Jean-Jacques Rousseau

 

 

 

 

 

Irrtum

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Das einzige Mittel, den Irrtum zu vermeiden, ist die Unwissenheit.

 

– Jean-Jacques Rousseau

 

Das Wort „Mittel“ ist an dieser Stelle nicht wirklich passend, denn in diesem Zusammenhang bedarf es keines Mittels.

 

Es gibt unterschiedliche Bereiche und in vielen Lebensbereichen ist kein Irrtum möglich.

 

Irrtum = ist nur möglich unter der Voraussetzung einer klar formulierbaren Zielvorgabe und der weiteren, daß „Wichtigkeit“ auf das Resultat projiziert und drittens, Letztere akzeptiert wurde.

 

Resultate gehören dem intellektuellen Bereich an, der Ratio, der Logik.

 

Wo weder Ziel, noch Absicht sind, eher spielerisches Tun,

dort ist kein Irrtum, kein Fehler, kein Versagen möglich.

 

Wie kannst du dich verlaufen, wenn du kein Ziel hast? Wenn du einfach nur spazieren gehst, ist jeder Schritt jenseits von „richtig“ & „falsch“.

 

Der Maler, welcher sich vor der weißen Leinwand

der Intuition öffnet, kann keinen Irrtum begehen.

 

Unwissenheit ist ein unschuldiger Zustand. Sie ist mit dem Staunen benachbart und mit der Ehrfurcht.

 

 

 

 

Die Möhre vor dem Esel

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„Das Geld, das man besitzt, ist das Mittel zur Freiheit, dasjenige, dem man nachjagt, das Mittel zur Knechtschaft.“

– Jean-Jacques Rousseau

 

Ja, das eine ist bloß ein Tauschmittel. Das andere:

Ein Furz des Verstandes oder... die Möhre vor dem Maul des Esels. 

 

 

 

 

Eigentum

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"Der erste, der ein Stück Land eingezäunt hatte und dreist sagte: Das ist mein und so einfältige Leute fand, die das glaubten, wurde zum wahren Gründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde, Leiden und Schrecken würde einer dem Menschengeschlecht erspart haben, hätte er die Pfähle herausgerissen oder den Graben zugeschüttet und seinesgleichen zugerufen: Hört ja nicht auf diesen Betrüger. Ihr seid verloren, wenn ihr vergeßt, daß die Früchte allen gehören und die Erde keinem!" 

– Jean-Jacques Rousseau  (Gesellschaftsvertrag)

 

Jean-Jacques Rousseau: "Die Früchte gehören euch allen, aber der Boden gehört niemandem."

 

Ja, auf dieser Ebene ist es wahr, was du sagst.

 

So groß das überfließende Angebot eines Marktes an Früchten und Gemüse auch sein mag...

 

Dir 

gehört nur das,

was du auch tatsächlich ißt. 

 

Einwand: "Wenn ich eine in meinem Besitz gelangte Frucht nicht esse, sondern z.B. in den oft erwähnten "Glasschrank" stelle, "gehört" sie mir dann nicht?"

 

😊 Beobachte die Frucht doch einfach ein paar Tage und dann sag mir/uns doch, ob sie dir gehört, was du mit ihr zu tun hast und ob sie ein Teil von dir ist, ob sie dir zu-gehörig ist.

 

Es gibt kein Eigentum.

Das ist die Wahrheit.

 

Aber es gibt auch die Ebene des gesellschaftlichen Miteinanders – und auf der gibt es (Verkehrs-)Regeln.

 

Regeln werden eingeführt, wenn wir uns getrennt fühlen hier auf dem Planeten und deshalb angst-gesteuert agieren, also egoistisch. Und weil sehr viele Menschen aus Angst heraus handeln, gibt es die Idee (Regelung) von "Eigentum". 

 

"Eigentum" ist nicht die Wahrheit, sondern ein Hilfs-Konstrukt, das auf unser kindisches (2) Verhalten verweist, auf eine niedrige gesellschaftliche Reife – weit weg von einer „Krone der Schöpfung“.

 

"Nichts gehört dir! Es ist alles wie ein leichter Wind. Halte deinen Geist so frei wie diesen, indem du an nichts und niemandem anhaftest. Dies ist der Schlüssel zum Glück: Erfreue dich am Garten – aber hafte an nichts."

