Hermann Hesse

 

 

 

 

 

Humor

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„Nun, aller höhere Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt.“

– Hermann Hesse

Thanx for Joke, Hermann. 😃

 

Es ist ein Wagnis..., die eigene Person nicht mehr ernst zu nehmen: Denn sukzessive... verschwindet der  E r n s t  !

 

 

 

 

Das Paradies

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„Das Paradies pflegt sich erst dann als Paradies zu erkennen zu geben, wenn wir daraus vertrieben wurden.“

– Hermann Hesse

  

Angesichts von Fukushima und angesichts dessen, wie viele Atom-Meiler und -Waffen wir bereits auf dem Globus verteilt haben, können wir es vielleicht etwas klarer sehen:

 

Wir erkennen das Paradies erst dann als Paradies...,

nachdem wir uns selbst aus diesem vertrieben haben.

 

 

 

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Bücher-Schmuck

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Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.“

 

– Hermann Hesse

 

Schon für € 5,- gibt es heute Bücher in hübschem Einband. Diese Zierde kann sich fast jeder leisten. Die Crux ist bloß, daß sie von einigen Leuten auch gelesen werden. Manche sind sogar ziemlich stolz darauf, daß sie sehr schnell oder sehr viel lesen. 

Die Lösung: Vorne zukleistern. 😊

 

 Einwand: "Gewisse Bücher informieren uns z.B. darüber, 

 daß es eine Wahrheit gibt oder Weisheit, Liebe."

 

Würde diese lustige Idee funktionieren, wir könnten uns angesichts der vielen derartigen Bücher, vor Weisheit nicht retten 🤗 und alle Nuancen der Wahrheit wären uns vertraut. In der Liebe würden wir schwimmen...

 

Billige Dinge können wir den Büchern entnehmen (Telefonbuch😉  Bedeutendes nicht. 

 

Einwand: "Lehrer, Philosophen, was auch immer (Informationsträger!)"

 

Ja, hier unten auf der sozialen Ebene sind

Bücher oder Lehrer... Informationsträger.

 

Alles, was sich außerhalb von uns befindet, läßt sich tauschen, handeln, aber nichts von dem, was sich (nur) innen befindet.

 

Wahrheit, Weisheit und Liebe befinden sich oberhalb des Sozialen, also außerhalb der Möglichkeit von Weitergabe.

 

 •   Wissen... muß man sich irgendwie von außen besorgen.

 •   Weisheit... ist (wenn auch unerkannt) längst vorhanden.

 

Ein spiritueller Lehrer gibt dir nichts. Im Gegenteil: Er nimmt dir alles, was dir wert erscheint, weg. Von Wissen und vom Intellekt hält er nicht viel (gar nichts).

 

Ein spiritueller Lehrer oder Meister ist ein Wachrüttler, mehr nicht. Er weist dich darauf hin, daß bereits alles vorhanden ist.

 

***

 

Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.

Dort ist alles, was du brauchst,
Sonne, Stern und Mond,
Denn das Licht, danach du frugst,
In dir selber wohnt.

Weisheit, die du lang gesucht
In den Bücherein,
Leuchtet jetzt aus jedem Blatt –
Denn nun ist sie dein.

– Hermann Hesse –

 

 

 

 

 Feindschaft

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Gegner bedürfen einander oft mehr als Freunde, denn ohne Wind... gehen keine Mühlen.

– Hermann Hesse

 

Die innigste Beziehung zwischen

zwei Köpfen... ist die Feindschaft.

 

Nirmalo

 

 

 

 

 Armutszeugnis

MB

 

Gerade das ist es ja, das Leben, wenn es schön und glücklich ist ein Spiel! Natürlich kann man auch alles Mögliche andere aus ihm machen, eine Pflicht oder einen Krieg oder ein Gefängnis, aber es wird dadurch nicht hübscher.

 

Hermann Hesse

 

Die konstruierten Ideen von Gerechtigkeit, Schuld und Strafe sind allesamt reine Illusion und bergen nicht die Spur an Weisheit. Dennoch haben sie Funktionswert.

 

Gerechtigkeit gibt es nicht. Die Annahme ihrer Existenz wird jedoch vehement aufrecht erhalten: Man möchte an sie glauben.

 

Schuld ist eine Erfindung zum Zweck der Kontrolle. Ihre Wirkung in Minimierung von Energie und Selbstwertgefühl bietet Steuerungsmöglichkeit.

 

Strafe ist letztlich Ausdruck von Hilflosigkeit.

 

Schon die Bereitschaft zur Strafe geht mit

der Würde des Menschen nicht kongruent.

 

Strafe ist das geistige Armutszeugnis,

das sich eine Gesellschaft selbst ausstellt.

 

In ihrer Kombination dienen Schuld, Gerechtigkeit und Strafe der Befriedung der psychologischen Befindlichkeit der unbewußten Masse. Das ist gleichzeitig die einzige Rechtfertigung für die Aufrechterhaltung des strafenden Systems: Diese Form der massenpsychologischen Beruhigung funktioniert – doch basierend auf der Unreife der Gesellschaft.

 

Strafe besteht größtenteils aus Freiheitsberaubung, Schmerz und Demütigung. Wie kommen wir bloß auf die Idee, daß daraus Gutes wachsen könnte?

 

Konflikt ist unbewußter, also
hilfloser Ruf nach Ausgleich.

Konflikte sind Hinweise auf fehlende Balance. Erst wenn wir das wissen, können wir die richtigen Fragen stellen und müssen nicht nach "schärferen Gesetzen" suchen.

