Alexandre Dumas

 

 

 

 

 

Was ist Geschichte ?

 

  

Die Geschichte ist nur der Nagel...

an den das Gemälde gehängt wird. 

– Alexandre Dumas

 

 

 

 

Zustandsvergleich

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"Es gibt weder Glück noch Unglück auf dieser Welt, es gibt nur eine Vergleichung eines Zustandes mit einem anderen, mehr nicht."

 

Alexandre Dumas

 

Ja, der Alexandre befindet sich – zumindest im Moment dieser seiner Einsicht – auf einer hohen geistigen Ebene. Denn auf den niedrigeren Ebenen vergleichen wir „die Lage“ mit einer anderen und bewerten sie... als gut oder schlecht.

 

Es gehört eine gute Portion Reife dazu, die Gegebenheiten nicht in schwarz und weiß aufzuteilen, sondern jede für sich... zu sehen.

 

Alexandre: „Es gibt weder das Glück noch gibt es das Unglück“.

 

Beide sind nicht real, sondern bloß vergleichende Bewertungen unseres Verstandes. Eine Lage ist real, eine Gegebenheit ist real.

 

"Glück" & "Unglück" sind dagegen bloß Hirngespinste.

 

- Urteilen verengt,

- Urteilen verhindert Verstehen.

- Und auch das: Urteilen verhindert Erkenntnis.

 

Jiddu Krishnamurti sagt es so:

 

Die höchste Form

menschlicher Intelligenz ist die 

Fähigkeit, zu beobachten – ohne zu bewerten.

 

Einwand: „Das menschliche Bewusstsein scheint dual strukturiert zu sein."

 

Wieso „scheint“? Ist das Bewußtsein nun dual strukturiert“... oder nicht?

 

Nein... Das Bewußtsein ist nicht strukturiert.

 

Du müßtest das wissen, da du selbst ja auch Bewußtsein „hast“: Wenn du genau hinschaust, siehst du, daß alle Struktur zum Denken gehört – nicht zum Bewußtsein. Du kannst das Denken quasi „von Außen“ beobachten. Das Denken bewegt sich unentwegt, aber das Beobachten, welches das Denken beobachtet, ändert sich nicht.

 

Ja, der Verstand „scheint dual strukturiert zu sein“, denn der springt gerne zwischen 1 und 0 hin und her, wie eine elektronische Maschine. Aber wir sind nicht der Verstand, wir sind Bewußtsein.

 

Das Bewußtsein

bleibt unbewegt.

 

Ob du Kind bist, oder ein alter Mann: Es bleibt immer das selbe unbewegte und unstrukturierte Bewußtsein.

 

Einwand: „...ist das Denken in Gegensätzen und damit auch das Vergleichen ein "natürlicher" Vorgang.“

 

Ja, richtig: Für das Denken... 

„...ist das Vergleichen ein "natürlicher" Vorgang“,

aber nicht für das Bewußtsein!

 

Der Alexandre Dumas muß einen Augenblick tiefer Einsicht gehabt haben. Anders läßt sich sein Satz nicht formulieren. „Hohe Ebene“ oder „tiefe Einsicht“ sind bloß Metaphern; sie weisen auf das Selbe.

 

Ohne die Hinzunahme der Vertikalen ist das nicht zu verstehen, denn der Verstand bewegt sich nur in der Horizontalen. Von dort ist also keine (Verstehens-) Hilfe zu erwarten. Aber dank deines Bewußtseins kannst du das ja selber sehen – indem du den Verstand in seinem Tun einfach nur beobachtest. Ohne zu werten, nur beobachten.

 

Einwand: „Die "hohe geistige Reife" als solche festzustellen, bleibt natürlich dir vorbehalten.“

 

Warum das? Du kannst das selbstverständlich (!) genau so gut sehen. Allerdings mußt du mal kurz die Ebene wechseln. Das ist nun mal so; ich hab das nicht erfunden. 😎 Die Natur ist, wie sie ist.

 

"Der Kopf ist wie ein Magen: Es kommt nicht darauf

an, wie viel du hineingibst, sondern wie er es verdaut."