 Papaji

 

Einwand: "den Du abgewandelt (ohne Quellenangabe) benutzt hast"

 

Mit deiner Unterstellung setzt du voraus, daß ich...

1. nicht zu faul zum Lesen wäre 😊 und

2. genau das gelesen hätte, von dem du denkst, ich hätte es gelesen.

 

Einwand: "Ich wünsche Dir mehr innere und äußere Fröhlichkeit."

 

Was denn, noch mehr ??? :-)

 

Einwand: "...mehr Erfolg."

 

Was, bitte, ist "Erfolg"?

 

Einwand: "Materie des Denkens..."

 

Interessante Formulierung. In tiefer Meditation kannst du mal versuchen... zu denken. Dann wirst du sehen, wie "schwer" Denken tatsächlich sein kann.

 

Einwand: "Erfreuung" würde auch bei mir eintreten, wenn..." 

 

Ich wünsche dir viel Erfreuung - ohne jedes wenn und aber - also: bedingungslose Freude. Denn wenn erst Bedingungen erfüllt werden müssen, hast du die Arschkarte gezogen.

 

Jesus, ein junger palästinensischer Landstreicher, soll des öfteren seine dröge dreinschauenden Leute aufgefordert haben: "Freut Euch!" Dafür brauchts keinen Grund. 

 

Einwand: "Deine "Wahrheiten" als Eigenmeinung oder mit Quellenangabe versiehst."

 

Eine "Meinung" ist die dumme, weil unnötige Anhaftung an eine selbstgebastelte oder übernommene Idee. Warum sollte man so etwas Unintelligentes tun - eine "Meinung" zu haben"?

 

Einwand: "Deine "Wahrheiten"... mit Quellenangabe versiehst."

 

Wie, bitte, soll das gehen?

Wahrheit ist Wahrheit.

 

Wenn etwas wahr ist, ist es wahr, mehr nicht. Wie kann mir Wahrheit "gehören"??? Sie ist doch nichts Persönliches.

 

Du kannst dir mehrere Quellen anschauen und vergleichen. Sie mögen sich alle ein wenig voneinander unterscheiden. Aber das ist doch vollkommen unwichtig: Es ist das selbe Wasser. Wenn du einen Brunnen bohrst, kannst du vielleicht sagen: das ist "MEIN Brunnen". Aber du kannst nicht sagen, das ist "mein Wasser". Die Brunnen mögen sich unterscheiden, aber es ist das selbe (Grund-) Wasser.

 

Wenn du auf Wahrheit stößt, stößt du auf etwas, das schon viele, viele, viele vor dir gefunden haben. Vielleicht etwas anders ausgedrückt, aber - es ist immer die selbe Wahrheit.

 

Einwand: "Wenn fernöstliche Geister einem das Recht auf Eigentum absprechen..."

 

Du scheinst mit räuberischen Geistern zu verkehren? 😊

 

"Nichts gehört dir!" ...ist eine Erkenntnis, die jedem halbwegs intelligenten Menschen widerfahren kann. Niemand ist vor Erkenntnissen geschützt. 

 

Einwand: "...müssen wir immer im Hinterkopf behalten."

 

Wir müssen gar nichts "immer im Hinterkopf behalten". Wat wech is, is wech.

 

Einwand: "dass er ein (politischer) Freidenker der Aufklärung ist."

 

Der Herr Rousseau mag ein Frei-Denker gewesen sein, aber was nützt uns das heute? Du bist kein Freidenker. Mit jedem Buch, das du liest, mit jedem Text quetschst du deinen nach Freiheit schreienden Geist noch enger ein.

 

"Eigentum ist Diebstahl".

 Pierre-Joseph Proudhon

 

Wohlstand muß nicht zwingend Diebstahl sein. "Armut für alle" hat sich schließlich auch nicht gerade als attraktiv erwiesen.

 

Aber diese Idee von Eigentum, die wir (das Gros der Gesellschaft) hier derzeit über die gesetzlichen und unausgesprochenen Regelungen praktizieren, die es erst ermöglicht, daß immer weniger Leute immer mehr Geld, Land, Güter, u.s.w. ihr "Eigen" nennen können, dieses Horten kann man (auf einer höheren Ebene als der gesetzlichen) auch als "Diebstahl" bezeichnen.