Das gilt auch für Ausschreitungen im Zusammenhang mit größeren Gruppen: Die Bereitschaft, den Ursprung der Aggression verstehen zu wollen, ist um einiges hilfreicher als die Verstärkung der Rigidität.

 

 

 

 

Verzeihung

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Gewonnen hat immer der, der lieben, dulden und verzeihen kann.“

 

– Hermann Hesse

 

Einwand: "Ich verzeihe jedem gern, der aufrichtig bereut und anständig um Verzeihung bittet." 

 

  • Aufrichtigkeit

  • Reue

  • Anstand

  • Verzeihung

  • Bitten

 

Solch ein Fünf-Punkte-Forderungs-Katalog erinnert eher an eine Form von Demütigung. Solange noch Bedingungen gestellt werden, geschieht kein Verzeihen.

 

 

 

 

Gedanken

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„In mir ist ein Gedanke verborgen.“

– Hermann Hesse

Das ist noch nichts Auffälliges.

 

Das ist nicht interessant, ist nichts Besonderes und es ist auch nicht so schlimm. Es werden viele Gedanken in dir rumschwirren, so wie in anderen Leuten auch. Gut, sie werden sich zu einem hohen Anteil von denen der Masse unterscheiden, weil deine Aufmerksamkeit nuanciert anders gelenkt ist... als die der anderen Leute.

 

Und du wirst nicht – wie sehr weit verbreitet – alles absondern, was als Gedanke auftaucht. Du bist sehr bewußt im Umgang mit den Worten, du wirst eine Wahl treffen. Und... du wirst anspruchsvolle Kriterien für diese Wahl haben absichtlich oder nicht!

 

Du bist dir deiner Verantwortung bewußt (4). Also plapperst oder schreibst du nicht einfach drauf los... wie kleine Kinder (2).

 

Außergewöhnlich dagegen wäre, könntest du sagen: „In mir ist kein Gedanke verborgen.“ Aber das geht nicht – also ist Stillschweigen angesagt. Wir alle kennen solche Momente, in denen sich kein Gedanke regt. Sie sind nur kurz und bleiben nahezu unbeachtet.

 

Gedankenleere wird selten oder gar nicht als solche erkannt. Und wenn doch, wird sie noch nicht einmal als kostbar angesehen, denn die Masse der Menschen gibt den Gedanken einen hohen Stellen-WERT, nicht aber... der Stille.

 

Einwand: "Hermann Hesse spürt: dieser ihm gegebene Gedanke bildet den innersten Kern des Selbst, an dem er durch diesen Gedanken Anteil hat."

 

Wir können nicht wissen, was Hermann Hesse „spürt“; darüber können wir allenfalls spekulieren. Darüber brauchen wir aber auch gar nichts zu wissen.

 

1. Niemand bildet den innersten Kern des Selbst. Es ist kein Objekt.

2. Nichts "bildet den innersten Kern des Selbst".

3. Das Selbst ist das Selbst. – Es hat keinen "innersten Kern". Und:

4. Wir haben keinen „Anteil“ am Selbst: Das Selbst ist unteilbar.

5. Das Selbst IST... bereits der Kern.

 

Das Selbst können wir mit Hilfe von Meditation entdecken, aber nicht über das Lesen von Erfahrungen oder Spekulationen anderer Leute – andernfalls reden wir wie der Blinde von den Farben oder... wie die Kuh vom Sonntag.

 

Hermann Hesse: In mir ist ein Gedanke verborgen.“ 

 

Dieser Satz ist natürlich blanker Unsinn. In wem ist denn nicht ein Wust an Gedanken verborgen? Aber wie jeder Mensch hat auch Hermann Hesse natürlich nicht bloß Quatsch von sich gegeben. Das wäre genau so unwahrscheinlich, wie die romantische Vorstellung, jemand hätte in seinem Leben nur weise Worte von sich gegeben.

 

Soweit wir Menschen sind, ist beides möglich. Nur das Verhältnis von Quatsch und Weisheit zeigt sich in unterschiedlichen Anteilen. Und dieses Verhältnis weist auf den Stand der... Geistigen Reife.

 

Weisheit = ist keinesfalls (!) eine Ansammlung von Lektüre. 

 

Nur im Alleinsein können wir uns selber finden. Alleinsein ist nicht Einsamkeit, sie ist das größte Abenteuer!

– Hermann Hesse

 

Die konsequente Form des Alleinseins... wird Meditation genannt.

 

Einwand: "Es gibt auch Gelegenheit zusammen zu liegen und allein zu sein."

 

Ja, auch so, zu zweit, auch in Gesellschaft, erst recht in der Masse... können wir uns plötzlich dss Alleinseins bewußt werden.

 

Einwand: "Hesse schreibt ein Gedanke - nicht ein Wust von Gedanken."

 

Ob ein Gedanke, zwei, fünf oder ein ganzer Wust, ist einerlei: Gedanken sind hier ohne Bedeutung. Und EIN Gedanke ist nicht wertvoller als ein Dutzend Gedanken.

 

Ein Gedanke ist ein Gedanke.

 

Ist deine Leber ein Gedanke? Ist dein Gehen ein Gedanke? Dein Atmen? Dein Herzschlag?

 

Das Selbst ist

kein Gedanke.

 

Einwand: "Man kann meditieren, ganz heilig im Lotussitz..."

