John Locke

 

 

 

 

 

Arbeit & Reichtum

 

 

Arbeit ist die Quelle allen Reichtums.“

John Locke

 

Nein: Vor der Arbeit ist die Idee.

Wenn sie nichts taugt, taugt auch die ihr folgende Arbeit nicht.

 

 

 Reichtum

 

 

 

 

Arbeit

 

 

„Arbeit um der Arbeit willen ist gegen die Natur.“

– John Locke

 

Zunächst muß Arbeit definiert und zwischen Arbeit und Arbeit differenziert werden, denn die verschiedenen Formen von Arbeit sind ihrem Wert nach nicht gleich. Weder in Bezug auf das Wohl der Arbeitenden, noch in Bezug auf die Arbeit im Sinne des (durch sie) Geschaffenen.

 

Jede Arbeit ist Tun, aber:

Nicht jedes Tun ist Arbeit.

Nicht jede Arbeit ist Arbeit.

Manche Arbeit ist Zumutung.

 

Die eine Arbeit beinhaltet Freude, eine andere kurzes Glück, vielleicht sogar längere Zufriedenheit, aber manche ist... mit Unglück gleichzusetzen.

 

Die Arbeit als Tun zum einzigen Zweck des Brot-Erwerbs kann oft und muß mitunter... „gegen die Natur“ genannt werden.

 

Lohnarbeit (auch Prostitution) nennen wir ein Tun, das vorwiegend bis ausschließlich zum Lebensunterhalt betrieben wird und ohne diesen Grund gelassen würde.

 

Aber die Prostituierte, die zumeist gerne und selbstbestimmt tut, was sie tut, prostituiert sich nicht.

 

Verstandes-Grenzen

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Keines Menschen Kenntnis kann über seine Erfahrung hinausgehen.“

 – John Locke

 

Verstehst du hier unter „Kenntnis“ vielleicht das, was wir auch als „Wissen“ bezeichnen: Von etwas Kenntnis haben?

 

Wissen = ist ein Kompendium von Informationen, gefüllt mit Interpretationen ausschließlich anderer Menschen.

 

Der Begriff „Wissen“ wird zudem als singuläres „Bescheid-wissen“ verstanden, welches nicht identisch ist mit dem „Informations-Wissen“.

 

Erfahrung = ist ausschließlich eigenes Erleben einer singulären Situation nebst Einordnung in die eigene Lebensgeschichte.

  

Für den Fall, daß du mit „Kenntnis“ die „Erkenntnis“ meinst...

 

Erkenntnis = ist ein plötzliches Verstehen – jenseits des logischen (Ursache/Wirkung-) Systems.

 

In diesem Fall, ja: Unser Verstandes-System ist nicht in der Lage, etwas zu verstehen, daß über das begrenzte Konglomerat an Erfahrungen hinausgeht.

 

John Locke: „Keines Menschen Kenntnis kann über seine Erfahrung hinausgehen.“

  

Den Möglichkeiten von Erfahrung sind Grenzen gesetzt – durch den begrenzten Erfahrungsraum des Körper und dessen Sinnen-Spektrum.

 

Den Möglichkeiten von Integration von Erfahrung durch den Verstand sind Grenzen gesetzt – durch die Begrenztheit des Verstandes und dessen Glaubens-System.

 

Mit „Glaubens-System“ ist hier kein religiöses gemeint, sondern unser individuell eingestelltes, mal etwas weitere und mal etwas engere Vorstellungs-Vermögen, das wesentlich, aber nicht nur durch unsere Konditionierung bestimmt ist.

 

  1. Äußerungen wie: „Das kann ich mir nicht vorstellen, „das ist unlogisch“, „das ist unmöglich“... k ö n n e n … erste Indizien für selbst gesetzte Begrenzung sein.

 

Auch Vorurteile sind beliebte Module der Grenzziehung

gegen unsere erweiterten Fähigkeiten der Wahrnehmung. 

 

Hier die gute Nachricht:

 

   • Wir sind nicht nur „unser Körper“,

   • wir sind auch nicht nur „unser Verstand“

   • und wir sind nicht nur „unser Emotional-Kosmos“.

 

Wir selbst hören nicht an den Grenzen

unserer Verstehensmöglichkeiten auf.

 

Ganz egal, wie eng wir unser Glaubenssystem gestrickt haben.

 

 

 

 

Logik

 

 

„Logik ist die Anatomie des Denkens.“

– John Locke

Aber nur eine des logischen Denkens!

Höheres Denken läßt die Logik hinter sich.

 

Logik ist ein nützliches, aber einfaches und

sehr kleines mentales Werkzeug (Tool).

 

 

 

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Kaum ein Punkt

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„Was unser Denken begreifen kann, ist kaum ein Punkt, fast gar nichts im Verhältnis zu dem, was es nicht begreifen kann.“

– John Locke

 

Einige deiner Sätze das Denken betreffend, lassen vermuten, daß du die relative Größe des Verstandes siehst; daß du zwar seine Möglichkeiten schätzt, aber auch problemlos seine Grenzen und sein Unvermögen anerkennst.

