"Unsere"  Weisheit

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„Unsere Weisheit kommt aus unserer Erfahrung. Unsere Erfahrung kommt aus unseren Dummheiten.“

– Sacha Guitry

Es ist nicht Weisheit, von der du sprichst,

Sacha, du sprichst hier...  vom Lernen.

 

Diese primitive (= einfache) Art, zu lernen, verbindet uns noch mit den Tieren. Es ist eine un-willkürliche, un-bewußte, nahezu "auto-matische" Art, zu lernen. Dafür wird weder der Ego-Verstand noch die weise Abteilung gebraucht.

 

Allein... um verletzungsfrei eine Treppe besteigen zu können - rauf oder runter - ist das Ergebnis einer ungeheuren Lernerfahrung plus Integration. Das hat aber nichts mit "Weisheit" zu tun.

 

Weisheit ist eine

andere Kategorie.

 

In der Weisheit befindest du dich auf Stufe (6) der 7-stufigen Skala geistiger Reife, wir lernen aber bereits auf der Stufe (1).

 

Sacha Guitry: "Erfahrung kommt aus unseren Dummheiten."

 

Wir können nicht nicht lernen. 

 

Einwand: "Was die Frankfurter Schule auch vermeiden wollte..."

 

Wer ist die „Frankfurter Schule“? Sie kann uns heute nichts lehren. Wir müssen lernen, selber zu denken!

 

Einwand: "Weisheit ist nach meinem Verständnis nicht in quantitativen oder nummerischen Größen darstellbar."

 

Ja, Weisheit ist nicht differenzierbar. 

Aber wichtig ist, die Geistige Reife zu differenzieren:

 

(7) - Mystiker - Der ins Schweigen gehende...

(6) - Weise - Der weise Alte

(5) - Lehrer - Der Lehrer (mit Herzens-Bildung)

(4) - Erwachsene - Der verantwortungs-bewußte Mann

(3) - Rebell - Der alles in Frage stellende, respektlose Jugendliche

(2) - Kleinkind - Nach Zuneigung & Aufmerksamkeit verlangend

(1) - Baby - Das sich alles einverleibende, nimmersatte

 

Einwand: "Und, warum sind es genau 7 Stufen, und nicht 8 oder 9?"

 

Interessante Frage.

Antwort: Keine Ahnung. Ich weiß es nicht.

 

Einwand: "Ich finde Weisheit durchbricht geradezu die Kausalketten, überwindet Mauern."

 

Weisheit ist ein unerklärtes und tabuisiertes Tabu.

 

Sex ist ein Tabu – das weiß man.

Tod ist ein Tabu – das weiß man auch.

Der Konto-Stand ist ein Tabu...

 

Trotzdem kann man – gelegentlich – über Tod und Sterben sprechen; man kann sich auch inzwischen öffentlich dazu bekennen, daß man gelegentlich sexuell ist. Aber man traut sich nicht, zu gestehen, daß man gelegentlich auch weise ist. 🙂

 

Doch sollten wir uns erlauben, Weisheit ins Gespräch zu bringen, sie aus der Tabu-Zone heraus ins Freie zu holen, sie zum Leben zu erwecken und... sie wirken zu lassen.

 

Einwand: "Die Beschreibung zum "lernen" gefällt mir gut." 

 

Das ist eine ästhetische Bewertung. Mich interessiert, ob etwas – von wem auch immer es formuliert wurde – wahr ist.

 

Ist es wahr, daß wir nicht nicht lernen können?

 

 

 

 

Reichtum

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„Reich sein heißt nicht Geld haben, sondern Geld ausgeben.“

 

– Sacha Guitry

Denn: Geld haben, sparen, anlegen, horten...

ist Angst vor Armut.

 

Das Geld an sich hat keinen Wert (14 Cent je Schein). Erst sein Umlauf kreiert den Reichtum. 

 

Geld = ist bloß eine Vereinbarung für unkomplizierten Tausch.  

 

Nur derjenige, der weiß, daß er genug hat, ist reich. 

Alle anderen sind arm; ganz egal wie viel sie haben.

 

 

 

 

Tauschmittel

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„Geld haben ist schön, solange man nicht die Freude an Dingen verloren hat, die man nicht mit Geld kaufen kann.“

– Salvador Dali

Geld ist Tauschmittel.

 

Vincent van Gogh tauschte damals sein bescheidenes Geld gegen ein paar Farben ein. Heute tauscht man seine bescheidenen Farben gegen viel Geld ein.

 

 

 

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Präsenz

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Niemand kann sein Glück genießen, ohne daran zu denken, daß er es genießt.“ 

Samuel Johnson

 

Aus einer Perspektive gesehen, ist die Aussage nicht

wahr, aus einer etwas anderen gesehen, ist sie wahr. 

 

1. Jedermann kann Augenblicke des Glücks genießen, ohne daß der Verstand involviert ist. Allerdings wird er dann nicht von “Glück” sprechen, er wird den augenblicklichen Zustand der Freude nicht mit einem Zustand von gestern vergleichen. Er ist (von Außen gesehen) glücklich, ohne dies selber zu wissen (ähnlich einem Baby). Aus dieser Perspektive gesehen, ist die Aussage nicht wahr.

 

2. Andererseits gibt es den Begriff Glück nur, wenn und weil es den Vergleich gibt. Vergleich ist ohne den aktiven intellektuellen Verstand nicht möglich. Auch die Kommunikation über ein Gefühl des Glücks ist ohne diesen Verstand nicht möglich. Aus dieser Perspektive gesehen, ist die Aussage wahr.

 

Die erstgenannte Art von Sein in totaler Präsenz und von Handeln in totaler Präsenz ist uns noch fremd und wird deswegen auch leicht übersehen, wenn sie denn mal passiert. Hinzu kommt, daß in Momenten der Präsenz die Gedächtnis- Aufzeichnungen noch dünner sind, als eh schon. Das ist auch der Grund, warum uns die Meditation als so wertlos erscheint: Wir erinnern uns ja nicht mal! Aus diesem Grund ist uns das Denken von so hohem Wert und das Im-Gedankenfreien-Moment-Sein, dagegen... eher suspekt.

 

Wir denken,

daß wir nur dann

sind, wenn wir denken. 

 

Ob es denn so ist, daß wir nur dann sind, wenn wir denken, oder ob wir auch dann sind, wenn wir nicht denken, kann jeder Einzelne für sich selber herausfinden!

 

Dazu bedarf es lediglich die Bereitschaft zu scharfer Beobachtung. Aber Achtung: Sobald wir interpretieren, ist der Verstand schon wieder im Rennen.

 

 

 

 

Dichter

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„Ein Strauch zittert, weil ein Vogel darüber flog. Das Herz erzittert, weil Erinnerung es durchzog.“

– Sándor Petöfi

 

Solcher Quatsch ist ein Beispiel für den Grund, warum Platon keine Dichter in seinem Staat haben wollte. Sie reden und schreiben viel dummes Zeug. An den realen Dingen und an der Wahrheit sind sie wenig bis gar nicht interessiert.

 

Mit solchen Leuten kann man keinen Staat machen. Jedenfalls keinen, der das Wohl der Gemeinschaft im Blick hat.

 

 

 

 

Das Licht in der Mitte

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„Hobbes sah die so rechtlos gewordene Gemeinschaft als Krieg aller gegen alle. In der östlichen Philosophie ist der Mensch von Natur gut.“

Sandra M.

 

1. Rechtsfreie Räume gibt es nicht – allenfalls in (sehr kurzen!) Momenten des Chaos.

 

In vermeintlich rechtsfreien Räumen bildet sich umgehend das Recht des Stärksten aus. Der ist nur selten ein Feingeist und die Nächstenliebe ist auch nicht gerade die Nummer eins auf seinem Tagesplan.

 

Aber im Prinzip hat sich daran bis heute auch hier nichts geändert.

 

Zwar schleppen wir heute die Gegenpartei nicht an den Haaren vor´s Haus um sie in aller Öffentlichkeit spüren zu lassen, wer das Sagen hat und nach welcher Pfeife zu tanzen ist.

 

Heute gehen wir „zivilisierter“ vor: Wir zerren die uns mißliebigen Leute vor den Kadi. Vater Staat soll die Bestrafung in meinem Namen (des Volkes) stellvertretend vornehmen.

 

Das ist die gesellschaftliche Ebene, auf der der Egoismus vorherrschend ist.

 

2. Die Männer des Ostens haben Recht: Wir sind in Wirklichkeit „gut“.

 

Ein Paradox: Punkt 1 und Punkt 2 sind gleichzeitig wahr.

 

Das Paradoxon löst sich, sobald wir nicht nur EINE Ebene, nämlich die gesellschaftliche voraussetzen, sondern die Vertikale einbeziehen – indem wir also auch die spirituelle Ebene anerkennen.

 

Die Männer des Ostens fokussieren zunächst auf unseren leuchten-den Kern und tragen das Licht in die Gesellschaft.

 

Wir dagegen richten unseren Blick vorrangig auf die dunklen Ego-Strukturen in unserer Peripherie und übersehen nahezu komplett das Licht in unserer Mitte.

 

Also geht es hier nicht wirklich um eine Wahl zwischen der Wahrheit des Westens und der des Ostens, sondern es geht um unsere Sichtweise:

 

Der spirituell ausgerichtete Mensch sieht die Dinge etwas anders als der materiell oder intellektuell ausgerichtete.

 

 

 

 

Rechthaben müssen

 

 

"Um Rechthaben und Unrechthaben zu streiten, ist Krankheit des Geistes." 

–  Seng Ts´an

Das sagt der Mystiker.

 

Der Durchschnitts-Philosoph wird damit nicht einig sein, denn die vermeintlichen "Philosophen" haben es sehr mit der "Krankheit des Geistes."

 

Es ist das Ego, dem das Rechthaben-müssen so wichtig ist. Es bläht sich damit auf und wir halten uns auf einem der unteren Ränge der Geistigen Reife, nämlich auf dem des Kleinkindes (2).

 

 

 

 

Erwachsenenreife

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„Erwachsen ist man, wenn man das vereinen kann: lieben, arbeiten, genießen.“

Sigmund Freud

 

Die wichtigste Eigenschaft des Erwachsenen hast du vergessen, Sigmund: Die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen.

 

Hier geht es um einen bedeutenden Grad der Geistigen Reife (4).

 

Verantwortung ist nicht auf etwas Bestimmtes bezogen: „Mein Baby, meine Mutter, mein Land“. Die Reife des Erwachsenen, seine Verantwortung ist generell: Sie ist in den verschiedensten Situationen gefordert.

 

 

 

 

Triebe

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„Liebe ist ein nur ein schöneres Wort für Triebe.“

– Sigmund Freud

Das ist Quatsch.

 

Liebe und Triebe haben nichts miteinander zu tun.

 

Liebe ist ein verhäßlichtes Wort geworden – es wird für Alles und Jedes ge- und mißbraucht.

 

Die Triebe sind ein kraftvolles, natürliches, archaisches Mittel, die Gene weiterzugeben, die Art zu erhalten. Im Tierreich erfüllen sie ihren Zweck. SIE bedürfen der Liebe nicht.

 

In Sachen Triebe befinden wir uns mit den anderen Tieren auf der selben Stufe: Sie machen (einfach allen!) tierisch Spaß.

 Liebe

 

 

 

 

Anders sein

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Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch zu sein wie kein anderer.

― Simone de Beauvoir

Ja, das ist EINE Ausdrucksform

dessen, was wir "Glück" nennen.

 

Kein Mensch ist wie ein Anderer,

doch nur wenigen ist das bewußt.

 

Per Kleidung, Gestik und Etikette verschleiern wir das Anders-sein.

 

 

 

 

Hingabe

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„Wahre Hingabe hat ihre Wurzeln in einer ehrfurchtsvollen Dankbarkeit, die zugleich klar, geerdet und intelligent ist.“

 – Sogyal Rinpoche

 

Trotz der Vorwürfe, von denen man seit 2017 über diesen Mann bezüglich Übergriffigkeit lesen kann: Es ist einfach wahr, was er hier sagt. Denn es gibt zwei Arten von Hingabe:

 

  1. Die intelligente Hingabe, die neben ihres geerdet-sein zugleich bis in die ehrfurchtsvolle Dankbarkeit reicht. Sie geschieht in Freiheit und hat letztlich erhebende Wirkung.

