Repliken

 

 

...wo die Bäume in den Himmel wachsen.
...wo die Bäume in den Himmel wachsen.

 

 

 

 

Philosophische Praxis

S

 

Volker: „Alle abendländische Philosophie ist als »Fußnote zu Platon« zu verstehen.“

 

Da ist etwas dran, denn die abendländische „Philosophie“ beschäftigt sich vorwiegend mit Personen und deren Äußerungen, betreibt aber selber keine oder nur sporadisch Philosophie.

 

Volker: „das Denken in Gang zu bringen“

 

W e r  das gesagt hat, ist nicht so wichtig. Wichtig ist, zu realisieren:

 

Das Denken

ist nicht identisch

mit dem Philosophieren!

 

Volker: „im Menschen den vergessenen Philosophen zu wecken“

 

Das hingegen, klingt ziemlich gut, denn ja, Philosophie ist nicht das Privileg Weniger. Prinzipiell ist jeder einzelne Mensch befähigt, unmittelbar das Feld der Weisheit zu betreten. Hier ist niemand und durch Niemanden ausschließbar.

 

Volker: „im Dialog, ganz einer sokratischen Idee folgend“

 

Die Mäeutik ist keine „Idee“, sondern eine Technik, sich der eigenen Wahrhaftigkeit zu nähern. Die ist nichts für Weicheier oder für Jedermann! Dem Hörensagen nach wurde Sokrates genau deswegen umgebracht. Das ist nichts für Akademiker, sondern nur für die wenigen Leute, „die es wirklich wissen wollen“. Mäeutik ist nicht einfach ein Dialog. Wer allerdings bereit ist, sein Ego schreddern zu lassen..., kriegt die Eintrittskarte. 😎

 

Volker: „Ich bin kein Nörgler an der akademischen, also wissenschaftlichen Philosophie, auch wenn ich deren Tätigkeit zuweilen für eine Selbstbeschäftigung halte.“

 

Du meinst, daß dort intellektuelle Selbstbefriedigung stattfindet? Ja, das kann man wohl so sagen. Sie verstehen etwas von dem, was sie dort tun – aber nichts von Philosophie.

 

Volker: „an den Qualitätsmaßstäben der akademischen Philosophie zu orientieren“

 

Das ist Quark, denn eine „akademische Philosophie“ gibt es genau so wenig, wie es ein „akademisches Mitgefühl“ oder ein „akademisches Vertrauen“ geben kann.

 

Akademisch und Philosophie gehen nicht zusammen, sie haben nichts miteinander zu tun.

 

Die Philosophie kennt nur zwei Maßstäbe...

Weisheit und das Brennen für die Wahrheit.

 

Volker: »Philosophie ist Arbeit an einem selbst« soll Wittgenstein gesagt haben.“

 

Das ist sie nicht in direkter Weise. Doch durch die Philosophie selbst, durch die Praxis... kann es schon geschehen, daß so ganz nebenher auch etwas stattfindet, was man so nennen könnte. Wer sich strikt an der Wahrheit (dem Fundament der Weisheit) ausrichtet, wird wohl kaum der Selbe bleiben.

 

Volker: „Die Philosophie ist keine Lehre, sondern eine Tätigkeit.“

(– Wittgenstein)

 

Das ist wahr.

 

In der Philosophie wird nichts gelehrt – eher schon... geleert.

Philosophie ist ausschließlich (!) Praxis, nichts Theoretisches.

 

Volker: „das selbst entdecken von Wahrheiten“

 

...damit kommen wir der Philosophie schon wieder näher. 😉

 

Volker: „dass Philosophie auch in einer nicht-wissenschaftlichen Weise praktiziert werden kann“

 

Wieso: „auch“?

 

NUR! Die Philosophie hat nichts mit dem zu tun, was wir hier heute „wissenschaftlich“ nennen.

 

Für´s Philosophieren braucht sich niemand eine Genehmigung einzuholen. Nirgends. Jedermann kann sofort damit anfangen – wo immer und in welcher Situation auch immer er oder sie sich gerade auch befinden mag.

 

 

 

Rinpoche, Glück, Nirmalo
„Ultimately, happiness comes down to choosing between the discomfort of becoming aware of your mental afflictions and the discomfort of being ruled by them.“

 

 

 

 

Liebe ist Freiheit

o

 

Einwand: „Wer noch nie gesagt hat: „Ich werde dich mein Leben lang lieben,“ der hebe die Hand.“

 

Meine Hand ist (selbstverständlich) oben, denn verbindliche Versprechungen in die Zukunft können keine gegeben werden.

 

Nur Wetten sind hier möglich.

 

„Die Liebe erzeugt tausendundeine Lüge. Es ist erniedrigend. Man fühlt sich eingesperrt, inhaftiert, kompromittiert. Man fühlt sich gelähmt, verkrüppelt. Man fühlt sich auf tausendundeine Weise angekettet. Deshalb haben die Menschen Angst vor Liebe."

 

– Osho, This Very Body the Buddha, Talk #10

 

Liebe ist absolute Freiheit.

 

Es ist also nicht wirklich die Angst vor der Liebe, sondern die vor der „Beziehung“. Es ist die Angst vor den unstillbaren Bedürfnissen und den unerfüllbaren Erwartungen des jeweils Anderen und vor den Dramen, die sich aus diesen, plus den eigenen Unbefriedigtheiten und einem Mix aus all dem... entfalten werden.

 

„Wenn du den Atem ansammelst, wirst du sterben, denn er wird schal, er stirbt ab. Er verliert diese Vitalität, die Qualität des Lebens. Genauso ist es mit Liebe – sie ist wie Atmen; jeden Augenblick erneuert sie sich selbst. Wann immer also jemand in der Liebe festgefahren ist und aufhört zu atmen, verliert das Leben jegliche Bedeutung. Und das ist es, was mit den Menschen geschieht: Der Verstand ist so beherrschend, dass er sogar das Herz beeinflusst und sogar das Herz besitzergreifend wird! Das Herz kennt kein Besitzdenken, aber der Verstand verseucht es, er vergiftet es.“

– Osho

 

 

 

Jivane in Portsmouth - 2018-02-12 at 13.20.11
Jivane in Portsmouth - 2018-02-12 at 13.20.11

 

 

 

 

Liebe

 

 

Zitat: „Ich liebe meine Frau, ich liebe meine Kinder, ich liebe meinen Hund...“

 

Das ist nicht Liebe, sondern angeborene Gefühlsduselei.

 

Liebe kennt kein Selektieren in mein und dein und auch keine sonstigen Unterscheidungen. Liebe pflegt keine gesellschaftlichen Gepflogenheiten, keine Neigung, keine Bevorzugung, keine Exklusivität.

 

Liebe ist wahllos.

 

Treffen wir eine Wahl, geht es um eine Vorliebe nicht um Liebe!

 

Liebe ist keine !

Gefühlsduselei. 

 

 

 

 

Fetisch Fortschritt

 

 

"Man kann doch den Fortschritt nicht aufhalten!"

Georg Naber

 

(Elektro-Meister. Zur Zeit des Baus des Atomkraftwerks "Wür-

gassen" - als Reaktion auf die Einwände von Naturschützern.)

Doch, wir sollten sofort solches aufhalten, was sich in irgend einer Weise als beson-ders schädlich erweist.

 

Die Idee des "Fortschritts" ist an das Bild einer gen unendlich steigenden gerade Linie angelehnt.

 

Sie ist ein Symbol dafür, daß wir über die Maßen einer primitiven Form des Denkens anhaften, nämlich der des  linearen Denkens.