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Bildung

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„Bildung ist des Menschen geistiges Immunsystem.“

– Marcello Camerin

Immun gegen was?

Gegen Intelligenz?

 

Kann es sein, daß die Bildung in Wirklichkeit den Menschen vor geistiger Autonomie schützen soll?

 

Zwar wird das Lesen trainiert,

aber das selbständige Denken?

 

Was ist mit der Ausbildung des "intelligenten Lesens"?

 

Das, was durch Lesen und auch sonst geistig konsumiert wird, spiegelt die vermeintliche "Bildung" des Menschen.

 

Welchen Wert hat Bildung, solange Wertschätzung

und Weisheit noch nicht einmal erwartet werden ?

 

Wenn Bildung und Mitgefühl zur Entscheidung stünden, wem gäbest du den Zuschlag?

 

 

 

 

Sprache als Hindernis

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„Die Sprache ist natürlich im ersten Moment immer ein Hindernis für die Verständigung.“

– Marcel Marceau

Wer auf Distanz gehen

will, fängt an zu reden.

 

 

 

 

Mund halten

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„Im Leben lernt der Mensch zuerst gehen und sprechen. Später lernt er dann, still zu sitzen und den Mund zu halten.“

– Marcel Pagnol

 

Still sitzen und Mund halten...

das kann man auch schon zeitig lernen, Marcel.

 

Zazen

bietet sich an.

 

Bequeme Haltung, Augen schließen und... einfach nur beobachten.

 

 

 

 

Würmer & Ratten

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„Ein Buch lesen für mich ist das das Erforschen eines Universums.“

– Marguerite Duras

 

Einwand: "...eine Art gläserne Telefonzelle, wo man gelesene Bücher einstellen und entnehmen kann."

 

Ein Warnhinweis könnte dort nützlich sein:

 

Vorsicht Bücher !

 

Einwand: "...des Lesens schon mächtig, entwickelte ich mich zum Bücherwurm."

 

Diese Gefahr besteht wohl. Mit Büchern kann man sich leicht das Selberdenken abgewöhnen und sich damit geistig zurückbilden. Aber bis zum Wurm?

 

Zunächst mal unterstellt, daß es überhaupt ausgebildet wurde, denn so weit ich weiß, stehen eigenständiges Denken, Intelligenz und Weisheit weder auf dem Stundenplan der niederen, noch auf dem der höheren Lehranstalten.

 

Eine weitere Assoziation zum Viel-Lesen bildet

oftmals auch die Ratte. Warum, weiß ich nicht.

 

 

 

 

Entfaltung

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"Die innere Empfänglichkeit bestimmt, was aus der Vielfalt der Umwelt jeweils aufgenommen werden soll, und welche Situation für das augenblickliche Entwicklungsstadium die vorteilhaftesten sind. Sie ist es, daß das Kind auf gewisse Dinge achtet und auf andere nicht."

– Maria Montessori

 

Das Erste, was ein Pädagoge mitbringen muß, ist die Liebe zu den Menschen, ist die Liebe zu den Schülern. Wer sie nicht im erforderlichen Maß mitbringt, sollte umgehend des Hauses verwiesen werden.

 

In einer intelligent lebenden Gesellschaft wird der aggressiv besetzte Begriff „Erziehung“ durch einen weit liebevoller schwingenden, zum Beispiel durch „Entfaltung“ ersetzt werden.

 

Aber nicht ein neues Wort schafft die nötige Veränderung, sondern die liebevolle Einstellung sämtlicher, die Schüler unterstützenden Mentoren.

 

 

 

 

Formung oder Offenbarung

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Maria Montessori, Entfaltung, Nirmalo,

 

 

 

 

Wahrhaftigkeit & Politik

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„Wahrhaftigkeit und Politik wohnen selten unter einem Dach.“

 

– Marie Antoinette

 

Einwand: "...daß Menschen vehement abstreiten oder anzweifeln, daß es Gott gibt. Aber der Teufel wird nicht in Frage gestellt."

 

Der Teufel als - vom Menschen getrennte - Gestalt verschwindet mit dem Bild von Gott als - vom Menschen getrennte - Gestalt.

 

Der Teufel ist Teil (oder Diener) Gottes, wie der Knecht Ruprecht Teil (oder Diener) des St. Nikolaus ist.    

 

Die erste Voraussetzung für die Macht... der Christlichen Kirche (also der Priester) war, Gott als vom Menschen getrennte Gestalt darzustellen.

 

Die zweite Voraussetzung war, einen Teil Gottes abzuspalten, der als eigenständiges Wesen das Böse auf sich vereinigen sollte und dieses Wesen ebenfalls als vom Menschen getrennte Gestalt darzustellen.

 

So lange es genug Leute gibt, die solchen Geschichten gerne aufsitzen, funktioniert der Clou.

 

Man tratscht folgende Geschichte...

 

Ein Menschenauflauf irgendwo in Galiläa. Eine Frau soll gesteinigt werden, weil sie sich mit einem anderen Mann vergnügt hatte.

Jesus schiebt die Leute beiseite, drängt sich nach vorn und ruft theatralisch: "Derjenige unter euch, der ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!"

Eine Frau schält sich aus der Menge, nimmt einen Stein auf und wirft ihn der Frau an den Kopf. 

Als Jesus das sieht brüllt er: "Mutter, halte du dich da raus !"

 

Einwand: "Wahrhaftigkeit und Politik gehören so zusammen wie der liebe Gott und der Teufel. 

 

Wenn wir den Schneid haben, "Gott & Teufel" als Mensch-internen Widerpart zu akzeptieren, werden wir auch das Kreuz haben, die Wahrhaftigkeit in der Politik einzufordern.

 

 

 

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Universum, Ordnung & Verstand

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"Wir finden ein Universum vor, das in einem unvorstellbaren Grad geordnet ... ist.“

Markus Widenmeyer

 

Ja, diese Komplexität der „Ordnung“ ist uns, bzw. unserem Verstand unbekannt und unvorstellbar.

 

„Seine Ordnung gehorcht mathematischen Prinzipien, die der menschliche Geist ... erfassen kann.“

Markus Widenmeyer

Das ist Quark.

 

Ordnung, Gehorsam, Mathematik, Prinzipien...

sind sämtlichst Ideen unseres vorzugsweise linear funktionierenden menschlichen Verstandes – mehr nicht. Wenn unsere Denk-Schablonen gelegentlich auf einen winzigen Ausschnitt der Wirklichkeit zu passen scheinen, können wir „Heureka!“ rufen und Bücher füllen, haben damit aber noch nichts Relevantes verstanden.

 

Das Universum gehorcht nicht unseren kleinen mathematischen „Prinzipien“. Das ist einfach nur albern. Denn das würde ja voraussetzen, daß unsere mathematischen (logischen) Ideen größer wären als das Universum. 🤗

 

Unsere Haupt-Denk-Art ist linear. Das Universum zeigt uns aber seine Komplexität, die wir mit unseren Sinnen (incl. aller kognitiver Fähigkeiten) nicht erfassen, nicht einmal erahnen können.

 

Um das Universum wenigstens im Ansatz verstehen zu können, müßten wir mindestens spielend organisch denken können. Aber dafür ist unser Tages-Verstand nicht ausgelegt.

 

Einiges läßt sich mit unseren kindlichen „Prinzipien“ abbilden und manches funktioniert sogar „objektiv“. Hier können wir forschen und unseren Wohlstand (oder Untergang) generieren, aber verstanden... haben wir bis dahin noch nichts.

 

Ein blindes Herantasten an die Wirklichkeit... trifft es schon eher.

 

Könnten wir auch nur ein klein wenig organisch denken, dann gäbe es z.B. keinen Plastik-Müll in den Meeren, denn dann gäbe es gar keinen Müll. Dann gäbe es keine Kernkraftwerke, also auch keinen radioaktiv strahlenden Abfall.

 

Die meisten Probleme generieren wir, weil wir (vorzugsweise bis NUR...) linear, also logisch denken.

 

Das heißt nicht, daß uns nicht mehr zur Verfügung steht, doch alles Weitere geht dem Verstand über sein Fassungsvermögen.

 

Jeder Handwerker kennt die Begrenztheit seiner Werkzeuge – der Wissenschaftler offenbar noch nicht. Doch das ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine gute Arbeit! In der Wissenschaft genauso, wie im übrigen Handwerk.

 

 

 

 

Den eigenen Weg

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"Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden."

– Marlon Brando

Jeder geht seinen Weg.

Und niemand wird von jemand anderem überholt.

 

Erst ein vages Gefühl von vermeintlicher Minderwertigkeit, von Unvollständigkeit, läßt langsam die Idee von „sich messen müssen“ aufkommen. 

 

Wer sich im Wettbewerb mit anderen sieht, bleibt in ständiger Anspannung und wird über kurz oder lang... überholt.

 

 

 

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Reifeprozess

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„Widersprich nicht, bevor du nicht widerdacht hast.“

 

– Martin Andersen-Nexö

Warum eigentlich nicht?

Warum soll man denn nicht  s o f o r t  dagegen sein?

 

Hier geht es um zwei verschiedene Ebenen der Geistigen Reife: Um die Kleinkind-Ebene (2) und um die Erwachsenen-Ebene (4).

 

Es zeugt von gewissem Unverstehen, von einem sich in der renitenten Phase befindlichen Menschen intelligentes, zum Beispiel konstruktives Kommunikations-Verhalten zu erwarten, denn: Hier gibt es keinen Schalter, den man bloß von (2) auf (4) umzulegen bräuchte. Das gilt für einzelne Leute, aber auch für Gruppen.

 

Dieses Zitat des Martin erinnert mich an eine Aussage des Abraham Lincoln:

 

Nur wer das Herz hat zu helfen, hat das Recht zu kritisieren.

 

Genauso wie der Martin, so mahnt auch der Abraham ein Verhalten an, welches mit der Erwachsenen-Reife korreliert.

 

Das „Problem“ ist halt, daß niemand in der Lage ist – allein aufgrund einer Forderung – vom Kindischen zum Verantwortlichen zu switchen.

 

Von der Kleinkind-Reife können wir nicht das selbe erhoffen, das wir auf der Erwachsenen-Ebene erwarten. – Das wäre ein bißchen dumm.

 

Wir müssen nüchtern konstatieren, daß sich nicht alle

Menschen...  zeitgleich auf dem selben Level befinden.

 

 

 

 

Der Staat

 

 

Martin: „Ist der Staat ein notwendiges Übel?“

 

Ja, in manchen konkreten Bereichen ist er ein Übel. Doch solche Übel lassen sich beseitigen – ohne gleich die Kinder zusammen mit dem Badewasser auszugießen.

 

In vielen Bereichen ist der Staat (je nach dem, wie gut er konzipiert ist) den Bürgern eine große Unterstützung. Da läßt sich Vieles aufzählen.

 

Martin: Es gibt wieder ein neues Video, das beleuchtet,“

 

Warum sich von Anderen etwas beleuchten lassen, solange und sofern man selber gesunde Augen hat?

 

Martin: was der Staat mit uns Menschen macht und hinterfragt, ob diese Institution wirklich das Wohl aller Menschen im Sinn hat“

 

Wenn der Staat etwas mit den Menschen macht, was ihre Freizügigkeit mehr einschränkt als fördert, muß er modifiziert werden. Sein Job ist: Das Beste tun... für das Gemeinwohl.

 

Martin: Der Mensch wird frei geboren.“

 

So gaanz frei nicht. Es gibt Einiges, was uns auf dieser 3D-Ebene beschränkt. Unsere Sinne zum Beispiel. Sie sind uns Möglichkeit, aber gleichzeitig auch Grenze.

 

Martin: Es ist also nicht der Staat, der dem Menschen die Freiheit gibt.“

 

Selbstverständlich ist es nicht der Staat, der den Bürgern die Freiheit gibt. Die Menschen bringen ihre Freiheit mit. Es sind die Bürger, die den Staat schaffen, die ihn für ihre Zwecke gestalten – und nicht umgekehrt.

 

Der Creator ist immer

größer als das Creierte.

 

Das wird manchmal vergessen von Leuten, die den Staat größer als sich selbst ansehen. So wie Kinder in der Pubertät (3), die gegen den vermeintlich allmächtigen Vater rebellieren und ihn stürzen wollen. Sie sehen immer noch an ihm auf.

 

Erst später, mit der Erwachsenen-Reife (4) können sie den Vater auf Augenhöhe sehen.

 

Martin: „Im Gegenteil nimmt er für angebliche Sicherheit einen großen Teil ihrer Freiheit.“

 

Nein, es ist zunächst nicht „der Staat“, der über das Verhältnis von „Sicherheit & Freiheit“ entscheidet: Es ist das Parlament, das aus dem „Durchschnitt der Bevölkerung“ zusammengesetzt sein soll, das die Parameter beschließt. Der Staat ist nur das (in gewisser Weise) dumme ausführende Organ. Dumm in dem Sinne, daß er keine Entscheidungs-, sondern nur (wie eine Maschine) die Ausführungs-Hoheit hat.

 

Martin: Wenn der Mensch 70% seiner Arbeit als Steuerlast an den Staat abgibt, so ist er am Ende Sklave des Staats.“

 

Wenn der Staat bezüglich des Steuer-Rechts schlecht programmiert ist, muß er umprogrammiert werden. Die Parlamente haben das gerechtest mögliche Recht zu beschließen und die entsprechenden Organe des Staates die Aufgabe, dieses umzusetzen.

 

Martin: Der unmoralische Staat."

 

Der Staat ist weder moralisch, noch unmoralisch: Er tut, was ihm gesagt wird.

  

 

 

 

 

Freiheit des Handelns

B

 

"Mythos Tellerwäscher wird Millionär, heute kaum mehr erreichbar

 

– Martin Bartonitz

 

Das, was in diesem "Mythos" ausgedrückt wird, ist heute sehr wohl erreichbar und wird auch in hohem Maße praktiziert. Nur wirkt das Erzählen davon... nicht besonders attraktiv.

 

Der Mythos besagt, daß sich ein bis dato unterbezahlter Lohnarbeiter auf die Freiheit des Handelns besinnt und daraufhin Schürze und Trockentuch (endgültig) an den Nagel hängt.

 

Er klagt nicht über irgendwelche "gesellschaftlichen Bedingungen", sondern schaut, was geht. Er wählt die Autonomie incl. Unsicherheit & Risiko und die Eigen-Verantwortung für sein Leben. Ob er es dabei "zum Millionär bringt", ist irrelevant.

 

Entscheidend ist, daß wir die Freiheit haben, kreativ zu sein und Eigenes zu wagen, daß wir Verantwortung übernehmen, etwas zum allgemeinen Wohlstand beitragen und ganz nebenbei unser Auskommen selbst kreieren können.

 

Ohne diese Sorte von Tellerwäschern

würden wir heute...  in Hütten leben.

 

 

 

 

Fragen & Denken

 

 

"Das Fragen ist die Frömmigkeit des Denkens."

– Martin Heidegger

 

Im Denken glaubt der Denker, hat er die Kontrolle. Er ist der Macher, der Gestalter, der Erfinder, der maskuline Konstrukteur. In Augenblicken der Großmacht-Phantasie glaubt er sogar, die ganze Welt mit dem Hebel des Denkens aus den Angeln heben oder in ei-ne mathematische Formel zwängen zu können.

 

Im Fragen lehnt er sich zurück. Er öffnet sich, wird rezeptiv, empfänglich, feminin. In dieser Haltung blitzt ihm schon mal auf, daß er in Wirklichkeit gar nicht der Macher ist, daß er auf die Antworten angewiesen ist, die er nur in seinen offenen Momenten erhält, die ihm ohne Weiteres und erkennbar ohne die Aktivität des Denkens zufallen.