 

😇 Es genügt, wenn du dich einfach hinsetzt und weiter nichts tust.

 

Einwand: "Man kann drüber nachsinnen..."

 

Genau das sollte man beim Meditieren bleiben lassen. "Nichts tun" heißt: Nichts tun. Also nicht nachsinnen.

 

Aber auch nicht nichtnachsinnen. Meditieren heißt:

 

Einfach bloß dasitzen.

 

 

 

 

Liebe ist nicht käuflich

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„Liebe kann man erbetteln, erkaufen, geschenkt bekommen, auf der Gasse finden, aber rauben kann man sie nicht.“

– Hermann Hesse

Ja, auch ein Hermann Hesse...

bewegt sich gelegentlich mal auf dem Holzweg. 😊

 

Liebe entzieht sich den Gesetzen des Handels. Dienstleistungen aller Art dagegen, sind u.a. den Gesetzen des Handels unterworfen. 

 

Hermann Hesse: "Liebe kann man erbetteln."

 

Körperliche Zuwendung, eventuell sogar emotionale Zuwendung lassen sich (vielleicht) erbetteln. Aber Liebe... kann man nicht erbetteln.

 

Hermann Hesse: "Liebe kann man erkaufen."

 

Körperliche Einlassungen aller Art, vom Händedruck bis zur Intimmassage und jede Menge psychologische Unterstützung kann man erkaufen, aber... nicht Liebe.

 

Hermann Hesse: "Liebe kann man geschenkt bekommen."

 

Ja, immer wird uns die Liebe geschenkt – aber man kann sie nicht  a b s i c h t l i c h  schenken. Die Liebe unterliegt nicht unserem Willen. Wir können uns ihr öffnen, aber nicht mit ihr „umgehen“.

 

Hermann Hesse: "Liebe kann man auf der Gasse finden."

 

Ja, „Liebe kann man... (auch) auf der Gasse finden“, 

denn sie ist  ü b e r a l l  zu finden.

 

Hermann Hesse: "...aber rauben kann man sie (die Liebe) nicht."

 

Ja, rauben läßt sich Liebe nicht – sie ist nicht gegenständlich. Wer raubt, hat ein außergewöhnlich hohes Defizit, sonst wäre er nicht räuberisch unterwegs, aber...

 

Liebe hat es nicht mit Defizit,

schon eher mit: Überfließen. 

 

Und wer glaubt, Liebe schützen oder einhegen zu müssen, ist nicht in Liebe, sondern in Angst.

 

 

 

Hermann Hesse, Schicksal

 

 

 

 

Alles ist

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Nichts war, nichts wird sein; alles ist, alles hat Wesen und Gegenwart. 

Hermann Hesse

Es gibt keine andere Zeit,

als die... GEGENWART.

 

Alles ist

JETZT !

 

 

 

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Die unerträgliche Leichtigkeit

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„Wenn ich eine Weile ohne Lust und ohne Schmerz war und die laue fade Erträglichkeit sogenannter guter Tage geatmet habe, dann wird mir in meiner kindischen Seele so windig weh und elend, dass ich die verrostete Dankbarkeitsleier dem schläfrigen Zufriedenheitsgott ins zufriedene Gesicht schmeiße und lieber einen recht teuflischen Schmerz in mir brennen fühle als diese bekömmliche Zimmertemperatur.“

– Hermann Hesse

Oder, wie der Herr Geheimrat sagt:

 

Nichts ist

schwerer zu ertragen

als eine Reihe von guten Tagen. 

  

Darum sind wir für diese so kurze Zeit hier auf diesem Globus: Wir wollen was erleben!

 

Und wenn uns die Erlebnisse der Kindheit noch nicht reichen, klettern wir in den Himalaja, um jeden Teil unseres Körpers intensivst zu spüren, oder machen Bungeejumping, um unserer Angst in all ihrer Macht gegenüber zu stehen, oder fahren Autorennen, um uns auf des Messers Schneide zu fühlen, oder melden uns auf einem Schlachtfeld an, um die Nähe des Todes zu spüren, oder machen eine Beziehungskiste auf: Das ultimative Panoptikum der Dramen!

 

 

 

 

In uns selber

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„Wenn wir einen Menschen hassen, so hassen wir in seinem Bild etwas, was in uns selber sitzt. Was nicht in uns selber ist, das regt uns nicht auf.“

– Hermann Hesse

   

Haß ist eine aggressive Abwehrreaktion nach außen auf eigene Anteile in unserem Inneren. Je mehr wir uns genau so akzeptieren, annehmen können, wie wir sind und wie wir nun mal fühlen, wird das, was wir "Hass" nennen, dahinschmelzen, wie Butter in der Sonne.

 

Einwand: "Ich hasse Nazis aber bin selber keiner. Ist eigentlich auch so eine Art Selbsthass."

 

Ja,

 

😡 Hass ist Selbsthass.

😇 Liebe ist Selbstliebe.

 

 

 

 

Erkenntnis

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Wer "nicht in die Welt paßt", der ist immer nahe daran, sich selber zu finden.“

– Hermann Hesse

 

Einwand: "Wer wirklich nicht in die Welt passt ist in dieser Welt nahe daran zu verzweifeln."

 

...oder: sich selber zu finden.

 

Einwand: "Wer findet wird weitersuchen können."

 

Warum denn sollte jemand weitersuchen, wenn er schon gefunden hat?

 

Einwand: "Ich behaupte ja auch nicht das intuitive Erkenntnis, nicht "kognitiv" stattfindet."