  2. Die aus einem Aspekt der Dummheit geborene Hingabe, welche in ihrem Kern einer Einstellung von Minderwertigkeit folgt und mit Gehorsam, Fügsamkeit, Unterwürfigkeit und manchmal sogar mit einer Opferhaltung verknüpft ist. Sie geschieht durch innere Unfreiheit und ihre Wirkung ist niederdrückend.

 

Die eine ist der Liebe nahe, die andere der Angst.
Die eine ist ungerichtet, die andere auf Personen bezogen.
Die eine ist spirituell begründet, die andere ist... sozialer Natur.

 

Wer als Schüler nicht sehr gut aufpaßt,
vermengt beide Ebenen auch gerne mal.

 

In diesem Zusammenhang las ich, daß jemand seit 33 Jahren Schüler des Sogyal Rinpoche sei.

Da ist wohl etwas schief gelaufen. 😇Der Mann hatte sich scheint´s, gut in das Schülerleben eingerichtet und ganz vergessen, daß Leben Veränderung ist. Jetzt beklagt er sich als sein "Opfer".

 

Auch in einer spirituell ausgerichteten Umgebung sind wir verantwortlich; sowohl für unser Tun, als auch für unser Dulden.

 

Das Schüler-Dasein ist wie das Baby-Dasein (1) auf eine kurze Zeitspanne ausgelegt. Das "Hilflose-Kind-Dasein" (2) ebenfalls. Danach braucht es den Rebellen (3), der die Regeln zerschlägt, damit aus ihm der Erwachsene (4) erwachsen kann und vielleicht dann auch noch... der Lehrer (5).

 

Geistige Stagnation ist ungesund.

 

Die vermeintlichen „Opfer“ sind, wenn auch unwissentlich und vermeintlich unwillentlich und "hilflos", auf ihre Weise symbiotisch an der Entwicklung der „Täter“ beteiligt.

 

Sind sie gereift, werden sie das erkennen und ihren Teil des Dramas in eigene Verantwortung nehmen. Die Cojónes fangen an zu wachsen und die Opferrolle... kommt zu den Requisiten.

 

Wenn (!) sie gereift sind.

 

 

 

 

Ganz  man selbst sein

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Ganz und gar man selbst zu sein,

kann schon einigen Mut erfordern. 

Sophia Loren

  

Ja, liebe Sophia, dazu braucht´s Eier! Aber... Nomen est Omen.

 

Wer die Weisheit bereits im Namen trägt, muß halt ein bißchen was wagen. Der Grundstein der Weisheit ist die Wahrhaftigkeit und letztere ist es, die den Mut erfordert. Du packst das schon.

 

 

 

 

Charme

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Charme ist der unsichtbare Teil der Schönheit,

ohne den niemand wirklich schön sein kann. 

Sophia Loren

  

Daß die Schönheit nicht bei jedem Menschen sofort offen sichtlich ist, mag ja sein. Aber daß es einen Menschen geben könnte, der keinerlei Schönheit zeigt? Den habe ich noch nicht getroffen – angesichts der Tatsache, daß in uns allen der Göttliche Funke glimmt, halte ich das auch für ausgeschlossen. Bei dem ein oder anderen müssen wir möglicherweise sehr genau hinschauen, wollen wir seine Schönheit erblicken!

 

 

 

 

Maya

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„Lass dich von den Umständen nicht einschüchtern. Lass dich von den Lebenslagen nicht quälen. Blicke hinter die Erscheinungen. Du wirst unweigerlich glücklich sein.“

– Sri Chinmoy

Wir spielen "Mensch, ärgere dich nicht!"

 

Aber wie lange dauert es, bis wir vergessen haben, daß alles nur ein Spiel ist? Und unfähig sind, hinter die Erscheinungen zu blicken...

 

 

 

 

Verantwortung

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"Keine Schneeflocke in der Lawine wird sich je verantwortlich fühlen."

Stanislaw Jerzy Lec

 

Wer in der Lage und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, weist – zumindest in diesem Moment – einen ziemlich hohen Grad (4) an Geistiger Reife vor.

 

Ob einzeln, oder in einer Gruppe:

Immer sind wir verantwortlich für alles, was wir tun.

 

Und manchmal auch für das, was wir nicht tun.

 

Da wir uns meistenteils auf einer kindlichen Reife-Stufe (2) aufhalten, ist uns allein die Idee, uns verantwortlich zu sehen, ziemlich fremd. Wir haben uns einen Radius gezogen, über den hinaus uns die Dinge angeblich nichts angehen. Wenn wir aber etwas tiefer nachschauen, müssen wir die Enge unseres selbst gesteckten Zirkels verlassen.

 

Je tiefer wir blicken,

desto deutlicher zeigt sich die Verantwortlichkeit. 

 

Und was die Geistige Reife betrifft:

Wir wachsen mit der Tiefe unserer Einblicke.

 

 

 

 

Klug sein

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Klug sein hat noch nie einen Menschen an Dummheiten gehindert.“

– Stefan Zweig

 

Ja und „dumm sein“ hat noch nie einen Menschen an Klugheiten gehindert.

 

Wir gehen gerne von der irrigen Idee aus, „Dummheit & Klugheit“ seien etwas Statisches: Einmal klug gehandelt = immer klug, also: "Ein kluger Kopf".

 

Uns allen stehen aber  b e i d e  Seiten zur freien Verfügung.

 

Davon abgesehen, können wir von Außen gar nicht so leicht beurteilen, ob jemandes Entscheidung eine „kluge“ oder eine „dumme“ ist, denn dazu bedürfte es...

 

  1. der Kenntnis aller derzeit zur Verfügung stehenden Alternativen,
  2. der realen und der von ihm erkennbaren Optionen und vor allem der Intention. Und    
  3. bedürfte es des Gewahrseins des Potpourris  u n s e r e r Bewertung.

 

Wenn wir mal tief genug in diese Sache reinschauen, könnte es sein, daß wir die unterscheidende Bewertung in „dumm“ und „klug“ irgendwann einfach fallen lassen werden. Weil wir dann vielleicht sehen können, daß diese Bewertung keine besonders intelligente und auch keine sachlich hilfreiche ist.

 

Eine Frage der Reife.

 

 

 

 

Glauben / Vertrauen

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„Die einzige Entschuldigung Gottes ist, daß er nicht existiert.“ 

– Stendhal

Zwei Blätter unterhalten sich im Wind.

Sagt das eine: "Der Baum ist nicht gerecht, mein Nachbar hat eine viel schönere Zeichnung als ich!"

Darauf das andere: "Du bist ganz schön blöd, daß du an den Baum glaubst! Den gibt es doch gar nicht."

 

Wir projizieren unsere uns wichtigsten Erwartungen in eine höhere Ordnung, machen uns ein Bild davon und glauben daran. 

 

Der Mutigere glaubt nicht. - Er vertraut.

 

Einwand: "Die Illusion ist es doch oft, die einen bestärkt." 

 

Illusionen sind Krücken, die man wegwirft, wenn man wieder gesund ist. Unser "fester Glaube"... hält die Seifenblase noch ein bißchen länger am Leben. Wenn sie aber erst mal geplatzt ist, hadern wir noch ein bißchen, aber letztlich ist es dann ganz leicht, ihre Wertlosigkeit zu erkennen.

 

Der größte Feind

der Illusion

ist die Intelligenz.

 

 

 

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Schöpfung

 

 

"Das Universum kann sich selber aus dem Nichts erschaffen."

 

– Stephen Hawking

Aber das Nichts ist

nicht gleich Nichts.

 

Das Nichts ist bloß nichts, mit dem unser kleiner logisch funktionierender Verstand etwas anfangen könnte. Das Nichts ist zu groß für ihn. Der Verstand ist so wenig für das Nichts gebaut, wie der Vorschlaghammer für das Programmieren eines Roboters.

 

Wenn wir mit dem Verstand identifiziert sind – und somit die Weisheit außen vor lassen – glauben wir, mit dem Fingerhut den Himmel ausschöpfen zu können.

 

Ohne den Einfluß der Weisheit ist

der Verstand so dumm wie Stroh.

 

Zweite Perspektive: Das Universum kann nichts erschaffen. – Auch nicht aus dem Nichts.

 

Aufgrund der Funktion unserer Sinne im Zusammenspiel mit dem Verstand, glauben wir schlußfolgernd (Interpretation), Geschehen wahrzunehmen.

 

Dieses . . . g e s c h e h e n . . . ist  Einheit.

 

Es gibt keinen Nanometer Trennung in dem Geschehen, das du hier erschaffen nennst. Nichts und Niemand erschafft und nichts wird erschaffen, von niemand – auch nicht vom Universum.

 

In unserem überschaubaren Verständnis-Radius hingegen, im gesellschaftlichen Leben, macht die Annahme von Dualität Sinn. Hier unterscheiden wir vernünftigerweise das schaffende Subjekt vom geschaffenen Objekt. Ähnlich einem Kind, das in einem Sandkasten einen "Kuchen backt":

 

  Das Kind (Subjekt) → verfolgt die Absicht (Idee, Skizze) → über das

  Mittel Förmchen (Matrize, Werkzeug) → den Sand (Objekt), → seine

  Form, → seine Funktion und → seine (ideelle) Wertigkeit zu ändern.

 

Hier ist der Verstand von Nutzen.

 

 

 

 

Schweigen

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Die wichtigsten Dinge sind am schwersten zu sagen. Es sind die Dinge, vor denen man sich schämt, weil Wörter Gefühle verschleiern - Wörter schrumpfen Dinge, die zeitlos erscheinen, wenn sie im Kopf sind, zu nicht mehr als Lebensgröße, wenn sie die Lippen verlassen.“

– Stephen King

Es ist einfacher als du denkst:

Einfach mal den Mund halten.

 

Es gibt einen Satz, den viele Redner und Schreiberlinge gründlich mißverstanden, weil sie ihn auf sich selbst bezogen:

 

„Alles muß raus!“

Wir sollten erinnern: 

Manchmal ist Schweigen Gold.

 

 

 

 

Erinnerung

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„Erinnerungen sind widerborstig; hört man auf, ihnen nachzujagen, und kehrt ihnen den Rücken zu, kommen sie oft von allein wieder zurück.“

– Stephen King

 

Frage: "Und was ist so schlimm daran, wenn man nur gute Erinnerungen hat?"

 

Das ist nicht "schlimm".  Es kommt bloß nicht vor.

 

Denn Erinnerungen sind bloß Erinnerungen – ganz unschuldig. Die Unterscheidung in "gute" und "schlechte" nimmt erst der bewerten-de Verstand vor.

 

Und der Herr King hat Recht: Wir haben es nicht in der Hand, ob und wann uns eine Erinnerung erreicht.

 

 

 

 

Was immer da ist

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Das schöne an Kindern ist, das sie in ihrer eigenen Fantasiewelt leben und nicht von der Gesellschaft korrumpiert worden sind. Sie haben noch keine Grenzen in ihrem Denken und sind frei, bevor es ihnen in der Schule durch strukturiertes Lernen genommen wird.“

– Steven Spielberg

 

Eine Lehrerin: "Eine empfehlenswerte 'Pflichtlektüre' für 'Schüler': WEISHEIT - Über das, was uns fehlt, von Gert Scobel"

 

Die Lehrerin meint und gibt ihr Bestes.

Sie und ihre Kollegen stecken in einem

System, das so ist wie es gerade jetzt ist. 

 

Gert Scobel: „Weisheit. Über das, was uns fehlt“

 

Genau so gut könnte man sagen: „Laufen: Über das, was uns fehlt.“

 

Wenn wir uns nicht der weisen Ebene öffnen, wenn wir die allzeit gegenwärtige Weisheit nicht nutzen, ist das unsere Sache, unsere Entscheidung. Die Weisheit fehlt uns so wenig, wie die Luft um uns herum zum atmen.

 

Luft läßt sich 

verknappen  

Weisheit nicht!

 

Gert Scobel: „Weisheit ist Arbeit an sich selbst. Manchmal sogar harte Arbeit.“

 

Denken ist anstrengend, Handwerken ist anstrengend, Lesen ist anstrengend, Joggen ist anstrengend, Lügen ist anstrengend, Recht haben wollen ist anstrengend, aber Weisheit ist das Leichteste von der Welt. Sie ist ein Nebeneffekt tiefen Entspanntseins in der eigen-en Mitte.