 

Aber dann spannt er wieder die Muskeln, der Denker und bringt das Empfangene, das nicht ihm gehört, mit festen Anschlägen in seine Form.

 

 

 

  

Wachsen

 

 

 

Wachsen heißt,

der Weite des Himmels sich öffnen

und zugleich in das Dunkel der Erde wurzeln.

 

Martin Heidegger

 

Das ist kein philosophisches (intellektuelles) Konstrukt, sondern das Ergebnis von Beobachtung.

 

 

 

 

Lernen & Lehren

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Lehren ist schwerer als Lernen: Weil Lehren heißt: Lernen lassen.“

 

– Martin Heidegger

 

Man kann die beiden „Tätigkeiten“ nicht unmittelbar vergleichen. Sie befinden sich auf zwei verschiedenen Ebenen.

 

Der Schüler (2) befindet sich in einer rezeptiven Phase seines Lebens oder seiner Ausbildung und der Lehrer (5) auf einer vergleichsweise hohen Ebene, auf der der Begriff Verantwortung eine bedeutende Rolle spielt. Sein Verhältnis zum Schüler ist eher dem von Eltern zu ihren kleinen Kindern vergleichbar.

 

Wem das Lehren schwerfällt, lasse die Finger davon! Für ihn ist der Job nichts.

 

 

 

 

Liebe & Verwaltung

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Wer liebt, hat ein großes Geschenk zu verwalten.“

– Martin Kessel

 

Manche Sätze wirken sehr bedeutend, wenn sie mit viel Getöse daher kommen. Dennoch: Schmarrn bleibt Schmarrn.

 

Liebe ist nicht ein Teil

der Welt der Objekte.

 

Liebe ist nicht handhabbar.

 

Liebe ist größer als wir, größer, als unser kleiner Verstand mit seinen einfachen Strickmustern jemals begreifen könnte.

 

Einwand: „Wer liebt, bewahrt die Liebe.“

 

Ist dir das schon mal gelungen? Konntest du schon einmal auch nur 1 µg Liebe aufbewahren?

 

Du liebst, oder nicht. Liebe geschieht, oder nicht. Wenn du spürst, daß Liebe da ist, kannst du diesen Moment feiern. Das ist alles.

 

Wir haben die Liebe

...nicht in der Hand.

 

Wir können die Liebe nicht bewahren. Das liegt nicht im Bereich unserer Möglichkeiten. An dieser Stelle ist selbst der Mächtigste... machtlos. Wir können nur "bewahren" oder sonst irgendwie handhaben, was wir kontrollieren können, aber die Liebe?

 

Die Liebe ist...

out of control. 

 

 

 

 

 Glaube oder Zuversicht

 

 

Glaube ist eine lebendige, verwegene Zuversicht auf Gottes Gnade."

 

Martin Luther

 

Ein Mißverständnis, denn... Eine auf etwas gerichtete Zuversicht ist keine Zuversicht, sondern Hoffnung.

 

Echte Zuversicht und das Vertrauen sind der Liebe nahe.

Hoffnung und Glauben dagegen.., sind Kinder der Angst.

 

Zuversicht kann man "verwegen" nennen, aber nur dann, wenn sie auf nichts Bestimmtes gerichtet ist.

 

Dann sprechen wir auch von "Urvertrauen".

 

 

 

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Viel lesen ?

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„Nicht viel lesen, sondern gut' Ding viel und oft lesen macht fromm und klug dazu.“

– Martin Luther

Das Problem ist:

Wie unterscheiden zwischen gut´Ding und dem Anderen?

 

Klar, daß du deinen Leuten schon sagst, was in deinen Augen gut´ Ding ist und wovon du meinst, daß es auch ein´s für andere ist. Aber nicht jeder kann dich zu jeder Zeit fragen. Also begnügen sich die Leut´ mit 21% Schund und 78% Füllstoff.

 

Es gibt Alternatives: Die feineren Sinne schärfen, genaues Hinsehen, selber denken, sich auf die Wahrheit einstimmen und sich an ihr orientieren, das Wohl jedes anderen so wichtig nehmen wie das eigene...

 

Dann braucht´s nicht viel des Lesens.

 

 

 

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Erinnern & Vergessen

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„Wir vergessen, weil wir müssen und nicht, weil wir wollen.“

 

– Matthew Arnold

 

So ist es: Die Entscheidung darüber ist uns abgenommen.


Denn weder das Erinnern, noch das Vergessen liegen in unserer Hand. Beidem sind wir komplett ausgeliefert; was aber kein Pro-blem darstellt. Es ist nur ein kleines Häufchen an Fragmenten, das wir Erinnerung nennen. Ob es uns gefällt oder nicht:

  • Wir können nicht erinnern, an was wir uns nicht erinnern.
  • Wir können nicht vergessen, was wir gerne vergessen würden.

 
Praktischer Test:


Angenommen, Sie waren gestern 16 Stunden wach und schreiben jetzt alle Sequenzen auf, an die Sie sich heute noch erinnern. Wie viele Minuten kommen zusammen?

 

 

 

 

Einfach tun

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Tue das Gute vor dich hin und bekümmere dich nicht, was daraus werden wird.“

– Matthias Claudius

Tue das Gute vor dich hin.“ Das genügt.

 

Das Ego wird hier nicht (mehr) gebraucht:

Es ist auch egal, was andere dazu denken.

 

Einfach mit sich selbst im Einklang... tun. Was dann daraus folgt, spielt – bei dieser hohen Form von Tun in Bewußtheit – keine Rolle.

 

 

 

 

Die Idee vom Glück

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„Man muss glücklich sein, um glücklich zu machen. Und man muss glücklich machen, um glücklich zu bleiben.“

– Maurice Maeterlinck

 

Das muß man alles nicht machen, lieber Maurice  außer, du willst der Idee von Glück hinterherrennen, wie der Hamster in seinem Rad.

 

Glücklich sein kannst du nur, wenn du das Rennen dran gibst und im Moment ankommst. Solange du noch glaubst, etwas zu deiner Zufriedenheit zu brauchen, bist du wieder im Rennen.

 

Jemand anderen „glücklich machen müssen“, ist eine Schnaps-Idee. Eine bunte Mischung aus Minderwertigkeits-Denken und Selbstüberschätzung. Es genügt, wenn es dir gelingt, jemandem mal eine Freude zu machen. Für dessen Glück bist du nicht zuständig.

 

  

 

 

Gerechtigkeit

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Einwand: "Die alte ungerechte Regel: Wer schon hat, der kriegt noch mehr. Und wer nicht hat, hat verschissen." 

 

Es gibt

keine Gerechtigkeit.

Es gibt nur die Idee, es gebe eine.  

 

Einwand: "Das Spiel mit den Begrifflichkeiten."

 

Ist es "das Spiel mit den Begrifflichkeiten“, wenn du von Mond, von Vollmond, von aufgehendem Mond, Mondsichel oder Mondfinsternis sprichst, wenn du (wahrgenommene) Gegebenheiten differenziert benennst?

 

Sowas wie Gerechtigkeit

gibt es nun einmal nicht.

 

Es gibt eine Idee von Gerechtigkeit und es gibt einen Glauben an die (Idee von) Gerechtigkeit. Letztere sind in gewisser Weise „real“, während „Gerechtigkeit“ nur eine Metapher für etwas ist, das es gar nicht gibt. 

 

   

 

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Denkende Wesen

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„Es scheint mir, daß der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist.“

Max Born

Max, es ist nicht das Denken, woran es fehlt.

Was uns fehlt, ist eine ganz andere Qualität.

Und die Natur ist dafür nicht verantwortlich!

 

Gedacht wird sehr viel; die meisten Menschen denken ununterbrochen und sind auch noch ganz stolz drauf: „Ich denke, also bin ich!“ Sie machen ihre Existenz vom Denken abhängig. Wir dürfen nicht ALLES allein vom Verstand erwarten. Er ist ein nützlicher Automat, das war´s aber auch schon.

 

Wir laufen mit einem ununterbrochen

plappernden Denkautomaten durch die Welt.

 

Der ist folglich nichts Besonderes und im Leerlauf auch nicht besonders hilfreich. Außergewöhnlich ist, wenn wir von ihm einen kleinen Abstand gewinnen können, wenn wir also auch still sein können und den Verstand nur bei Bedarf „gebrauchen“ und ihn erst damit – wie auch jedes andere Werkzeug – sinnvoll einsetzen.

 

Wir suchen „im All“ nach intelligenten Wesen. Alternativ könnten auch wir selbst die Intelligenz nutzen, um weise handeln zu können: Dann bräuchten wir nicht weiter zu suchen.

 

Es sind die höheren Ebenen der Intelligenz und unsere Empathie-fähigkeit, die wir in unser Denken einfließen lassen müssen, wenn wir – dem Selbstbild des Menschen gemäß – humanistisch handeln wollen.

 

Die Intuition ist ein besonders wichtiger Teil der uns allen zur Verfügung stehenden Intelligenz, der aber in unseren Schulen und Universitäten leider (noch?) nicht die nötige Beachtung findet.

 

Es ist also nicht die Natur, die gescheitert ist. Sie ist es schließlich, die uns alles Erforderliche zur Verfügung stellt! Allenfalls wir selbst sind es, die scheitern: Durch... Unterlassung des Offensichtlichen.

 

Statt uns über die Natur oder vermeintlich nicht-denkende Menschen zu beklagen, könnten wir, alternativ, der Dankbarkeit eine Chance geben.

 

Unsere höheren Möglichkeiten haben keine Direktverbindung zum Verstand.

 Reifestufen

 

 

 

 

Absolut

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„Ideen, wie absolute Gewißheit, absolute Genauigkeit, endgültige Wahrheit und so fort, sind Erfindungen der Einbildungskraft und haben in der Wissenschaft nichts zu suchen.“

– Max Born

 

Es ist die Intention des Verstandes, alles und jedes perfektionieren und damit unter seine Kontrolle bringen zu wollen. Aber wir können die Intelligenz nutzen und von den Automatismen des Verstandes einen ausreichend großen Abstand gewinnen, denn:

 

Perfektion ist niemals zu erreichen.

 

Das kann der Verstand nicht begreifen, denn genau sie strebt er an, aber...

 

Vollkommenheit ist.

 

Die Vollkommenheit ist weit größer als Perfektion:

Unperfektion ist in der Vollkommenheit enthalten.

 

Qualifikationen wie „absolut“ sind Hinweise auf den Grad der Unbewußtheit des Nutzers. Derzeit ist es in einigen Kreisen sogar zur Marotte geworden, das schlichte Wörtchen „ja“ gegen das Wort „absolut!“ auszutauschen.

 

 

 

 

Politik

z

 

„Wer sich nicht mit Politik befasst, hat die politische Parteinahme, die er sich ersparen möchte, bereits vollzogen: er dient der herrschenden Partei.“

– Max Frisch

Das ist Quatsch.

 

 

 

 

Kultur

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„Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen nicht mehr in der Lage sind, zu definieren, was Kultur ist.“

– Max Frisch

Wozu auch?

 

Wozu Überflüssiges noch definieren? Nennst du das, was du in die Bücher schreibst, Kultur?

 

Kultur nennen wir gemeinhin das, was der Mensch angefaßt und auf seine Bedürfnisse umgeformt hat. Hat er zum Beispiel den Wald gerodet und bewirtschaftet dort jetzt Felder, sprechen wir von „Kulturlandschaft“.

 

KULTUR

ist überbewertet.

 

Ob die Bibliothek von Alexandria nun abgefackelt ist oder nicht: Was macht den Unterschied? Was fehlt? Woran mangelt es?

 

War das Feuer vielleicht...

sogar unerkannter Segen?

 

 

 

 

Worte

 

 

"Worte verbinden nur, wo unsere Wellenlängen längst übereinstimmen."

– Max Frisch

 

Nicht einmal das. Sie „verbinden“ nichts. Sie lärmen bloß ein wenig. Sie entertainen unseren Verstand.

 

Wir bilden uns oft bloß gerne ein, daß sie mehr, daß sie von großer Bedeutung seien. Besonders viele von denen, die auf irgend eine Weise mit dem WORT arbeiten und/oder mit ihm ihren Verdienst bestreiten, aber...

 

Worte sind

nicht so wichtig,

wie wir sie nehmen.

 

Sie sind nur eine Art grober Ersatz. Sie sind eine Krücke für einen hilfsweisen Einsatz: Wenn Vermittlung sonst, auf einer feinstofflichen Weise, nicht funktioniert oder nicht ausreicht.

 

 

 

 

Enttäuschung

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Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts.“

– Max Planck

Das Schöne an einer Enttäuschung:

Wieder eine Täuschung weniger!

 

Stadien des Ausstiegs aus einem Aspekt der Unmündigkeit: Von der Täuschung zur Klarheit:

 

1. Vortäuschung

2. Selbsttäuschung

3. Skepsis

4. Zweifel

5. Gewißheit

6. Enttäuschung

7. Klarheit

 

Es braucht die Hinzuziehung der Intelligenz, will man Täuschung von Klarheit unterscheiden und...

 

Es braucht Schneid, um der Klarheit den Vorzug geben zu können.

 

 

 

 

Wahrheit

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Die Wahrheit triumphiert nie, ihre Gegner sterben nur aus.“

 

Max Planck

Intellektuell kommen wir der 

Wahrheit.. nicht auf die Spur.

 

Die Bereitschaft, selber konsequent wahrhaftig zu sein, kann sehr hilfreich sein. Denn dadurch vervielfältigen und verfeinern sich unsere Wahrnehmungssensoren. Es entsteht eine Offenheit für die Wahrheit, eine Bereitschaft, sie zu sehen. Das genügt.

 

Diese Bereitschaft für die Wahrheit bedarf keines Magisters, keiner Habilitation, keines Zeugnisses, keiner Reputation, keiner einzigen Voraussetzung...

 

In wesentlichen Dingen

ist jeder so kompetent, 

wie ein beliebig anderer.

 

Einwand: "Max Planck ist einer der grössten Wissenschaftler aller Zeiten."

 

Das nenne ich jetzt mal  m u t i g . (...ist aber wahrscheinlich etwas anderes 🤗 Denn um diese Bewertung vornehmen zu können, mußt du nicht nur alle Wissenschaftler aller Zeiten“ kennen (was schon mal etwas schwierig sein dürfte) sondern... deren wissenschaftliche Leistungen einordnen und bewerten können. In dieser Position bist du also der Größte über den Größten. Gratulation !

 

Was logisch gesehen aber gar nicht geht, da der Größte bereits der Größte ist. Hier ist keine Steigerung mehr möglich. Wenn du also deinen Platz der Größte zu sein – halten willst, mußt du die anderen wenigsten ein bißchen runterstutzen. 😉

 

Einwand: "Eine Wahrheit kann immer nur eine "Erkenntnishypothese" sein."

 

So ist er, der Verstand. 🦊

 

Wie kann denn eine These, ein Annahme, eine Spekulation, eine Vermutung... identisch sein mit der Wirklichkeit? Das ist schon "logisch gesehen" gar nicht möglich. 

 

Erkenntnis ist...

unmittelbares (!) Verstehen.

 

Ende der Hypothesen.

Und abseits von Logik. 

 

Offenheit für Wahrheit ist keine intellektuelle, sondern eine existenzielle, eine ganz praktische Angelegenheit.