 

Wir (das Kollektiv) sind mit dieser Mentalität einverstanden (siehe LOTTO & Co), daß EIGENtum vor GEMEINwohl steht. Nun können wir in aller Ruhe beobachten, wo uns diese Idee hinführt.

 

Als Gegenstück zum "Eigentum ist Diebstahl" des Pierre-Joseph Proudhon... versteht man die "Unsichtbare Hand" des Adam Smith.

 

 

Der Größte

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„Der größte Philosoph ist das Gewissen.“

– Jean-Jacques Rousseau

Der Wahrheit zuliebe muß es gesagt sein:

Das ist ausgewachsener Blödsinn.

 

Eines der wichtigsten Elemente der Philosophie ist das Unterscheidungsvermögen. Die Unterscheidung zwischen groß und klein, zwischen wesentlich und nützlich, zwischen bedeutend und bloß praktisch, zwischen dem, was wir handhaben und gestalten können (also kleiner ist als wir) und dem, was größer ist als wir.

 

Philosophie = ist die Liebe zur Weisheit.

 

Kein Teil eines Regelkonstrukts ist je vom Wert einer menschlichen Person. Und keinem gesellschaftlichen Regelwerk wohnt lebendige Weisheit inne. Das ist nicht möglich.

 

Ob gut oder schlecht: Regelwerke funktionieren.

 

Ist eine Moral klug ausgetüftelt, fein. Mehr ist nicht zu erwarten. Im besten Fall befanden sich jene Menschen, die ihrerzeit ein solches Werk ausbrüteten, auf der Ebene der Weisheit.

 

Gewissen = ist eine von außen aufoktroyierte, inzwischen internalisierte moralische Richtschnur, (letztlich) basierend auf Angst. Es ist ein primitiver, psychologisch funktionierender „Mechanismus“, welcher vorwiegend zur Stabilisierung von Gruppen in Funktion gebracht wird.

 

Gewissen hat keinen Bezug zur Intelligenz, keinen zur Weisheit und keinen zur Liebe.

 

Gewissen wird nur dort gebraucht.., wo die
Geistige Reife auf niedrigem Level dümpelt.

 

Es ist etwas für Leidensfreudige: Ein gesellschaftlich nützliches, weil masochistisch funktionierendes Modul, als Ausgleich für mangelnde Bewußtheit.

Das Gewissen ist eine Art
internalisierter Peitsche.

Auf ein Mehr an Bewußtheit folgt ein

Weniger an Gewissen. Aber Achtung:

 

Auf ein Weniger an Gewissen folgt nicht

zwangsläufig... ein Mehr an Bewußtheit!

Gewissenlosigkeit ist nur dann etwas Edles,
wenn Bewußtheit...  diesen Platz einnimmt.

 

Drittens: Einen großen Philosophen, gar „den größten Philosophen“ gibt es nicht. So wie es auch den kleinen oder „den kleinsten Philosophen“ nicht gibt oder geben kann. Es gibt nicht einmal „den Philosophen“.

 

Weisheit kennt keine Komparation.

 

Hat schon mal jemand von „der Liebenden“ gehört, oder sogar vom „größten Liebenden“?

 

Wir alle können uns jederzeit der Liebe öffnen und ebenso können wir uns der Weisheit öffnen. Aber wohl kaum jemand von uns ist ständig im Zustand der Liebe; ebenso ist wohl auch kaum jemand permanent in der Frequenz der Weisheit.

 

Es gibt  d e n  Schreiner,

aber nicht  d e n  Philosophen.

Das Ausgangs-Zitat ist Beleg dafür.

 

Denn mit deinem Satz gewichtest du einen psychologischen Reflex über die Weisheit, Jean-Jacques Rousseau. Damit hast du die Philosophie nicht nur nicht gestreift, damit hast du ihr gerade mal den Rücken gekehrt.

 

 

 

 

Familie

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Die Familie ist die älteste aller Gemeinschaften und die einzige natürliche.“

 Jean-Jacques Rousseau

 

In Momenten der Unbewußtheit kann man das so formulieren, Jean-Jacques. Je nachdem, welche Eindrücke und Gefühle wir mit „Familie“ verknüpfen.