 

Gert Scobel: „Weisheit es ist etwas, das dem Menschen zugänglich ist, das innerhalb seiner Reichweite und `Gewalt´ liegt. Nur Weisheit führt dazu, daß der Mensch seines Lebens froh wird.“

  

  • Ja, Weisheit ist allen (!) Menschen zugänglich. Das ist wahr.

  • Und ja, Weisheit liegt in unserer Reichweite.

  • Nein, Weisheit liegt nicht (!) in unserer `Gewalt´. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Auch die Liebe ist allen Menschen zugänglich, aber nicht einmal der mächtigste König des Universums... hatte sie jemals in seiner Gewalt.

  • Aber nein: Weisheit ist keine ausschließliche Voraussetzung für ein frohes Leben. So wenig, wie Medizin ausschließliche Voraussetzung für ein frohes Leben sein kann. 

 

Gert Scobel: „Der Weg zur Weisheit führt bei Kant am Ende über die Moral.“

 

Keine Ahnung, ob Herr Kant das so gesagt hat, aber keinesfalls (!) hat Weisheit etwas mit Moral zu tun. Das Not-Konstrukt „Moral“ wird nur dort gebraucht, wo die Weisheit unbekannt ist.

 

 

 

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Kampf

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Kampf = ist eine primitive archaische Methode, in seltenen Aus-nahmesituationen kurzzeitig alle verfügbare Kraft zu mobilisieren, um in einer lebensbedrohlichen Konstellation das eigene Leben (oder das der eigenen Gruppe) erfolgreich zu verteidigen. Light-Variante ist die Territorialverteidigung des Individuums oder der Gruppe.

 

Kampf läßt den Blick extrem verengen und begnügt

sich mit einem niedrigen Level an Geistiger Reife.

 

Um etwas zu gestalten oder um etwas umzuformen... wird kein Kampf gebraucht. Er wäre sogar extrem kontraproduktiv. Hier wird Kooperation gebraucht, ein Miteinander, nicht ein Gegeneinan-der. Außerdem ist hier ein geweiteter Blick hilfreich und eine ent-spannte Verfassung. Des Weiteren braucht es Intelligenz und Krea-tivität.

Kampf führt zu Verkrampfung, zu einem immer enger werdenden Horizont, zum Tunnelblick.

Also geht es hier um die Entscheidung, ob wir gegen
jemanden kämpfen oder ob wir gestalten wollen.

Wenn es klar ist, daß wir gestalten wollen, ist es sinnvoll und not-wendig, die Destruktiv-Sprache (Kriegs- oder Kampf-Sprache) beiseite zu lassen und eine
Konstruktiv-Sprache zu verwenden. (Vice versa.)

So zeigt sich, daß es unsinnig ist, zum Beispiel gegen Feinstaub kämpfen zu wollen oder gegen den Klimawandel oder gegen unge-rechte Bezahlung. Genau so gut könnte man gegen Windmühlen kämpfen wollen. "Wahlkampf" ist auch so ein beliebtes Unwort.

Kampf ist Krampf.

Wenn von Kampf die Rede ist, ist das Ego im Spiel und wir befin-den uns auf einer kindlichen Ebene (2) und (3), vielleicht sogar auf der kindischen Ebene unserer Reife – aber keinesfalls auf der Er-wachsenen-Ebene (4) !

Wir müssen uns intelligente Wege einfallen lassen, wie wir die richtigen Dinge auf den Weg bringen können. Kampf wird dafür nicht gebraucht. Jede Form von Kampf stört hier bloß, saugt unnö-tig Energie und verhindert die Entfaltung von Intelligenz.

 

Kampf... braucht destruktiv gepolte Gegnerschaft.
Gestaltung... braucht
konstruktiv gepolte Partnerschaft.


Verantwortung korreliert
mit der Erwachsenen-Reife.

 

 

 

 

Energetische Gleichschaltung

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"Siegen wird der, dessen Armee in allen Rängen vom gleichen Geist beseelt ist."

– Sunzi

 

Wer – an welcher Stelle und mit welchen Mitteln auch immer einen Krieg führen oder anderweitig Macht ausüben will, wird entweder das Kriegsrad für sich neu erfinden, oder Leute wie den Chinesen Sunzi, den Italiener Niccolò Machiavelli und den Franzosen Gustave Le Bon studieren.

 

Diese Männer haben sehr intensiv und sehr tief in die menschliche (Individual- und Massen-) Psyche geschaut und Erkenntnisse gewonnen, welche ob Einzelne von uns das so möchten, oder nicht wirksam sind.

 

Relevant sind deren Einsichten vor allem überall dort, wo hierarchische Strukturen gelten. Und solche herrschen zu einem weit höheren Prozentsatz, als wir gemeinhin gerne glauben (wollen).

 

 

 

 

Betrug

 

  

Ein Betrug bringt den nächsten.  (Fallacia alia aliam trudit)

– Terenz

 

Grundsätzlich erfährt der Betrug in einer beliebigen Gesellschaft eine negative Bewertung. Zu Recht, ist er doch ein zerstörerisches Element.

- - -

 

Wenn auch die Fähigkeit zu täuschen ein Zeichen von Scharfsinn und Macht zu sein scheint, so beweist doch die Absicht zu täuschen ohne Zweifel Bosheit oder Schwäche.

– René Descartes

 

Zur Wahrheit gehört jedoch auch, daß es, um betrügen zu können, einiger durch die Intelligenz unterstützter Verstandes-Aspekte bedarf. Denn der Betrug benötigt die (manchmal in einer kompliziert verschachtelten Form konstruierte) Täuschung.

 

Die Klugheit zum Beispiel ist ein durch Intelligenz gespeister Verstandes-Aspekt, ohne welchen ein Betrug gar nicht möglich wäre.

 

Betrug bedarf der Klugheit.

 

Ohne einen gewissen Grad an

Klugheit ist Betrug unmöglich.

 

Auch die Verstandes-Aspekte Cleverness, Raffinesse, Schläue, List, Beobachtung, Scharfsinn, „Geistesgegenwart“, Logik, Sachkenntnis, Erinnerungsvermögen, Intellekt... sind allesamt nieder-frequente Aspekte, die den Betrüger unterstützen können, bzw. einen Betrug überhaupt erst ermöglichen.

 

In den höherfrequenten Feldern der Intelligenz funktioniert solches nicht mehr. Beispiel:

 

Weisheit und Betrug

haben keine Verträge!

 

In der Frequenz der Weisheit (6) ist Betrug unmöglich.

 

 

 

 

Die Angelegenheiten der Anderen

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Erlöse mich von der großen Leidenschaft, die

Angelegenheiten anderer... ordnen zu wollen.

– Teresa von Ávila

Thanx for joke, Teresa! 😊

 

 

 

 

Zivilisation

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„Unsere Zivilisation befindet sich in einem Zwischenstadium; nicht mehr das vollständig vom Instinkt geleitete Tier, noch nicht der vollständig von der Vernunft geleitete Mensch."

– Theodore Dreiser

Was du hier nicht erwähnst, ist... Weisheit.

 

In gewisser Weise trifft es zu, was du sagst. Wir sind nicht mehr nur Tier, aber auch nicht ganz Mensch. Irgendwie hängen wir dazwischen.

 

Daß dem so ist hat aber nichts mit irgend einer „Zivilisation“ zu tun, sondern mit dem Reife-Grad des Menschen.

 

Unser menschliches Verhalten ist zu einem hohen Anteil aus dem Unbewußten gesteuert und die Instinkte... sind ein Teil davon.

 

Zum Zweitens ist unser Denken und Verhalten auch Vernunft-geleitet. Dennoch fehlt etwas. Das allein ist noch nicht der Segen!

 

Die entscheidenden Menschen in der Pharmaindustrie oder die Ingenieure, die effektivere Atomraketen konstruieren und viele an-dere Menschen sind exzellente Vertreter der Vernunft, vorwiegend Verstandes-geleitet. Edward Teller, einer der wichtigsten Konstrukteure der Wasserstoff-Bombe, war ein extrem vernünftiger Mensch.

 

Die Methoden, mit denen wir uns instinktiv an den Kragen gehen wollen, können wir mit Hilfe des Verstandes ausbauen: Von der drohenden Faust → über die Feuerwaffe → zur Langstreckenrakete. Die Vernunft liefert die Begründungen.

 

Primitivster Instinkt + logikbasierter Vernunft.

 

Der von dir gewünschte „vollständig von der Vernunft geleitete Mensch“ wäre eine einzige Katastrophe!

 

Wie könnte eine "Zivilisation", in der WEISHEIT ein

Fremdwort ist, bereits Zivilisation genannt werden ?

 

Bewußtheit, Empathie, Respekt, Ehrfurcht, Dankbarkeit, Achtsamkeit... sind einige erste Elemente einer möglichen Zivilisation. Sind wir uns der Instinkte bewußt, können sie spielerisch erlebt werden und die Vernunft... leistet praktische Hilfsdienste.

 

Aber noch denken wir vorwiegend - dem Tierreich nahe - in abgrenzenden und kriegerischen Begriffen. Weisheit scheint noch nicht von größerem Interesse.

 

Oder gibt es hier jemanden, der sich für sie interessiert? 😉

 

 

 

 

Geschichte

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„Der Schlüssel der Geschichte ist nicht in der Geschichte, er ist im Menschen.“

– Théodore Simon Jouffroy

 

  • Ja, der Schlüssel der Geschichte ist nicht in der Geschichte.
  • Nein, der Schlüssel der Geschichte ist nicht im Menschen.
  • Und drittens gibt es gar keinen Schlüssel der Geschichte.
  • Viertens gibt es auch gar keine "Geschichte", sondern nur Geschichten (Literatur) und etliche Ideen von "Geschichte".

 

Auch gibt es keine lineare oder gar logische Abfolge von Ereignissen, dafür umso mehr Mutmaßungen, die uns bezüglich erforderlicher Handlungen in der Gegenwart...  gar nichts nützen (können).

 

Unser Tun von gestern ist heute...

nur eine unerreichbare Anekdote.

 

Die Ereignisse sind nicht linearer, sondern komplexer Art – was unser vorzugsweise logisch funktionierender Verstand naturgemäß gerne mal übersieht.

 

Einwand: "Inwiefern die Aussage von Niels Bohr und vor ihm Plato und Zhuangzi "Alles scheint eins zu sein" eine (teil-lineare) Logik aufhebt..."

 

Die Vertikale sagt:

ALLES ist EINS.

 

Und das „scheint“ nicht nur so. Es ist ohne Belang, wer alles den Satz schon einmal formuliert und ob ihn schon jemals jemand gesagt hat.

 

Der Verstand mit seiner dual und analytisch funktionierenden Logik kann dem nicht zustimmen. Er fungiert auf der Horizontalen.

 

Der Verstand kann nur in Dualität.

Das ist sein Job und den... macht er gut.

 

Seiner Logik nach kann der erste Satz nicht wahr sein. Er ist es dennoch. Das geht dem Verstand über den Horizont – that´s it.

 

Er kann sehr nicht alles begreifen (ist aber auch nicht sein Job). Es genügt, wenn er mit dem zurecht kommt, was in seinem Arbeitsbereich liegt und wir die Intelligenz aufbringen, zu erkennen, wann er Feierabend hat. Denn das Denken wird nur manchmal gebraucht.

 

Alles ist eins, und alles ist verschieden.“ – sagt Blaise Pascal

 

Der Blaise hat Recht: Beide Aussagen treffen gleichzeitig zu 100% zu. Das EINE ist die Vertikale, das DUALE, (Verschiedenheit) gilt auf der Horizontalen.

 

Auf der Horizontalen (in der Gesellschaft) wird (auch) die Logik gebraucht. Hier ist und wird sie nicht aufgehoben, hier hat sie ihren Wert. Nur hier. Wenn es um die wesentlichen Dinge geht (Vertikale), steht sie jedoch bloß im Weg.

 

Einwand: "Um "Alles ist eins" zu sagen - müsste man ausserhalb stehen

 

Ja, genau so ist es.

 

Die Horizontale ist durch Polarität bestimmt. Dort hat die Logik ihren Platz, dort regieren Vielfalt und Dualität. In der Vertikalen ist die Logik außer Kraft gesetzt. Hier gilt sie nicht.

