Georg Wilhelm Friedrich Hegel

 

  

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Nirmalo,
Fotografiert von Jivane... in ihrem Rosengarten.

  

Aristoteles ist eins der reichsten und tiefsten wissenschaftlichen Genies gewesen, die je erschienen sind — ein Mann, dem keine Zeit ein gleiches an die Seite zu stellen hat.“

– Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie II

    

★ Ein Genie ist kein Genie und kann keines werden, wenn es sich geistig eingrenzen und damit einengen lässt.

★ Wissenschaft ist aber ein methodisches Konstrukt mit Regeln.

★ Also ist Aristoteles kein Genie, sondern allenfalls ein guter Mann innerhalb des Rahmens eines Konstruktes.

 

 

 

 

Überschätzung

R

 

"Das Denken ist das Sein."

– Georg Wilhelm Friedrich Hegel

 

Das ist Quatsch. Eher noch taugt der Satz: „Coito, ergo sum“, aber auch der trifft es nicht wirklich. 

 

Das Denken ist nicht...

die Mutter aller Dinge.

 

Es wird – in seinem derzeitigen Pendel-Ausschlag – maßlos überschätzt. Das Denken hat, genauso wie der Stoffwechsel, seine untergeordnete Funktion. In ihrer organischen Funktion sind beide lebensnotwendig. Aber keines von beiden ist wichtiger als das andere.

 

Übrigens ist auch das Vergessen-können... lebenswichtig.

 

Von einigen „Denkern“ wird es überhöht, das Denken. Sie identifizieren sich gar mit „ihrem“ Verstand, setzen ihn mit ihrer Existenz gleich und übersehen leicht, daß das Sein schon vor dem Denken ist und selbst dann, wenn das Denken anfängt einzuknicken, dieser Mensch immer noch da ist, wahrnehmend, existent, lebend.

  

 

 

 

Die Idee des Rechts

 

 

Die Idee des Rechts ist die Freiheit.

 – Georg Wilhelm Friedrich Hegel

 

Ja, das Recht ist eine Idee..., auf die man "sich geeinigt" hat.

 

Doch das Recht hat nicht nur die Freiheit, sondern auch die Reglementierung und somit die Einengung zur Folge, was wir nicht übersehen oder gar leugnen sollten. Letztlich und genau genommen ist das Recht ein schlechter Kompromiss*.

 

A - Das Recht ist ein die Freiheit des Handelns einschränkendes Konstrukt.

B - Das Recht dient dem Zweck sicherer Handlungsfreiheit.

 

A und B, beide Sätze sind zutreffend.

 

*) Prinzipiell kann es keinen "guten" Kompromiss geben, also ebenfalls hier nicht.

 

Wenn als Idee auch gut gemeint, so ist das Recht immer zugleich Unrecht, also gerade mal eine Notlösung.

 

Tatsächlich steht das Recht vorwiegend für Unfreiheit. Was jedoch nicht heißt, daß die Einführung des Rechts kein Segen gewesen sei.

 

 

 

 

 

 

p

Philosophie

 

 

»Die Philosophie aber muß sich hüten, erbaulich sein zu wollen.«

 

– Georg Wilhelm Friedrich Hegel

 

Eine solche Philosophie, eine die „erbaulich sein will“, ist auch gar keine – sondern bloß Belletristik. Genuß an logischen Analysen und ästhetischer Genuß an der Form... haben mit Philosophie nichts zu tun.

 

Einzig die Liebe zu Wahrheit

und Weisheit ist Philosophie.

 

 

 

 

Ein Grundproblem der Philosophie

 

 

»Es ist Verwirrung, mit der die Philosophie überhaupt anfangen muß und die sie für sich hervorbringt; man muß an allem zweifeln, man muß alle Voraussetzungen aufgeben, um es dann als durch den Begriff Erzeugtes wieder zu erhalten«

– Georg Wilhelm Friedrich Hegel

 

Ein Grundproblem mit der uns bekannten "Philosophie" ist, daß sie nicht in der Lage ist, zwischen der spirituellen und der mentalen Ebene zu unterscheiden. Also will sie ALLES auf der mentalen Ebene behandeln und kann so den praktischen Aspekt gar nicht sehen.

 

Wohl kennt sie Wort und Schrift von etwas, aber dieses Etwas selbst – also das Wichtigste ! – ist ihr unbekannt.  Ergo: In vielen (oder sogar den meisten?) Angelegenheiten redet diese „Philosophie“ wie die Kuh vom Sonntag.

 

 

 

 

Zitate des Georg Wilhelm Friedrich Hegel

 

  

Alles was ist, ist vernünftig.

 

Alles, was in der Welt verdorben worden ist, 

das ist aus guten Gründen verdorben worden.

 

Am schädlichsten ist es, sich vor Irrtümern bewahren zu wollen. (Wastebook, TWA Bd.2, S.549)

 

Aus der Geschichte der Völker können wir lernen, 

dass die Völker nichts aus der Geschichte gelernt haben.