 

Man beläßt es doch auch nicht beim Lesen von Speisekarten und dem Studieren von Rezepten, sondern bevorzugt die unmittelbare Erfahrung.

 

Wer Wahrheit erkennen will...,

muß seine Konstrukte verlassen.

 

Mindestens für einen Moment !  

 

Lüge = ist, absichtlich die Unwahrheit kommunizieren.

 

Ein eingefleischter Lügenbaron aber, kann eine Wahrheit wahrscheinlich nicht einmal erkennen, wenn sie ihn anrempelt.

 

Der Lügenbaron ist ein Gefangener.

Er ist in seinen eigenen Konstrukten verstrickt.

Zudem steckt er voller Mißtrauen und hat eine Heidenangst.

 

Der Weg der Wahrheit ist um einiges attraktiver. Und er ist auch, anders als die Lüge, mit der Würde des Menschen kompatibel.

  

  

 

 

Wirklichkeit

z

  

Wenn unsere Vorstellung von der Wirklichkeit sich ändert, ändert sich dann auch die Wirklichkeit?“

...fragt sich Michael Ende

Ja. Ende.

 

Frage: "Formt das Bewusstsein das Sein oder formt das Sein das Bewusstsein?"

 

Ist das eine spirituelle oder eine sozioökonomische Frage? Ein Plagiat vom Karl Marx, nehme ich an ?

 

Um diese Frage angehen zu können, müßten die Begriffe bestimmt werden. In diesem Moment verstehe ich die Frage so:

 

Formt unser Denken, also die Art wie und was wir denken, unser persönliches, wirtschaftliches und soziales Umfeld, oder prägen unsere sozialen und wirtschaftlichen Gegebenheiten unser Denken?

  

Falls die Frage spiritueller Art ist: Weder, noch. Kann das Bewußtsein irgend etwas tun oder ist es immer nur bewußt? Bewußtsein ist reines Bewußtsein.

 

Nicht zu verwechseln mit konditionierten und selbst antrainierten Denk- und Handlungs-Strukturen.

 

Das BewußtSein wird weder durch unser Denken, noch durch unser Handeln, noch durch äußere Umstände (welche auch immer) gestört, noch durch irgend eine Moral verändert. 

 

Das BewußtSein formt nichts (aktiv) und

wird auch durch nichts geformt (passiv).

 

 

 

 

Bewegung

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"Leben ist Bewegung und ohne Bewegung findet Leben nicht statt."

 

Moshe Feldenkrais

Gut beobachtet!

 

Allein unsere verschiedenen Möglichkeiten der Wahrnehmung basieren allesamt auf Bewegung. Ohne sie... funktionieren sie nicht.

 

 

 

 

Ehrung

T

 

„Du sollst Vater und Mutter ehren!“

– Moses

 

Wie „die Zeit vergeht“! Inzwischen kannte ich dieses Gebot (wie auch einige andere) schon gar nicht mehr. 😳 Die Ministranten- und damit auch die Beichtstuhl-Zeit ist halt schon ein paar Monate her... Der Wunsch, mich in die Priesterschaft einzufügen, ebenfalls.

 

Also sehe ich diesen Imperativ heute frisch und... problematisch.

 

   1. sollte es auch das Gebot geben: „Du sollst deine Kinder lieben!“

   2. sehen wir hier sofort, daß das gar nicht möglich ist.

 

Verhaltensweisen können wir gebieten und reglementieren (siehe Straßenverkehrs-Ordnung), aber nicht unser Empfinden. Erst recht nicht so etwas Großes wie die Liebe.

 

Liebe läßt sich einladen,

aber... nicht handhaben.

 

Die Einladung geschieht über unsere Offenheit, Empfänglichkeit, über unsere Bereitschaft.

 

Ist Liebe da, gut. Dann ist auch Respekt da. Ist keine da, kann man nichts machen. Echter Respekt (also nicht bloß die Geste) ist ein Kind der Liebe. Unser Wille und unsere Drohungen können hier nichts ausrichten.

 

Nur das Verhalten können

wir imperativ formulieren.

 

Mit solchen Feinheiten konnte sich der Moses damals nicht aufhalten: Er mußte seine Leute auf Spur bringen. Doch wir Heutigen sollten uns den Luxus gönnen, mit frischem Blick auf die Dinge zu sehen.

 

 

 

 

Wahrheit

BP

 

„Wer nur Zahlen und Bilder für die Wahrheit sucht, der findet nur seine eigene.“

– Muktananda13

Die Wahrheit ist nicht suchbar – sie zeigt sich.

Wahrheit oder nicht Wahrheit – doch eine „eigene“ gibt es nicht.

 

Projektor, Spulen und Leinwand sind (auf der 3D-Ebene) wahr, der laufende Film aber ist eine Illusion, die aufgrund einer bestimmten Abfolge von Einzelbildern entsteht. Die Illusion von Dramatik bewirkt schließlich ein Gefühls-Erleben, welches wiederum wahr ist.

 

Das „Gefühl“ von Zeit ist eine Illusion. Sie entsteht durch die Aneinanderreihung von Gegenwarts-Momenten, die der Verstand – für uns unbewußt – vornimmt.

 

Es ist die Bereitschaft, die Illusion von der Wirklichkeit unter-scheiden zu wollen, die das Erkennen der Wahrheit jederzeit und unter allen Umständen möglich macht.

 

Ob, wann und wie oft sich der Schleier lichtet,

wissen wir nicht, haben wir nicht in der Hand.

 

 

 

 

Zeitverschwendung

z

 

Wenn du die

Menschen verurteilst,

hast du keine Zeit, sie zu lieben.           

Mutter Teresa

 

Und so weit ich weiß, hat die Teresa in diesem Sinne nicht viel Zeit verschwendet.  

 

Einwand: "Der Satz der Teresa basiert auf dem Grundsatz, daß..."

 

In der Liebe gibt´s

keine Grundsätze. 

 

Übrigens...  

Wer liebt, hat keine

Zeit, zu verurteilen.

 

 

 

 

Begegnungen

z

 

Laß niemals zu, daß du jemandem begegnest, der nicht nach der Begegnung mit dir glücklicher ist.“

– Mutter Teresa

 

Das riecht nach viel Anstrengung! Sie könnte genau so gut sagen: „Laß niemals zu, daß dir jemand begegnet, und du anschließend nicht glücklicher bist!“ Der selbe Streß. Ich lasse es lieber offen; das ist für alle Beteiligten... viel entspannter. 😊

 

Ein "guter Mensch" sein wollen, puh, das ist anstrengend. So etwas nennt man eine "Lebensaufgabe" oder eine "never ending story". Warum es sich so schwer machen? Warum nicht einfach du sein, so wie du bist? Ist bestimmt keine große Katastrophe für die Anderen. 

 

Einwand: "Das wäre egoistisch."

 

"Mutter Teresa" steht für Altruismus. Ob egoistisch, oder altruistisch, beides... ist pathologisch.

 

Der Egoist mag die Idee: Ich bin wichtiger als irgend jemand sonst. Der Altruist bevorzugt die Idee: Jeder andere ist wichtiger als ich selbst.

 

In der Mitte ist es viel gesünder; alle sind gleich gültig:

Niemand ist wichtiger oder unwichtiger als ich selbst. 

 

Was immer uns an der Oberfläche auch unterscheidet, ob "reicher" oder "ärmer", was auch immer..., es ist immer das selbe Selbst.

 

Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein Ozean Verstand. Blaise Pascal

 

 

 

 

Klugheit < Weisheit

 

 

"Ob ein Mensch klug ist, erkennt man an seinen Antworten. Ob ein Mensch weise ist, erkennt man an seinen Fragen."

– Naguib Mahfuz

 

Ob es sich um einen an der Weisheit ausgerichteten Menschen handelt, erkennt man vor allem daran, ob er seine Fragen nach innen oder nach außen richtet.

 

Und ja, Klugheit und die Größe von Gedächtnisinhalten stehen nicht in Korrelation zur Geistigen Reife eines Menschen.

 

Das Eine betrifft die Horizontale, Weisheit und Reife die Vertikale.

 

 

 

 

Poesie & Wahrheit

z

 

Viele suchen ihr Glück,

wie sie ihren Hut suchen,

den sie auf dem Kopf tragen. 

Nikolaus Lenau 

 

Zwar habe ich von diesem Nikolaus bis auf drei Zitate nichts weiter gelesen, aber bis hierher scheint er mir ein sympathischer Ausnahme-Typ zu sein, der die Poesie, also schöne Worte und Sprachformen, mit inhaltlicher Weisheit verschmelzen läßt. 

 

Das ist eine Seltenheit.

 

Die meisten „Schriftsteller“ scheinen bloß in ihre Plots und Wort-Arrangements vernarrt und an Wahrheit... nicht sonderlich bis gar nicht interessiert zu sein.

 

 

 

p

Wissen & Verstehen

 

 

„Die Mehrheit der gewöhnlichen Bevölkerung versteht nicht was wirklich geschieht. Und sie versteht noch nicht einmal, daß sie es nicht versteht.“

– Noam Chomsky

Ja, und wir beide gehören dazu.., zu

dieser „gewöhnlichen Bevölkerung“.

 

Denn das mit dem Verstehen und dem Wissen ist so eine Sache: Der Sokrates sagte bereits vor Christus, daß es nichts zu wissen gibt, daß wir uns alle bloß – zum Teil erfolgreich – vormachen, irgend etwas zu wissen.

 

In Wirklichkeit handelt es sich hier eher um eine Art Mutmaßen. Selbst die Wissenschaft bedient sich mittels ihrer Methoden eines wissenschaftlich gestützten Vermutens.

 

Jeder von uns allen versteht genau so viel, wie er verstehen muß. Und niemand kann aufgrund verschiedener Voraussetzungen mehr verstehen, als er letztlich verstehen kann. Also kann auch niemandem ein Vorwurf daraus gemacht werden, daß er nur so viel versteht, wie er kann.

 

Weißt du als Spieler auf der Bühne, was wirklich geschieht?

Kannst du verstehen, daß nicht jeder alles verstehen muß?

 

Noam Chomsky: „Und sie versteht noch nicht einmal, daß sie es nicht versteht.“

  • Kannst du verstehen, was du nicht verstehst?
  • Und falls du nicht verstehst, daß du etwas nicht verstehst: Kannst du verstehen, daß du nicht einmal das verstehst?

 

Die Summe dessen, was wir zu wissen und zu verstehen glauben, gemessen an dem, was wir niemals wissen oder verstehen werden, ist der Rede nicht wert – und letztlich unbedeutend.

 

 

 

 

Persönlichkeit

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It is quite possible – overwhelmingly probable, one might guess – that we will always learn more about human life and human personality from novels than from scientific psychology.“

 

"Es ist durchaus möglich, überwältigend wahrscheinlich, könnte man vermuten, dass wir über das Leben und die Persönlichkeiten von Menschen stets mehr aus Romanen lernen werden, als von der wissenschaftlichen Psychologie." 

– Noam Chomsky

Ja, es ist durchaus möglich. Warum?

 

Weil die Wissenschaft nicht so intelligent vorgeht, wie es der Mainstream gerne glauben möchte.

 

Da erlauben sich die Romanschreiber schon eher – wie zufällig – ihrer Intelligenz zu folgen, da von ihnen weit weniger an geordneter (letztlich intelligenz-blockierender) Struktur erwartet wird, denn von einem „Wissenschaftler“. Dem Schriftsteller läßt man seine unbeweisbaren Erkenntnisse schon mal als "kreative Unordentlichkeit" durchgehen. Er ist – anders als der sich als Wissenschaftler verstehende – frei.

 

Ob es und wie bedeutend es für uns ist, „über das Leben und die Persönlichkeiten von Menschen“ zu erfahren, steht hier auf einem anderen Blatt. 

 

 

 

 

Verstandessache

z

  

Nichtstun macht nur dann Spaß, wenn man eigentlich viel zu tun hätte.“

– Noël Coward

 

Ja, der Verstand, der große Unruhestifter, verträgt keine Ruhe, keine Stille. Entspannen, loslassen... das ist nicht sein Metier.

 

Um sich zum Meditieren, nämlich zum Nichtstun hinzusetzen, bedarf es des Ungehorsams gegenüber dem Verstand. Man muß ihn schon austricksen, ihn schlicht übergehen, sonst wird das nichts.

 

Der Verstand ist der Letzte, der das Nichtstun empfiehlt. Nun ist der Verstand ja nicht unsere höchste Instanz.

 

Wer sich vom Verstand gängeln läßt,

befindet sich nicht... in Souveränität.

 

Der Spaß, den du ansprichst, Noël – das Nichtstun inmitten von Aktivität und Streß – auch der ist vom Feinsten. Dafür müssen wir ebenfalls am Verstand vorbei handeln, denn der gibt uns die Erlaubnis dazu nicht! Die müssen wir uns schon selbst erteilen.

 

Einwand: "Ich denke, dass wir ohne unseren Verstand gar nicht erkennen koennen, dass Pausen resp. Nichtstun ebenso wichtig sind wie die noch dringend zu erledigende Arbeiten."

 

Ja, ohne den Verstand könnten wir das nicht; nicht einmal leben könnten wir ohne ihn.

 

Aber wenn du deiner Satz einleitest mit: "ich denke..." zeigt das, daß du den Verstand noch nicht bei seinem Tun beobachtet hast. Andernfalls wüßtest du, daß der Teil der Verstandesaktivität, den du willentlich steuern kannst, keine 1 % ausmacht. Dann wüßtest du, daß der Satz: "Ich denke, also bin ich" reiner Quatsch ist.

 

Es geht nicht darum, den Verstand zu diffamieren, sondern darum, daß wir unseren Aberglauben in Bezug auf ihn erkennen können, daß wir ihn mit klaren Augen ansehen, daß wir "unser Denken" wissenschaftlich – also ganz genau und vorurteilsfrei – beobachten können.

 

Wenn wir intelligent leben wollen, müssen wir unsere Souveränität wiedergewinnen, indem wir zuallererst zwischen uns und dem Verstand unterscheiden, so wie wir auch zwischen uns und dem Stoffwechsel unterscheiden.

 

Zweites müssen wir klar differenzieren zwischen dem, was der Verstand leisten kann und was nicht. Alles weitere ist dann nicht mehr so schwierig.

 

Der schwierigste Part ist die Auflösung

der Identifizierung  mit dem Verstand.

 

Ein Weiteres zu deinem Satz: Die Erkenntnisfähigkeit ist nicht Teil des Verstandes. Erst der Transport via Formulierung und Sprache und der Einordnung ins Wertesystem sind Aktivitäten des personalen (intellektuellen) Teils des Verstandes. Und selbst das passiert wiederum zu einem hohen Prozentsatz ohne dein Wissen und ohne deine Absicht und das Ganze dann auch noch so schnell, daß du mit willentlichem "Denken" nicht nachkämest.

 

Aber wie gesagt, das kannst du alles selber herausfinden.

 

Einwand: "Eine eigene Meinung wirst du mir doch wohl zugestehen."

 

Wie kommst du denn darauf, daß ich dir irgend etwas nicht zugestehen könnte oder wollte? Außerdem bist du frei und brauchst niemandes Zugeständnis. Aber...

 

Meinungen sind sture

Intelligenzblockaden.

 

Wozu diese Selbsteinschränkung über die Festlegung: „Ab hier lasse ich keinen Zweifel mehr zu, ich bestehe für die Zukunft darauf, daß es so ist, wie ich es mir jetzt vorstelle!“

 

Das ist nicht wissenschaftlich, das ist selbstgewählte Dummheit. 