 

Warum nicht?

Es ist doch so.

 

Intuitiv heißt = nicht kognitiv, nicht ge- oder erdacht, nicht mental gefunden, nicht intellektuell ermittelt...

 

Diese Art von Erkenntnis trifft uns unvorbereitet, wir sind überrascht. Erst danach, im Nachhinein können wir die Ratio bemühen, können wir passende oder unpassende Worte suchen und finden.

 

Der Verstand ist auf der Horizontalen für das Formale zuständig.

 

Frage: "Erkenntnis ist gleichzeitig Erkennen?"

 

Nein, wenn du von Erkenntnis sprichst, sprichst du

   1. von einem Moment aus der Vergangenheit und

   2. sprichst du aus der Erinnerung.

 

Das Erkennen... findet nirgends sonst, als in der unmittelbaren Gegenwart statt.

 

Einwand: "Weiterhin versteht ich doch, wenn man nach dem Erkenntnisprozess fragt, darunter, wie das erkennen ablief."

 

Sofern du schon selber die eine oder andere Erkenntnis gewinnen durftest, weißt du, daß diese Art von Erkenntnis nichts mit einem Prozeß zu tun hat, sondern daß sie dich eher blitzartig trifft.

 

Ob Vor- oder Nachdenken:

Denken braucht Zeit. Erkennen nicht.

 

Einwand: "Prozess oder Ergebnis? Beides gehört unabdingbar zusammen: Das Ergebnis (also das, was erkannt wurde)und der Prozess des Erkennens selber."

 

Nein, wie schon gesagt: Die Erkenntnis (als Gedächtnisinhalt) und der Moment des Erkennens sind zweierlei. Zwischen beidem gibt es keine Verbindung.

 

Einwand: "Viele Sprachphilosophen behaupten, dass wir ohne Sprache keine Erkenntnis haben können."

 

Das ist Blödsinn. So etwas kann doch nur jemand sagen, der entweder noch keine Erkenntnis hatte, oder im Augenblick des Empfangs irgendwie 🤗 weggetreten ist.

 

Die Erkenntnis erreicht uns zunächst ohne jede Form, also ohne Sprache. Mangels ausreichender Erfahrung in Sprachlosigkeit belegen wir Alles und Jedes sofort (!) mit unserer Begrifflichkeit, und die besteht vorwiegend aus Sprache, Wörtern, Buchstaben.

 

Erkenntnisse gewinnen wir in kurzen Momenten der Sprachlosigkeit.

 

Einwand: "In Platons Höhlengleichnis sind die Dinge, die der Mensch real wahrnimmt -Platons Ideenlehre zufolge- nur Schatten und Abbildungen des "wahrhaft Seienden"."

 

Das hat nichts mit der Person Platon zu tun – er weist den Zuhörer nur auf eine gemeinhin übersehene Tatsache hin. Es geht um die Wirklichkeit, die jeden Menschen betrifft, aber einen gewissen Grad an Bewußtheit voraussetzt. Schon weit vor Platon sprach man in Indien von der Welt als „Maya“, als Schein, Trug..., Illusion.

 

Einwand: "Platon geht es darum, die Denkkraft nicht auf das sinnlich Wahrnehmbare, der uns umgebenden Welt zu richten, sondern auf das, was "hinter der Welt steht".

 

Schön, wenn jemand weiß, worum es Platon geht, 😉 aber das ist nicht möglich. Du kannst aufgrund deines Verständnisses nur vermuten, worum es ihm geht.

 

Es geht nicht darum, die Denkkraft auf etwas „was "hinter der Welt steht" zu richten. Es gibt „Dinge“, die können zwar nicht bedacht, aber gesehen werden. In manchen Bereichen ist das Denken wie der Engländer (Werk-zeug) in einer Rolex-Werkstatt. Fehl am Platz

 

Wenn Platon empfiehlt, durch den Schleier (der Illusion) zu blicken, motiviert er also nicht die Denkkraft, sondern das Sehvermögen.

 

Einwand: "Die sinnliche Wahrnehmung ist eine subjektive und damit eine trügerische "Weltsicht".

 

Nicht  w e i l  sie eine subjektive Wahrnehmung ist (es gibt gar keine andere), sondern weil unsere Sicht auf die Welt eine unbewußte ist, weil wir üblicherweise den Trug nicht als solchen wahrnehmen. Sobald wir die Lider öffnen, entfaltet sich die Illusion, die wir das tägliche Leben nennen, oder den täglichen Kampf, oder die tägliche Sorge und halten die Dinge, die uns begegnen..., für Dinge.

 

Frage: "Löst Platon, indem er "hinter die Welt" schauen lassen möchte, die subjektive Wahrheit zugunsten einer objektiver Wahrheit auf?"

 

Es gibt keine „objektive Wahrheit“.

 

Frage: "Ja, und wie geht das  eigentlich, "hinter die Welt zu schauen" und was genau seh` ich dann?"

 

Das siehst du, wenn du das Denken an den Nagel gehängt hast. Denn dann beginnst du zu sehen..., statt mental zu spekulieren.

 

Einwand: "Ich denke mir die Welt zurecht."

 

Ja, 😚 nur ist das keine Einsicht, sondern die Verwurstung eines Zitats.

 

Einwand: "das Ziel einer allgemeingültigen Erkenntnis /Wahrheit"

 

Das ist Denk-Quark.

