Waldemar Bonsels

 

 

 

 

 

Das beste Buch

 z

 

"Das beste Buch ist aber das, welches dem Leser seinen eige-nen Reichtum fühlbar macht."

– Waldemar Bonsels

 

Es ist aber nicht wirklich das Buch, „welches dem Leser seinen eige-nen Reichtum fühlbar macht“, lieber Waldemar, sondern es ist die augenblickliche Ebene der Geistigen Reife des Rezipienten, die es erst ermöglicht, den Reichtum in einem Buch oder auch sonst wo überhaupt erkennen und wahrnehmen zu können.

 

Nur noch einen kleinen Schritt weiter und es wird auch kein Buch mehr gebraucht:

Der ehemaliger Leser schwelgt im Reichtum. 😎

  

 

 

 

Mut

z

  

„Der Mut hat keine Zuflucht, die Feigheit tausend.“

– Waldemar Bonsels

  

"Mut" und "Feigheit" klingen so dramatisch. Du kannst schon mit etwas Kleinerem prima üben:

 

Sei wahrhaftig !

 

Mit dieser kleine Übung, radikal ehrlich zu uns selbst und zu ande-ren zu sein, damit kommen wir in intimen Kontakt mit dem, was du Mut & Feigheit nennst.

 

Einwand: "...Empfehlung, das Buch "Die Zuflucht" zu lesen."

 

Ja, das Lesen ist sehr beliebt als... Intelligenz-Blockade.

 

Wer liest, braucht sich die Dinge des Lebens nicht selber ansehen, braucht nicht selber zu denken, braucht sein Wahrnehmungs-Sen-sorium nicht zu sensibilisieren und kann auf seine eigene Weisheit verzichten.

 

Darum wird sie massenhaft gesucht, die...  Zuflucht zum Buch.

 

 

 

 

Auf  Sicht

z

  

„Es gibt keinen erkennbaren Weg vor uns, sondern nur hinter uns.“

 

– Waldemar Bonsels

Das Grab ist das Ziel.

 

Wir können nun auf das Grab fokussieren, über die Zukunft nach-denken. Wir können aber auch - wenn wir wollen - jeden einzelnen Schritt des Weges, die Erdbeere an der Wegbiegung, die Windböen am Wasser, die Entspanntheit im Bett und die ganze Gefühlspalette bewußt wahrnehmen. 

 

Dann ist der Weg selbst das Ziel...

unserer entspannten Aufmerksamkeit.

 

 

 

 

Wert der Wachheit

z

  

„Es ist besser, in einer Wüste wach zu sein, als in einem Paradies zu schlafen.“

– Waldemar Bonsels

Es ist besser, in der Wüste wach zu 

sein..., als im Paradies zu schlafen!

 

 

 

 

Viel allein

z

  

"Nur wer viel allein ist, lernt gut denken."  

Waldemar Bonsels

 

Einwand: "Außerdem ist bewiesen, dass sich das Gehirn durch viele so-ziale Kontakte besser entwickelt."

 

Dadurch, daß etwas bewiesen ist, ist noch nichts bewiesen.

 

Zum ersten Teil: Dein Satz „beweist“ eine undifferenzierende „Wis-senschafts“- und Informationsgläubigkeit. Ein „Beweis“ kann nur so gut und so nahe an der Wirklichkeit sein, wie die Höhe der Qualität der gesetzten Parameter erlaubt. Z.B. ist die Intention des /der Forschenden bereits ergebnisbestimmend. Nur, wenn die Forschung dies und anderes weiß und korrigierend berücksichtigt, kann überhaupt von wissenschaftlich gesprochen werden.

 

Zum zweiten Teil: Unser Gehirn ist sehr flexibel und lern-technisch gesehen: anpassungswillig. Ja, deshalb wird durch viele soziale Kontakte viel von dem gelernt – was hier gelernt werden kann.

 

Aber das „soziale Lernen“ ist nur ein sehr kleiner Bereich des Lern-Potenzials, das uns insgesamt zur Verfügung steht. Je nachdem, für was wir uns interessieren, unser Gehirn paßt sich unserer Neugier-de und der damit verbundenen Höhe der Intelligenz an und schaltet – wunschgemäß – die Verbindungen.

 

Wir lernen auf ALLEN Ebenen –

je nachdem, wie stark wir es denn wollen.