 

Für kleine Kinder (2) ist sowohl die kleinere, als auch die eventuell größere Familie einerseits ein Hort der Geborgenheit; auch ein Feld des Ausprobierens und Erfahrens, aber auch die Prägemaschine seiner Konditionierung.

 

In den weiteren Stadien unseres Wachstums und Ausprobierens, können auch andere Gemeinschaften aus dem Pool der Möglichkeiten, wie Wohngemeinschaft, Kaserne, Kloster, Mehrgenerationenhaus, Eremitage... die gerade passenden sein.

 

Die Natur hat uns einige Programme eingepflanzt, die gewährleisten, daß wir – selbst in tiefster Unbewußtheit – die Art und die Gene zu erhalten. Sie wirken so stark, daß wir sie für „natürlich“ halten können.

 

Natürliche Entwicklung und Reifung vorausgesetzt, verlassen wir irgendwann – und das nicht nur äußerlich – die Familie.

 

Auch die Kollektive der Menschen (Länder, Gebiete, Stämme, ...) sind in ihrem jeweiligen Grad an Reife sehr verschieden.

 

Ich hörte von einem Stamm irgendwo in Indien, in dem es üblich ist, daß ein Mann als Junge zur Schule geht und anschließend seine Ausbildung absolviert. (2)

Darauf hin übernimmt er Verantwortung, indem er einen Beruf ausübt, eine Familie gründet und sich auch sonst engagiert um die Gemeinschaft kümmert. (4)

Mit 40 Jahren (!) verläßt er seine Familie und geht in den Wald. Dort sucht er sich seinen Baum und sitzt dort einfach still für sich. Die Familie kommt noch gelegentlich vorbei und läßt sich von ihm in allen möglichen Angelegenheiten beraten. (6)

Nach ein paar Jahren verläßt der Mann auch seinen Baum, den Wald und die Familie endgültig. Er ist jetzt nur noch unterwegs (7) und nimmt nur das Essen zu sich, das ihm unterwegs angeboten wird.

  

Hier verlassen wir das Feld, das Jean-Jacques Rousseau „natürlich“ nennt und treten in ein höheres ein, das wir „Bewußtheit“ nennen. Im Licht der Bewußtheit verlieren die Fesseln der Emotionen ihre Kraft.

 

Jesus im Tempel: „Wer ist meine Mutter?“

 

Jeder weiß doch, wer seine Mutter ist! Aber... im Licht der Bewußtheit verlieren die Fesseln der Konditionierung ihre Kraft. 

 

Auf einer bestimmten Ebene der kollektiven Geistigen Reife sind die „sozialen Bindemittel“ von praktischem Nutzen, ebenso die von der Natur eingepflanzten Programme, die via Lust und Angst funktionieren.

 

Auf den weiteren Stufen der individuellen Reife verlieren diese Bindemittel zunehmend ihre Bedeutung, während andere Werte an Bedeutung gewinnen. 

 

Vertrauen = skizziert eine Art Grundtendenz zum sich-aufgehoben-wissen in der Existenz, unabhängig von all dem, was je geschieht. (Urvertrauen)

 

(Was den intelligenten Einsatz von Vorsicht und Achtsamkeit selbstverständlich nicht ausschließt.) Und bezüglich der Mitmenschen:

 

Vertrauen = bezeichnet die Fähigkeit, zumindest partiell auf Kontrolle verzichten zu wollen und zu können, aufgrund diesbezüglicher Angstfreiheit.

 

Man erzählt sich von dem Schüler, der zusammen mit seinem Meister durch die Wüste reitet...

Abends schlagen sie ein Lager auf und essen gemeinsam.

Später sagt der Meister: „Binde das Kamel an, bevor du dich schlafen legst.“

Der Schüler erinnert sich an die oft gehörten Worte des Meisters:

`Hab Vertrauen in Allah´. Und da er nach der anstrengenden Reise schon sehr müde war,

sagte er sich sich: `Ich vertraue auf Allah´ und schlief ein.

Am folgenden Morgen war das Kamel verschwunden.