 

Wissenschaftlich = ist, alle nur möglichen Perspektiven einnehmen, Einsichten und neue Erkenntnisse zu jeder Zeit bereitwillig zulassen und Thesen und Hypothesen als vorläufige und provisorische Annahmen...  jederzeit fallenlassen zu können.

 

 

 

 

Mißtrauen

z

  

„Das wachsendes Misstrauen in der Welt beruht hauptsächlich darauf, dass die Menschen einander immer besser kennenlernen.“

 

– Noël Coward

Das ist dummes Zeug, Noël Coward.

 

  1. Wer will denn und wie überprüft haben, ob Vertrauen oder Mißtrauen in der Welt zurückgehen, gleich bleiben, oder gar wachsen?

  2. Im Gegenteil: Mißtrauen schwindet mit der Bereitschaft, sich dem Anderen zu nähern und seine Beweggründe kennenzulernen.

  3. Wir sollten mindestens zwischen berechtigtem temporären und stetem Mißtrauen unterscheiden.

  4. Stetes Mißtrauen basiert auf Angst und... der Projektion der eigenen Psyche auf den Anderen.

  

Vertrauen ist mit der Liebe verwandt.

 

 

 

p

Verrückte Welt

z

 

Wir leben in einer verrückten Welt. Menschen sterben vor Hunger, aber Schoßhündchen gehen an Verfettung ein.“

– Norman Mailer

Wir Menschen sind frei.

Also können wir uns auch

daneben benehmen.

 

Wenn wir aus der Liebe gefallen sind, unterscheiden wir zwischen Menschen und Wesen, die uns genehm sind und anderen, die uns eher unangenehm sind. Es stellt sich Angst ein und... wir erfinden den Begriff "Eigentum". 

 

  • ICH

  • Mein Auto

  • Meine Familie

  • Mein DeutschLand

 

Alles, was „MEIN“ ist, soll gesund und mobil sein, viel zu essen, gute Kleidung zur Verfügung, sowie ein stolzes Bankkonto haben, außerdem wollen wir ein möglichst repräsentatives Anwesen unser „Eigen“ nennen können. Ausreichende Versicherungen und die Security sollen „meinen Wohlstand sichern“.

 

Die anderen...?  Egal. 

 

Sobald wir realisieren, daß es in Wirklichkeit keine Fremden gibt, daß wir EINE Familie sind, wird niemand verhungern oder unnötig Not erleiden.

 

Und dem Schoßhündchen

geht es auch wieder besser.

 

 

 

 

Un-/Sichtbare Liebe

z

 

Ein Kind ist eine sichtbar gewordene Liebe.“

 sagt Novalis

 

Ein erwachsener Mensch auch. Ganz unabhängig davon, wie er sich benimmt. Und die Fliege an der Wand ist ebenfalls – für uns sichtbar oder nicht – gewordene Liebe.

 

 

 

 

Widersprüchliches

z

 

„Alles widerspricht sich.“

– Novalis

 

Durch die Brille der Logik gesehen, scheint uns das manchmal so. Diese Brille taugt aber nur für bestimmte Bereiche. Für die Steuererklärung, zum Beispiel.

 

Du wirst doch auch nicht mit dem Fahrrad fliegen wollen? Es ist zu primitiv dafür. Das müssen wir sehen können – andernfalls haben wir ein Problem. 

 

Für die wesentlichen Dinge des Lebens ist die Logik

so hilfreich wie ein einfaches Fahrrad mitten im See.

 

Die Logik kennt nur die Horizontale. Hier ist sie uns nützlich. Bezieh die Vertikale mit ein und viele Widersprüche lösen sich auf. 

 

Die Wahrheit auf der einen Ebene ist auf einer

anderen nicht zwangsläufig auch die Wahrheit.

 

 

 

 

Tatsache

z

  

„Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände.“

 

– Oliver Wendell Holmes

In Wirklichkeit gibt es keine Tatsachen, 

sondern immer nur Interpretationen.

 

 

 

 

Rücksichtnahme  

z

  

Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun.“

Orson Welles

  

Ja, das kann schon grauslig sein, wenn jemand einfach los brabbelt; wenn er eins zu eins weiter gibt, was ihm der Verstand auf die Zunge bröckeln läßt. Das gilt auch für Geschriebenes. Dabei ist es egal, ob jemand studiert, „gebildet“, vielwissend, oder alles das nicht ist. 

 

Es ist eine Frage der Ebene der Reife, von der aus wir gerade sprechen oder schreiben. 

 

Deine Klage gründet also nicht wirklich darauf, daß „viele Menschen mit leerem Kopf sprechen“, sondern darauf, daß er viel zu voll ist und die Menschen keine Auswahl treffen. 

 

Sie haben keinen Abstand zu dem, was sie sagen. 

 

Versuch´mal selber, „mit leerem Kopf“ zu sprechen. Es lohnt sich, in die Stille zu gehen, bevor wir etwas mitteilen. Ist auch eine Frage des Mitgefühls. 

 

Wenn es möglich ist, ein Wort zu streichen, streiche es!

 

Orson Welles 

Yes. 😎 In diesem Sinne.

 

 

 

 

Intellekt

z

  

„Ein Filmregisseur sollte sehr intelligent sein, aber möglichst kein Intellektueller  denn der Intellektuelle ist der Todfeind aller dar-stellenden Künste.“

– Orson Welles

Denn: Intellektuell und Intelligenz

klingen zwar ähnlich, sind aber oft Gegensätze.

 

 

 

 

Beschränktheit

 

 

Darum sind Philosophieprofessoren fast ausnahmslos beschränkt. Sie wissen zu viel, um überhaupt etwas wissen zu können.“

 

Osho (Der Vogel im Wind, S.9)

 

Denn da ist keine Offenheit mehr. Nur ein ständiges Abgleichen der eigenen Gedanken mit den Meinungen anderer.

 

Aber nur der Geist einer im engsten Wortsinne verstandenen Philosophie ist gleichzeitig auch ein religiöser Geist.

 

Ein religiöser Geist ist

offen für die Wahrheit.

 

Wir sollten differenzieren zwischen...

 

  • Religiosität (Offenheit für die Wahrheit) und der

  • Religion (als Glaubens-System).

 

Die Philosophieprofessoren gehören zur zweiten Kategorie. Sie hängen fremden Glaubenssystemen an – oder den eigenen. Aber:

 

Glaube und Freiheit des Geistes... schließen einander aus.

 

 

 

 

 

 

 

Güte

z

  

Es gibt Weltverbesserer, die keinen Funken Güte besitzen.“

 

– Oswald Bumke

Klingt auch nicht wirklich gütig.

 

Die Frage ist, wie ausgewachsen unsere Güte ist, deine und meine. Beschränkt sie sich auf eine Auswahl von Menschen oder können wir sagen: Ich bin Liebe. 

 

Denn wenn Güte mehr als

Arroganz ist, ist es Liebe.

Tugenden

 

 

 

 

Entschluß

z

  

„Liebe ist der Entschluss das Ganze eines Menschen zu bejahen, die Einzelheiten mögen sein, wie sie wollen.“

– Otto Flake

 

Und wenn dieser Entschluß in Bezug auf  e i n e n  Menschen funktioniert, können wir versuchen, ihn weiter auszudehnen... auf jeden Menschen, der uns begegnet. Dann haben wir - ganz nebenbei - die Empfehlung jenes palästinensischen Landstreichers J.v.N. (vor ca. 2000 Jahren) umgesetzt.

 

Wem das zu schwierig zu sein scheint, der kann den Entschluß auch ganz einfach auf sich selbst anwenden – das ist meine Empfehlung:

 

Selbstliebe ist der Entschluß, sich selbst als Ganzes zu bejahen. Die Einzelheiten mögen sein, wie sie wollen. 

 

Wem das gelingt, dem fällt der nächste Schritt spielend leicht..., den Anderen (wer auch immer das gerade ist) im Ganzen so anzunehmen, wie er ist – die Einzelheiten mögen sein, wie sie wollen.

 

 

 

 

Sprach-Grenze

z

  

„Worte sind das schlechteste Mittel, Schönheiten, die das Auge genossen hat, lebhaft wieder erstehen zu lassen.“

– Otto Julius Bierbaum

Nicht nur das schlechteste Mittel, denn...

 

Mal davon abgesehen, daß man 1. nicht „Schönheit wieder lebhaft erstehen lassen“ kann, so ist es auch 2. nicht möglich, „Schönheit“ zu kommunizieren, da Empfindungen immer subjektiv, also nicht objektivierbar sind und folglich nicht wirklich kommuniziert werden können.

 

Worte können hier immer nur Abklatsch sein, 

streng genommen sogar... nur die Unwahrheit. 

 

 

 

 

 Im Keim

 

 

"Principiis obsta! Sero medicina parata, cum mala per longas convaluere moras. ― Publius Ovidius Naso  (43 v. Chr. - 17 n. Chr.)

 

WEHRET  DEN  ANFÄNGEN !

  ― Ovid

Klingt einfach ― ist es aber nicht.

 

Wäre es einfach, Ovid hätte den Satz nicht formulieren müssen.

 

In den Anfängen sind die Dinge noch einfach. Hier lassen sich noch Weichen stellen, Korrekturen anbringen usw.

Es ist noch keine Gewöhnung eingetreten.

Haben sich die Dinge erst einmal etabliert,
ist es sehr schwer, die Kurve zu kriegen.

Das gilt für unser Tun und Denken im Persönlichen,
gleichermaßen aber auch im Gesellschaftlichen.

"Zu spät wird die Medizin bereitet, wenn die Übel durch langes Zögern erstarkt sind." 

― Ovid

Um die Dinge im Keim erkennen zu können, bedarf

es der Nutzung einer höheren Form der Intelligenz.

 

Doch den Zugang zu dieser Form Intelligenz muß man sich erst einmal erlauben. Denn obwohl er jedem von uns gegeben ist ― die breite Masse nutzt ihn nicht in seinen Möglichkeiten. Sie bevorzugt die Anpassung.

 

Also ist es Einzelnen vorbehalten, die Gestalt

bereits in ihrem Keim erkennen zu können.

 

PS: Damit kein Mißverständnis aufkommt: Die Intellektuellen zählen selbstverständlich ebenfalls zur "breiten Masse".

 

"Wehret den Anfängen" auf Schwäbisch: "Glei uffd Fengr schla!" 😉

 

 

 

 

Werdung

z

  

„Ich entwickle mich nicht, ich bin.“

– Pablo Picasso

 

Die Idee der Entwicklung

benötigt die Idee der Zeit. 

Ich bin jetzt.

 

Einwand: "Mit Sokrates: "Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden."

 

So einen Quatsch kann Sokrates nicht gesagt haben. Selbst dann nicht, wenn er sturzbetrunken war: Etwas werden oder... jemand werden kann nur jemand, der nicht weiß, daß er bereits ist. 

  

Einwand: "Kodo Sawaki (Zen-Meister) meinte, dass man jeden Moment neu damit anfangen muss, Satori zu erlangen. Wer glaubt erleuchtet zu sein, sei es in diesem Moment schon nicht mehr."

 

Ja, die Idee, Erleuchtung sei etwas Statisches, ist weit verbreitet. Selbst der Satz des Sokrates: "Ich weiß, daß ich nichts weiß" ist - wird er von ihm ausgesprochen - bereits "gelogen".

 

Einwand: "Du hast natürlich recht, dass jeder bereits ist. Nichtsdestrotrotz darf es keinen Stillstand geben."

 

Wieso "darf"? Es geht nicht darum, was die Existenz darf, sondern zu sehen, was tatsächlich ist. Frage: Gibt es in deiner Mitte Veränderung?

 

Einwand: "Alles ändert sich - vergeht und entsteht - wir verharren nicht im Stillstand."

 

Ja, in der Peripherie, in der Dualität, auf der 3D-Ebene, ist das so. Aber eben nur dort, wo etwas entsteht und wieder vergeht.

 

 

 

 

Wirklichkeit

z

 

„Daher sind alles nur leere Namen, was die Sterblichen (durch die Sprache) festgesetzt haben, in dem Glauben, es liege ihnen eine Wirklichkeit zugrunde.“

– Parmenides

Ja, unsere Welt der Erscheinungen betreffend...

 

In Wirklichkeit gibt es

gar keine Wirklichkeit.

 

Vermeintliche Wirklichkeit ist Verstandesgaukelei.

Von einer höheren Ebene aus gesehen, ist das wahr.

 

Nur nutzt uns das gar nichts hier unten auf der sozialen Ebene. Hier brauchen wir die Illusion beispielsweise der materiellen Wirklichkeit. Ohne diese Illusion wären wir nicht lebensfähig.

 

Doch ab einer gewissen Reife können wir  b e i d e  Wahrheiten auf ihren jeweiligen Ebenen erkennen – ohne jeden Konflikt.

 

 

 

 

 Prüfer & Richter

 

 

Laß dich die Macht der Gewohnheit auf falsche Wege nicht drängen. Trau nicht dem irrenden Blick und dem töneversammelnden Ohre. Auch nicht der Zunge; allein der Verstand sei Prüfer und Richter.

— Parmenides von Elea

 

Einverstanden — bis auf den letzten Satz-Teil.

 

Ja, der Verstand hat seine Fähigkeit, auf der Ebene der Gesellschaft nütze zu sein, wie in Sachen Vergleich, Mustererkennung und Sprache. Er hat aber auch seine engen Grenzen.

 

Wir müssen lernen.., wann wir den Prüfer

& Richter freundlich beiseite legen sollten.

 

Denn es wartet eine erkennende Instanz jenseits des Verstandes. Ihr sollten wir öfter als dem Verstand Aufmerksamkeit schenken.

 

Das Erkennen der Wahrheit ist

NICHT Sache des Verstandes !

 

Das Denken wir bloß, weil er den Job hat, die Dinge zu formulieren.

 

Weisheit ist auch nicht sein Terrain.

 

 

 

 

Zeit

z

 

„Die Zeit ist eine Erfindung der menschlichen Unrast, der Erfüllte kennt sie nicht.“

– Paul Bertololy

Ja, das ist wahr.

 

Paul Bertololy: "Zeit ist eine Erfindung"

 

Auch das ist wahr, denn:

 

Es gibt nur den Augenblick.

 

Nur er ist wirklich. Er liegt

zwischen zwei Atemzügen.

 

 

 

 

Die Wahrheit

z

  

"Die Wahrheit hat nichts zu tun mit der Zahl der Leute, die von ihr überzeugt sind."

– Paul Claudel

Ja, Wahrheit hat nichts

mit einer Menge zu tun.

 

Wahrheit

hat aber auch nichts

mit einer Überzeugung zu tun.

 

Einwand: "Popper postuliert, dass man..."

 

Die Wahrheitstheoretiker tummeln sich im unwahren Bereich.

 

Etwa so, wie wenn kleine Kinder mit feuchtem Sand und Förmchen in der Sonne „Kuchen backen“: Sie geben zwar ihr Bestes, dennoch ist es ungenießbar. Wie auch immer Popper, Claudel, Apel und Pusemuckel versucht haben mögen, sich der Wahrheit zu nähern und was immer sie auch postulierten..., es geht uns nichts an.

 

Sie äußerten Vermutungen und gaben ihr Bestes. Aber was sie auch sagten..., es kann uns bei der Wahrheitsfindung nicht weiterhelfen.

 

Einwand: "Wir treffen nie auf objektive Wahrheit."