 

Damit befindest du dich außerhalb des Illusionsbereichs der Masse der Intellektuellen, inklusive dem der Wissenschaftler, die fast allesamt das Denken, also die intellektuelle Partition des Verstandes für die größte Instanz halten.

 

Sie meinen, daß alles am intellektuellen Verstand und mit diesem zu messen sei.

 

Da deine Sicht auf das Denken nicht begründbar ist, werden sie sagen, daß du dich im Unrecht befindest. Denn ihnen ist der Beweis die Meßlatte.

 

Was sie nicht verstehen: Diese Meßlatte ist nur ein Werkzeug der Logik, die wiederum auch nur ein Werkzeug des Verstandes ist, der wiederum auch nur ein Werkzeug ist.

 

Zwar ist das Denken ein genauso wichtiger Teil wie unsere Beine, unser Rückgrat und unser Gleichgewichts-Sinn, aber eben nur EIN Instrument in einem großen Orchester.

 

Sie können es auch gar nicht verstehen, da sie sich nur im Verstand bewegen und aus ihm heraus die Welt begreifen wollen und grundsätzlich nicht bereit sind, etwas größeres als ihn anzuerkennen. Hier ist die fehlende Bereitschaft zur Draufsicht das größte Hindernis für eine intelligente Öffnung.

 

Vergleichbar dem Frosch, der nicht aus dem Brunnen klettert, weil er fest davon überzeugt ist, daß sein Blick auf den Himmel der größtmögliche ist.

 

Ja, was wir mit unser Denken begreifen können, ist kaum ein Fliegenschiß, es ist fast gar nichts im Vergleich zu all dem, was der Ver-stand überhaupt nicht begreifen kann.

 

Die gute Nachricht: Es wird auch nicht gebraucht. Das, was wir mittels unseres Denkvermögens nicht begreifen können, braucht auch nicht begriffen zu werden.

 

Das Mentale hat eine überschaubare Aufgabe; alles Übrige geht es nichts an.

 

 

 

 

Eigenes Denken

 

 

„Wenn man bei Schriftstellern scharfe Folgerungen und wohlentwickelte Ideen findet, so würde es für den Leser von großem Nutzen sein, sie zu beachten. Dies kann jedoch nur durch unser eigenes Nachdenken geschehen und soweit wir die Wahrheit und den Zusammenhang des Gesagten prüfen, ebensoweit gehört dies uns.

 

– John Locke

 

Die Frage ist, ob uns so viel Lebenszeit zur Verfügung steht. Angenommen, es wäre so, haben wir dann noch Zeit, die Bibliothek zu verlassen und uns dem Leben zuzuwenden?

 

Wahrscheinlich ist es klüger, unmittelbar mit dem Selberdenken zu beginnen und das Lesen auf ein erforderliches Maß zu beschränken.

 

 

 

 

Zitate des John Locke

 

 

„Das Lesen versieht das Leben nur mit dem Material für das Wissen, erst das Denken macht das Gelesene zu unserem Eigentum. Es genügt nicht, daß wir uns mit einer großen Ladung von Sammelgütern anfüllen, wenn wir diese nicht durchdenken, werden sie uns keine Kraft und Nahrung geben.“

„Der beste Weg zur Wahrheit zu gelangen ist dieser, daß man die Dinge untersucht, wie sie wirklich sind und nicht schließt, sie wären so, wie es uns andere zu glauben gelehrt haben.“

 

„Der Glaube kann uns niemals von etwas überzeugen, was unserer Erkenntnis zuwiderläuft.“

 

„Die Neugierde der Kinder ist der Wissensdurst nach Erkenntnis, darum sollte man diese in ihnen fördern und ermutigen.“

 

„Die Notwendigkeit, nach wahrem Glück zu streben, ist die Grundlage der Freiheit.“ – John Locke

 

Notwendigkeit ist Gebundenheit. Freiheit und Gebundenheit... schließen sich aus. Nirmalo

 

„Die Stärke unserer Überzeugungen ist schlechterdings kein Beweis für ihre Richtigkeit.“

 

„Ein anderer Weg, dessen sich die Menschen gewöhnlich bedienen, um andere in die Enge zu treiben, und sie zur Unterordnung ihres Urteils und zur Annahme der bestrittenen Meinung zu nötigen, ist, daß sie den Gegner auffordern, entweder ihren Beweis gelten zu lassen oder einen besseren dagegen vorzubringen. Und den nenne ich argumentum ad ignorantiam.“

 

„Freude und Schmerz lassen sich nicht beschreiben und ihre Natur nicht definieren, man kann sie nur aus Erfahrung kennenlernen.“

 

„Glück und Unglück sind zwei Zustände, deren äußere Grenzen wir nicht kennen.“

 

„Ohne Unterscheidung gibt es keine Erkenntnis.“

 

„Unsere Aufgabe in dieser Welt ist es nicht, alle Dinge zu wissen, wohl aber diejenigen, die unser Verhalten betreffen.“

 

„Wer will, dass sein Sohn Respekt vor ihm und seinen Anweisungen hat, muss selbst große Achtung vor seinem Sohn haben.“

 

„Wir würden viel weniger Streit in der Welt haben, nähme man die Worte für das, was sie sind – lediglich die Zeichen unserer Ideen und nicht die Dinge selbst.“

– John Locke