 

Waldemar Bonsels: „Nur wer viel allein ist, lernt gut denken.“ 

 

Allein sein“ bedeutet hier aber nicht nur die körperliche Abge-schiedenheit von Menschen, sondern auch: „Nicht lesen“! Denn wer liest, ist nicht allein, sondern in den Denkmustern der Autoren verstrickt, deren Bücher er liest. „Gut denken“ im Bonselschen Sinn bedeutet, sich frei machen vom Denken anderer und sich statt des-sen den „eigenen“ Einsichten, der eigenen Weisheit zu öffnen.

  

Einwand: "um in Ruhe nachzudenken, braucht man Abgeschiedenheit." 

 

Mit bloß ein wenig Meditationserfahrung wüßtest du, daß du jeder-zeit und überall Zugang zur Intelligenz und damit die Zugriffsrechte auf die Weisheit hast.

 

Einwand: "in der Hektik des Tages gelingt das nicht <<

 

Es gelingt immer.

 

Einwand: "Ein einsamer Kopf denkt im Kreise."

 

Ein dummer Hamster läuft ständig im Kreis. Wer aber den Zugang zur Intelligenz kennt, weiß um den Ausstieg.

 

Einwand: "ohne Input von außen bleibt der Horizont beschränkt <<

 

Dann wären die vielen Einsiedler, Nonnen und Mönche rund um den Globus aber... ziemlich beschränkt :-)

 

Sie sind es wohl nicht, wie (zu allem Überfluß) inzwischen auch mit Neurowissenschaftlichen Methoden erforscht wurde. Im Gegenteil..

 

Einwand: "Zur Bewusstseinserweiterung gehören..."

 

Eine „Bewußtseinserweiterung“ gibt es nicht.

Das Bewußtsein kann nicht erweitert werden.

 

Du schläfst (auch am Tag, z.B. während des Denkens) oder du bist bewußt. Das ist alles. (Entweder/oder)

 

Was du vielleicht meinst, sind Denksysteme, Vorurteile, Wertsyste-me, Weltbilder, Meinungen... Alles das läßt sich (wenn auch nicht mühelos) verändern, also auch „erweitern“.

 

Einwand: "Denkanstöße in Form von Informationen und Meinungen..."

 

Das eigene Denken plus die Informationen und Meinungen von Außen schaffen die Probleme, die nur durch die Stille, durch Intel-ligenz und Weisheit, also durch das Innen gelöst werden können.

 

Entsprechend ist das Lösungswort nicht

Denkanstoß“, sondern Denkausstieg.

 

 

 

 

Der (faule) Kompromiß

z

  

Wenn wir keine Zugeständnisse machen, so können wir wohl zu-grunde gehen, aber niemals verderben. Das Kompromiß verdirbt uns, die laue Mitte.“

Waldemar Bonsels

Der Kompromiß darf niemals

mehr sein - als ein Notnagel. 

 

Ein Kompromiß, das ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, daß jeder meint, er habe das größte Stück bekommen.“

– Ludwig Erhard

Geschacher und Betrug sind... 

keine Merkmale der Weisheit. 

 

Der Weise ist friedliebend, aber

er kennt... keine Kompromisse! 

Konfuzius

  

Das liegt nicht an „dem Weisen“, sondern an der Weisheit selbst: Weisheit (6) kennt so etwas wie einen Kompromiß gar nicht.

 

WEISHEIT  ist

kompromißlos. 

 

Bezüglich der Geistigen Reife: Der Kompromiß kommt bereits mit dem Reifegrad eines kleinen Kindes (2) zurecht. Um aber zu wissen, was das Rechte ist und dieses dann auch zu tun oder in einer Gemeinschaft das Bestmögliche anzustreben, dazu bedarf es eines höheren Reifegrades.

 

Sich auf das Rechte einigen können, 

zeichnet die reiferen Menschen aus.

 

 

 

 

 Täuschungen

z

 

„Wer glaubt, sich im Streben Erlösung zu sichern oder die innere Freiheit, erweist damit nur, daß er nicht erkannt hat, was Erlösung ist. Es hat sich mit dieser irrtümlichen Auffassung die Meinung zum sittlichen Lebensgesetz erhoben, daß nur der tätige Mensch sich zu vollenden vermöchte.“

– Waldemar Bonsels

 

Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht.

~ Dietrich Bonhoeffer

 

Das klingt ein wenig nach Begriffs-Spielerei, aber ja: Etwas, das es gibt, ist materieller Art - wie fein auch immer. Das Göttliche hinge-gen ist nicht zu fassen. Andererseits:

 

Es gibt

keine einzige Stelle

im ganzen Universum, die nicht Gott ist.