 

Das ist (nur) insofern wahr, als daß Wahrheit nicht objektivierbar ist. Wenn jemand sagt: „Die Sonne scheint“ und hundert andere zustimmen, dann bedeutet das nicht, daß die Aussage objektivierbar ist, sondern daß die Hundert den Wahrheitsgehalt der Aussage selbst überprüfen können. Sollten diese Hundert bei geschlossenen Augen zustimmen, geben sie ein Glaubensbekenntnis ab  und das... hat mit Wahrheit nichts zu tun.

 

Einwand: "Das menschliche Bewusstsein konstruiert die Wahrheit."

 

Nein, das Bewußtsein „macht“ nichts. Es reflektiert das Geschehen, die Emotionen, die Gedanken. Andernfalls wüßtest du gar nichts davon. Das Bewußtsein ist das, was ausschließlich wahrnimmt.

 

Dasjenige, was konstruiert, ist der Verstand. Und das, was eine Beobachtung bewertet, ist ebenfalls der Verstand. Der Verstand ist das Kleine, ist das, was vom Bewußtsein wahrgenommen werden kann. Umgekehrt geht nicht: Das Kleine kann das Große nicht erfassen.

 

Einwand: "daß man keine absoluten Wahrheitskriterien nennen kann."

 

Ja, es gibt gar keine Wahrheitskriterien“:

Wahrheit wird  unbedingt  erkannt.

 

Einwand: "(Popper´s) Meinung nach gibt es keine absolute Sicherheit eine "statische Wahrheit".

 

Ja, hier gibt es gar keine „Sicherheit“, hier lassen sich keine Kriterien und keine Gesetze schmieden. Und ja, es gibt keine „statische“ Wahrheit. Wahrheit ist wie ein fließender Bach, der zeigt sich (seine Wahrheit) in jedem Moment des Fließens neu, ist an jeder Biegung anders, aber dennoch auch wahr. Da gibt es kein Kriterium, wie der Bach wahr sein könnte oder sollte. So verschieden seine Biegungen auch sein mögen: Jede ist zu 100% wahr.

 

Einwand: "Wissen ist demnach immer nur Vermutungswissen."

 

Wiederum ja, aber ohne „demnach“, denn...

 

"Wissen"  ist immer

VermutungsWissen.

 

Wissen hat mit „glauben“ zu tun, nicht mit Wahrheit.

 

Einwand: "Eine halbe Wahrheit ist immer auch eine halbe Lüge."

 

Ja, aber ohne „auch“ und ohne „halbe“, denn...

 

"Halbe Wahrheit" =

ganze Unwahrheit.

 

Lüge = ist absichtsvolle und zweckgerichtete Kommunikation einer Unwahrheit.

 

Die meisten verbreiteten Unwahrheiten sind deshalb keine Lügen im engeren Sinne, weil keine Absicht vorliegt, Unwahrheit zu verbreiten, sondern der (naive) Glaube daran, daß es sich um Wahrheit handeln würde.

   

 

 

 

Gott / Religion / Glaube

z

 

Nur Religion macht ein Volk; wo die Menschen keine Religion haben, da ist nur Masse.“

– Paul Ernst

  

Einwand: "Es ist verdammt schwer, jedem Menschen ein und dieselbe Wertschätzung entgegenzubringen."

 

Alles ist Gott.

Ausnahmslos.

 

Einwand: "Es gibt so viele Idioten auf der Welt, die ich gar nicht wertschätzen kann."

 

Es ist ganz leicht. Du brauchst nur bereit zu sein, den Idioten in dir zu akzeptieren, dann hast du mit dem im Außen auch kein Problem. Wir unterscheiden uns alle doch gar nicht so doll.   

 

Einwand: "Gott ist nie da, wenn man ihn braucht." 

 

Wenn "Gott" eine von dir getrennte "Person" wäre, hättest du recht. Aber, wo ist "Gott" nicht? 

 

Einwand: "Dostojewskij hält den Atheismus seiner Romanfigur für derart vollkommen, dass er nur noch "einen einzigen Schritt vom vollkommenem Glauben entfernt ist".

 

Er ist keinen einzigen Schritt vom Glauben entfernt. Beide, Theist und A-Theist brauchen diese Idee von Gott.

 

Einwand: "Du bist ein unverbesserlicher Pantheist!"

 

Zeige mir die Stelle, wo das Göttliche nicht ist.

 

Einwand: "Die wahre Realität, die zu erkennen (natürlich) nur den Philosophen vorbehalten ist."

 

Platon hat die heutigen "Philosophen" nicht gekannt. Diese denken bloß und sind an Erkenntnis nicht interessiert.

 

Erkennen und denken...

gehen nicht zusammen.

 

Philosophie = Liebe zur Weisheit. Weisheit und Wahrheit sind untrennbar miteinander verbunden. Die heutigen Philosophen, sind an (meist den eigenen) Ideen, Meinungen interessiert, aber nicht an dem, was wahr ist.

 

Einwand: "...vollkommenem Glauben... (Dostojewskij)."

 

Wer "glaubt", ist nicht an der Wahrheit interessiert.

 

Vollkommener Glaube  ist

selbstgewählte Dummheit.

 

Einwand: "Der Wahrheitsforscher jedoch weiss, dass die Ursache für das Wahrnehmbare die absolute Wahrheit und Wirklichkeit sind, und um diese zu finden, macht er sich auf die Suche."

 

Ja, Wahrheitsforscher ist ein schönes Wort.

 

Einwand: "Diese hohen Zustände können im Körper eines Mannes oder einer Frau erfahren/erlebt werden."

 

Es gibt keine "hohen" Zustände, so wie es keine "niederen" gibt. 

 

Einwand: "Allerdings ist "Unwort" an sich schon ein Unwort. Das gibt es nicht einmal in meinem Duden. Auch ein unpassendes oder besser: zu verschweigendes, eigentlich unanehmbares Wort ist ein Wort und kein "Unwort" (Nichtwort)."

 

Betreff "Unwort" stimme ich dir ja zu, aber... ob etwas im Duden steht, ist allerdings vollkommen schnurz. Wir brauchen neue, passende Worte, die noch nirgends gesprochen oder geschrieben wurden.

 

Einwand: "Ein Postulat ist keine Wahrheit."

 

Ja, das sind nur Worte. Siehe Jesu´ Antwort auf die Frage: "Was ist Wahrheit?" Er gab die einzig wahre Antwort und sagte kein einziges Wort. Ein Wahrheitsforscher ist ein mutiger Mensch, der nicht mehr auf andere hört, sondern sich selbst auf die Suche begibt. Ein Wahrheitsforscher kann nicht in das mutieren, was du da sagst, denn einem Dogmatiker ist die Ideenstruktur wichtiger als die Wahrheit. Wahrheit jedoch schmeißt alle "Ideen" um.

 

Frage: ""Vollkommener Glaube ist selbstgewählte Dummheit"? Das weißt du, das vermutest oder daran glaubst du?"

 

Sag mir doch einfach: Ist das wahr oder nicht? Deine Intelligenz wird es dir schon sagen. (Und untersteh dich, bei Arthur Schopenhauer nachzuschlagen! 😉

 

Frage: ""Weisheit und Wahrheit sind untrennbar miteinander verbunden." Das weißt du, das vermutest du oder daran glaubst du?"

 

Frag nicht so viel. Schau selber nach! Gibt es Weisheit, die nicht auf Wahrheit beruht? Und ist nicht Weisheit eine Folge, ein Nebenprodukt von Wahrheit?

 

Anders gefragt: Kann eine "Weisheit" Weisheit genannt werden, wenn sie auf Unwahrheit beruht? Antwort: Das ist nicht möglich!

 

Einwand: "Ich bin nicht überzeugt, dass es einen Gott gibt; ich vermute es lediglich."

 

Mit anderen Worten: Du glaubst an einen persönlichen (heißt: von dir und anderem getrennten) Gott ?? Wahrscheinlich mit langem Bart. 😊 Ist denn heut schon Weihnachten? 

 

Und was atmet in dir? 

 

Ein Menschenauflauf irgendwo in Galiläa.

Eine Frau soll gesteinigt werden, weil sie sich mit einem anderen Mann vergnügt hat.

Jesus schiebt die Leute beiseite, drängt sich nach vorn und ruft theatralisch:

"Derjenige unter euch, welcher ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein!"

Eine Frau schält sich aus der Menge, nimmt einen Stein auf und wirft ihn der Frau an den Kopf.

Als Jesus das sieht, brüllt er los: "Mutter, halt du dich da raus!"

 

Einwand: "Dabei tut er immer so, als hätte er den Baum der Erkenntnis ratzekahl leergefressen..."

 

Tut mir Leid. Hatte ja keine Ahnung, daß du auch davon wolltest 😎

 

       

 

 

Projektion

z

 

„Die Welt ist eine Projektion des Gehirns, das wiederum Teil der Welt ist.“

– Paul K. Feyerabend

Ja – doch eine kleine Differenzierung:

 

Der Verstand nimmt die Projektion vor. Das Gehirn ist („nur“) seine physikalisch-organische Entsprechung.

 

 

 

 

Liebe

 

 

Die Liebe ist geduldig und gütig. Die Liebe eifert nicht für den eigenen Standpunkt, sie prahlt nicht und spielt sich nicht auf. Die Liebe nimmt sich keine Freiheiten heraus, sie sucht nicht den eigenen Vorteil. Sie läßt sich nicht zum Zorn reizen und trägt das Böse nicht nach. Sie ist nicht schadenfroh, wenn anderen Unrecht geschieht, sondern freut sich mit, wenn jemand das Rechte tut. Die Liebe gibt nie jemand auf, in jeder Lage vertraut und hofft sie für andere; alles erträgt sie mit großer Geduld.“

 

Paulus von Tarsus  an die Korinther (13, 4-7)

 

Paulus: „Die Liebe eifert nicht für den eigenen Standpunkt“

 

Denn – anders als das Ego – hat die Liebe gar keinen Standpunkt. Sie hatte noch niemals einen und wird auch niemals einen haben. Und so etwas wie „Eifer“ kennt sie auch nicht.

 

Paulus: „Die Liebe nimmt sich keine Freiheiten heraus“

 

Das ist ein gewaltiger Irrtum: Die Liebe IST Freiheit.

 

Liebe läßt sich nicht gängeln, sie läßt sich in keinen einzigen Moral-Kodex zwängen. Ob es jedem gefällt oder nicht: Die Liebe ist per se a-moralisch.

 

Paulus: „in jeder Lage vertraut und hofft sie (die Liebe) für andere“

 

Hoffnung ist der Liebe fremd.

Denn Hoffnung ist ein Kind der Angst, doch...

 

Die Liebe

kennt keine Angst.

 

Vertrauen ja: Vertrauen ist ein Zweig der Liebe.

 

 

 

 

Wirklichkeit

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„Die Geschichte der Menschheit zeigt, dass es kaum eine mörderischere, despotischere Idee gibt als den Wahn einer `wirklichen´ Wirklichkeit.“

– Paul Watzlawick 

 

Nur ein ganz klein wenig mehr an Intelligenz, und wir können die Differenz zwischen Wirklichkeit und Wahrheit erkennen. Schon allein eine einzige Waffe herzustellen... wird dann unmöglich.

 

 

 

 

 

 

 

Das Wunderbare

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„Die wahre Lebensweisheit besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.“

– Pearl S. Buck

 

Einwand: "Pearl S. Buck hatte wahrscheinlich nicht die Hausfrau im Blick."

 

Und warum sollte die Hausfrau davon ausgenommen sein..., das Wunderbare im Alltäglichen zu sehen?

 

Im nächsten Schritt...

besteht die Lebensweisheit darin, das "Alltägliche" aus der Sprache zu verlieren und nur noch das Wunderbare zu sehen.

  

 

 

 

Zivilisation

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„Die Grenze zwischen Zivilisation und Barbarei ist nur schwer zu ziehen: Stecken Sie sich einen Ring in Ihre Nase, und Sie sind eine Wilde; stecken Sie sich zwei Ringe in Ihre Ohren, und Sie sind zivilisiert.“

– Pearl S. Buck

Liebe Pearl,

da gibt es keinen Unterschied. 

 

Die Leute, die einen Menschen wie Muammar el Gaddafi umbringen oder dieses auch nur zulassen, unterscheiden sich keinen Nanometer von dessen Barbarei. Wer immer ohne Not einen Menschen absichtlich tötet - oder dazu zustimmend nickt - steckt bis zum Hals in der Barbarei.

 

Die Zivilisation ist eine prima Idee! Wir sollten sie mal wagen! 

 

Die Idee der Zivilisation setzt die Fähigkeit 

zu einem Grundstock an Mitgefühl voraus! 

 

Deutschland steht betreff der "Produktion von Tod-bringenden Geräten und Mitteln" an dritter Stelle auf dem globalen Sieger-Treppchen.

 

"Export" hat bei uns Vorrang vor Mitgefühl.

 

Ist das ein Indiz für Zivilisation? Nein. "Zivilisation" ist bloß die Maske. Barbarei... ist die Wirklichkeit.

 

Die Entwicklung der Menschheit

(...)

So haben sie mit dem Kopf und dem Mund

Den Fortschritt der Menschheit geschaffen.

Doch davon mal abgesehen und

bei Lichte betrachtet sind sie im Grund

noch immer die alten Affen.

 

Erich Kästner  

 

Wir glauben an eine lineare Entwicklung der Menschheit, an einen Fortschritt von Barbarei -> Richtung -> Zivilisation. Aber dem ist nicht so. Wir alle haben sowohl das Barbarische in uns, als auch das Potenzial für Mitgefühl. Und wenn wir kommentarlos zulassen, daß hier bei uns und durch uns Tod-bringende Waffen entworfen, produziert und anschließend mit dem Segen unserer Regierung in andere Länder verkauft werden, mit der eindeutigen Absicht, Menschen töten zu lassen, haben wir das Eingangstor zur Zivilisation noch nicht im Blick.

 

Zivilisation

ist bisher lediglich eine nette Idee, denn...

Das erforderliche Mitgefühl dafür, ist noch nicht ausgebildet.

 

Und es ist mehr als heuchlerisch, wenn wir denjenigen einen Barbaren nennen, der die Waffen dann in der von uns Herstellern beabsichtigten Weise gegen unsere Brüder – nämlich gegen Menschen – einsetzt. Dann erst zeigen wir uns empört und... schicken Hilfsgüter

 

  

 

 

Sinn des Lebens

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„Was der Sinn des Lebens ist, weiß keiner genau. Jedenfalls hat es wenig Sinn, der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein.“

 

– Peter Alexander Ustinov

 

Sir Peter Alexander, es macht auch vor dem Friedhof keinen Sinn, der reichste Mann zu sein. 

 

Einwand: "Kann die Leute verstehen, die sich das Leben nehmen."

 

Das würden noch viel mehr Leute tun, wenn die Natur da nicht einen recht wirksamen Riegel vorgeschoben hätte: die Todes-Angst.

 

Es ist dieser raffinierte Trick, der die meisten von uns hier bis zum Schluß auf dem Spielplatz ERDE hält. 

 

Der Sinn des Lebens? Das Leben selbst... in all seinen Facetten.

 

Einwand: "Alles kann einen Sinn machen, so lange man noch am Leben ist und allem und nichts ein Sinn geben kann."

 

Je nach dem, auf welcher Verständnis-Ebene wir uns gerade befinden, macht etwas Sinn, oder nicht.

 

Wenn du der Idee folgst, daß alles einen Sinn macht, dann macht es selbstverständlich auch Sinn, der reichste Mann der Welt zu sein.

 

Auf einer anderen Verständnis-Ebene ist das Selbe völlig unsinnig; auf wieder einer anderen... sogar unwahr.