 

"Alles ist eins" läßt sich nur von außerhalb, nur von oberhalb der Logik sagen.

 

Darum meine Frage 1: Wer hat das von dir zitierte "Alles scheint eins zu sein" formuliert?

 

Das Wörtchen "scheint" weist darauf hin, daß sich derjenige innerhalb des Logischen bewegt. Er spekuliert bloß oder plappert nach, denn... er weiß es nicht. 

 

Einwand: "...und damit die Aussage ad absurdum führen."

 

"Absurdität" ist ein Begriff der Logik.

 

Er wird meist kritisierend verwendet, wenn eine Aussage nicht den Regeln der Logik entspricht, aber alles, was nicht mit der Logik kommuniziert werden kann, ist a-logisch.

 

Alles das, was dem Verstand über die

Hutschnur geht..., nennt er "absurd".

 

Das ist verständlich, denn der Logiker glaubt, NUR die Logik zu kennen. Ja, es ist eine Art Glaubensbekenntnis, in das er sich eingesponnen hat. Etwas Außer-Logisches kann er nicht ohne weiteres gelten lassen, das ist ihm suspekt, obwohl... alles Wesentliche außerhalb des Logischen existiert.

 

Einwand: "Dies hatten Zhuangzi und Plato erkannt."

 

Erkenntnisse sind nicht übertragbar. Was immer Zhuangzi und Plato auch erkannt haben mögen, es ist nicht vermittelbar.

 

Buchstaben, Worte und Sätze.... sind

kommunizierbar; Erkenntnisse nicht.

 

Einwand: "...einige Kommentatoren und Übersetzer weisen zu Recht darauf hin."

 

Die Wahrscheinlichkeit, daß die Kommentatoren Aussagen von Mystikern verfälschen, liegt bei mindestens 95%. Da sie nicht die selben Erkenntnisse gewannen, können sie nicht wirklich verstehen, was sie lesen. Ähnliches gilt für die Übersetzer.

 

Nur Mystiker können Mystiker fehlerfrei übersetzen, denn nur sie wissen genau, was gemeint ist.

 

Der Intellektuelle bricht Erkenntnisse bloß auf seine Sprache, auf sein Verstehen, auf die Logik herunter. Er kann nicht anders, also kein Vorwurf. Es ist so.

 

Willst du mystische Texte verstehen, wirst du um lange Meditationen nicht herum kommen... Et is wiet is. 😉

 

 

 

 

Diebstahl

z

  

Wer die Geschichte versteht, wird nie eine Rolle in ihr spielen.“

 

Théodore Simon Jouffroy

 

So wie jemand mit einer gewissen Intelligenz nicht zum Dieb wird. Nicht, weil er ein guter Mensch ist, sondern einfach, weil die ihm innewohnende Weisheit daran hindert.

 

Es gibt ein paar wenige Ausnahmen mit lauteren Absichten, die ihre ihnen zugewiesene Macht nicht aus einem Gefühl der Minderwertigkeit heraus nutzen/mißbrauchen.

 

Einwand: "Es soll sehr intelligente Diebe geben."

 

Ja, Diebstahl und Intelligenz... schließen sich nicht per se aus.

 

Auch Raffinesse, Schlauheit, Gerissenheit und Cleverness... sind Ausdrucksformen der Intelligenz.

 

Mit höherer Intelligenz...

ist kein Diebstahl mehr möglich.

 

Die Weisheit läßt solches nicht zu. Sie schwingt auf einer höheren Ebene (6) unserer Geistigen Reife als das Ich-Denken.

 

 

 

p

Fortschritt & Prothesen

z

 

27.09.2016 Jubiläum! Google ist 18 Jahre alt geworden. Manchmal sind Halbstarke... schon ziemlich stark ! 

 

Eines Tages werden Maschinen vielleicht denken können, aber sie werden niemals Phantasie haben.“

– Theodor Heuss

 

Die Maschinen werden immer genau so bereichernd oder schädlich für die Menschen und andere Wesen sein, wie es der Reifegrad des Konstrukteurs, des Auftraggebers und des Nutzers ermöglicht.

 

Ja, komplizierte Verstandesmechanismen können wir ihnen schon einpflanzen, aber zur Intelligenz... haben sie keinen Zugang; den haben nur wir lebende Wesen.

 

Die Verantwortung bleibt immer beim Menschen:  

  • Intention des Auftraggebers

  • Arbeit des Programmierers

  • Absichten des Anwenders

...bilden das Feld der Verantwortung in Bezug auf die Wirkung des Tuns der scheinbar (!) autonom agierenden Maschinen.

 

Frage: "Was bedeutet diese rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz für unser Leben, unsere Arbeitswelt und unser Menschsein?"

 

Es wäre fein, wenn mehr Fragen selber beantwortet würden. ("Eigenständiges Denken")

 

Wir müssen den Begriff Fortschritt neu definieren, wir müssen ihm Menschlichkeit einhauchen. Albert Einstein formulierte es mal gnadenlos radikal folgendermaßen:

 

Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte,

solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt.

 

So weit würde ich nicht gehen wollen. Das ist utopisch formuliert – jenseits all dessen, was wir „Realität“ nennen in dem, was wir schaffen können.

 

Meine heutige Definition:

 

Fortschritt bemißt sich an der Zunahme des Denkens in Mitmenschlichkeit und in der Folge am aufrichtigen Arbeiten daran, das Leid der Menschen und anderer Wesen lindern und die allgemeine Zufriedenheit in allen möglichen Bereichen heben zu wollen.

 

Chauvinismus, Patriotismus, Nationalismus, all diese und andere praktizierte Formen des Egoismus sind mit einem humanistisch verstandenen Begriff „Fortschritt“ nicht vereinbar.

 

Außerdem müssen wir vom linearen Denken (Fortschritt) zu einem organischen Denken (Entwicklung) wechseln, da Mensch und Natur keine Maschine sind, deren Funktion nur auf dem Prinzip von actio = reactio beruht, sondern jede Aktion gleichzeitig (!) in viele Richtungen wirkt. Wir müssen sämtliche (!) Wirkungs-Möglichkeiten berücksichtigen wollen.

 

Einwand: "Intelligente Software?"  

 

Die gibt es nicht. Was im Bereich des Möglichen liegt: Intelligenz nutzende Programmierer. 😉

 

Einwand: "Algorithmen, intelligente Software und Roboter können immer mehr Dinge."

 

Algorithmen können“, „Software kann“, "Roboter können" suggeriert eigenständige Persönlichkeit und ein bißchen auch, als könnten sie aus sich selbst heraus wachsen. Aber... sie können gar nichts.

 

Es ist allein der Mensch, der den Zweck eines Algorithmus genau bestimmt. Seine Fähigkeit, die Intelligenz zu nutzen, seine Absichten, seine Weisheit, seine Reife (oder auch Unreife) bestimmen Wirkung und Ergebnis seiner Formeln.

 

Das selbe gilt für jede Software.

 

Und auch jeder Roboter bewegt sich immer nur im Rahmen der durch Intelligenz und Reife bestimmten Intention des Konstrukteurs.

 

Maschinen sind

bloß Prothesen.

 

Ein effizient funktionierender Roboter ist

.eine effizient funktionierende Prothese.

 

Griechisch: Prósthesis = Anfügung

 

Wie nützlich, unterstützend und faszinierend diese Prothesen auch sein mögen, sie sind immer nur Handlungs-Verlängerungen oder Erweiterungen, eben Anfügungen.

 

Im Idealfall sind Roboter intelligent ausgeklügelte 

Werkzeuge in der Hand von reifen Menschen.

 

 

Noch ein paar weise Worte des Mannes, der den ersten Computer zum Laufen brachte:

 

"Die Gefahr, daß der Computer so wird wie der Mensch, ist nicht so groß wie die Gefahr, daß der Mensch so wird wie der Computer."

 

– Konrad Zuse

 

Wir fokussieren gerne auf das Machbare und verlieren

dabei die Geistige Reife des Menschen aus den Augen.

 

 

 

 

Kunst

z

  

„Kunst will das, was noch nicht war, aber alles, was sie ist, war schon.“ 

– Theodor W. Adorno

 

Einwand: "Ich verstehe dieses Zitat als Musiker so: Du suchst etwas neues, aber alles was du gefunden hast, findest du irgendwo anders nochmal wieder."

 

"Es gibt nichts Neues unter der Sonne."

 

Das sagte schon der weise Salomon vor ... x ... Jahren. Und so is.

 

"Es ist schon alles gesagt worden nur noch nicht von jedem", wie einmal der weise Bayer (Karl Valentin) ergänzte. 

 

Einwand: "Na, das ist ja langweilig." 

 

Aber, so is.

 

Was immer du sagst, was auch immer du spielst oder komponierst, sehr wahrscheinlich wurde es bereits von jemand anderem gesprochen oder gespielt. Denn es gibt gar nicht so viel, von dem man sprechen oder singen könnte.

 

Einwand: "Es gibt nichts Neues unter der Sonne"... gegen sowas wollte Adorno mit solchen Sätzen sprechen."

 

Es geht hier nicht um ENTWEDER <–> ODER. Hier handelt es sich um ein Paradox:

 

Theodor W. Adorno: Kunst will das, was noch nicht war, aber alles, was sie ist, war schon.“

 

  • Alles was z.B. ein Maler ausdrücken will, ist schon x-mal in x Varianten ausgedrückt worden. Es kann nicht neu sein.

  • Er malt, was immer er malt und wie immer er es malt, als Unikat in einer einmaligen Konstellation aller inneren und äußeren Umstände.

 

Das betrifft auch die Werke der sogenannten „Fälscher“. Auch sie schaffen (anders als die Druckmaschinen) ausschließlich Unikate. In der Musikbranche nennt man sie Coverversionen.

 

Jedes Lied, welches gesungen wird, ist in diesem Augenblick ein Unikat. Es ist (ganz unabhängig davon, wie oft es schon gesungen wurde) neu und einmalig.

 

Jeder kreative Akt ist ein-

malig und unwiederholbar.

 

Dennoch gibt es nichts Neues.

 

 

 

 

Hurz

z

  

„Nur am Widerspruch zwischen dem, was etwas zu sein beansprucht, und dem, was es wirklich ist, läßt sich das Wesen einer Sache erkennen.“ 

– Theodor W. Adorno 

h-u-r-z

 

  1. Ein "etwas" kann nichts beanspruchen. Dazu wären (Entscheidungs-) Freiheit und Wille Voraussetzung.
  2. Was ist für dich "Wirklichkeit"?
  3. Was ist für dich "das Wesen einer Sache"?

 

Einwand: "...ist sicher ein höchst bemerkenswerter und nachdenkenswerter Ansatz." 

 

Mit der Bitte um Aufklärung: 

  • Was ist das... „was es wirklich ist“?

  • Wo, bitte, ist hier ein Ansatz?

  • Was ist an dieser Ansammlung an Buchstaben des Theodor „bemerkenswert“?

  • Was rechtfertigt die Steigerung in „höchst bemerkenswert“?
  • Und schließlich: Was am Satz ist des „Nachdenkens wert“?

 

Keine Antwort, keine Aufklärung. Aber irgendwo... wird der Mann mit Geschenk Gottes im ersten Vornamen, auch Geistreiches gesagt haben. I hope so.

 

Gewöhnlich glaubt der Mensch,
wenn er nur Worte hört,
es müsse sich dabei doch auch
was denken lassen.

– Johann Wolfgang von Goethe

  

 

 

 

Wellen

z

 

"Es heißt, dass Johannes Brahms mit einem Freund am Strand spazieren ging, der sich beklagte, alle gute Musik sei schon geschrieben worden. ‚Oh schau‘, sagte Brahms und zeigte aufs Meer hinaus. ‚Da kommt die letzte Welle.‘"

– Tery Pratchett

 

Etwas anders soll sich der weise König Salomon mal geäußert haben: "Es gibt nichts Neues unter der Sonne." Das ist wohl wahr, aber was nützt es? Der weise Bayer Karl Valentin soll ergänzend gesagt haben: "Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen."

 

Womöglich müssen erst alle alles ausdrücken, was sie ausdrücken wollen – oder "müssen". Manche sagen etwas, manche schreiben, andere malen oder bauen, wieder andere konstruieren oder zertrümmern. Und der Eine oder Andere... macht Musik.

