Heraklit

 

 

 

 

 

Geburtsrecht

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Allen Menschen ist es gegeben, sich selbst zu erkennen und klug zu sein.“

– Heraklit

Wahrscheinlich ein Übersetzungsfehler.

 

Denn es ist nicht allen Menschen gegeben, klug zu sein, aber es ist allen Menschen gegeben, weise zu sein.

 

Zwischen Klugheit und Weisheit

...besteht ein Riesenunterschied!

 

Einwand: 

- "Menschen unwillens sind

- ihren negativen Seiten

- ihren Irrtümern zu stellen

- sich weiter zu entwickeln

- bekämpfen

- klug werden

- Fehlverhalten

- wiedergutzumachen

- diese "Pappenheimer"

- viel zu bequem

- auch zu geizig

- durchs Leben mogeln..."

 

Alles das, worum du dir einen Kopf machst, wird zu dem, wovon Heraklit hier spricht, nicht gebraucht:

 

Allen Menschen ist es gegeben, sich

selbst zu erkennen und weise zu sein.

 

Ohne jede Vorbereitung, ohne jede Anstrengung. – Im Gegenteil: Hilfreich für die Selbst-Erkenntnis und das natürliche Erscheinen der Weisheit ist ein Sich-entspannen, ist loslassen, abgeben... 

 

Einwand: "Und denen es nicht gegeben ist, sich selbst

zu erkennen, das sind dann wohl die 'Klugscheißer'?!"

 

Ja, solange du dich für klug hältst oder andere Vorstellungen von dir hast, schrammst du daran vorbei. Dein Blick ist getrübt.

 

Schauen... ohne eine Idee, ohne eine Meinung, ohne jedes Wissen.

 

Für das Ego unmöglich, dennoch: Selbsterkenntnis und Weisheit sind allen Menschen in die Wiege gelegt (Geburtsrecht).

 

 

 

 

Das Recht

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„Den Namen des Rechtes würde man nicht kennen, wenn es das Unrecht nicht gäbe.“

– Heraklit

In einer liebenden Gesellschaft wird man

nicht wissen, was ein "Gesetzbuch" ist.

 

Einwand: "...wissen wir auch, dass

echte Liebe nicht zu verwirklichen ist"

 

Deine Äußerung läßt erahnen, daß du (noch) keine „echte Liebe“ kennst. Wer Liebe kennt weiß, daß das nicht wahr ist. Möglicherweise tust du aber nur so, als ob...

 

Echte Liebe, bedingungslose Liebe ist der natürliche Zustand, sie ist die Standardeinstellung. Ein anderes, als das Feld der Liebe, muß mit viel Aufwand künstlich (!) aufrecht erhalten werden. 

 

Einwand: "Diese hat man nur in sich selbst und muß in der Allgemein-heit/Gesellschaft ziemlich allein damit leben."

 

Jemand, der in Liebe ist, ist niemals allein – auch wenn er allein ist.

Ein Liebender strahlt. Er berührt alles, was ihm begegnet, mit Liebe

  

Lange Meditationen... 

können den Weg ebnen.

 

 

 

 

Konstante

 

 

„Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung.“

— Heraklit

In dieser Frequenz, im materiellen Kosmos gibt es gar

nichts, was wir letztlich "Konstante" nennen könnten.

 

Bewußtsein

ist immateriell!

 

 

 

 

Harmonie

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„Die schönste Harmonie entsteht durch Zusammenbringen der Gegensätze.“

– Heraklit

Das ist für Fortgeschrittene.

 

Unsere Gesellschaft ist (noch?) nicht reif dafür. Wir üben uns noch in der Trennung und der möglichst weiten Entfernung der Gegensätze voneinander. 

  • Gut <–> Böse

  • Schwarz <–> Weiß

  • Freund <–> Feind 

 

Das liegt am derzeitigen Überhang der AngstBei einem Überhang von Liebe werden wir eine höhere Wissenschaft entwickeln, in der die Harmonie und ihre Gesetzlichkeit eine große Rolle spielen wird.

 

Das analytische Denken wird nur noch einen geringen Raum einnehmen und von synthetischen und anderen, höheren Denkformen abgelöst oder ergänzt werden.

 

 

 

 

 

 

 

Gesetz

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„Für das Gesetz soll ein Volk kämpfen wie für seine Mauer.“

– Heraklit

 

Einwand: "Die Gesetzlosen sind durch Gesetze allein nicht im Zaum zu halten."

 

Ja, durch Gesetze allein sind „Gesetzlose nicht im Zaum zu halten“. Gesetze sind nur Papier. Im Zaum gehalten werden sollen Ego-gesteuerte Auswüchse durch die Macht, die hinter den Paragraphen steht, durch die Ordnungskraft, durch die Staatsgewalt. Das funktioniert nur so lange, wie die Staats-Gewalt die größte ist, im jeweiligen Bezirk oder Land.

 

Heraklit: „Für das Gesetz soll ein Volk kämpfen wie für seine Mauer.“

 

Einige Aspekte. 