Der Meister stellte den Jungen zur Rede und fragte ihn, warum er das Kamel nicht angebunden habe.

Aber Meister, du sagst doch:`Vertraue Allah´“.

Darauf der Meister: „Erst binde das Kamel an, dann vertrau´ auf Allah!“

 

Das, was zu tun ist, haben wir zu tun. Der Rest ist Vertrauen.

 

  

 

 

Kommunikation

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„Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will.“

 

 Jean-Jacques Rousseau

 

Einwand: "Das Axiom 1 von Watzlawick bezieht sich ausschließlich auf eine soziale Situation."

 

Eine soziale Situation = ist gegeben, sobald mindestens ein zweiter Mensch oder ein anderes wahrnehmendes Wesen anwesend ist.

 

Einwand: "innerhalb einer sozialen Situation kann der Mensch nicht nicht kommunizieren."

 

Ja. Kann er nicht. Ganz unabhängig von Absicht oder Befähigung zur Rezeption von Kommunikation des (oder der) Anwesenden.

 

Einwand: "Mit Kommunikation ist keineswegs nur die verbale Äußerung gedacht, sondern auch die Interaktion."

 

Nicht nur verbale Äußerung und Interaktion. Jede Geste, jede Körperhaltung, jede Körperhaltungs-Veränderung ist Botschaft.

 

Geste = ist  a b s i c h t l i c h e  Körperveränderung zwecks Botschaft.

 

Jede Veränderung der Mimik – ob absichtlich oder nicht – ist Botschaft. Die Tonlage der Stimme ist Botschaft.

 

Emotionen übertragen sich ebenfalls. Sensible Wesen (Menschen, Tiere) können sie sofort lesen.

 

Wenn ich einem Besucher die Tür öffne, habe ich bereits ein reich-haltiges Konglomerat an Botschaften erhalten, bevor das erste Wort gesprochen wurde – ob ich mir all dieser im Einzelnen bewußt bin oder nicht.

 

Darüber hinaus senden die feinstofflicheren Ebenen. Die augenblickliche Energie des Besuchers ist unmittelbar wahrnehmbar. Sensitiven Menschen, z.B. Aura-Lesern, stehen weitere Möglichkeiten des spontanen Empfangs von Botschaften zur Verfügung.

 

Einwand: "Da jede Kommunikation eine Botschaft beinhaltet."

 

E I N E  ? ? ?  :-)

 

Die intellektuelle Sprache ist die schmalste Spur

des gesendeten Potenzials an Botschaften.

 

Einwand: "Genauso wie man nicht nicht kommunizieren kann kann man nicht nicht tun."

 

Das ist Quatsch.

 

Einwand: "Kann man überhaupt "Nicht- Kommunizieren"?"

 

Beobachte mal selbst: Kommunizierst du, wenn du allein bist?

 

Der Sozial-Begriff „Kommunikation“ erhält seinen Sinn erst durch die zusätzliche Anwesenheit mindestens (einer weiteren Person oder) eines wahrnehmenden Wesens.

 

 

 

 

Urteil & Wahrheit

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„Es ist mehr wert, jederzeit die Achtung der Menschen zu haben, als gelegentlich ihre Bewunderung.“

– Jean-Jacques Rousseau

Jean-Jacques,  

du kannst die Achtung einiger Menschen für einen Moment genießen. Aber sie hat keinerlei Wert. Denn legst du auf sie auch nur den geringsten Wert, verlierst du sofort deine Freiheit und fällst aus der Wahrheit.

 