 

Intellektuell sind diese beiden Aussagen schlecht miteinander zu vereinbaren, doch existenziell... sind beide gleichfalls wahr.

 

Einwand: „...oder aber Sinnestäuschungen“

 

Sämtliche fünf (der uns bekanntesten) Sinne täuschen uns ständig. Unentwegt. Sie zeigen nicht die Wirklichkeit, sondern bieten uns lediglich Interpretations-Möglichkeiten. Und das, was wir "die Rea-lität" nennen, ist bloß eine Vorstellung. Und diese Vorstellung ist ein Konstrukt aus der Summe unserer Interpretationen.

 

 

 

 

Zitate des Waldemar Bonsels

 

 

Alle großangelegten Seelen erleben ihr Schicksal nicht durch Wandel-barkeit, sondern durch ihre Beharrlichkeit, nicht durch die gefällige Gunst einer Abkehr, sondern durch den Eigensinn ihrer Scharfsinnig-keit.“

 

Alle Menschen nennen sich einsam, und vielleicht sind sie es auch, jeder nach dem Maß seines Anspruchs, seiner Beschaffenheit und seines Wertes, aber wahrhafte Einsamkeit empfinden doch nur diejenigen, die niemals aufgehört haben, an die Verbrüderung aller Menschen zu glau-ben.“

 

Alle sinnlichen Genüsse regen bei edlen Naturen den Geist an. Bei un-edlen Naturen jagen sie ihn davon.“

 

Das Gefühl der Sinnlosigkeit des Lebens wächst in den Seelen im glei-chen Maße, als in ihnen die Vorstellung vom Wesen der Liebe entstellt worden ist.“

 

Das Kreuz ist den Menschen der letzten Jahrtausende als Marterpfahl der Hinrichtung bekannt und als Wahrzeichen der Opferbereitschaft. Nur wenige haben darin das uralte Zeichen des Treffpunkts erkannt, an welchem die von oben einbrechende Liebesordnung den Weg der Welt-gesetze überschneidet.“

 

Das Wissen ist einer Brille zu vergleichen, die der inneren Schaukraft niemals genau anzupassen ist. Deshalb liegt dem Satan soviel daran, daß die Meinung Verbreitung finde, Wissen sei Macht.“

 

Der Tod öffnet der dahinscheidenden Seele nicht die Tore zur Hölle und Verdammnis, sondern er schließt sie hinter ihr.“

 

Die Liebe ist nicht imstande, von Wohltaten, Dank oder Güte zu leben. Sie lebt nur von Liebe.“

 

Die neue Generation ist der Meinung, daß sie freier lebt als die alte. Das ist ein Irrtum. Wir bekamen unsere Prügel von den Eltern. Die Jun-gen beziehen sie direkt vom Leben.“

 

Die Wolken gehören zur Erde, nicht zum Himmel.“

 

Die Wunden, die ein junges Herz empfängt, vernarben nur bei armseli-gen Charakteren zu toten Stellen. Bei starken Naturen werden sie zu fruchtbarem Grund.“

 

Eine rechte Mutter ist

aller Söhne... Mutter.

 

Ein Mensch irrt in den entscheidenden Dingen seines Lebens entweder immer oder nie.“

 

Es wird ein jeder so leicht oder so schwer sterben, als seiner Natur das Leben geworden ist, und wer das eine verstanden hat, wird auch das andere können.“

 

Für die Weisheit gibt es keinen Tag. Sie steht immer im Morgenrot des Kommenden.“

 

Leid mag zur Absage an das Vergängliche führen, aber es führt deshalb noch nicht zur Zusage an das Unvergängliche.“

 

Meine Sicherheit liegt im Schritt, nicht im Wissen um mein Ziel.“

 

Mit jeder hohen Forderung, die wir aufgeben, verläßt uns ein Engel.“

 

Unglück auf dem Weg zu Tal ist Pech, Unglück auf dem Weg zur Höhe ist Schicksal.“

 

Was dich die Liebe nicht lehrt, das sollst du nicht wissen.“

 

Wenn du von kalt und warm sprichst, so weisst du, was böse und gut bedeutet, und wenn du an lau denkst, so begreifst du vielleicht, was schlecht ist.“

  – Waldemar Bonsels