  1. Per se... ist kein Gesetz erforderlich. Unter günstigen Umständen sind Gesetze entbehrlich.

  2. Das Gesetz ist der Notnagel auf Grund eines sehr niedrigen Reifegrades einer Gesellschaft.

  3. Wegen der Unreife eines gewissen Anteils einer Gesellschaft bedarf es der erfolgreichen Durchsetzung von Recht & Gesetz.

  4. In früheren Zeiten bildeten die Stadtmauern die Schutz-Mauern gegen mögliche Angriffe Gesetzloser von außen. Darum mußte auch die Mauer geschützt und verteidigt werden. Der Bereich, in dem die meisten und differenziertesten Gesetze galten, war damals eng gezirkelt. (Beispiel Athen)

  5. Es wird die eigene Mauer gemeint sein, das eigene Haus.
  6. Das Rechts-Gebilde, das unter den gegebenen Umständen für die erforderliche Balance aus Recht & Freiheit sorgt, muß ebenso mit Verve geschützt und verteidigt werden. 

  

 

 

 

Veränderung . . .

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„In die selben Flüsse steigen wir hinab und nicht hinab, wir sind es und sind es nicht, denn in den selben Strom vermag man nicht zweimal zu steigen.“

– Heraklit

Es gibt keine Wiederholung.

 

Einwand: "Seine Aussprüche, Thesen usw. sind nicht einfach zu verstehen."

 

Der Heraklit ist ganz einfach zu verstehen, wenn du ihn nimmst, wie er spricht. Er spricht ganz einfach, existenziell, also nicht intellektuell. Du brauchst nur auf seine - ganz einfache - Ebene zu gehen

 

"Vielwisserei führt nicht zum Erkennen." 

Heraklit

 

Einwand: "Noch radikaler soll sich Kratylos geäussert haben, weil er meinte, dass man noch nicht ein Mal in einen Fluss steigen könne, da er bereits während des einen Schrittes dem Wandel unterliege."

 

Das ist nicht „radikaler“ formuliert; es sagt einfach das selbe. Eine leicht abgewandelte Metapher – in der Aussage aber... identisch.

 

Eine Metapher mit der Logik angehen, ist einfach dumm. Sie paßt, oder sie paßt nicht. Paßt sie nicht, wählt man eine passendere. 

 

Mit jedem Atemzug:  In der Welt der Objekte ist

stete Änderung; ob wir sie bemerken, oder nicht.

 

 

 

 

Wissen & Verstand

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Viel Wissen bedeutet noch nicht Verstand.“

– Heraklit

 

Viel zu wissen, bedeutet, ein umfangreiches Gedächtnis haben. 

 

Der Verstand und die Fähigkeit, ihn zu gebrauchen, sind zwei verschiedene Gaben.

Franz Grillparzer 

 

Denn der Verstand ist an und für sich ziemlich dumm. Erst das Einfließen der Intelligenz, oder sein weiser Gebrauch, lassen sein Potenzial zur Entfaltung kommen. 

 

Ein erster Schritt in Richtung seines intelligenten Gebrauchs ist die Abstandsgewinnung . . .   zu ihm.

 

Und nur wenige Leute erlauben sich den Luxus, den Verstand nach seinem Gebrauch einfach mal für eine Weile beiseite zu lassen.

 

Ein reich gefülltes Gedächtnis ist (für sich allein genommen) ebenfalls ohne jeden Wert. 

 

So, wie selbst eine prall gefüllte Schatztruhe ihren Wert in Wahrheit erst durch die (Um-)Wandlung ihres Inhalts in die tatsächliche Erfüllung von Sehnsüchten bekommt. Bis dahin besteht ihr Inhalt bloß aus schwerem Metall und bunten Steinen und bedeutet ihrem Besitzer nichts anderes, als eine schwere Last.

 

Wissen
Einsicht

• Klugheit

 Weisheit

• Verstand

• Intelligenz

Erkenntnis
Verständnis 

 

...sind nicht das Selbe, sondern von einander grundverschieden.

 

 

 

 

Zitate des Heraklit

 

 

„Der Weg auf und ab ist ein und derselbe.“

 

„Des Bogens (gr. βίος) Name ist also Leben (βιός), sein Werk Tod.“

 

"Einsicht zu haben ist etwas allen Gemeinsames."

 

Es ist unmöglich, zweimal in den selben Fluß zu springen.

 

"Krankheit läßt den Wert der Gesundheit erkennen, das Böse den Wert des Guten, Hunger die Sättigung, Ermüdung den Wert der Ruhe."

 

„Dun kannst nicht zweimal in den selben Fluß steigen.“

 

„Mehr als sichtbare gilt unsichtbare Harmonie.“

 

Much learning does not teach understanding.

Vieles Lernen lehrt

nicht das Verstehen.

 

πολυμαθίη νόον οὐ διδάσκει.

Vielwisserei bedeutet

noch nicht Verständnis.

 

„Wer Unrecht tut ist unglücklicher als wer unrecht leidet.“ 

 

Wir steigen in denselben Fluß

und doch... nicht in denselben, 

wir sind es und wir sind es nicht.

Heraklit