"Einmal unternahm Nasreddin Hodscha eine Reise mit seinem Sohn. Der Hodscha ließ seinen Sohn auf ihrem Esel reiten, während er selbst zu Fuß ging. Unterwegs begegneten sie einigen Leuten, die sagten: "Seht euch den gesunden jungen Burschen an. So ist die Jugend von heute, sie hat keinen Respekt vor dem Alter. Er reitet bequem den Esel und lässt seinen armen alten Vater zu Fuß gehen." Da war der Junge sehr beschämt und bestand darauf, zu Fuß zu gehen und seinen Vater auf dem Esel reiten zu lassen. Folglich bestieg Nasreddin den Esel, und der Sohn ging nebenher. Etwas später trafen sie einige andere Leute, die sich sogleich empörten: "Nun seht euch das an. Der arme kleine Junge muss laufen, während der Vater auf dem Esel reitet." Nun meinte Nasreddin Hodscha zu seinem Sohn: "Das Beste, was wir tun können, ist, dass wir beide zu Fuß gehen. Dann kann sich niemand beschweren." Sie setzten also ihren Weg fort, indem beide neben dem Esel gingen. Nach einer Weile trafen sie andere Reisende, die sogleich zu tuscheln begannen: "Seht euch doch diese beiden Narren an. Beide gehen in dieser brennenden Sonne zu Fuß, obwohl sie einen Esel haben. Da wandte sich Nasreddin Hodscha verzweifelt seinem Sohn zu: "Wie kann man nur der Kritik der Menschen entgehen?"

 

Nasreddin Hodscha: "Wie kann man nur der Kritik der Menschen entgehen?" 

 

Ganz einfach: Nimm die Wertungen der Menschen bloß als eine Art Hintergrundgeräusch wahr. Dann gibt´s kein Problem.

 

Einwand: "Achtung und Bewunderung anderer Menschen haben keinen Wert."

 

Nicht nur die Bewunderung der "anderen Menschen", die eigene Achtung/Verachtung (ist die selbe Medaille) hat ebenfalls keinen Wert. Sie unterscheidet sich nicht von der Wertung "der anderen Menschen". 

 

Denn dann legen wieder mal größeren Wert auf Ansehen - denn auf die Wahrheit. Die Alternative ist: Bedingungslose Selbst-Akzeptanz.

 

Einwand: "Ich nehme mir die Frechheit, Dir "Recht" zu geben." 

 

Ja, des ist schon eine ziemliche Frechheit ! 😉

 

In medias res: Es geht nicht darum, ob ich dir Recht gebe oder du mir; die Frage ist, was ist wahr?

 

Wir dürfen die Richterrobe ablegen: Nicht du oder ich, sondern die dritte Instanz, die Wahrheit entscheidet !

 

"Handle gut und anständig, weniger anderen zu gefallen, eher um deine eigene Achtung nicht zu verscherzen." 

– Adolph Freiherr Knigge

 

Sehr geehrter Herr Knigge, Die Ebene der Wahrheit hat keine Berührung mit der Ebene der Etikette. Sie werden das wohl nicht verstehen; aber auf Ihrer Ebene machen Sie gute Arbeit. Ich ziehe höflich meinen Hut. 

 

Einwand: "Schön wäre es, wenn die "dritte Instanz" Entscheidungen treffen könnte. Das habe ich in der Realität noch nicht erlebt. Entscheidungen haben in meinem Leben immer nur Menschen getroffen und zwar mit dem Wissen, was sie gerade als ihre Wahrheit entdeckt hatten." 

 

Die "Dritte Instanz" bezieht sich auf den Dialog zweier Disputanten. Meist entscheidet das Ego der beiden. In einer reiferen Gesprächsform lassen beide nicht ihr Ego entscheiden, sondern die "Dritte Instanz" - die Wahrheit. Sie legen keinen Wert darauf, Recht zu haben, Recht zu behalten.

 

"Das Urteil der Menge richtet sich allzu gerne nach dem, was man ihr einrede." 

– Sebastian Castellio 

 

"Die Aussichtslosigkeit einer abschließenden Beantwortung der Frage nach der Wahrheit ist zugleich die Voraussetzung für Demokratie. Das zentrale Prinzip demokratischer Entscheidung, nämlich die Mehrheitsentscheidung, hat zur logischen Voraussetzung, dass es keinen Wahrheitsanspruch gibt. Über Wahrheiten lässt sich nicht abstimmen. Wenn ich mich einer Abstimmung unterwerfe, hat die Rationalität dieses Verhaltens zur logischen Voraussetzung, dass ich für meine Position genauso wenig einen Wahrheitsanspruch reklamieren kann wie für die anderen Positionen, die ihr entgegengesetzt werden. Es gehört zu den ebenso weitverbreiteten wie bedenklichen Verirrungen der politischen Kultur in Deutschland, dass sich bei uns Mehrheiten immer wieder gerne einreden, das Vorhandensein dieser Mehrheit sei gleichzeitig auch der Nachweis für die Richtigkeit der eigenen Position. Das Gegenteil ist richtig, hätte man die Richtigkeit der eigenen Position nachweisen können, wäre die Abstimmung unnötig, unsinnig gewesen. Wir haben es hier insofern eher mit der Perversion von Logik zu tun bzw. mit der Transformation einer legitimen Position in politische Propaganda." 