 

“Beginnende Bildung fängt immer mit dem Tadel an, vollendete aber sieht in jedem das Positive.” PR §268

 

Begriff: das Ganze der Bestimmungen.

 

Bei der Erfahrung kommt es darauf an, mit welchem Sinn man an die Wirklichkeit geht. Ein großer Sinn macht große Erfahrungen und erblickt in dem bunten Spiele der Erscheinungen das, worauf es ankommt.

 

‘Bei der Regierung einen bösen Willen vorauszusetzen gehört zur Ansicht des Pöbels.’ PR

 

Beweisen heißt überhaupt nichts, als des Zusammenhangs und damit der Notwendigkeit bewußt werden.

 

“Darauf kommt es an, in dem Scheine des Zeitlichen und Vorübergehenden das Ewige, das gegenwärtig ist, zu erkennen.” PR, Vorrede

 

‘Das Bekannte ist darum, weil es bekannt ist, nicht erkannt.’ Phän

 

Das Denken ist überhaupt das Auffassen und Zusammenfassen des Mannigfaltigen in der Einheit.

 

Das Denken,

nur endliche Bestimmungen hervorbringend

und in solchen sich bewegend, heißt Verstand.

 

‘Das eigentümliche Wahrzeichen, das die Selbstsucht an der Stirne trägt, ist der Haß gegen das Gesetz.’ RP

 

Das Freie ist der Wille. Wille ohne Freiheit ist ein leeres Wort, so wie die Freiheit nur als Wille, als Subjekt wirklich ist.

 

‘Das Geschlechtsverhältnis ist der höchste Punkt der lebenden Natur.’ PG

 

Das Gesetz ist der abstrakte Ausdruck des 

allgemeinen an und für sich seienden Willens.

 

Das Ideal ist . . . das Wirkliche in seiner höchsten Wahrheit.

 

“Das leichteste ist, was Gehalt und Gediegenheit hat, zu beurteilen, schwerer, es zu fassen, das schwerste, was beides vereinigt, seine Darstellung hervorzubringen.” Phän

 

Das natürliche Recht aber ist die Freiheit, 

und die weitere Bestimmung derselben ist 

die Gleichheit in den Rechten vor dem Gesetz.

 

‘Das Positive in seinem Negativen festzuhalten, dies ist das Wichtigste im vernünftigen Erkennen;’ L

 

“Das Recht der Freiheit, so hoch, so göttlich es ist, wird in Unrecht verkehrt, wenn nur dies für Denken gilt und das Denken nur dann sich frei weiß, insofern es vom Allgemein-Anerkannten und Gültigen abweiche und sich etwas Besonderes zu erfinden gewußt habe.” PR

 

Das Reich der Wahrheit ist es, in welchem die Philosophie zuhause ist, welches sie erbaut und dessen wir durch ihr Studium teilhaftig werden.’ PG

 

Das reine Sein und das reine Nichts ist also dasselbe.

 

Das Schöne ist das Scheinen der Idee durch ein sinnliches Medium (Stein, Farbe, Ton, gebundene Rede), die Wirklichkeit der Idee in der Form begrenzter Erscheinung.

 

“Das Studium der Logik ist die absolute Bildung und Zucht des Bewußtseins.” WL

 

‘Das System der Wissenschaft ist eine neue Bearbeitung der Philosophie, nach einer Methode aufgestellt, welche noch, wie ich hoffe, als die einzig wahrhafte, mit dem Inhalt identische anerkannt werden wird.’ Enz-L

 

“Das unbefriedigte Streben verschwindet, wenn wir erkennen, daß der Endzweck der Welt ebenso vollbracht ist, als er sich ewig vollbringt. Dies ist überhaupt die Stellung des Mannes, während die Jugend meint, die Welt liege schlechthin im argen und es müsse aus derselben erst ein ganz anderes gemacht werden.” Enz-L §234

 

‘Das verschlossene Wesen des Universums hat keine Kraft in sich, welche dem Mute des Erkennens Widerstand leisten könnte.’ PG

 

‘Das Verzichtleisten auf eigene Vorstellung ist überhaupt die Bedingung zum Lernen und Studieren.’ VP

 

Das Volk ist derjenige Teil des Staates, der nicht weiß, was er will.

 

Das Wahre ist das Ganze. Das Ganze aber ist nur das durch seine Entwicklung sich vollendende Wesen.

 

Das wahrhafte Gewissen ist die Gesinnung,

das, was an und für sich gut ist, zu wollen.

 

‘Das wahrhafte Wesen der Liebe besteht darin, das Bewußtsein seiner selbst aufzugeben, sich in einem anderen Selbst zu vergessen, doch in diesem Vergehen und Vergessen sich erst selber zu haben und zu besitzen.’ VÄ

 

Das was ist zu begreifen, ist die Aufgabe der Philosophie, denn das, was ist, ist die Vernunft. Was das Individuum betrifft, so ist ohnehin jedes ein Sohn seiner Zeit; so ist auch die Philosophie, die ihre Zeit in Gedanken erfaßt.