 

Die neue Welle ist nicht neu und doch... ist sie neu, einmalig, unvergleichlich.

 

 

 

 

Achtsamkeit


 

"Es ist möglich, dass der nächste Buddha nicht die Form eines Individuums annehmen wird. Der nächste Buddha wird sich vielleicht als Gemeinschaft zeigen – eine Gemeinschaft, die Verständnis, Liebe und Achtsamkeit praktiziert. Dies dürfte das Allerwichtigste sein, was wir für das Überleben der Erde tun können.” 

 

~ Thich Nhat Hanh

 

Damit wirst du das Ego einiger Gemeinschaften gut gefüttert haben!

 

Und... du setzt mit dem, was du sagst, einen sehr hohen Reifegrad voraus! Ist der gegeben, kann ich sehen, was du siehst: Eine Gemeinschaft, die im Gros mehr im Spirituellen, denn im Sozialen verwurzelt ist.

 

Die Essener mögen eine solche Gemeinschaft gewesen sein.

 

Aber derzeit sind die Gemeinschaften hauptsächlich im Sozialen verwurzelt und das Spirituelle ist keine wirkliche Praxis, sondern lediglich schmückendes Ritual.

 

Es sind gelegentlich allenfalls die Seelen der Gemeinschaften, die Gurus und Meister, die für eine Zentriertheit, für einen gewissen Sog in die Mitte sorgen, weil sie selbst mehr als die anderen im Spirituellen zuhause sind. Aber das sind nur einzelne Menschen.

 

Noch eine Anmerkung: Verständnis und Liebe lassen sich nicht praktizieren. Nur die von dir genannte Achtsamkeit können wir praktizieren, sogar üben.

 

Verständnis können wir nicht praktizieren; es ist eine Frage der Geistigen Reife, wann es sich einstellt – ganz von allein.

 

Und die Liebe... weht, wann und wo sie will. 

Auf sie haben wir überhaupt keinen Einfluß.

 

Sex können wir praktizieren, Liebe nicht. 

 

Achtsamkeit genügt.

Sie ist der Schlüssel.

 

Wenn wir aus der Achtsamkeit nichts ausschließen, wenn wir sie zu allem Denken, Tun und Fühlen einladen, lassen sich Verständnis und Liebe nicht verhindern.

 

 

 

 

Genius

z

  

Genie ist 1% Inspiration und 99% Transpiration.“

– Thomas Alva Edison

 

Das könnte erklären, warum so viele Leute so gerne und so oft eine Sauna aufsuchen. 🤗

 

Spaß beiseite! Hier liegt ein Mißverständnis vor, Thomas Alva, es ist das 1% Inspiration, das die 99% Arbeit erst sinnvoll macht.

 

Genius = ist Neugierde plus enormen Gestaltungswillen

                    plus Inspiration... in den rechten Momenten.

 

 

 

 

Wissen

z

 

Wir wissen nicht einmal ein millionstel Prozent der Dinge.“

 

– sagt Thomas Alva Edison

Und diese Einschätzung

ist extrem optimistisch !

 

Nicht nur, weil es gar nicht möglich ist – weil wir den Mond nun einmal nicht in einer Ravioli-Büchse einfangen können – zeigt sich die Dummheit derzeitiger Wissenschaft, bzw. deren kindlicher Grad (2) an Reife.

 

Die Enge des Verstandes macht es unmöglich, Phänomene, die über seine Hutkrempe gehen, überhaupt verstehen zu  k ö n n e n .

 

Das Paradox: Sobald wir die Begrenztheit des Verstandes sehen und akzeptieren können, werden wir mehr verstehen (können), als uns das bis heute möglich ist. So wie die Kompetenz eines Handwerkers sprunghaft ansteigt, sobald er je nach Situation ein nützliches Werkzeug von einem unbrauchbaren unterscheiden kann.

 

 

 

 

Am Ende...

z

  

"Es ist alles lächerlich, wenn man an den Tod denkt." 

– Thomas Bernhard

 

Nur, so lange wir keinen Blick für die Vergänglichkeit haben, können wir vermeintlichen Zielen nachjagen und uns in selbstgebastelten Filmen verlieren. Der Blick auf die Sterblichkeit der Form – also auch unserer Körper – läßt allen Ernst und alle zielorientierte Hektik verschwinden. 

 

Der Blick auf die Vergänglichkeit bringt uns in den Moment, in dem heitere Gelassenheit und Stille zuhause sind und alles Irdische, wie das Materielle, das ganze Panorama der Gefühle, und auch unsere Gedanken... als bedeutungslos erkannt werden.

 

Ja, die vermeintlichen Wichtigkeiten von gestern, die wirken allesamt lächerlich, wenn wir an den Tod denken.

 

Dennoch ist nicht alles lächerlich, im Angesicht des Todes. Leichter vielleicht, heiterer, liebevoller, entspannter...

 

 

 

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Recht & Freiheit

z

  

"Recht hat wenig Sinn, wenn es die Freiheit nicht schützt."

 

Thomas Dehler

 

Wenn das Recht lediglich „keinen Sinn“ hätte, wäre es noch gar nicht so schlimm, lieber Thomas. Aber ein Recht, das die Freiheit nicht schützt, wird unmittelbar zu einer großen Gefahr!

 

Grundsätzlich ist jedes Recht eine Einschränkung der Freiheit. In einer liebenden Gesellschaft gibt es kein Recht – weil es nicht gebraucht wird. Das wäre ja sonst, als wollte man in einem lichtdurchfluteten Raum für künstliche Beleuchtung sorgen wollen.

 

Das Recht als solches

hat also keinen Wert.

 

Der Wert des Rechtes entsteht erst durch Mangel. Es gewinnt seine Berechtigung auf Grund von Unreife einer Gesellschaft, nämlich durch die Unfähigkeit, ohne gewaltsame Struktur harmonisch interagieren zu können.

 

Der Umfang des Rechts ist ein Indiz für

die Reife bzw. Unreife einer Gesellschaft.

 

Die Aufgabe des Rechts besteht in der Balance-Haltung von Freiheit und Unfreiheit mit der Maßgabe der Befriedung der Gesellschaft.

 

Die Einschränkungen sollen also gleichzeitig die freie Entfaltung ermöglichen. Das Recht muß bei geringst möglicher Einschränkung den größtmöglichen Entfaltungsraum gewährleisten.

 

Durch permanente Justierung, diese Balance zu halten, ist Aufgabe der Legislative.

 

 

 

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Freiheit & Recht

z

 

"Wem Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen."

 

 George Orwell

Das ist Quatsch.

 

Ein armseliger, eingeengter Freiheits-Begriff mit dem Potenzial der Übergriffigkeit, einer Latenz zur Gewalt.

  

RECHT

 

Die Basis des Rechtssystems ist, daß ich in meiner Handlungs-Freiheit nicht über die des Anderen hinwegwalzen darf:

 

Die Freiheit des Anderen...

ist der eigenen gleichwertig.

 

Wer das weiß, braucht kein Rechts-System.

Aber... wer weiß das schon? 

 

Die Einsicht...  liegt bei den Wenigen.

Das Recht ist Notbehelf für die Masse. 

 

 

 

 

Gut & schlecht

z

    

„Betrachte alles von der guten Seite.“

– Thomas Jefferson

 

Das klingt erstmal gut und sinnvoll, ist es aber nicht wirklich.

 

Warum die Dinge nicht wertungsfrei von allen Seiten betrachten?

Wollen wir verstehen, müssen wir das Bewerten außen vor lassen.

 

 

 

 

Vision

z

 

„Ich mag die Träume von der Zukunft lieber als die ganze Geschichte der Vergangenheit.“

Thomas Jefferson

Verständlich, denn:

 

Die Verwirklichung unserer heutigen Vorstellungen, Phantasien, Visionen und damit unsere in die Zukunft reichenden Handlungen werden die künftigen Geschichtsbücher füllen. Nur hier haben wir die Möglichkeit der Gestaltung, denn die Geschehnisse in der Vergangenheit sind nicht mehr einholbar, also auch nicht mehr veränderbar, nicht mehr gestaltbar.

 

Die Geschichts“Wissenschaft“ ist dagegen bloß eine

Art Nebenfach der Nekrophilie, also... unbedeutend.

 

 

 

 

Reduktion

z

 

Die wertvollste Fähigkeit ist die, auf ein zweites Wort verzichten zu können, wo eines genügt.“

– Thomas Jefferson

 

Das ist keine Ansprache  g e g e n  Worte – schließlich ist das Zitat selbst ein Konglomerat von Worten – sondern eine freundliche Erinnerung an die Möglichkeit einer sinnvollen Selbstbeschränkung.

 

Aber: Eine solche Selbstbeschränkung setzt Bewußtheit, genügend Reife und die Fähigkeit zur Nutzung der Intelligenz voraus. Denn solchem Ansinnen steht üblicherweise das Ego im Weg.

 

Kleiner Einwand: Diese Form der Reduktion von Worten ist natürlich längst nicht die wertvollste Fähigkeit des Menschen.

 

 

 

 

Bestrafung

z

 

Krieg bestraft Strafende und Bestrafte.“

– Thomas Jefferson

 

Solche Art Krieg wäre ja noch zumutbar: Der Strafende und der zu Bestrafende treffen sich mit je einer Peitsche im Ring. Doch bisher malträtieren Kriege vor allem Nichtbeteiligte! Du wußtest das nicht.

 

Oder doch? Dann sag es!

 

 

 

 

Zitate des Thomas Jefferson

 

 

Der Preis der Freiheit ist stetige Wachsamkeit.“

 

"Ständige Wachsamkeit ist der Preis ständiger Freiheit."

 

„Mit dem, was du selbst tun kannst, bemühe nie andere.“

 

Nichts ist mühsam, was man willig tut.“ 

 

Was wir freiwillig tun, bereitet uns keine Mühe.“

 

Nur die Lüge braucht die Stütze der Staatsgewalt; die Wahrheit steht von alleine aufrecht.“

 

Verfüge nie über Geld, ehe du es hast.“ 

 

Gib dein Geld niemals aus, ehe du es hast.“

 

Wer die Wahrheit nicht fürchtet, braucht auch die Lüge nicht zu fürchten.“

– Thomas Jefferson

 

 

 

 

Denken & Danken

D

 

„Denken und danken sind verwandte Wörter; wir danken dem Leben, in dem wir es bedenken.“

Thomas Mann

 

Thomas Mann: „Denken und danken sind verwandte Wörter“

 

Nein, Thomas, denken und danken sind nicht verwandt; auch dann nicht, wenn es etymologisch gesehen, so scheinen sollte.

 

In einem Moment wahrer Dankbarkeit... ist kein Denken.

 

Auch das Denken über oder an Dankbarkeit ist bloß Denken – und das ist nicht die Frequenz der Dankbarkeit.

 

In einem Moment wahrer Dankbarkeit wird auch nicht gesprochen. Nicht, weil das irgend jemand so will, sondern weil es nicht zusammen geht.

 

Ratio und Dankbarkeit kennen sich nicht.

 

Da gibt es keine Verbindung, keine Verwandtschaft, denn: Denken und Danken existieren auf zwei grundverschiedenen Ebenen.

 

Das Denken geschieht auf der Horizontalen. Mit

der Dankbarkeit... kommt die Vertikale ins Spiel.

 

 

 

 

Stadien der Gewöhnung

z

 

Die Gewohnheit ist ein Seil. Wir weben jeden Tag einen Faden, und schließlich können wir es nicht mehr zerreißen.“

– Thomas Mann

1. Seltenheit

2. Beliebtheit

3. Gewöhnung

4. Angewohnheit

5. Marotte

6. Abhängigkeit

7. Sucht

 

 

 

 

Dankbarkeit

D

 

„Du sollst dankbar sein für das Geringste, und du wirst würdig sein, Grösseres zu empfangen.“

– Thomas von Kempen

 

Der Thomas scheint von einer materiell geladenen „Dankbarkeit“ zu sprechen, die wir aber von der reinen Dankbarkeit unterscheiden sollten.

Ja, die reine Dankbarkeit verändert auch etwas. Aber darum brauchen wir uns keinen Kopf zu machen.

Dankbarkeit selbst... genügt.

Sie kann uns nicht anerzogen werden: Sie kommt von allein – wenn wir so weit sind.