 

Die Verständnis-Ebene korreliert mit dem

jeweils aktuellen Stand der Geistigen Reife.

 

Er zeigt sich jedem einzelnen Menschen in unterschiedlichen Variationen; je nach dem, in welcher Reife-Phase er sich gerade befindet.

 

 

Soziale Ebene

 

Bezüglich des Sinns von etwas gibt es kein „richtig“ oder „falsch“.

 

Sogar auf der praktischen Ebene... unterscheiden wir beispielsweise in „nützlich“ oder „unnütz“. Auch hier gibt es also kein allgemeines entweder/oder, denn die Bewertung hängt entscheidend... von der Situation ab.

 

Bewertung ist immer

situations-gebunden.

 

 

Vertikale

Ebenso verändert sich die Bewertung je nach Ebene. Und... auf der spirituellen Ebene schließlich, gibt es gar keine Bewertung mehr.

 

 

 

 

Das Ideal

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„An seinen Idealen zugrundegehen können heißt lebensfähig sein.“

 

– Peter Altenberg

 

Das ist Blödsinn, Peter, denn: Ob du an deinen Idealen zugrunde gehst, oder an ihnen emporkletterst, ist für die Lebensfähigkeit irrelevant. Und ob du ein Ideal dein Eigen nennst oder ob es sich um eines von irgendwem sonst handelt:

 

Es braucht kein Ideal..,

um lebensfähig zu sein.

 

Es ist bloß das Ego, welches glaubt,

der Kontrolleur des Lebens zu sein.

 

Zu 99,9 % hängt unsere Lebensfähigkeit nicht von uns ab. Wir haben unseren Körper-Emotion-Geist-Komplex für eine kurze Zeit voll funktionsfähig geliehen bekommen.

 

Ideale sind reine Kopfgeburten. Sie haben mit dem Leben nichts zu tun. – Dafür wären sie viel zu starr.

 

 

 

 

Wachheit

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„Gott denkt in den Genies, träumt in den Dichtern und schläft in den übrigen Menschen.“

– Peter Altenberg

Dann bist du wohl

noch nicht sehr weit herum gekommen? 😳

Denn du unterteilst hier die Menschen in nur zwei Kategorien.

 

Übrig bleibt der Rest. Aber den solltest du dir mal - vorurteilsfrei - ansehen: Es zeigen sich noch viele andere „Typen“ von Menschen.

 

Außerdem, vielleicht ist es dir schon einmal aufgefallen: Du oder jemand sonst hat in einen Moment eine geniale Idee. Das hält aber nicht den ganzen Tag, nicht das ganze Jahr und nicht ein Leben lang.

 

Also gibt es nicht „das Genie“, sondern nur geniale Momente. Das selbe gilt für „die Dichter“: Kein Mensch dichtet unentwegt.

 

Alle Leute, die du „Genie“ oder „Dichter“ nennst, sind keine „bessere Sorte" von Mensch, sondern bloß durchschnittlich. Auch diese Leute reden, schreiben oder tun gelegentlich manche sogar oft... dummes Zeug.

 

Da wir aber gerne mal Menschen – stellvertretend für uns – heroisieren, blenden wir die Normalität dieser Leute aus. Denn sonst könnten sie dem Bild, das wir uns von von ihnen gemacht haben, nicht standhalten.

 

Träumen & Denken gehören zum Schlafzustand. Die Alternative zu diesem nennen wir Wachzustand.

 

Ja, es gibt Menschen, die sich, bezüglich des Grades an Wachheit, von dem der Masse unterscheiden. Um aber so jemanden überhaupt erkennen zu können, bedarf es ebenfalls – zumindest für einen kurzen Moment – eines erhöhten Grades an Wachheit.

 

Aber... das was wir „Gott“ nennen, zeigt sich in  a l l e n  Menschen, auch im Spießer. 🤗 Also können wir entspannen.

 

Einwand: "Je weiter Du rumkommst, desto mehr erkennst Du, dass alle Menschen in ihrem Wesen gleich sind."

 

Ja, aber das ist weniger eine Frage des äußeren Reisens – eher eine des inneren. Eine solche Erkenntnis kann schon mal in einem meditativen Moment geschehen.

 

Und ja, zwar nicht in ihrem äußeren Wesen, aber...

In ihrem innersten Wesen sind alle Menschen gleich.

 

 

 

 

Wünsche

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"Ein Wunsch kann durch nichts mehr verlieren als dadurch, dass er in Erfüllung geht."

– Peter Bamm

 

Sowohl der Wunsch, als auch dessen Erfüllung: Beide sind bedeutungslos. Denn kein Wunsch kann uns wirkliche Erfüllung bieten.

 

Es ist der Verstand, der die Wünsche generiert und darüber hinaus auch noch den Frust, wenn sie sich denn erfüllen. Es ist der Verstand, der uns mit seinen Wünschen in ständiger Anspannung hält.

 

Der Ausgang aus diesem Hamsterrad ist mit BEWUßTHEIT überschrieben. Eine Variante von Bewußtheits-Training kennen wir unter dem Namen Meditation.

 

Indem wir etwas Abstand vom Verstand gewinnen, lernen wir durch die Transzendenz von Wunsch & Erfüllung etwas Drittes kennen: Wunschlosigkeit. Wir steigen aus dem Getriebensein aus und gewinnen dadurch an Freiheit und Reife.

 

Wunschlosigkeit

ist Zufriedenheit.

 

Einwand: "Wenn er drei Wünsche frei hätte, würde er sich die Wunschlosigkeit wünschen."

 

Du sprichst hier eine Falle an, die unter Meditierern und auch in Klöstern nicht unbekannt ist. Mit dem Wunsch nach Wunschlosigkeit befindet man sich wieder im Hamsterrad namens „Wunsch & Frustration“, in einer mentalen Anspannung.

 

Da hilft nur...  l o s l a s s e n .

 

 

 

 

Zu sich kommen

Z

 

"Es ist absolut notwendig, sich eine Stunde am Tag absolut zu verlieren."

– Peter Handke

 

Fragen: Warum noch zweimal „absolut“ wenn schon einmal „notwendig“?

 

Und warum hältst du etwas für notwendig, was von der überwiegenden Zahl der Menschen bereits zu 98% des Tages praktiziert wird?

 

Die Menschen verlieren sich in den Familien, in den Gaststätten, in der Arbeit, in der Unterhaltung, in den Vereinen, im Fernsehen, im Lesen, im Tratsch und in den wenigen Mußestunden dann auch noch... in ihren Gedanken.

 

Wie vielen Menschen begegnest du im Jahr, von denen du sagen könntest: „Dieser Mensch ist präsent.“? Aber Achtung: Einen Menschen in Präsenz erkennst du nur, wenn du mindestens im selben Moment ebenfalls präsent bist.

 

Die Schrifthersteller betätigen sich zu 99% an der Verführung zum Sich-in-der-Gedanken-Welt-eines-anderen-verlieren und nicht an der Empfehlung, aus der Präsens heraus... sich und die umgebende Welt mit bloßem Auge zu betrachten.

 

Schön, daß du Geschichten schreibst, Peter, aber warum sollten andere sich diese einverleiben? Allein,  d a ß  du sie schreibst ist für dich doch schon eine Bereicherung. Worin also siehst du eine Bereicherung für den Leser, daß dieser deine verengte Welt durch  d e i n e  Nickelbrille betrachten sollte?

 

 

 

 

Handel & Liebe

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"Das Wesentliche ist bedingungslose Liebe. Um sie drehen sich alle Kreise der Hölle. Bedingungen konstituieren ein Vertrags- oder Abhängigkeitsverhältnis. Wo man keine Bedingungen stellt, nicht an Menschen oder Götter, da kann Liebe sein. Alles andere ist ökonomischer Ausgleich – oder „Fair Trade“ auf Neudeutsch. Niemand hat gesagt, daß Loslassen einfach sei."

– Philosophical Rita

 

Ja, bedingungslose Liebe ist wesentlich, aber wieso „Höllenkreise“?

 

Wenn wir uns mit etwas schwer tun, heißt das doch nicht, daß es auch schwer ist. Der Verstand redet uns zwar ein, daß es schwer sei, aber wer sagt denn, daß wir auf ihn hören müssen? Der Hamster meint auch, daß es sehr schwer sei, das Ziel zu erreichen, solange er vergißt, daß das Rad einen Seiten-Ausstieg hat.

 

In Sachen Liebe ist der Verstand inkompetent. Wir müssen schon den Seitenausstieg nehmen, wenn wir sie nicht verfehlen wollen.

 

Bedingungslose Liebe ist ganz einfach.

 

Sie ist die natürliche Variante unter all dem, was wir üblicherweise unter Liebe verstehen.

 

Wenn man Liebe nicht bedingungslos geben und nehmen kann, ist es keine Liebe, sondern ein Handel.

– Emma Goldman

 

Rita: „Das Wesentliche ist bedingungslose Liebe. Um sie drehen sich alle Kreise der Hölle.“

 

2. Aspekt: In dem Sinne, daß die bedingungslose Liebe das Zentrum bildet und alles übrige wie Gesetze, Verträge, Auseinandersetzungen aller Art... wie Planeten um die Sonne kreisen, kann dir nur zugestimmt werden.

 

Rita: „Wo man keine Bedingungen stellt, ... da kann Liebe sein.“

 

Sehr wahrscheinlich... ist dort Liebe.

 

Rita: „Alles andere ist ökonomischer Ausgleich – oder „Fair Trade“.

 

Aber dort, wo die Interessen und Notwendigkeiten des Anderen genauso geachtet werden wie die eigenen, kann ebenfalls... Liebe sein.

 

Die Quelle des Impulses, die Balance...

im Blick zu halten, ist Liebe. Was sonst?

 

Ökonomischer Ausgleich, Fair Trade ist eine Vokabel, die andeutet, daß ich meinen Wert nicht höher veranschlage, als den des jeweils Anderen. Ob Individuen oder Kollektive (Nationen):

 

Das ist die REIFEre Art,

miteinander umzugehen.

 

Rita: Niemand hat gesagt, daß Loslassen einfach sei."

 

Doch, Loslassen ist ganz einfach. – Das Einfachste!

Schwierig erscheint es uns bloß, solange wir
„Loslassen“ durch den Verstand betrachten.

 

Diese Schwierigkeit hat aber nichts mit dem Loslassen zu tun, sondern mit dem Verstand, der (natürlicherweise) nicht loslassen kann und uns gerne davon abhält.

Solange wir mit dem klammernden Verstand identifiziert sind, erscheint uns das Loslassen als immens schwer.

Eines der Nebeneffekte von Meditation:
Das Vertrautwerden mit dem Loslassen.

 

 

 

 

Einmischung

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Rita: „Man kann sich ... in alles einmischen und über alles nachdenken"

 

Ja, das macht Sinn. Auf diese Weise nutzen wir die Möglichkeiten der uns zur Verfügung stehenden Intelligenz. In diesem Rahmen sind wir frei und brauchen folglich nicht auf die Antworten anderer zu warten.

 

So ganz nebenbei erfüllen wir damit auch die Forderung des Immanuel K. nach geistiger Selbständigkeit. 😊

 

Rita: „Schließlich heißt „philosophos“ ja auch Freund der Weisheit.“

 

PhiloSophía = Die Liebe zur Weisheit.

 

Der Begriff Liebe ist stärker, er hat mehr Kraft. Er bedeutet eher ein „brennen für...“ als ein "so la la". Und das macht das Wort Philosophie so schön, es beinhaltet...

  • Liebe
  • Weisheit
  • und Wahrheit.

 

 

 

Maria  und  #metoo

R

 

Du interpretierst einen Aspekt der Weihnachtsgeschichte aus der sozialen Perspektive, zudem aus einem medial aktuellen Fenster (#metoo). Das ist problematisch, da sich das Spirituelle und das Soziale nicht auf der selben Ebene befinden. Deshalb wirken spirituelle Anekdoten oft ein bißchen komisch, wenn sie auf der sozialen Ebene rezipiert werden.

 

Im Sozialen und Intellektuellen befinden wir uns auf der

HORIZONTALEN. Im Spirituellen in der VERTIKALEN.

 

Lesen wir religiöse Geschichten in einer meditativen Verfassung, gibt es keinen Konflikt.

 

Da in der Schule von Spiritualität aber nicht die Rede war, bewerten wir künftig alles mit den Werkzeugen, die uns mitgegeben wurden: Grafik, Berechnung, Messung, Analyse, Tabellierung, Logik, Gewichtung, Vernunft...

 

Die Krux: Das Spirituelle ist nicht vernünftig. Wenn wir das wissen und akzeptieren, haben wir kein Problem. Dann legen wir den Verstand draußen bei den Schuhen ab, bevor wir nach Innen gehen, in die Meditation sinken und gebrauchen ihn erst wieder, wenn wir einkaufen, wissenschaftlich arbeiten oder ähnliches... wollen.

 

Märchen, poetische und spirituelle Texte sollte man (sinnvollerweise (!) nicht mit der Logik angehen und soziale (moralische) Wertungen sind hier ebenfalls fehl am Platz.

 

Nicht, das man das nicht tun könnte..., es ist bloß völlig sinnlos.

 

Unser Verstand hat seine unbestrittenen Fähigkeiten, aber auch seine klaren Grenzen. Er kann nun einmal nicht alles verstehen, was er mit seinen Mitteln unbedingt verstehen will.

 

Rita: „...ein unschuldiges, junges Mädchen in einer patriarchalen Gemeinschaft...“

 

1. Aspekt: Gibt es denn ein „schuldiges junges Mädchen“? Wenn wir hier von „Unschuld“ sprechen, haben wir bereits die Möglichkeit einer „Schuld“ (bewußt oder unbewußt) anerkannt, übernommen.

 

2. Aspekt: Wir dürfen nicht vergessen, daß es zu 50% die Frauen sind, die eine „patriarchale Gemeinschaft“ gestalten. Mindestens! Letztlich müssen wir ihren Anteil sogar noch etwas höher ansetzen, da hauptsächlich sie es sind, die den „Erziehungsbereich“ (und da-mit die Konditionierung) betreiben.

 

Rita: „...strenge Sitten und drakonische Strafen. Sie würde sich nie vor der Ehe einem geilen Jüngling hingeben, da bei Entdeckung Steinigung zum Tode eine gängige Folge war.“

 

Man erzählt sich folgende Geschichte...

 

Mal sehen, wann wir die Reife haben, die Sache mit der körperlichen Lust etwas spielerischer angehen zu können.

 

 

 

 

Toleranz

R

 

Wenn wir uns fragen, ob Toleranz Grenzen hat – und diese Frage wird oft in recht ärgerlichem Ton gestellt – dann kann man nur „Ja“ sagen. Dies aber nur, wenn man selbst tolerant ist. Toleranz setzt allerdings voraus, daß man einen Standpunkt hat, von dem aus die Welt betrachtet und bewertet wird. Von daher sind auch jene Grenzen der Toleranz definiert. Man mutet uns gerne das Bonmot von Friedrich II. zu, der bemerkte, daß „bei ihm ein jeder nach seiner Faćon seelig werden“ könne. Das riecht geradezu nach Toleranz, ist es aber in Wirklichkeit nicht. Der Alte Fritz hatte im Grunde genommen keinen besonderen Standpunkt, auf den sich sein Auspruch beziehen konnte. Das warf ihm Voltaire ebenso vor. Friedrich II hatte zwar sehr dezidierte eigene Interessen, aber ansonsten pflegte er seine adlige Gleichgültigkeit. Gleichgültigkeit im Sinne von „Alles ist gleich gültig“ hat keine Wurzeln in einem humanistischen Wertesystem. Sie gibt dem Mordpöbel, der verletzt, das gleiche Recht wie dem Rettungssanitäter, der dem Verletzten zu Hilfe eilt, der Beleidiger ist dem Beleidigten gleich. Wer allerdings einen Standpunkt hat, wer daher Grenzen des Erträglichen ziehen kann, nur der kann tolerant sein. Nur der weiß, was er noch klaglos erdulden mag. Laßt uns also nicht den Begriff „Toleranz“ überstrapazieren, laßt uns nachdenken und darüber sprechen, welches unsere Werte sind.