– Norbert Lammert

  

"Moralisch wertvoll ist eine Handlung nur dann, wenn sie entgegen den eigenen Neigungen, ausschließlich aus Achtung vor dem moralischen Gesetz getan wurde."

– Immanuel Kant

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"Die Wahrheit hat nichts zu tun mit der Zahl der Leute, die von ihr überzeugt sind."

– Paul Claudel

Das ist wahr; sagt aber nichts über Wahrheit aus.

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"Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen"

 

– Friedrich Nietzsche. 

  

Das ist wahr. Lügen werden als solche erkannt. Überzeugungen sind unerkannte Lügen.

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"Zum Denken sind wenige Menschen geneigt, aber alle zum Rechthaben."

– Arthur Schoppenhauer

Das ist nicht wahr.

Aber du hast ja einen Papierkorb. Die meisten Menschen denken unentwegt. Denk-PAUSEN sind die Wohltat. Und nicht alle Menschen pflegen die Marotte, Recht haben/behalten zu wollen.

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"Wer die Weisheit sucht, ist ein weiser Mann; wer glaubt, sie gefunden zu haben, ist ein Narr.“

– L. A. Seneca

Ave, Seneca. 

Weisheit kann man nicht suchen, das wäre närrisch. 😉

 

Weisheit läßt sich aber auch nicht vermeiden, wenn du denn bei der Suche bleibst und nicht nach vierzehn Tagen schon das Handtuch schmeißt.

 

Es gibt keinen "weisen Mann" !

 

Selbst der Weiseste... hat seine idiotischen Tage, Stunden, Minuten.

 

Weisheit = ist ein temporäres Phänomen, das aus dem Nicht-Verstand erreicht und mit Hilfe des Verstandes kommuniziert wird.

 

Und auch ein Idiot hat seine weisen Tage, Stunden, Minuten. Aber - wenn wir unseren Focus auf Wahrheit, Göttlichkeit, Schönheit legen, ist Weisheit unvermeidlich.

 

* Satyam

* Shivam 

* Sundaram

 

 

 

 

Lernen

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Man muß viel gelernt haben, um über das, was man nicht weiß, fragen zu können.“

– Jean-Jaques Rousseau

 

Das klingt, lieber Jean-Jacques, als hieltest du Gelerntes, also Informationen und Meinungen von anderen für bedeutsam, für wichtig?

 

Es wurde aber noch gar nicht nach dem Wahrheitsgehalt all dieser „gelernten“ Nachrichten gefragt. Spielt der denn gar keine Rolle? Nicht die Menge (von was auch immer) sollten wir zu förderst schätzen, sondern den Gehalt.

 

Außerdem wird das...

  • intellektuelle Lernen

maßlos überschätzt. Dagegen wird so ziemlich alles, was...

  • Erkenntnis,
  • Geistige Reife,
  • unmittelbare Wahrnehmung,
  • Mitgefühl,
  • konstruktives Denken,
  • Kreativität,
  • intelligente Rezeption und
  • Weisheit fördert,

weit unterschätzt.

 

Ob wir fragen oder nicht fragen:

Lernen findet unentwegt statt...

 

Zum Beispiel lernen wir irgendwann, daß Fragen kein Ende finden.

 

 

 

 

Leben

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„Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.“

– Jean-Jacques Rousseau

  

Und was ist mit den Einsiedlern und Mönchen, die es doch sicher auch zu deiner Zeit gab? Haben diese am wenigsten gelebt? Hättest du Recht, bräuchten wir uns bloß jede Menge spannender DVD´s reinzuziehen. 😎 Aber...

 

Emotionen werden

maßlos überbewertet.

 

Emotionen haben ihre eingeschränkten Funktionen und wir haben durch sie etwas Entertainment, das ist alles.