 

Ergebnisse aller Art sind objektivierbar, können also geteilt, veröffentlicht, gelesen, nachgebaut und vieles andere mehr... werden.

 

Erkenntnis und Wahrheit aber... bleiben subjektiv. Privatsache.

 

Es herrscht das Mißverständnis vor, eine Erkenntnis wäre, nachdem sie niedergeschrieben wurde, für jemand anderen... die selben Erkenntnis. Dem ist nicht so. Der andere liest mental und versteht das Geschriebene nur auf seiner intellektuell vorgebildeten Weise. – Keine Erkenntnis.

 

Wer selber für Erkenntnis und Wahrheit offen ist, braucht nichts darüber zu lesen und wer das nicht ist, kann solche Literatur... eh nicht verstehen.

 

 

 

 

Lieben

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Wer richtig liebt, der findet sich selbst.

Die Meisten aber lieben, um sich zu verlieren. 

Hermann Hesse

 

Einwand: "...wird dieses Ringen um das richtige Lieben sehr schön sichtbar."

 

So spricht jemand, dem das Lieben fremd zu sein scheint 😳 Lieben ist kein „Ringen“, keine Kraftanstrengung; für Niemanden. Lieben ist eher ein eintunen in das Feld der Liebe. Der Andere ist lediglich der Auslöser.

 

Betreff Liebe – aber auch betreff Wut und Hass – befinden wir uns im Bereitschaftsmodus. Alle Voraussetzungen sind vorhanden. Ein kleiner Auslöser und... wir stehen in Flammen.

 

Der kleine Unterschied: Kommt Bewußtheit hinzu, werden Wut & Hass verschwinden – die Liebe nicht. Lieben ist kein Ringen, Lieben ist kinderleicht. Radfahren lernen ist dagegen sehr schwer!

 

Lieben ist keine Übungssache.

Hier sind wir... Naturtalente !

 

Einwand: "...das richtige Lieben."

 

Es findet keine Benotung statt. 🙄 In der Liebe gibt es keine Fehler, hier gibt es kein „falsch“. In der Liebe ist immer alles richtig.

 

Entweder wir sind in Liebe – oder nicht. Eine „richtige“ oder „falsche“ Liebe gibt es nicht. Falsch oder richtig machen können wir nur etwas, wenn wir größer sind, als unser Tun.

 

Liebe ist aber kein Tun.

Und... die Liebe ist größer als wir.

 

Einwand: "Die Liebe des Verstandes."

 

Eine lustige Idee. 🤗 Aber der Verstand kennt gar keine Liebe. Und die Liebe kennt keinen Verstand. Wer liebt, ist nicht ganz bei Verstand. Es ist einfach so: Entweder wir sind in Liebe, oder wir denken. Gleichzeitig... geht nicht.

 

Einwand: "Das macht Literatur auch kostbar und wertvoll."

 

Umgekehrt – das ist der Schaden, den das, was du Literatur nennst, anrichtet: Sie schafft immer neue Gedankenkartons, Denkraster, die den freien Blick verstellen und den freien Geist nach und nach zumüllen.

 

Der Haken ist: Wir stellen den Wert der Literatur über den Wert der eigenen Sicht und der eigenen Erkenntnis. Das Ergebnis:

 

Lauter wandelnde Plagiatoren!

 

Einwand: "Dies ist, so meine Erfahrung..."

 

Du verwechselst „Erfahrung“ mit „Lesen“ über Erfahrung. Die Erfahrung eines Anderen ist nicht deine. Erst wenn du es wagst, dich selber auf die Suche nach deinem Kern aufzumachen, kannst du anschließend von deiner Erfahrung berichten. Eher nicht.

 

Einwand: "...daß diese ewig suchenden die liebe selbst kaum finden oder erkennen können."

 

Um diese Leute brauchst du dir keine Sorgen machen. Du brauchst auch nicht „ewig suchen“. Fang einfach an. Dazu müßtest du du aber den gesamten Literaturschrott hinter dir lassen. 😏

 

Denken ist Anspannung, Kontrolle haben wollen ist Anstrengung. Lieben dagegen ist... entspannen, loslassen, vertrauen. Lieben ist das Leichteste der Welt. Liebe ist der erfolgreichste Ego-Zerstörer. 

 

Einwand: "Liebe ist der Entschluss das Ganze eines Menschen zu bejahen, die Einzelheiten mögen sein, wie sie wollen."

 

Meine Empfehlung ist noch ein bißchen einfacher:

 

Selbstliebe ist der Entschluß, sich selbst als Ganzes

zu bejahen; die Einzelheiten mögen sein, wie sie sind.

 

Wem das gelingt, dem fällt der nächste Schritt spielend leicht: Den Anderen (wer auch immer das gerade ist) im Ganzen so anzunehmen, wie er ist; die Einzelheiten mögen sein, wie sie wollen.

 

Hermann Hesse: "Die Meisten aber lieben, um sich zu verlieren."

 

Du meinst die emotionale Beziehungs-“Liebe“? Das ist aber gar keine Liebe, sondern zum größten Teil (meist unstillbare) Bedürftigkeit (2).

 

Nur gelegentlich blitzt hier mal – ganz unerwartet – die Liebe auf. Angenehme Gefühle werden leicht und oft mit „Liebe“ verwechselt.

