grund für Unverständlichkeit in der Philosophie darf sein, wenn es um Genauigkeit geht, um Exaktheit, um Differenzierung. Das natürlich nicht absichtlich, sondern nur, wenn und weil es unvermeidlich ist. Denn kompliziert und unverständlich ist nur die akademische Sprache, besonders die der Logik, aber nicht die Weisheit selbst.

 

Die Weisheit selbst...

ist nicht akademisch.

 

Büchern kann man sich akademisch nähern, der Weisheit nicht – außer, man will sie vorsätzlich verfehlen. Den Ideen anderer Leute kann man sich akademisch nähern, aber nicht der Weisheit.

 

In der philosophischen Fakultät scheint sie fast unerwünscht zu sein, die Weisheit, zumindest ist das Wort... mit einer Art Scham belegt, so als wäre die Liebe zur Weisheit etwas Unanständiges. 

 

Das ist ein bißchen so, wie wenn sich die Mediziner vor dem Wort „Heilung“ fürchten.

 

Wer Philosophie... als intellektuelle Arbeit

versteht, hat Philosophie nicht verstanden.

 

 

 

 

Zitate des Karl Raimund Popper

 

  

„Alles Lebendige sucht nach einer besseren Welt.“

 

„An uns liegt es, zu entscheiden, was der Zweck unseres Lebens sein soll, und unsere Ziele zu bestimmen.“

 

"Der Rationalist ist einfach ein Mensch, dem mehr daran liegt zu lernen, als recht zu behalten."

 

"Der Versuch, den Himmel auf Erden einzurichten, erzeugt stets die Hölle. Dieser Versuch führt zu Intoleranz, zu religiösen Kriegen und zur Rettung der Seelen durch die Inquisition."

 

"Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab."

 

„Die Frage, wer herrschen soll, ist falsch gestellt. Es genügt, wenn eine schlechte Regierung abgewählt werden kann. Das ist Demokratie.“

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"Ein empirisch-wissenschaftliches System muss an der Erfahrung scheitern können."

– Karl Raimund Popper

Logik der Forschung 17

 

Empirie = griechisch εμπειρία (empeiría), Erfahrungswissen.


Erfahrungswissen sammeln... funktioniert auf einem sehr niedrigen (kindlichen (2) Niveau der Möglichkeiten, auf die Dinge zu sehen.

Die uns bekannte Wissenschaft nutzt derzeit nur diese und erkennt keine andere Methode an. Damit betreibt sie eine unintelligent anmutende Form der Selbstbeschränkung.

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"Gehirn: das Instrument, mit dem unser Geist Musik macht." 

 

"We should therefore claim, in the name of tolerance, the right not to tolerate the intolerant."

"Im Namen der Toleranz sollten wir uns das Recht vorbehalten, die Intoleranz nicht zu tolerieren." 

 

„Jede Regierung, die man wieder loswerden kann, hat einen starken Anreiz, sich so zu verhalten, daß man mit ihr zufrieden ist. Und dieser Anreiz fällt weg, wenn die Regierung weiß, daß man sie nicht so leicht loswerden kann.“

 

„Man hat nur die Wahl zwischen Vernunft und Gewalt.“

 

„Nie überlegen, was morgen sein wird, sondern das tun, was man heute tun kann.“

 

„Optimismus ist Pflicht. Man muß sich auf die Dinge konzentrieren, die gemacht werden sollen und für die man verantwortlich ist.“

 

„Selbstkritik und Aufrichtigkeit sind die erste Pflicht im Berufsleben.“

 

„Sollte auch einer einst die vollendete Wahrheit finden, so wüßte er es doch nicht. Es ist alles durchsetzt von Vermutung.“

 

„Unsere Einstellung der Zukunft gegenüber muß sein: Wir sind jetzt verantwortlich für das, was in der Zukunft geschieht.“

 

"Unser erstes Ziel heute muß der Friede sein. Der ist sehr schwer zu erreichen in einer Welt wie der unseren, wo Leute wie Saddam Hussein und ähnliche Diktatoren existieren. Wir dürfen hier nicht davor zurückschrecken, für den Frieden Krieg zu führen."

 

„Von allen politischen Idealen ist der Wunsch, die Menschen glücklich zu machen, vielleicht das gefährlichste.“

 

„Während wir Philosophen noch streiten, ob die Welt überhaupt existiert, geht um uns herum die Natur zu Grunde.“

 

„Wir müssen also das ideologische Prinzip des freien Marktes auf jeden Fall durch ein anderes ersetzen: durch das Prinzip, die Freiheit nur dort zu beschränken, wo es aus dringenden Gründen notwendig ist. Und das heißt, daß die Ansichten in vielen Fällen nicht übereinstimmen werden, wo die Grenze des Notwendigen zu ziehen ist.“

 

„Wir wissen nichts, das ist das Erste. Deshalb sollten wir sehr bescheiden sein, das ist das Zweite. Daß wir nicht behaupten zu wissen, wenn wir nicht wissen, das ist das Dritte.“

 

„Wir wissen nicht, wo oder wie wir mit der Analyse dieser Welt beginnen sollen. Es gibt keine höhere Weisheit, die es uns sagt. Selbst die wissenschaftliche Weisheit sagt es uns nicht. Sie sagt uns nur, wo und wie andere Menschen angefangen haben und wie weit sie gekommen sind.“

– Karl Raimund Popper