Diese Art der Dankbarkeit hat nichts zu tun mit dem Dankbarsein der Gepflogenheit oder des Anstands auf der gesellschaftlichen Ebene.

Sie ist kein Geschäft: „Wenn du dankbar bist für dieses, wirst du bekommen jenes.“ Sie ist auch kein Aktiengeschäft: Gib etwas und du kriegst viel. Wo Erwartung im Spiel ist, hat sie sich längst aus dem Staub gemacht.

Reine Dankbarkeit ist spiritueller Natur..,
sie gehört nicht mehr der Gesellschaft an.

Wo reine Dankbarkeit schwingt, kann sich keine Erwartung halten, da ist keine Bedürftigkeit.

 

 

 

 

Wahrhaftigkeit

M

 

"Je wahrhaftiger ein Mensch spricht, desto mächtiger werden seine Worte."

  T.K.V. Desikachar

 

Das Zitat klingt ja ganz nett, hat aber einen kleinen Haken: Wahrhaftigkeit kennt keine Komparation.

 

Entweder du bist in deiner Äußerung wahrhaftig, oder du bist es nicht. Halbe Sachen gibt es hier nicht. Wahr – oder nicht wahr.

 

Du kannst nicht ein bißchen wahrhaftig sein oder zu satten 75%. Entweder du bist wahrhaftig – oder du lügst.

 

Etwas anderes ist dagegen möglich: Zu beschließen, heute „öfter wahrhaftig“ sein zu wollen als gestern, oder ab morgen „nur noch wahrhaftig“ zu sein.

 

Die Wahrhaftigkeit selbst

kennt nur entweder/oder.

 

 

 

 

Beschäftigung

B

 

"Die beste Work-Life-Balancing ist die, die nicht stattfinden muss."

 

– Tobias Rosswog

 

Es ist schon fein, wenn die „Arbeit-Leben-Balance“ stimmt.

 

Weitergehender ist die Ora-et-labora-Balance, die der Benedikt in seinen Klöstern praktizieren läßt. Sie bietet ein Gegengewicht zur gängigen Ehrgeiz- und Streß-Praxis und weist uns wortlos darauf hin, daß es noch mehr gibt, als Wohlstand und Ansehen.

 

Säkularisiert könnte man von "Arbeit & Entspannung" oder der „Balance von Tätigkeit & Stille" sprechen. Einige Formen des Yoga gehen in diese Richtung.

 

„Arbeiter sind nicht Arbeiter, weil ihnen Arbeit Spaß

macht, sondern weil sie dazu gepresst werden.“

 

– Dr phil Peter Seyferth (?)

 

So pauschal kann man das nicht sagen, bzw. ist es nicht die Wahrheit. So manche Arbeit ist je nach Sparte so gut dotiert, daß man ihr gerne nachgeht und man laut protestiert, sollte die Gefahr aufkommen, daß sich daran etwas ändert. "Zur Arbeit gepresst", das ist Propaganda-Sprache. Selbst zum primitivsten Job wird man nicht gepresst, man bewirbt sich um ihn – wegen der Be-LOHN-ung.

 

 Arbeit

Wert der Arbeit

 

 

 

 

Bewußtes & Unbewußtes

z

  

„Glück ist Bewusstsein und Unterbewusstsein in Einklang zu bringen.“

– Ulrich H. Rose

Einwand: "Ich kotze gleich."

 

Die gute Nachricht: Es genügt, einfach nur bewußt zu sein. Aber dazu braucht es Eier ;-) Die schlechte: Ums Kotzen kommst du wahrscheinlich nicht herum. Außer, du hälst Bewußtes und Un(ter)bewußtes weiterhin fein säuberlich getrennt.

 

Einwand: "Jede Epoche oder der Zeitgeist zum Bespiel fördert populäre (bewusste) Ansichten." 

 

Mit Zeitgeist und Epochen kann sich nicht jeder beschäftigen; das ist ein ziemlicher Aufriß und auch gar nicht nötig.

 

Bewußt sein kann jeder... in jedem Moment.

 

Reines Beobachten ist nicht anstrengend und nichts ausschließend. Bewußtsein ist über keine intellektuelle Anstrengung zu erreichen.

 

Keine Bibliothek der Welt kann hier helfen.

Und sie ist für kein Geld der Welt zu kaufen.

 

Nichts von Bedeutung ist

exclusiv, lernbar oder käuflich.

 

Alles von Bedeutung ist für Jedermann, kostenlos

und ohne jede Bildungs-Voraussetzung zugänglich.

 

Einwand: "In der Praxis wohl um einiges schwieriger als in der Theorie."

 

Zur Praxis: 

 

Nein, im Prinzip (!) ist es nicht schwierig, das Unbewußte ans Licht zu holen. „Schwierig“ ist es gelegentlich, sich die Erlaubnis dazu zu geben, die Bereitschaft...

 

Zur Theorie: 

 

Die können wir komplett beiseite lassen. Hier wird keine Theorie gebraucht. Es hat mal jemand ungefähr dies gesagt: „Wer an den Hammer glaubt, sieht in allem einen Nagel.“ 

 

Theorien sind Hämmer!

 

Aber nicht immer wird ein Hammer gebraucht und ebenfalls... wird auch nicht immer eine Theorie gebraucht.

 

Hammer, Logischer Verstand und seine Theorien... sind Werkzeuge

 

Werkzeuge = sind unterstützende Hilfsinstrumente.

 

Bei intelligenter (!) Nutzung, legt man sie nach Gebrauch wieder beiseite. Denn in den wesentlichen* Bereichen des Lebens wird kein Werkzeug gebraucht.

 

 

 

 

Visionskraft

z

 

„Ein Traum ist unerlässlich, wenn man die Zukunft gestalten will.“

 

– Victor Hugo

Es bedarf der Visionskraft,

des Vorstellungsvermögens.

 

Beispiel:

Wie lange wollen wir Parteien noch dulden?

 

Sehen wir doch täglich in den Medien, wie diese

erfolgreich als Intelligenz-Blockierer arbeiten.

 

I have a Dream!  

  • Ein Staat, der durch seine Bürger kontrolliert wird und nicht umgekehrt.

  • Eine Gesellschaft, die eine Parteinahme ihrer Staatsdiener als unanständig ansieht und verbietet.

  • Eine Staatsform, in der das Gemeinwohl die selbstverständliche Maxime sämtlichen Regierungshandelns ist.

  

Wer das Wort "Partei" anführt, sollte abgewählt werden.

 

Wer das Wort "Gemeinwohl" anführt, sollte Beachtung

finden, aber dennoch auf  Lauterkeit  geprüft werden.

 

 

 

 

Experten

 

  

"Ein Experte ist jemand, der mehr und mehr über immer weniger weiß, bis er schließlich alles über nichts weiß."

– Viktor Weißkopf

  

Und ist ein solcher Jemand erst mal als „Experte“ anerkannt, wird er wohl auch sein Renommee schützen wollen. So etwas wie Wahrheit, Intelligenz und Weisheit... können dann sehr störend sein.

 

 

 

 

Mittelmaß

D

 

„Auf welche Art wird man mittelmäßig? Dadurch, dass man heute das und morgen jenes so dreht und wendet, wie die Welt es haben will, dass man der Welt nur ja nicht widerspricht und nur der allgemeinen Meinung beipflichtet.“

– Vincent van Gogh

Vincent: unauthentisch = mittelmäßig

 

Van Gogh sagt, daß wir dem Mittelmaß nur in totaler

Aufrichtigkeit unseres Ausdrucks… entgehen können.

 

 

 

 

Liebe

z

 

Liebe,

die nur ein Gefühl ist,

würde ich nicht als Liebe anerkennen.

– Vincent van Gogh

Ist es auch gar nicht.

 

Gefühle sind doch bloß Gefühle.

Mit Liebe haben sie nichts zu tun.

 

Gefühle haben viel mehr eine starke Verbindung zu den Bedürftigkeiten. In unserer Bedürftigkeit bewegen wir uns auf der untersten Ebene unserer Reife, in der Liebe auf der höchsten.

 

 

 

 

Klugheit

z

  

„Die größte Klugheit einer klugen Frau besteht darin, ihre Klugheit nicht zu zeigen.“

– Virginia Woolf

Es gibt einen feinen Unterschied...

zwischen Klugheit und Intelligenz.

 

Edward Teller und seine Mannen waren sehr klug, da sie die Entdeckung der Wirkung von Kernspaltung so wirkungsvoll umsetzen konnten.

 

Die höhere Schwingung von Intelligenz...

hätte sie jedoch von ihrem Tun abgehalten.

 

Ob Mann oder Frau – das Geschlecht spielt hier keine Rolle.

 

Die Klugheit hat praktische Bedeutung...,

ist aber von untergeordneter Wichtigkeit. 

 

Die Intelligenz hingegen, sollte von niemanden unter den Scheffel gestellt werden !

 

Einwand: "Nur das, was praktische Bedeutung hat, dieses bringt den Menschen voran." 

 

Vielleicht wissen Sie es ja nicht: Meines Wissens baute Edward Teller die Wasserstoffbombe. Ein sehr kluger und pragmatischer Mann.

 

Einwand: "...und verwirklicht Ziele. Die steuernde oder zupackende Tätigkeit, eben, mit Klugheit verbunden, diese wendet Not ab, löst Probleme, verhindert Schaden, verwirklicht Glück, usw. Wie soll das von untergeordneter Bedeutung sein."

 

Die Intelligenz hat eine höhere Bedeutung, weil die Klugheit lediglich ein verschwindend kleinen Teil der Intelligenz bildet. Nur ein Beispiel...

 

Einwand: "...verhindert Schaden, verwirklicht Glück."

 

Das sahen die Familien in Hiroshima & Nagasaki wohl etwas anders. Für das Wirken für das Eigenwohl reicht Klugheit aus.

 

Das Gemeinwohl-Denken setzt 

eine höhere Intelligenz voraus.

 

Ein kluger Mann, der eine solch wirkungsmächtige Bombe bauen kann! Einerseits. Um aber andererseits sehen zu können, daß eine amerikanische Familie nicht wichtiger ist, als die in einem anderen Land lebende, dazu fehlte dann doch... die Intelligenz.

 

 

 

 

Das Problem

z

  

Die Erfindung des Problems ist wichtiger als die Erfindung der Lösung; in der Frage liegt mehr als in der Antwort.“ 

Walther Rathenau

 

Ja, im Probleme kreieren sind wir ungeschlagene Weltmeister.

 

Zwar denken wir, daß wir die Probleme auch wieder lösen wollen, aber... das denken wir nur. Das Unterbewußtsein ist stärker, es sabotiert schon den Ansatz der Lösung.

 

Ich glaube, es war ein Mann namens Einstein, der sagte, daß wir, wenn wir wirklich ein selbstgebasteltes Problem lösen wollen, die Ebene wechseln müssen. Aber wer will das schon?

 

Er hat Recht: Wenn wir wirklich lösen wollen, brauchen wir bloß die nächsthöhere Ebene einzunehmen. Dann ist es ganz einfach. Tun wir´s nicht, ist uns in Wirklichkeit mehr am Problem gelegen... als wir denken. 

 

Wir müssen zwingend zwischen Problemen und Gegebenheiten unterscheiden. Andernfalls haben wir noch mehr Probleme.

 

 

 

 

Schönheit

z

  

"Schönheit ist Gesetzmäßigkeit. Schönheit erscheint, solange die Gesetzmäßigkeit empfunden wird. Sie schwindet, wenn unsere Sinne die Gesetzmäßigkeit nicht mehr erkennen."

– Walther Rathenau

 

Nein, lieber Walter, Gesetzmäßigkeit ist ein Begriffskind unseres intellektuellen Verstandes und dessen Liebling, der Logik und nicht der Empfindung.

 

Walther: "Schönheit ist Gesetzmäßigkeit"

 

Daß dir der Verstand das nahelegt, ist gut zu verstehen, denn es ist das Bedürfnis des Verstandes, ALLES verstehen zu wollen; auch das, was ihm von Natur aus unbegreiflich bleibt. Das wiederum kann der Verstand nicht einsehen. Das geht über seine Möglichkeiten. Also versucht er irgendwelche Erklärungen zu liefern. Er erdreistet sich, die billigste zu liefern (Gesetzmäßigkeit); er kann halt nicht anders.

 

Aber wir...

können anders.