 

Und ja, ob vermeintliche „Liebe“ (= schöne Gefühle) oder Hass: „Die Meisten ... verlieren sich“ im emotionalen Strudel. Doch, auch über die Beziehungsliebe können wir zu uns selbst, zu unserem Kern finden. Das setzt aber eine hohe Reife voraus. Sind beide sehr bewußt, ist es möglich, ansonsten ist „sich verlieren“ angesagt.

 

Einwand: "für das, was keine Liebe ist, findest du reichlich Worte."

 

Das ist wohl wahr. Das würde dir aber nicht viel anders gehen, wolltest du (mit eigenen (!) Worten) das Mysterium der (bedingungslosen) Liebe beschreiben. Für das, was alles  n i c h t Liebe ist, kannst du dagegen einen Band füllen.

 

Einwand: "Nur gegen etwas zu sein..."

 

Das scheint dir bloß so. 

 

Einwand: "Der Mensch wünscht sich Liebe."

 

Es mag sein, daß sich sogar die meisten Menschen Liebe wünschen. Dennoch ist dieser Wunsch keine Liebe, sondern ein Hinweis auf Bedürftigkeit (2).

An unseren Wünschen, oder an temporärer Bedürftigkeit ist ja nichts verkehrt, nur sollten wir sie – auch sprachlich – nicht mit Liebe gleichsetzen.

 

Der Wunsch nach Sex ist z.B. ein starkes Bedürfnis. Der hat aber nichts mit Liebe zu tun – auch dann nicht, wenn von „Liebe machen“ die Rede ist. Sex zu machen, können wir beschließen, egal ob allein, zu zweit oder zu mehreren, aber....

 

Über Liebe können wir nicht verfügen. Sie weht, wo und wann sie will. Wir können uns allenfalls auf ihre Frequenz einstimmen – mehr nicht. Wir können uns von ihr überwältigen lassen. Sie ist nun mal größer als wir und... unkontrollierbar.

 

Einwand: "Liebe ist bedingungslos...immerhin normaler Weise."

 

Nicht nur "normalerweise", sondern immer. Andernfalls handelt es sich um... was auch immer; jedenfalls nicht um Liebe.

 

Liebe ist...

bedingungslos. 

 

"Wenn ich mir eine Art Mensch ausdenke, die allen meinen Instinkten zuwiderläuft, so wird immer ein Deutscher daraus." 

 

Friedrich Nietzsche

 

Ein miesepetriger Verstand kann leicht auf solche Ideen kommen.

 

Einwand: "Erich Fromm spricht sogar von der "Kunst des Liebens".

 

Der Erich darf so sprechen, er will schließlich sein Buch verkaufen. Die Frage ist: Geht das, was er sagt?!

 

Kunst“ können wir alles das nennen, was wir selber schaffen können. Aber Liebe können wir nicht schaffen. Also gibt es auch keine „Kunst des Liebens“. Vielleicht gibt es eine Kunst, eine verfeinerte Form, eine Etikette des Umgangs, vielleicht sogar auch eine seltene Gabe des Verhaltens... im Bereich des Sozialen und des Intimen. Aber mit Liebe hat das nichts zu tun.

 

Ars amandi

gibt es nicht.

 

Unabhängig davon, ob und wie wir die Ergebnisse anschließend bewerten: Es besteht über unser Wollen die Möglichkeit zur Gestaltung. Aber die Liebe entzieht sich dem Willen, sie ist nicht kompatibel mit unserem ICH.

 

Du kannst also sagen: 

  • Ich will sexen!

  • Ich will malen!

  • Ich will singen!

  • Ich will tanzen!

  • Ich will töpfern!

  • Ich will kuscheln!

  • Ich will schnitzen!

  • Ich will massieren! 

Aber du kannst nicht sagen: „Ich will lieben!“

 

Und wenn du es dennoch tust... Es wird nichts geschehen.

 

Eher verscheucht noch dein Wollen die Liebe, als daß sie dadurch erscheint. Die Frequenz der Liebe und die unseres „Ich will!“ sind derart verschieden, daß eine Berührung nicht möglich ist.

 

Die attraktive Nachricht: Es gibt dennoch Möglichkeiten der Einladung. Die vielleicht unattraktive Nachricht: Die Abwesenheit des ICH ist Voraussetzung. Das Ego zeigt in Bezug auf Liebe seine Inkompetenz. Und zwar zu 100%. Die Pforten zur Liebe sind dagegen überschrieben mit Worten wie...

 

Leichtigkeit

Freude

Dankbarkeit

Mitgefühl

u.a.

 

Bereits vor 2000 Jahren soll ein Jesus seinen Zuhörern mehrfach geraten haben: „Freut euch!“

 

Freude = ist eine kinderleicht zu erreichende Frequenz mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zur Einladung von Liebe.

 

Einfach mal ausprobieren! Schädliche Nebenwirkungen für die Gesundheit sind bisher nicht bekannt.

 

(ps: für freude braucht´s keinen grund – bloß die bereitschaft) 

 

Einwand: "Die Liebe knüpft aber unbedingt auch immer an das an."

 

Liebe knüpft

an nichts an.

 

Einwand: "...knüpft aber unbedingt auch immer an das an, was man bereit ist zu geben."

 

Was du hier skizzierst, nennen wir einen Handel. Handeln ist nicht lieben.

 

Liebe ist kein Handel.

 

Bedingungslos heißt...

Ohne jede Bedingung.

 

Einwand: "Geben kann im Grunde nur nicht der Egoist."