 

Der Verstand hält uns mittels Emotion und Vorstellungskraft in einer Art Film gefangen.

 

Erst Bewußtheit besorgt den

Filmriß und... wir wachen auf.

 

Es ist das Bewußt-sein, daß uns lebendig erst sein läßt.

 

Emotionen können wir ganz gut erinnern, nicht jedoch Zeit-Phasen, in denen wir total bewußt waren. Das legt den Fehlschluß nahe, Bewußtheit sei ohne Wert und Emotionen seien um so wichtiger.

 

Das ist auch ein Grund, warum uns ERINNERUNG so wichtig ist: Gefühle, welcher Art auch immer, können wir – wenigstens teilweise – in Erinnerung rufen, Sequenzen, in denen wir voll bewußt sind, jedoch nicht. Dennoch:

 

Der Mensch lebt, welcher bewußt lebt und... „nicht zurück schaut“, also keinen besonderen Wert auf Erinnerung legt.

 

 

 

 

Wahrheit

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„Tausend Wege führen zum Irrtum, ein einziger zur Wahrheit.“

 

– Jean-Jacques Rousseau

 

1. Es führt kein Weg  z u r  Wahrheit, Jean-Jacques.

 

2. Die Wahrheit ist weder ein Objekt, noch ein Ziel.

 

3. Bist du mit der Lösung einer arithmetischen Aufgabe beschäftigt? Ja, auf die Frage: „Wie viel ergibt 3 x 3 ?“ gibt es tausend falsche Antworten, aber nur eine einzige richtige. Denn die Arithmetik ist ein geschlossenes System mit strikten Regeln. Wegen dieser Regeln kennt sie jeweils nur ein „richtig“ und (für alles andere) das „falsch“

Aber mit Wahrheit... hat das nichts zu tun!

 

 

 

 

Zitate des Jean-Jacques Rousseau

 

 

Auf Erden ist alles unaufhörlich in Fluss. Nichts bewahrt eine bestimmte, fest umrissene, dauernde Gestalt; und unsere Neigungen, die sich an äußerliche Dinge heften, vergehen und wechseln notwendig mit ihnen.

 

„Auf seine Freiheit verzichten, heißt auf seine Menschenwürde, Menschenrechte, selbst auf seine Pflichten verzichten.“

 

„Das einzige Mittel, den Irrtum zu vermeiden, ist die Unwissenheit.“

 

„Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, die es dauert, sondern weil uns von dieser kurzen Zeit fast keine bleibt, es zu genießen.“

 

„Der Charakter offenbart sich nicht an großen Taten; an Kleinigkeiten zeigt sich die Natur des Menschen.“

 

„Der Mensch ist frei geboren, und liegt doch überall in Ketten.“

 

„Die Beleidigungen sind die Argumente jener, die über keine Argumente verfügen.“

 

„Die ersten Tränen der Kinder sind Bitten. Wenn man nicht Acht darauf gibt, so werden sie bald Befehle.“

 

Die Natur betrügt uns nie. Wir sind es immer, die wir uns selbst betrügen.

 

"Erobern ist leichter als regieren".

 

Es ist mehr wert, jederzeit die Achtung der Menschen zu haben, als gelegentlich ihre Bewunderung.

 

„Je zahlreicher also die Beamten sind, desto schwächer ist die Regierung.“ 

 

Leute, die wenig wissen, sind oft Schwätzer.

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Um einen Liebesbrief zu schreiben,

musst du anfangen, ohne zu wissen,

was du sagen willst, und endigen,

ohne zu wissen, was du gesagt hast.

 Jean-Jacques Rousseau

 

Diese Art zu schreiben bezieht sich nicht nur auf Liebesbriefe, JeanJacques.

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„Warum die Hölle im Jenseits suchen? Sie ist schon im Diesseits vorhanden, im Herzen der Bösen.“

 

„Wenn die Mütter sich bemühen würden ihre Kinder selbst zu stillen, so würden sich die Sitten von selbst bessern.“

 

„Wenn sie kein Brot mehr haben, sollen sie doch Kuchen essen.“

 

„Wo der Starke auf den Schwachen trifft, ist das Gesetz die Freiheit des Schwächeren.“

 Jean-Jacques Rousseau