 

– Aus den USA

 

Der Magen weiß sich noch zu helfen, wenn ihm Verdorbenes zugeführt wurde: Er kann kotzen. Grobe Dummheit ist, wenn wir dem Kopf das selbe antun. Unser Geist muß dann schon einiges ertragen. Wozu diese Pein? Deswegen lautet mein Vorschlag, ihm...

  1. so wenig wie möglich zuführen, also nur das dringend Erforderliche und

  2. das Wenige auf intelligente Weise zu filtern (Stichwort: Intelligentes Lesen). Weiters

  3. sollten wir dem Kopf nur solche Werke zumuten, die das Potenzial in sich bergen, erhebend, intelligenz-anregend, erhellend, also bereichernd zu wirken. Sonst

  4. bleiben wir durch das ständige Aufnehmen unnötigerweise in der Schnuller-Phase (1) stecken.

 

Die Alternative zur unentwegten Aufnahme... ist die Kreativität.

 

Metier und Form des Ausdrucks spielen hier eine untergeordnete Rolle. Auf diese Weise wechseln wir von der Bedürftigkeits-Ebene auf die gestalterische (4), auf die formgebende Ebene und nehmen so aktiv... am Schöpfungs-Prozeß teil.

 

Einwand: "Du hast doch keine Vorstellung von dem, was Bewuss-Sein bedeuten kann."

 

Es ist sehr gut möglich, daß ich von was auch immer keinen Schimmer habe. Der Bereich ist riesengroß. Wenn du aber meinst, daß es a) wichtig ist, daß ich hiervon einen Schimmer bekomme und b) du hier einen Vorsprung hast, dann ermögliche mir Teilhabe: Laß das Stänkern (2) und geh auf die Lehrer-Ebene (5).

 

Einwand: "Dass du deine krude Wahrheit auch noch in der Befehlsform zum Besten gibst, schlägt dem Fass schon den berühmten Boden aus": „Nein, das Bewußtsein ist überhaupt nicht strukturiert. Das müßtest du wissen ... Wenn du genau hinschaust..."

 

Erstens glaube ich nicht, daß es der Fall ist, aber: Wo, bitte habe ich eine „Befehlsform“ verwendet? Und selbst dann, wenn ich es getan hätte: Du bist doch souverän und brauchst dich keinem Befehl zu beugen. Es ist für dich also gar nicht relevant, ob ich ein Ausrufezeichen verwende oder nicht. Ergo: Das Fass behält seinen Boden.

 

2. Bewußtsein ist nichts Exklusives. In dem Sinne, daß sich z.B. nur Akademiker dazu äußern könnten. Du „hast“ auch Bewußtsein? Also kannst du wissen, wovon ich rede. Dann weißt du selber, daß zwar unser Denken jede Menge Struktur haben kann, aber nicht das Bewußtsein.

 

Die Fähigkeit zur vorurteilsfreien Betrachtung ist hier hilfreich (Voraussetzung).

 

Drittens gibt es keine „krude“ Wahrheit. In dem Sinne, daß die Wahrheit keine Eigenschaften hat. Die Wahrheit ist sich selbst genug: Entweder, es handelt sich um die Wahrheit, oder nicht. Eine falsche Wahrheit oder eine halbe gibt es nicht.

 

Viertens: Laut Wörterbuch: krude = unverdaulich.  In diesem Sinne kann Wahrheit krude sein. Aber nicht in Bezug auf die Wahrheit (denn an ihr ändert sich nichts), sondern in Bezug auf das (die Wahrheit erkennende) Individuum:

 

Die Wahrheit ist oftmals "schwer verdaulich". Besonders dann..., wenn wir uns zu sehr an die Unwahrheit gewöhnt haben.

 

Die Wahrheit ist „verdaulich“ jenen, denen sie sich zeigt. Andernfalls kann sie gar nicht gesehen werden.

 

Wer wo, wann und wie auch immer...

der Wahrheit begegnet, ist reif für sie.

 

 

 

 

Was ist Geschichte ?

 

  

 

Was ist Geschichte? Der Nagel, an

dem ich meine Romane aufhänge. 

 

Alexandre Dumas 

 

 

 

 

Zitate des Alexandre Dumas