 

Auch „der Egoist“ kann geben, kann sich der Liebe öffnen. Es gibt niemanden mit Namen „Egoist“, sondern wir alle haben alle Anteile des Menschenmöglichen in uns. Mal gewinnt der eine Anteil, mal zeigt sich ein anderer. So wenig wir die Möglichkeit haben, das Erscheinen der Liebe zu gebieten, genau so wenig können wir ihr Erscheinen verhindern. Auch „der Egoist“ (den es so gar nicht gibt) liebt gelegentlich. Er wird es nicht immer verhindern können: In einem entspannten Moment taucht sie plötzlich auf. Da kann man nix machen. „Der Egoist“ befindet sich in ständiger Anspannung, muß Kontrolle ausüben. Das ist sehr anstrengend. Irgendwann muß jeder mal loslassen.

 

Dann, in einem Moment des Kontrollverlustes... kann es passieren. 

 

 

 

 

Tun – oder Nichttun

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„Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen.“

 

– Hermann Hesse

 

Falls du damit die spirituelle Suche ansprichst, Hermann, ist deine Äußerung bloß Quark.

 

Denn im Spirituellen muß nichts „getan“ werden, keine Anstrengung ist nötig. Hilfreicher ist hier so etwas wie ein Loslassen, ein Mit~dem~Strom~fließen... Ohne jede Lenkung.

 

Und was die Quelle betrifft: Mit ihr sind wir untrennbar verbunden, schon immer. Es wurde nur vergessen, das ist alles. Also auch hier ist keinerlei Tun erforderlich. 

 

Falls du aber auf der sozialen Ebene sprichst... Auch hier müssen wir nicht ständig gegen den Strom schwimmen. Das Leben hier ist nicht nur „bloße Anstrengung“. Es ist auch freudig, leicht, sogar spielerisch.

 

Aber... wir sollten – jeder für sich – unseren eigenen Weg gehen. Mit Rückgrat und Eiern. Nur der Wahrheit verpflichtet. Dazu gehört dann selbstverständlich zwingend auch, nicht immer nur mit dem Strom zu schwimmen! Hier geht es um Individualität, um Würde, um Intelligenz, um Wahrhaftigkeit, um Verantwortung. Ja,

 

Das Leben in der Gesellschaft erfordert

gelegentlich auch große Anstrengungen.

 

 

 

 

Zitate des Hermann Hesse

 

 

„Aber das Malen ist wunderschön, es macht einen froher und duldsamer. Man hat nachher nicht wie beim Schreiben schwarze Finger, sondern rote und blaue.“

 

Auf einfache Wege schickt man nur die Schwachen.“

 

"Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden."

 

Das, was wahr ist, und wie das Leben eigentlich eingerichtet ist, das muß ein jeder sich selber ausdenken und kann es aus keinem Buch lernen.

 

Den Sinn erhält das Leben einzig durch die Liebe. Das heißt: Je mehr wir zu lieben und uns hinzugeben fähig sind, desto sinnvoller wird unser Leben.

 

„Der Aphorismus ist so etwas wie ein Edelstein, der durch Seltenheit an Wert gewinnt und nur in winzigen Dosen ein Genuß ist.“

 

Der übermäßige Wert, 

den wir auf Minuten legen, 

die Eile, die unser Leben bestimmt, 

ist zweifellos der schlimmste Feind 

des Vergnügens. 

 

„Der Vogel kämpft sich aus dem Ei. Das Ei ist die Welt. Wer geboren werden will, muß eine Welt zerstören.“

 

Die Gottheit ist in dir, nicht in den Begriffen und Büchern. Die Wahrheit wird gelebt, nicht doziert.

 

Die Jugend hört auf mit dem Egoismus, das Alter beginnt mit dem Leben für andere.

 

"Die Welt zu durchschauen, sie zu verachten, mag großer Denker Sache sein. Mir aber liegt einzig daran, die Welt lieben zu können, sie und mich und alle Wesen mit Liebe und Bewunderung und Ehrfurcht betrachten zu können.“

 

„Einschlafen dürfen, wenn man müde ist. Eine Last fallen lassen kön-nen, die man lange getragen hat, das ist eine tröstliche, eine wunderbare Sache.“

 

Erziehung, das ist eine Erfindung von irgendwelchem Schullehrern; das ist etwas, was es gar nicht gibt.

 

"Es bleibt zwischen Menschen, sie seien noch so eng verbunden, immer ein Abgrund offen, den nur die Liebe – und auch nur mit einem Notsteg – überbrücken kann."

 

Es kommt darauf an, die Kinder zu verstehen und sie erkennend lieben zu lernen.

 

„Es wird immer alles gleich ein wenig anders, wenn man es ausspricht.“

 

"Fühle mit allem Leid der Welt, aber richte deine Kräfte nicht dorthin, wo du machtlos bist, sondern zum Nächsten, dem du helfen, den du lieben und erfreuen kannst."

 

„Gegner bedürfen einander oft mehr als Freunde,

denn ohne Wind gehen keine Mühlen.“

 

Gerade das ist es ja, das Leben, wenn es schön und glücklich ist ein Spiel! Natürlich kann man auch alles Mögliche andere aus ihm machen, eine Pflicht oder einen Krieg oder ein Gefängnis, aber es wird dadurch nicht hübscher.

Glück ist Liebe, nichts anderes.

Wer lieben kann, ist glücklich.

 

Heimat ist nicht da oder dort. Heimat ist in dir drinnen, oder nirgends.

 

Ich bin ein Neuer geworden, mir selber noch ein Wunder, ruhend zugleich und tätig, empfangend und schenkend, ein Besitzer von Gütern, deren werteste ich vielleicht noch nicht kenne.