 

Rita: "der Beleidiger ist dem Beleidigten gleich"

 

Ja, auf einer tieferen Ebene – nicht an der Oberfläche, wo die hohen Wellen der Emotionen zuhause sind. Der Krieg findet an den Rändern statt; dort, wo es das Ego gibt.

 

Je tiefer wir gehen, desto mehr verschwimmen die Unterschiede.

 

Rita: „Friedrich II. ... daß „bei ihm ein jeder nach seiner Faćon seelig werden“ könne“

 

In meinen Ohren klingt das einfach nach... Religionsfreiheit.

 

Rita: „ob Toleranz Grenzen hat … kann man nur „Ja“ sagen“

 

Ja, die Toleranz wird gewährt: Von oben nach unten. Der Tolerierende hat gegenüber dem Tolerierten das Heft in der Hand und kann die Toleranz jederzeit in Reglement oder Ausschluß verwandeln.

 

Toleranz ist nicht Gleichheit!

 

Toleranz“ bedeutet, daß es Grenzen gibt, auch wenn sie vom Tolerierten (noch) nicht zu sehen oder zu spüren sind.

 

Toleranz ist Duldung bis zu

einer undefinierten Grenze.

 

Rita: „Alles ist gleich gültig“ hat keine Wurzeln in einem humanistischen Wertesystem."

 

Das ist richtig, denn das humanistische Wertesystem gewinnt seine Existenzberechtigung auf der HORIZONTALEN, auf der gesellschaftlichen Ebene.

 

Dein Zitat „Alles ist gleich gültig“ gilt dagegen nur in der VERTIKALEN, auf der spirituelle Ebene.

 

In der Gesellschaft sind die Unterschiede und selbstverständlich auch die Unterscheidungen äußerst wichtig, anders kämen wir hier gar nicht zurecht. Dafür ist der Verstand zuständig, hier hat er seine Aufgabe.

 

Im Spirituellen gelten andere Gesetze. Beim Beten oder Meditieren wird der Verstand nicht gebraucht, hier würde er bloß stören.

 

Wir kennen das Phänomen... wenn wir einschlafen wollen: Solange der Verstand nicht zur Ruhe kommt, haben wir keine Chance, einschlafen zu können. Das Denken mobilisiert den Emotionalkörper, dieser den Kreislauf und dieser gibt wiederum dem Denken neue Energie: Einschlafen unmöglich. – Es sei denn, wir bringen den Verstand zum Schweigen, indem wir aus dem Hamsterrad des Denkens aussteigen.

 

Nicht jeder Satz, nicht jedes Zitat, nicht jedes Gleichnis kann auf der Horizontalen, kann mit dem Intellekt verstanden werden.

 

Die (wirkliche !) Philosophie schöpft aus der Vertikalen und kommuniziert auf der Horizontalen. Auf dieser können wir vergleichs-weise frei agieren ("freier Wille" u.s.w.), aber die Vertikale... ist größer als wir. In ihr können wir über nichts verfügen.

 

Wir können aus den Quellen schöpfen,

aber... wir können sie nicht erschaffen.

 

Rita: „Wer allerdings einen Standpunkt hat...“

 

Die Weisheit und somit auch die (wirkliche!) Philosophie kennt keinen Standpunkt im Sinne einer feststehenden Sicht auf die Dinge oder einer Meinung.

 

Weisheit... ist ihrer

Natur nach Freiheit.

 

So notwendig (im Wortsinne) die Ausbildung eines Werte-Kanons gesellschaftlich gesehen auch sein mag: Mit Weisheit hat ein solches Gerüst nichts zu tun.

 

Keine Ordnung kommt ohne Standpunkte aus, doch...

 

Weisheit arbeitet

ohne Standpunkt.

 

 

 

 

Würdig, zu dienen

z

 

„Kennen Eure Exellenz, nach den Tugenden, die man von einem Diener verlangt, viele Herren, die würdig wären, Kammerdiener zu sein?“

– Pierre Augustin Caron de Beaumarchais

 

Die Butler-Schulen haben ihr Gutes.

 

Auch und gerade, wenn er es nicht beabsichtigt: Ein guter Kammerdiener ist seinem Herrn auch immer ein guter Lehrer.

 

Einwand: "Kennen Eure Exellenz (wer immer das sein mag), nach den Tugenden, die man von einem Diener verlangt, viele Herren (und natürlich auch Damen), die würdig wären, StaatsdienerIn zu sein?"

 

Ja, derer gibt es genug !

 

Es müssen bloß die Einstellungsmodalitäten geändert werden: Weg von den albernen Plakatwahlen, hin zu - der Sache angemessenen - qualifizierten Tests.

11 Eignungskriterien

 

 

 

 

Zeit

z

 

Die Zeit ist eine große Meisterin, sie ordnet viele Dinge.

– Pierre Corneille

 

Eines von der Sorte Zitate, an denen aber auch gar nichts Wahres dran ist. Solche "schmücken" die Poesie-Alben.

 

 

 

 

Lügner

z

  

„Ein Lügner muß ein gutes Gedächtnis haben.“

– Pierre Corneille

 

Wer sich auf den Weg der Wahrheit macht, wird sehen, daß es sich nicht um eine einmalige, eine fixierte Sache handelt: Wahr sein, sich offen halten für Wahrheit, ist eine immerwährende Angelegen-heit, die zu keinem Ende führt.

 

Ein Mensch der Wahrheit ist  i m m e r  offen für die Wahrheit.

 

 

 

 

Zeit

z

  

Jede Zeit ist umso kürzer, je glücklicher man ist.“

– Plinius der Ältere

 

Wir machen oft viel Wind um das bißchen Tod. Er ist doch nichts besonderes. Der Tod ist die andere Seite der Geburt. Wir können das eine wie das andere... feiern.

 

Einwand: "Da wären da noch die Grossen Denker - Philosophien, mit 'Antworten' auf klassische Fragen." 

 

Die interessieren uns aber nicht  die sind doch schon längst tot.

 

Einwand: "Man neige sein Haupt vor ihnen." 

 

Wir brauchen vor niemandem unser Haupt zu neigen.

 

Spricht jemand wahr oder verhält sich jemand authentisch, verneigen wir uns vor der Wahrheit. Das genügt.

 

 

 

p

Anerkennung

z

 

Der Ruhm muß uns folgen, nicht wir dürfen ihn suchen. Wenn er zufällig nicht folgt, so ist die Handlung, weil sie nicht berühmt geworden, darum nicht weniger schön.“

– Plinius der Ältere

 

Ruhm und Anerkennung zu suchen oder dem Erfolg nachzujagen, offenbart eine noch sehr kindliche (2) Reife. Von einer der Weisheit (6) noch weit entfernt. Hier liegt der Fokus noch auf dem Ego.

 

Sollten Ruhm und Anerkennung aber überraschend folgen, galt unsere Ausrichtung etwas anderem, etwas, das mit dem Ego nichts zu tun hat.

 

Weisheit  schert sich weder um

den Ruhm, noch um Verachtung.

 

Ja, eine Handlung wird nicht dadurch weniger schön, daß ihr keine öffentliche Aufmerksamkeit folgt. 

 

Wenn die Intention stimmt, ist es egal, 

ob Beachtung und Anerkennung folgen.

 

 

 

 

Tod

z

  

„Der Tod ist das Ende aller Dinge des menschlichen Lebens, nur des Aberglaubens nicht.“

– Plutarch

  

Welcher Glaube ist denn kein  A b e r glaube?

 

 

 

 

Der Geist

 

 

οὐ γὰρ ὡς ἀγγεῖον ὁ νοῦς ἀποπληρώσεως ἀλλ’ ὑπεκκαύματος μόνον ὥσπερ ὕλη δεῖται.

 

"Der Geist ist nicht wie ein Gefäß, das gefüllt werden soll, sondern wie Holz, das entzündet werden will."

Plutarch  (45-125 n.u.Z.)

Holz ist gespeicherte Sonnenenergie.

 

Ginge es Plutarch mit „Geist“ lediglich um Information, um Wissen, um Gelehrsamkeit..., das Bild vom leeren Gefäß hätte ihm sicherlich genügt. Denn das ist es, was heute immer noch in den meisten Schulen geschieht: Das Eintrichtern in vermeintlich leere Gefäße.

 

Intelligenz

 

Mit Geist geht es Plutarch aber wohl um das, was wir heute „Intelligenz“ nennen. Und die steht jedermann, zu jeder Zeit und zwar in unerschöpflichen Maße... zur Verfügung. Sie will entzündet werden. Dann zeigt sie ihre bis dahin verborgenen Energien.

 

 

 

 

Alexander trifft auf Diogenes

 

. . . . Diogenes und Alexander "der Große!"
. . . . Diogenes und Alexander "der Große!"

  

Die Griechen […] beschlossen, mit Alexander gegen die Perser einen Kriegszug zu unternehmen, wobei er auch zum Oberfeldherrn ernannt worden war. Da ihm bei dieser Gelegenheit viele Staatsmänner und Philosophen die Aufwartung machten und Glück wünschten, dachte er, daß auch Diogenes von Sinope, der sich eben in Korinth aufhielt, ein Gleiches tun würde. Aber dieser blieb ungestört in seiner Ruhe im Kraneion [Platz in Korinth], ohne sich im Geringsten um Alexander zu kümmern; daher begab der sich zu Diogenes hin. Diogenes lag eben in der Sonne. Als aber so viele Leute auf ihn zukamen, reckte er sich ein wenig in die Höhe und sah Alexander starr an. Dieser grüßte ihn freundlich und fragte, womit er ihm dienen könnte. ‚Geh mir nur‘, erwiderte er, ‚ein wenig aus der Sonne.‘ Davon soll Alexander so sehr betroffen gewesen sein und, ungeachtet der ihm bewiesenen Verachtung, den Stolz und die Seelengröße des Mannes so sehr bewundert haben, daß er, als seine Begleiter beim Weggehen darüber scherzten und lachten, ausrief: ‚Wahrlich, wäre ich nicht Alexander, ich möchte wohl Diogenes sein.‘“

– Plutarch

 

‚Wahrlich, wäre ich nicht Alexander, ich möchte wohl Diogenes sein.‘ 

 

Das ist natürlich... Quatsch. Denn Alexander und Diogenes sind ja keine voneinander verschiedene Spezies.

 

Der eine richtet sich ein in der Präsenz, der andere wird getrieben von der Unruhe, er rennt und rennt und rennt wie ein Hamster im Rad und weiß nicht, wozu und wohin er rennt. Wie es heißt, ist er gestorben, bevor er noch seine Mutter treffen und ihr von all seinen Heldentaten 😇 berichten konnte. 

 

Wir alle kennen den Alexander (die Unruhe) in uns, wenn wir Ziele verfolgen und wir alle kennen auch den Diogenes (die Präsenz) in uns, die weise Seite, die ganz genau weiß, daß es nichts zu erobern gibt, daß wir sofort... loslassen könn(t)en.

 

 

 

 

Die Reife der Vorfahren

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„Es ist sicher eine schöne Sache, aus gutem Haus zu sein. Aber das Verdienst gebührt den Vorfahren.“

– Plutarch

Das trifft auch auf das Lesen zu:

 

Es ist sicher eine schöne Sache, ein gutes Buch zu lesen. Aber das Verdienst gebührt den damaligen Autoren.

 

Intelligenz, Weisheit, Mitgefühl: Um die eigene Geistige Reife muß sich immer noch... jeder selber kümmern. 

 

 

 

 

Die Idee von Wille & Macht

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"Dem Schicksal zur Seite thront der Wille als leitende Macht." 

 

Pythagoras

Wir können soviel „wollen“, wie wir wollen:

Wenn aber das, was wir wollen, nicht gleichzeitig auch der Wille der Existenz ist, spielt unsere kleine Idee von „Wille“ keine Rolle; da können wir machen, was wir wollen. 🤔

 

Unser Wille ist der Königsthron kleiner Kinder. 

 

Ein Lenkrad bewegen können... heißt

noch nicht, das Auto steuern können.

 

Aber wir können in der Illusion leben, wir könnten die Dinge steuern, wir könnten sie willentlich lenken.

  

 

 

p

Achtsamkeit

z

  

Man soll schweigen oder Dinge sagen,

die noch besser sind als das Schweigen.

 Pythagoras von Samos

 

Es ist niemandem geholfen, wenn man...

Unmögliches verlangt, lieber Pythagoras.

 

Auf einer bestimmten Ebene der Reife, oder in einem meditativen Zustand, oder wenn man sich tief in seiner Mitte befindet, bekommen die Worte eine Schwingung, die der Qualität der Stille nahe kommen. Aber eben nur... nahe kommen.

 

Selbst hier wird noch – wenn auch in Abwesenheit des Egos – der Verstand gebraucht. Die wirkliche Stille aber liegt weit hinter den Worten, liegt noch hinter dem Denken.

 

Was helfen kann,

ist Achtsamkeit.

 

   • Achtsamkeit in der Wahl der Worte.

   • Achtsamkeit in dem, was man sagt, in der Wahl der Inhalte.

   • Genaues Hinsehen, wann – auch mitten in einem Gespräch –

      Stillschweigen angesagt ist. 

 

Worte, die selbst die Stille noch veredeln, wird es wohl nicht geben. Es ist die Gedankenstille, die volle Präsenz, die uns Menschen zu jeder Zeit und an jedem Ort als Große Einladung zur Verfügung steht. 

 

Einwand: "...wobei die östlichen Wertvorstellungen und Einflüsse eindeutig nicht zu übersehen sind."

 

Demnach sind auch in den Predigten des jungen Galiläer aus Nazareth „die östlichen Wertvorstellungen und Einflüsse eindeutig nicht zu übersehen“. Denn schon 500 Jahre vor diesem Jesus lag dem Chinesen Me-Ti (Mozi) beispielsweise die Nächstenliebe... sehr am Herzen. 

 

Eine unserer beliebtesten Intelligenz-

Blockaden ist das Kausalitäts-Denken.

 

 

 

 

Einsamkeit

 

 

Darin besteht die Liebe: Daß sich zwei Einsame beschützen und berühren und miteinander reden.“

– Rainer Maria Rilke

Nein, das ist nicht Liebe, das sind

zwei Kinder im Walde, die pfeifen.

 

Welch armes Bild du von der reichen Liebe zeichnest, Rainer Maria. Angst und Bedürftigkeiten sind menschliche Empfindungen..., doch nicht Liebe! Sentimentalität entfaltet sich auf einer der niedrigsten Stufen (2) der Geistigen Reife. Das ist o.k. aber nicht Liebe.

 

 

 

 

Rainer Unsinn

MB

 

"Die Frau hat seit Jahrhunderten die ganze Arbeit in der Liebe geleistet."

– Rainer Maria Rilke

Zumindest liegt hier ein Miß-Verständnis vor.

 

"Die Frau" hat an ihrem Platz viel Arbeit geleistet – wie "der Mann" an seinem Platz, doch:

 

Arbeit & Leistung haben nichts mit Liebe zu tun.