 

Denn wir haben nicht nur den intellektuellen Verstand zu unserer freien Verfügung, sondern auch die höheren Formen der Intelligenz.

 

Schönheit“ steht an einem Grenzübergang. Sie steht für die Grenzlinie zu höheren Ebenen, als der des ängstlichen Verstandes. Ab dieser Linie rafft unser kleiner Verstand nichts mehr, kann nichts mehr (ein)ordnen, verstehen, berechnen, kontrollieren. Daß er den Versuch aber dennoch nicht aufgibt, steht auf einem anderen Blatt: Akzeptanz, Nicht-verstehen-können, Loslassen... ist nicht sein Ding

 

Erst, wenn wir selbst... Abstand zu unserem „eigenen“ Verstand gewinnen, können wir seine Funktionsweise beobachten.

 

 

 

 p

Genug

 

Whitman, genug, Nirmalo,

 

 

 

 

Wohl & Wehe

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"Gesetze und religiöse Regeln gaben einer Frau fast immer elementare Sicherheit, auch wenn ein Mann die Scheidung wollte. Das Scheidungsverbot galt als „Gottes Wille“ („Was Gott verbunden hat, das soll der Mensch nicht trennen.“), und damit hatten Frauen eine unanfechtbare Garantie. Die Ehe-als-Sakrament war das weibliche „göttliche Recht“."

 – Warren Farrell

Ein zweischneidiges Küchenmesser.

 

Diese Stärkung der Position des Mannes

war Fluch & Segen zugleich, denn was...

 

   1. als Schutz für die Frau,

   2. als Schutz für die Kinder und

   3. als Schutz für die Familie

 

gedacht und eingerichtet worden war, konnte und kann in anderen Konstellationen oder zu einer anderen Zeit als Einengung empfunden und prinzipiell durch den Mann mißbraucht werden.

 

Diese Machtposition sollte die Frau, die Kinder und die Familie schützen. Die selbe Macht in den falschen Händen kann sich aber auch gegen die Schutzbefohlenen richten.

 

Und hier entscheidet wieder die Geistige Reife... des Mannes oder der Männer, über Wohl & Wehe.

 

 

 

 

Laufrichtung ändern

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„Einsamkeit ist Belästigung durch sich selbst.“

– Werner Schneyder

 

Einwand: "Ist Weisheit überhaupt ein Thema in der Gegenwartsphilosophie? Eher nicht - aber viel Drumherumgeschreibsel und nicht wirklich ein einziger gelungener Versuch, dem Phänomen "Weisheit" auf die Spur zu kommen." 

 

Wäre dein Wunsch, "dem Phänomen "Weisheit" auf die Spur zu kommen", authentisch, hättest du eine echte Chance. Nur müßtest du... die Lauf-Richtung ändern.

 

Denn (und das weiß kaum jemand 😉) die Weisheit findest du niemals bei anderen, sondern ausschließlich NUR bei dir selber.

 

Das ist das Spezielle an der Weisheit: Sie ist nicht objektivierbar.

 

Weisheit von anderen zu erwarten, ist ein Indiz dafür, 

daß der Zugang zu ihr (noch) nicht gefunden wurde.

 

 

 

 

Grenzen der Wissenschaft

 

 

"Die Wissenschaft hat festgestellt, dass nichts spurlos verschwinden kann. Die Natur kennt keine Vernichtung, sondern nur Verwandlung. Alles, was Wissenschaft mich lehrte und noch lehrt, stärkt meinen Glauben an ein Fortdauern unserer geistigen Existenz über den Tod hinaus."

– Wernher von Braun

 

Es ist gar nicht so viel, was die Wissenschaft dich lehren kann, da Wissenschaft auf das Zusammentragen von Informationen beruht. 

 

Die Wissenschaft kann dich wissend machen, informiert – bis zur Grenze ihres Forschungsstandes, aber sie kann dich nicht weise machen. 

 

 

 

 

Kriegssprache

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„Die gefährlichste Waffe sind die Menschen kleinen Kalibers.“

 

– Wieslaw Brudzinski

In einer reiferen Gesellschaft

wird man die Kriegssprache nur

noch aus alten Geschichten kennen.

 

 

 

 

Vergangenheit / Zukunft

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Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft!“

 

– Wilhelm von Humboldt

 

Das ist dummes Zeug. Unsere persönliche "Vergangenheit" besteht aus einem mickerigen Rudiment von Erinnerung. Und das wird durch die Brille unserer Vorstellung vom Leben auch noch "verfälscht" – sagt die Neurowissenschaft. Das kollektive Erinnern funktioniert natürlich genau so... rudimentär und ist ebenfalls gefärbt.

 

Es gibt also nicht nur eine ("objektive") Geschichte, sondern genau so viele Geschichten, wie es Menschen gibt (Von ein paar wenigen "Schnittmengen" mal abgesehen). 

 

Aus der Geschichte lernen wollen?

Eine nette Idee – mehr aber nicht.

 

Die Vorausschauung oder Vorhersehung ist ähnlich problematisch. Wir können nicht weit vorausschauen – von den Wenigen, die etwas weiter blicken können, mal abgesehen – und selbst dafür müssen wir schon sehr viel an Intelligenz nutzen.

 

Außerdem sind die heutigen Gegebenheiten und Konstellationen völlig andere als die in irgend einer Vergangenheit. 

 

"Wer in der Zukunft lesen will, muß in der Vergangenheit blättern." 

 

– André Malraux

Der selbe Blödsinn.

 

 

 

 

Gewohnheit

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Wer keine üblen Gewohnheiten hat, hat wahrscheinlich auch keine Persönlichkeit.“

– William Faulkner

 

Gewohnheiten sind nichts als gelernte Wiederholungen. Wenn sie dir nicht gefallen, kannst du sie gegen andere austauschen. Oder du gibst Bewußtheit in dein Tun, dann können sich Gewohnheiten als solche nicht lange halten.

 

Persönlichkeit ist die Summe

antrainierter Gewohnheiten.

 

Die „Persönlichkeit“ ist eine Idee mit praktischer Funktion, die aber darüber hinaus keinen Wert hat. Sie ist banal, oberflächlich, ein Konglomerat antrainierter Gewohnheiten. Gewohnheiten und Persönlichkeit sind unbedeutende Randerscheinungen.  

 

Das Wesentliche, nämlich das, was uns die Würde verleiht, ist allen Menschen gleich.

 

Einwand: „So richtig was anderes ist das aber nicht, als das, was der William sagte.. oder?“

 

Den Unterschied macht, daß der William "eine Persönlichkeit haben" scheint´s für etwas Edles hält.

 

Wir sollten statt dem Äußeren, der Fassade (Persona = Maske), lieber den Kern, also das innere Wesen des Menschen würdigen.

  

 

 

 

Logische Grundsätze

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„Der ganze Prozess des Lebens verdankt sich einer Verletzung unserer logischen Grundsätze.“

– William James

 

Das ist kein Problem der Logik, William, sondern ein Problem der falschen Anwendung des Hilfsmittels Logik.

 

Der ganze Prozess des Lebens“ hat mit der Logik genau so viel zu tun, wie dein Suppenlöffel, nämlich gar nichts. Dem Prozess des Lebens ist es wurscht, welche Werkzeuge wir falsch – oder sinnvoll anwenden. 

 

Das Größere... ist durch das

Kleinere nicht zu erkennen.

 

 

 

 

Weisheit

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„Die Kunst der Weisheit besteht darin, zu wissen, was man übersehen muß.“

– William James

1. Weisheit ist keine „Kunst“.

2. Auch nicht im Sinne von „Kunstfertigkeit“.

3. Weisheit ist nichts Außergewöhnliches oder Exklusives.

 

So wie jedes Baby in der Lage ist, die richtige Stelle der Mutterbrust zu finden und zu nutzen, genau so sind wir (prinzipiell alle) fähig, in gegebenen Situationen weise zu sein.

 

4. Weisheit ist keine intellektuelle Angelegenheit.

5. Es geht hier nicht darum, etwas „übersehen“ zu wollen, sondern (im Gegenteil) spontan die Dinge klar und unverstellt zu sehen.

 

6. Betreff Weisheit braucht sich auch niemand zu sorgen, etwas übersehen zu haben, denn alles, was gesehen werden muß, kann jederzeit gesehen werden.

 

 

 

 

Der Funke

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Wenn du eine Entscheidung treffen musst und du triffst sie nicht, ist das auch eine Entscheidung.“

– William James

 

Einwand: "Solange wir leben, müssen wir uns entscheiden."

 

Nicht zu jeder Zeit und ohne „müssen“. Die meisten Entscheidungen „geschehen“ einfach – ohne viel Vor- oder Nachdenken. Ja, auch unsere vermeintlichen Nicht-Entscheidungen sind Entscheidungen; bloß wurden sie... unbewußt getroffen.

 

Einwand: "dass es in jedem Menschen einen unauslöschlichen Funken gebe." 

 

Was gerne mal überlesen, weil übersehen wird: Ja, in JEDEM Menschen!

 

Unabhängig davon, wie wir einen Menschen im Ganzen oder in einigen seiner Handlungen bewerten: In jedem Menschen strahlt der göttliche Funke – ob wir in der Lage sind, ihn zu sehen, oder nicht.

 

 

 

 

Zu oberflächlich

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„Jeder ist überzeugt, er könne Bücher kritisieren, nur weil er lesen und schreiben gelernt hat.“

– William Somerset Maugham

 

Warum, William, sollte jemand deine Bücher kritisieren wollen? Dafür müßte er sie zunächst einmal lesen. Lohnt sich das denn? Das Dutzend dir zugeschriebener Zitate, die ich mir angesehen habe, stellen keine Einladung dar. Ihnen fehlt es an Tiefe.

 

Oberflächliches Zeugs.

 

William Somerset Maugham: „Jeder ist überzeugt, er könne...“

 

Kennst du denn „Jeden“? Kennst du alle Überzeugungen... eines Jeden? Falls nicht, warum schreibst du es dann?

 

Ich kann niemandem empfehlen, dein Gequirle zu lesen. Also:

Zumindest ich selbst... werde keines deiner Bücher kritisieren.

 

 

 

 

Gravitation

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Schwerer als Luft? Solche Flugmaschinen sind unmöglich.“

 

– William Thomson

 

Nach wie vor erreichen die Leute der Luft- und Raumfahrt die Neutralisierung der Gravitations-Kraft wie all die anderen Leute, die sich mit Fortbewegungs-Formen beschäftigen, auch nur über die primitive "Technik" der Verbrennung von Vegetation.

 

In diesem Fall handelt es sich um über Jahrtausende abgelagerter Vegetation. Das Prinzip? Das selbe wie in der sogenannten Steinzeit: Kontrolliertes Feuer.

 

Ob Ochsenkarren oder Formel 1-Rennwagen, ob Flugzeug oder Rakete: Immer geht es um...

  1. die Kraft zur Neutralisierung der Schwerkraft und

  2. die Kraft, die den Rückstoß bewirkt.

 

Aber was geschieht, wenn wir eine Verlagerung der forschenden Aufmerksamkeit vornehmen: Von der Gravitation zur Levitation?

 

 

 

 

Unwägbarkeiten

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„Ich habe die Erfahrung bestätigt gesehen, dass es hoffnungslose Situationen kaum gibt, solange man sie nicht als solche akzeptiert.“

 

– Willy Brandt

 

Weil die Logik gelegentlich an ihr Ende kommt, kurzfristig auch mal das gesamte Denkvermögen, aber nicht das Leben.

 

„Man kann nie so kompliziert denken, wie es plötzlich kommt.“

 

– Willy Brandt

 

Das mag zwar ursprünglich eine platte Politiker-Äußerung gewesen sein, aber die Formulierung ist philosophisch interessant, weil sie ein paar Wahrheiten enthält.

 

Gemeinhin gehen wir davon aus, daß wir unser Leben planen können und daß es wunschgemäß abrollt. Wir sprechen von Entscheidungen, die wir gefällt haben und erwarten, daß sich die Dinge planmäßig fügen.

 

„Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.“

 

– Van Unbekannt

 

Fakt ist, daß wir Wünsche und Pläne äußern und daß wir vermeintliche Ziele anstreben können. Was aber tatsächlich in den einzelnen Lebens-Momenten geschieht, wissen wir nicht, darauf haben wir in Wirklichkeit... keinen Einfluß.