 

Ich muß Geduld haben, nicht Vernunft, ich muß die Wurzeln tiefer treiben, nicht an den Ästen rütteln.

 

„Ich weiß nicht, ob mein Leben nutzlos und bloß ein Mißverständnis war oder ob es einen Sinn hat.“

„Im Tierischen ist der Mensch, eben weil er auch noch den Geist dazu mißbrauchen kann, sehr viel wilder und böser als das Tier.“

 

In der ganzen Welt ist jeder Politiker sehr für Revolution, für Vernunft und Niederlegung der Waffen - nur beim Feind, nicht bei sich selbst.

 

In dir selbst ist eine Ruhe und ein Heiligtum, in welches du dich jederzeit zurückziehen und ganz du selbst sein kannst.

 

Jeder Mensch ist liebenswert,

wenn er wirklich zu Worte kommt.

 

Kein Mensch kann das beim andern sehen und verstehen, was er selbst nicht erlebt hat.

 

„Leute mit Mut und Charakter sind den anderen Leuten immer sehr unheimlich.“

 

Lesen ohne Liebe, Wissen ohne Ehrfurcht, Bildung ohne Herz, das sind die schlimmsten Sünden gegen den Geist.

Man ist nur unruhig, solange man noch Hoffnungen hat.

 

„Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.“

 

"Nach meiner Erfahrung ist der ärgste Feind und Verderber der Menschen der auf Denkfaulheit und Ruhebedürfnis beruhende Drang nach dem Kollektiv, nach Gemeinschaften mit absolut fester Dogmatik, sei diese nun religiös oder politisch."

 

Ja, das Bedürfnis nach geistiger Ruhe 

und Sicherheit ist in allen Blasen zuhause.


„Nichts auf der Welt ist dem Menschen mehr zuwider, als den Weg zu gehen, der ihn zu sich selber führt!“

Nichts zeigt das Alter eines Menschen so sehr, 
wie wenn er die junge Generation schlecht macht.

„Nur im Alleinsein können wir uns selber finden. 
Alleinsein ist nicht Einsamkeit, sie ist das größte Abenteuer!“

 

Phantasie und Einfühlungsvermögen

sind nichts anderes als Formen der Liebe.

 

„Schule und Unterricht funktionieren noch heute unverändert nach denselben Strukturen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.“

 

Stufen

 

Unsere Aufgabe als Menschen ist: Innerhalb unseres eigenen, einmaligen, persönlichen Lebens einen Schritt weiter zu tun vom Tier zum Menschen.

 

Von jeder Wahrheit ist das Gegenteil ebenso wahr! Nämlich so: Eine Wahrheit läßt sich immer nur aussprechen und in Worte hüllen, wenn sie einseitig ist. Einseitig ist alles, was mit Gedanken gedacht und mit Worten gesagt werden kann, alles einseitig, alles halb, alles entbehrt der Ganzheit, des Runden, der Einheit. [...] Die Welt selbst aber, das Seiende um uns her und in uns innen, ist nie einseitig.

 

„Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt.“

 

"Was man besitzt, das sieht man nicht und davon weiß man kaum."

 

Weisheit ist nichts als eine Bereitschaft der Seele, eine Fähigkeit, eine geheime Kunst, jeden Augenblick, mitten im Leben, den Gedanken der Einheit denken, die Einheit fühlen und einatmen zu können.

 

Wenn du zu deinem Vergnügen erst die Erlaubnis anderer

Leute brauchst, dann bist du wirklich ein armer Tropf!

 

Weich ist stärker als hart,

Wasser stärker als Fels,

Liebe stärker als Gewalt.

Wenn du zu deinem Vergnügen erst die Erlaubnis anderer Leute brauchst, dann bist du wirklich ein armer Tropf!

 

Wenn im Kampf der Interessen und Schlagworte die Wahrheit in Gefahr kommt, ebenso entwertet, entstellt und vergewaltigt zu werden wie der Einzelmensch, wie die Sprache, wie die Künste, wie alles Organische und kunstvoll Hochgezüchtete, dann ist es unsere einzige Pflicht, zu widerstreben und die Wahrheit, das heißt das Streben nach Wahrheit, als unseren obersten Glaubenssatz zu retten. Der Gelehrte, der als Redner, als Autor, als Lehrer wissentlich das Falsche sagt, wissentlich Lügen und Fälschungen unterstützt, handelt nicht nur gegen organische Grundgesetze, er tut außerdem, jedem aktuellen Anschein zum Trotz, seinem Volke keinen Nutzen, sondern schweren Schaden, er verdirbt ihm Luft und Erde, Speise und Trank, er vergiftet das Denken und das Recht und hilft allem Bösen und Feindlichen, das dem Volke Vernichtung droht.

Wenn wir einen Menschen hassen, so hassen wir in seinem Bild etwas, was in uns selber sitzt. Was nicht in uns selber ist, das regt uns nicht auf.

 

Wir haben erfahren, daß der Mensch seinen Intellekt bis zu erstaunlichen Leistungen kultivieren kann, ohne dadurch der eigenen Seele Herr zu werden.

 

„Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben - aber es hat nur ganz genau so viel Sinn, als wir selber ihm zu geben imstande sind.“

 

Wissen ohne Ehrfurcht, Bildung ohne Herz ist
eine der schlimmsten Sünden wider den Geist.

― Hermann Hesse