 

Liebe ist keine

Anstrengung !

 

Zwar kann bei der Arbeit Liebe fließen,

aber Liebe kennt keine Voraussetzung.

 

Liebe geschieht. Ohne Zutun.

 

Und schließlich:

Liebe ist keine Sache des Geschlechts.

 

 

 

 

Intelligenz

z

  

„Solange wir nicht wissen, wie menschliche Intelligenz zustande kommt, können wir keine künstliche Intelligenz schaffen.“

 

– Reinhard Furrer

 

Wir müssen nicht wissen, wie Intelligenz funktioniert. Aber wir dürfen sie uneingeschränkt nutzen. Wir müssen ja auch nicht wissen, was Liebe ist...

 

Einwand: „Solange wir künstliche Intelligenz nicht schaffen, können wir nie verstehen, wie menschliche Intelligenz zustande kommt.“

  

Wir können keine Intelligenz schaffen, weder eine künstliche, noch eine natürliche.

 

Können wir Liebe erschaffen?

 

Warum versuchen wir nicht mal, die Intelligenz auf intelligente Weise in dem uns möglichen Ausmaß zu nutzen? Da ist noch viel Luft nach oben!

 

Erschaffen können wir nur, was kleiner ist als wir.

Intelligenz und Liebe sind nun mal größer als wir.

 

Eine Dampfmaschine können wir erschaffen. Sie ist kleiner als wir. Nützliches können wir schaffen, auch Unnützes, sogar Gefährliches.

 

Letzteres schaffen wir sogar im großen Stil – wenn wir uns weder auf die Intelligenz, noch auf die Liebe einstimmen.

 

Einwand: „...können wir nie verstehen, wie menschliche Intelligenz zustande kommt.“

 

Ja, das werden wir niemals verstehen. Hat uns denn schon mal interessiert, wie Liebe „zustande kommt“? 

 

Wie der Sex funktioniert, wie Lust funktioniert, wie Zeugung funktioniert: Alles, was im Körperlichen, im Materiellen geschieht, können wir bis zu einem gewissen Grad erkunden und als „Wissen“ weitervermitteln. 

 

Aber die höheren Bereiche jenseits des Materiellen... entziehen sich dem Willen und damit auch der Handhabung.

 

 

 

 

Liebe

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„Liebe ist das einzige, was wächst, indem wir es verschwenden.“

 

– Ricarda Huch

 

Und diese Verschwendung geschieht unentwegt, ohne unser Zutun. Also, schwelgen wir in dieser Verschwendung... 

 

Einwand: "Ich habe meine Liebe verschwendet, sie ist zum Himmel gewachsen, bis sie wie ein morscher Baum jäh gefällt wurde. Nachdem ich alles verschwendet hatte, ist mir persönlich nichts außer Leere geblieben."

 

Für den Verschwender ist jetzt immer noch alles im grünen Be-reich. Nur der Händler hat hier ein Problem: Er hat Erwartungen.

 

Ein Händler gibt einen Wert nur dann, wenn er hofft, einen höhe-ren zurück zu bekommen. Aber Handel ist Handel und nicht Liebe.

 

Einwand: "Sicherheit: Atomkraftwerke in Deutschland sind oft sicherer als jene die im Ausland installiert werden."

 

Das mag für den Betrieb gelten aber nicht für die End-Lagerung Strahlungs-intensiver Stoffe auf 1 Million Jahre. Wir können nicht einmal einen "sicheren" Wetterbericht liefern. Falls du unsterblich bist und mit Sicherheit für die Sicherheit sorgst, könnte man noch mal drüber nachsinnen. Falls nicht, sprichst du Sicherheit verantwortungslos. 

 

  

 

 

Alkohol

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"A bumper of good liquor will end a contest quicker than justice, judge and vicar."

 

Der Wein behebt den

Streit in kürzrer Zeit

als Pfaff und Obrigkeit. 

Richard Brinsley Sheridan

 

Alles Gute kann fehlgeleitet oder mißbraucht werden. So auch die Obrigkeit, also der Staat und seine Organe, so auch die Priesterschaft. Der Alkohol natürlich auch. 

 

Der Segen von Bier & Wein liegt in der diesen Flüssigkeiten immanente Fähigkeit, den harten Ego-Verstand aufzuweichen und zeit-gleich die Gefühls- und Herzens-Seite zu öffnen.

 

Gute Voraussetzungen, ein Fest zu feiern.

 

 

 

 

Im Grunde

 

 

"Im Grunde kann jeder Philosoph sein."

Richard D. Precht  (im TV)

 

Spontan möchte man dir zustimmen, lieber Richard, doch im Feld der Philosophie müssen wir etwas genauer sein.

 

1. Es gibt keinen Philosophen.

 

Allenfalls gibt es Menschen, die öfter als andere philosophisch tätig sind. Kein Mensch ist jemals 24/7 philosophisch tätig (gewesen).

 

2. Kein Mensch ist noch niemals philosophisch gewesen.

 

Jeder kennt mindestens kurze Zustände der Weisheit, aber nur selten ist jemandem klar, daß er gerade philosophisch tätig ist oder war. Das liegt unter anderem daran, daß Weisheit als völlig unspektakulär und selbstverständlich erlebt wird.

 

Punkt 2. belegt, daß du sinngemäß Recht hast: Niemand kann nicht philosophieren. Jeder kann sich jederzeit in das Feld der Weisheit einstimmen und philosophisch sein.

 

Philosophie ist: Liebe zur Weisheit und

die setzt die Liebe zur Wahrheit voraus.

 

Wer bereit ist,

sich selbst gegenüber rückhaltlos

wahrhaftig zu sein, kann die Philosophie nicht verfehlen.

 

 

 

 

Wahrnehmung

 

 

Wahrnehmung wird nicht allein durch die Reizmuster determiniert; sie ist vielmehr eine dynamische Suche nach der besten Interpretation der vorliegenden Daten.“

– Richard Gregory

 

Das ist nur EINE Art der Wahrnehmung (die mit einer unglaublich hohen Geschwindigkeit geschieht) ohne denken zu müssen !

 

 

 

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Liebe & Verstehen

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"Verständnis kommt uns durch die Liebe."

Richard Wagner

Es funktionieren beide Wege:

  • Durch Liebe finden wir zum Verständnis.
  • Durch Verständnis finden wir zur Liebe.

 

Schon allein durch unsere Offenheit

gewinnen wir einiges an Verständnis.

 

Bei der Feindbildung verfahren wir anders: Hierbei verschließen wir uns und lassen sowohl Liebe als auch Verständnis... außen vor.

 

Im Gegenteil, während der Feindbildung dämonisieren wir den anderen und vergrößern damit noch den vermeintlichen Abstand.

 

PS: Bei der Feindbildung befinden wir uns auf der Stufe (2) unserer Geistigen Reife; mit der Erfahrung, die der Richard gemacht hat, auf der Stufe (6) und (7). 

 

Einwand: "Falls die Liebe uns nicht um den Verstand bringt."

 

Wo landest du, wenn du aus dem Verstand fällst?  

Auf der Nadelspitze des Augenblicks.

 

Nicht in die ferne Zeit verliere dich.

Den Augenblick ergreife. Der ist dein.

 

 Friedrich Schiller

Reifestufen

 

 

 

 

Verstand

 

 

„Der Verstand begeht keinen Selbstmord.“

– Rick Linchitz

 

Es liegt in unserer Entscheidung, ob wir uns unter- oder oberhalb des Verstandes befindend sehen. Es wäre bloß dumm, sein Kleinbeigeben oder gar sein Abtreten zu erwarten!

 

Der Verstand ist uns eine enorme, eine unglaublich vielfältige und segensreiche Hilfe hier auf diesem Planeten. Es ist nicht SEIN Versagen, wenn wir ihm alles mögliche, sogar das Unmögliche zur Entscheidung freigeben.

 

Rick Linchitz

 

 

 

 

Freude

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„Jede Freude ist ein Gewinn und bleibt es, auch wenn er noch so klein ist.“

– Robert Browning

Hier liegen ein paar Mißverständnisse vor:

 

Auch wenn gelegentlich von „großer Freude“ gesprochen wird: Freude entzieht sich der Bewertung in „groß“ oder „klein“; sie ist entweder spürbar präsent - oder nicht.

 

Freude gehört nicht der Geschäftswelt (Gewinn) an, sie kann nicht erworben werden. Sie ist ebenfalls nicht Glücksache (Gewinn). Und sie kann nicht gesammelt oder angereichert (Gewinn) werden.

 

Freude ist eine Frequenz..., auf die wir uns einstimmen können. Das heißt, sie ist bereits latent vorhanden.

 

Ihre Wirk-Momente sind meist sehr kurz und stehen mit Überraschung oder Loslassen in Verbindung, Längere Phasen der Freude stehen gerne mit Tätigkeiten in Verbindung.

 

Freude ist eine Frequenz, die nur

darauf wartet..., erlebt zu werden.

 

Die meisten von uns glauben, daß sie einen Auslöser braucht. Das liegt an unseren Erfahrungen... bezüglich der Freude. Dem ist aber nicht so:

 

Freude benötigt keine Ursache zu ihrer Wirkung, allenfalls die

Geisteseinstellung der Bereitschaft, eine Offenheit für Freude.

 

Freude ist unsere Natur.

 

Sie zeigt sich, wenn wir (meist unbeabsichtigt) den Problem- und Ziel-Generator (Verstand) einfach mal kurz ab- und auf Entspannung und Loslassen umschalten.

 

Ich weiß nicht, ob die Auswirkunken von Freude schon „wissenschaftlich“ untersucht wurden: Die Ergebnisse wird in jedem Fall gesundend lauten.

 

„Freude ist die Fähigkeit, in der wir uns üben sollten.“

– Dalai Lama

 

Auch dieser Satz ist problematisch, wenn wir ihn wörtlich nehmen, denn... Freude ist nicht etwas, das wir in irgend einer Weise „in der Hand haben“ könnten. Sie ist auch keine Fähigkeit, die wir trainieren könnten. Sie stellt sich eher ein, wenn wir nach anstrengendem Üben die Hanteln beiseite legen.

 

Wir dürfen... uns mehr und

mehr auf Freude einlassen !

 

Was wir aber tun können ist, zu beobachten, was genau uns alles davon abhält, Freude zuzulassen. Denn wir sind es selbst, die wir uns von der Freude abschirmen durch Ziele aller Art, durch Hadern, durch die Idee von „Problemen“ und sogenannten „Sorgen“, und schließlich auch noch... über mangelnde Freude klagen.

 

Der Mann aus Galiläa hatte Recht, als er seine Leute ermunterte: "Freut euch!" Imperative nützen hier zwar nichts, aber dennoch...

 

Wir sollten uns

ab sofort die Erlaubnis

geben zu grundloser Freude!

 

 

 

 

Erfolg

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„Alles was ein Mensch tun kann, ist getan; und alles ist vergeblich getan.“

– Robert Burns

Ja, Robert,

alles was Kinder im Sandkasten so tun, ist vergeblich. Auf dieser Erde, in dieser Dimension gibt es keinen Erfolg.

 

Ein ewiges Tun, 

weiter...  nichts.

 

 

 

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Der Eid der Ärzte

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„Wenn ein Arzt hinter dem Sarg seines Patienten geht, so folgt manchmal tatsächlich die Ursache der Wirkung.“

– Robert Koch

 

Regional unterschiedliche Hygiene-Richtlinien

für öffentliche Einrichtungen machen keinen Sinn; sie sollten statt dessen einheitlich und... die wirkungsvollsten (!) sein. Denn: Die Keime sind die gleichen und verhalten sich nicht länderspezifisch, wie z.B. Lokalpolitiker. Die Kriterien für sie sollten sein:

 

   1. Gesundheitlicher Wirkungsgrad

   2. Handhabbarkeit

   3. Wirtschaftliche Effizienz

 

Es geht um Leben oder Tod von zigtausenden von Menschen, die vornehmlich in Kliniken und Krankenhäusern aufgrund von hygienischer Unachtsamkeit und Ignoranz sterben.

 

Ich war letztens ziemlich überrascht, als mir in einem Hannover´schen Krankenhaus ein Arzt, der am Bett meiner Mutter stand (sie wollte sich dort etwas am Herzen machen lassen) ganz leutselig die Hand bot. Da fragt man sich: „Will der jetzt Keime aufnehmen oder weitergeben?? Ist er vielleicht ein Angestellter des Sensenmannes?

 

Viele Tote jährlich gibt es in deutschen Kliniken auf Grund unserer hygienischen Voraussetzungen. Jeder zehnte bis zwanzigste Patient steckt sich dort mit Bakterien an. Für 10.000 bis 40.000 Patienten enden diese Art der KrankenhausInfektionen tödlich. Jahr für Jahr.

 

Dabei kostet z.B. eine Eingangsuntersuchung auf das multiresistente Bakterium Staphylococcus aureus (MRSA) grade mal € 12,-- !

 

Und wenn es uns schon nicht gelingt, selbst intelligente Lösungen zu entwickeln, sollten wir wenigstens unseren NationalStolz fahren lassen und anerkennend in die Niederlande blicken: Den Niederländern ist es gelungen, einen diesbezüglich relevanten Wert von 60-70% auf 1% (!) zu senken. Sie verstehen etwas  nicht nur von Tulpen, Käse und Wasser, sondern auch von  Hygiene: Jemand, der einen Aufenthalt in einer deutschen Klinik von mehr als 24 Stunden vorweisen kann, kommt in einer Holländischen Klinik als Gefahrenpotenzial höchsten Grades erst einmal in die Quarantäne.

 

Das ist kein Witz, sondern (2017) derzeitige Realität. 

 

In Münster war man sich nicht zu schade, in die Niederlande zu blicken und konnte des-halb die hygienebedingte Todesrate immer-hin bereits um 50% senken.

 

Aber auch dort... ist noch Luft nach oben!

 

 

Teil der Hippokratischen Eidesformel: 

 

"Meine Verordnungen werde ich treffen zu Nutz und Frommen der Kranken, nach bestem Vermögen und Urteil; ich werde sie bewahren vor Schaden und willkürlichem Unrecht."

 

 

 

 

Grundrecht

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Es gibt auch ein Grundrecht auf Dummheit.“

– Roman Herzog

Ja, aber in den Parlamenten sollte bitte

nicht so oft... darauf bestanden werden.

 

 

 

 

Traum

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Willst du deinen Traum verwirklichen, dann erwache.“

 

 Rudyard Kipling

Wer einen

Traum verwirklichen

will... ist noch nicht erwacht.

 

Es liegt in der Natur des Erwachens, einen Traum als solchen zu erkennen: Die Seifenblase ist geplatzt.

 

 

 

 

Veränderung ?

 

 

Gestern

war ich schlau.

Also wollte ich die Welt ändern.

Heute bin ich weise, also ändere ich mich selbst.

 

Rumi

 

Heute lasse ich die Idee, mich selber ändern zu wollen, 

los und nehme mich genau so, wie ich gerade jetzt bin. 

 

Nirmalo 

 

Wir müssen hier zwischen zwei verschiedenen Ebenen unterscheiden: Auf der spirituellen Ebene ist keine Veränderung möglich und auch nicht nötig, dort gibt es nichts, das verbessert werden könnte. Dort, wenn wir uns also in unserer Mitte befinden, ist alles perfekt.

 

Auf der sozialen Ebene aber macht die Idee, 

etwas verändern zu wollen... durchaus Sinn.

 

 

 

Ryokan, Zen, Lesen, Nirmalo,