 

Wir denken..., daß es so kommen muß, wie wir das wollen, doch:

Unser Denken ist nicht kongruent mit der Wirklichkeit.

 

Wir denken logisch (linear), aber das Leben lebt organisch. So kompliziert wie die Dinge laufen, können wir gar nicht denken.

 

 

 

 

Demokratie

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Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen.“

Winston Churchill

 

So manch dummer Kalauer hat eine enorm lange Lebensspanne.

 

Wir sollten uns mal ein paar Gedanken machen über die besten aller Staatsformen, statt über die schlechtesten. 

 

Demokratie“ ist ein Sammelbegriff für die verschiedensten Formen des Parlamentarismus; mit guten und mit schlechten Anteilen. Der Begriff sagt also nicht viel aus. Statt dessen können und sollten wir genau formulieren, was wir wollen. Daran gemessen, sehen wir dann deutlich, wo wir jetzt stehen. Wollen wir mehr Gemeinwohl-befähigte, intelligente, reife Leute in den Parlamenten, dann müssen wir auch die Einstellungsmodalitäten dahin gehend ändern wollen.

 

Wenn wir das nicht wollen..., bleibt alles, wie es

gerade läuft und wir können weiter lamentieren. 

 

 

 

 

Im Jammertal

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„Wie nah sind uns manche Tote, doch wie tot sind uns manche, die leben.“

– Wolf Biermann

 

Heul´dich erst mal aus. Aber dann kannst du deinen Satz umdrehen und sehen... was passiert. Andernfalls schrammst du knapp am Leben vorbei.

 

Aber ja..., es gibt auch Dauer-Heuler. 😞 Manche werden sogar zu Berufs-Heulern. Und die entdecken nahezu ständig etwas, was sie zum Heulen finden.

 

 

 

 

Agile Verwaltung

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„Die öffentliche Verwaltung hat das Zeug, Amazon weit hinter sich zu lassen.“

― Wolf Steinbrecher

 

Träfe das zu, lieber Wolf Steinbrecher, kämen die

Schweizer Uhren künftig ohne die Spiralfeder aus.

 

So viele positive (und notwendige !) Veränderungen, wie das Zulassen von Flexibilität, Weisheit und Engagement in den Verwaltungen auch ermöglichen wird, an die Effizienz von freien Unternehmen kann sie niemals heranreichen.

 

Denn die Gene beider Bereiche unterscheiden sich grundlegend:

 

Der eine steht für Explosion,

der andere für Beständigkeit.

 

 

 

 

 Befreiung

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Wolf-Ulrich Klünker: "Auf ... »Erkenne dich selbst« wurde geantwortet..."

 

Dieser freundliche Imperativ ist kein archäologisches Relikt, die Vergangenheitsform ist hier nicht passend, denn die Aufforderung gilt zu jeder Zeit genau DEM, der sie gerade jetzt hört (oder liest). Er ist zeitlos, geschichtslos.

 

Genau so, wie der Imperativ: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ keine christliche Erfindung ist, sondern eine Empfehlung, die im Osten bereits hunderte von Jahren vor Christus formuliert wurde.

 

Wolf-Ulrich Klünker: "Die große Befreiung, die der christliche Gedanke und seine Kulturwirkungen für die Menschheitsentwicklung bringen sollten“

 

Das wäre ein bißchen anmaßend. Auch in anderen Kulturen weiß man, daß die Wandlung des Körpers nach dem Tod nicht den unsterblichen Kern betrifft.

 

»Löst ihn und lasst ihn gehen«  Joh 11,44

 

Ich nehme an, daß hier vom Astralkörper des Lazarus, den die Beteiligten wohl alle sehen konnten, die Rede ist.

 

 

 

 

Ehe

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Quiz-Frage

 

Auf welcher Ebene der Geistigen Reife befinden

wir uns mit der Idee, uns verheiraten zu wollen?

 

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Die Ehe ist der Versuch, die Probleme zu zweit zu lösen, die man alleine nicht hat.“

– Woody Allen

Die Ehe besteht aus zwei Hälften.

 

Die eine ist eine romantische, realitätsferne Idee der Glücks-Sicherung mit einem (aus meiner Perspektive) etwas albernen Ritual zur Einführung.

 

Die zweite Hälfte ist der praktische Teil, der die Regelung der Eigentumsangelegenheiten enthält und an die Verantwortung gegenüber den schwächeren Mitgliedern der Familie, insbesondere der Kinder erinnert und versucht, diese zu regeln.

 

Die zweite Hälfte ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Sie muß

unabhängig von jeder Tradition – intelligent ausgestaltet werden.

 

Die sexuelle Vorliebe darf nicht als Qualifikations-Kriterium für den Bereich „Verantwortung für Kinder“ durch den Staat bewertet werden. Also muß die sexuelle Neigung von der Verantwortung für Kinder getrennt werden.

 

Der „Stand der EHE“ könnte zudem umformuliert werden in eine EVP, in eine „Eingetragene Verantwortliche Patenschaft“.

 

Patenschaft = Freiwillige Verflichtung zur Fürsorge.

 

 

 

 

Schweigen

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„Gott schweigt - wenn wir jetzt bloß die Menschen dazu brächten, die Klappe zu halten.“

– Woody Allen

   

Gelingt dir doch auch nicht, wie man sieht. Also, was willst du?

 

Einwand: "Wir verteufeln uns gegenseitig."

 

Wir brauchen nicht zu klagen und zu jammern: Wer in der Lage ist, zu verteufeln, ist auch in der Lage, zu vergöttlichen. Von dieser Alternative wird nur nicht so viel Gebrauch gemacht. Warum nicht?

 

Einwand: "Wird ein Mensch von Menschen vergöttert..." 

 

Das Vergöttern von einzelnen Menschen geschieht auf einer sehr niederen (unbewußten) Ebene unserer geistigen Reife.

 

Das Vergöttlichen hingegen setzt Bewußtheit, setzt Klarheit voraus und... schließt niemanden aus.

 

 

 

Xenophanes
Xenophanes

 

 

 

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Eine Frage der Reife

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„Man darf nicht mogeln in den ernsten Dingen, im Politischen wie im Moralischen.“

– Yves Montand

Eine Frage der Geistigen Reife:

 

Ein unreifer Mensch wird öfter die Unwahrheit sagen, wird ein wenig schummeln und gelegentlich mogeln.

 

Ein reifer Mensch

ist klar und offen.

 

Er bleibt bei der Wahrheit.

 

Wahrhaftigkeit ist ein Gradmesser der Geistigen Reife.

 

 

 

 

Geschichte & Krieg

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Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier.“

 

– Yves Montand

 

Einwand: "...Bonhoeffer als kirchlich motivierten Widerstandkämpfer zu "adeln". 

 

Der Dietrich wird posthum mißbraucht. Dieses "adeln" ist letztlich noch Teil des Krieges. und gehört zu den Ausläufern von Rechtfertigungsversuchen.

 

Einwand: "...ein sehr dunkles Kapitel im Zusammenhang mit der Aufarbeitung unserer "Rechtsgeschichte."

 

Bevor irgendwann ein Kapitel Rechtsgeschichte "aufgearbeitet" wird, gleitet uns - just in the moment - Die Würde des Menschen schon wieder durch die Finger. Indem wir unseren Fokus auf die "Geschichte" legen, übersehen wir getrost (!) unsere Gemeinheiten in der Gegenwart.

 

Die Idee, daß Barbarei etwas mit "Vergangenheit" zu tun hat, macht uns - wunschgemäß - blind für unsere gegenwärtigen Unmenschlichkeiten.

 

Wir Deutsche befinden uns im Krieg. Für einen Krieg braucht man die Idee des Feindes. Zunächst wird der "gegnerische" Mensch verbal entmenschlicht. Dann darf, kann und "soll" man diesen eliminieren, auslöschen, "pulverisieren" (Soldatenjargon). Aber...

 

Es gibt keinen Feind.

 

Überall nur Aspekte unseres Selbst. Jesus hat Recht, wenn er sagt: "Liebe deine Feinde." Denn es gibt nur Brüder. Aber ihn, der das sagt, hört niemand – er stört uns nicht.

 

Die Handelswege sind uns wichtiger.

 

Wir lassen uns nicht die Brotkrumen unseres Überflusses von ein paar Habenichtsen, die sich und ihre Kinder damit ernähren wollen, wegnehmen!

 

Der Mann, der den Angriff auf den steckengebliebenen Tanklaster gegeben hatte, wurde freigesprochen. Das ist  g e g e n w ä r t i g e "Rechtsgeschichte". (Hier hilft uns auch keine "Gnade der späten Geburt") Er hat unser Mandat. Wir haben ihm also gesagt: "Es ist rechtens, es ist richtig, wie du gehandelt hast."

 

Dies ist bloß ein - uns allen bekanntes – Beispiel. Aber es zeigt: Es herrscht Kriegsrecht. An anderen Orten erlauben wir uns die Herrschaft des Rechts der Barbarei.

 

Die Idee, jemand anderes sei unbedeutender als ich selbst, als meine Familie, als mein Land..., ist der Spaten, mit dem wir den Humanismus - auf den wir doch so stolz sind - beerdigen.

 

Die Würde des Menschen ist

im Krieg eine lästige Störung.

 

Militär-(Seel-)Sorger kümmern sich sehr darum, daß "im Feld" niemand aufwacht. 

 

Wir sind entsetzt, wenn ein treusorgender Familienvater einen anderen tötet. Aber am Hindukusch oder an der Europäischen Grenze sind wir damit einverstanden.

 

Solange uns nur oft genug eingeredet wird, es sei zu unserer Sicherheit, sind wir mit all dem einverstanden. 

 

"Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan, das habt ihr mir getan."

 

Wir alle... sind EINS.

 

 

 

 

Gläubig

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„Die Historiker verfälschen die Vergangenheit, die Ideologen die Zukunft.“

– Zarko Petan

Einwand: "Wem sollen wir dann noch glauben?"

 

Kleine Kinder

glauben, daß die Eltern grundsätzlich

wohlmeinend, gerecht, wahrhaftig, also schlicht unfehlbar sind.

 

Es dauert ein bißchen, aber dann fangen wir an, uns selbst zu überzeugen, verlieren (unter Schmerzen) den (Kinder-) Glauben und - werden erwachsen.

 

Einige von uns projizieren den (Kinder-) Glauben dann (noch eine Zeit lang) auf die `Experten´ oder auf einen `Gott´ oder auf eine Personalunion zwischen diesen beiden.

 

 

 

 

Das Kind

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Ein alter Mann ist ein...

Kind mit Vergangenheit. 

Zarko Petan

 

Ja, alle Entwicklungs- und Reife-Stufen (wenn sie denn genommen wurden 😉 bleiben uns das ganze Leben über erhalten. Sehen können wir das allerdings... nur rückwärts.

 

Einwand: „Was heißt eigentlich, erwachsen sein?“

 

Wenn du erwachsen bist, kannst du die Frage selbst beantworten. Erwachsen (4) sein heißt jedenfalls nicht „Kind (2) zu sein“, denn sonnst bräuchte es diese Unterscheidung nicht zu geben.

 

Ja, es könnte sich lohnen, mal darüber nachzusinnen, was eigentlich alles den Erwachsenen-Stand ausmacht. (Ohne zu googeln, versteht sich! 😉

 

Einwand: „Nur unser inneres, ewiges Kind entscheidet, ob wir zu lachen haben oder nicht.“

 

Das Kind lacht, weil es nichts weiß. Der Weise lacht, weil er weiß, daß es nichts zu wissen gibt. Das Kind weiß das noch nicht. Es muß zunächst mit der Kraft der Neugierde der Idee des Wissens folgen.

 

Das Lachen des Kindes unterscheidet sich also enorm vom Lachen des Weisen. Von außen gesehen, könnte man annehmen, es gäbe hier keinen Unterschied.

 

Das unbekümmerte Kind (2) muß sich erst einmal durch die Phase des Rebellen (3) arbeiten und die Verantwortung des Erwachsenen (4) durchleben, bevor es das Lachen des Weisen (6) lachen kann.

 

Und ja, wenn wir das Kind in uns nicht verleugnen oder unterdrücken, wenn wir das Leben eher spielerisch angehen und uns selber nicht all zu ernst nehmen, gibt es viel zu lachen. 😊