 

‘Das Wesen des Universums muss sich vor dem Erkennen auftun, seinen Reichtum und seine Tiefen ihm vor Augen legen und zum Genusse bringen.’ PG

 

Das Widermenschliche, das Tierische besteht darin, im Gefühle stehen zu bleiben und nur durch diese sich mitteilen zu können.

 

Der Begriff ist die Wahrheit der Substanz.

 

Der Besitz ist das Subsumiertsein 

einer Sache unter meinem Willen.

 

“Der eigenen Überzeugung folgen ist allerdings mehr, als sich der Autorität ergeben; aber durch die Verkehrung des Dafürhaltens aus Autorität in Dafürhalten aus eigener Überzeugung ist nicht notwendig der Inhalt desselben geändert und an die Stelle des Irrtums Wahrheit getreten.” Phän

 

‘Der Einzelne muss die Bildungsstufen des allgemeinen Geistes durchlaufen.’ Phän

 

Der freie Mensch ist nicht neidisch, sondern anerkennt das gern, was groß und erhaben ist, und freut sich, daß es ist.” VG

 

Der gebildetste Mensch ist der einfachste. VPR 1819/20

 

Der Kampf der Vernunft besteht darin, dasjenige, 

was der Verstand fixiert hat, zu überwinden.

 

‘Der Leichtsinn wie die Langeweile, die im Bestehenden einreißen, sind Vorboten, daß etwas anderes im Anzuge ist.’ Phän

 

“Der Mensch, der geringe Geschäfte treu erfüllt, zeigt sich fähig zu größeren, weil er Gehorsam gezeigt hat, ein Aufgeben seiner Wünsche, Neigungen und Einbildungen.” Pro

 

’Der Mensch, der in Unfrieden mit sich und seinem Geschick lebt, begeht gerade um der falschen Meinung willen, daß ihm von anderen Unrecht geschehe, viel Verkehrtes und Schiefes.’  (Enz. §147 Zusatz, TWA Bd.8, S.291)

 

“Der Mensch ist vorzüglich dadurch unzufrieden, wenn er seinen Beruf nicht ausfüllt.” Pro

 

Der Mensch ist, was er als Mensch sein soll, erst durch Bildung.

 

Der Mut der Wahrheit, Glauben an die Macht des Geistes ist die erste Bedingung des philosophischen Studiums.” PG

 

Der Mut der Wahrheit 

ist die erste Bedingung des 

philosophischen Studiums.

 

Der Patriotismus aber gründet sich auf das Bewußtsein der Absolutheit des Staats.’ Pro

 

Der Reiche betrachtet alles als käuflich für sich, weil er sich als die Macht der Besonderheit seines Selbstbewußtseins weiß. Der Reichtum kann so zu derselben Verhöhnung und Schamlosigkeit führen, zu der der arme Pöbel geht. Diese beiden Seiten, Armut und Reichtum, machen so das Verderben der bürgerlichen Gesellschaft aus.’  VPR 1819/20

 

Der Staat an und für sich ist das sittlichste Ganze, die Verwirklichung der Freiheit; und es ist absoluter Zweck der Vernunft, daß die Freiheit wirklich sei.

 

Der Staat dagegen kennt keine selbständigen Individuen, von denen jedes nur sein eigenes Wohl im Auge haben und verfolgen dürfte. Im Staate ist das ganze Zweck und der Einzelne Mittel.

 

Der Staat ist die alleinige Bedingung der Erreichung des besonderen Zwecks und Wohls.” RP

 

Der Staat ist die Wirklichkeit der konkreten Freiheit.

 

Der Staat ist die Wirklichkeit der sittlichen Idee.

 

«Der Staat ist eine Hieroglyphe der Vernunft»

 

Der Unterschied zwischen Mann und Frau ist der des Tieres und der Pflanze: Das Tier entspricht mehr dem Charakter des Mannes, die Pflanze mehr dem der Frau, denn sie ist mehr ruhiges Entfalten.

 

Der Widerspruch ist das

Erheben der Vernunft über die

Beschränkungen des Verstandes.

 

Der Widerspruch ist die Wurzel 

aller Bewegung und Lebendigkeit.

 

‘Der Wilde ist faul’  VPR 1819/20

 

Die Armut an sich macht keinen zum Pöbel.” PR

 

Die Art einer Verfassung ist ferner dadurch bestimmt, ob alle Bürger, insofern sie Bürger sind, Anteil an der Regierung haben. Eine solche Verfassung ist die Demokratie.

 

Die christliche Religion ist die Religion der absoluten Freiheit; und nur für den Christen gilt der Mensch als solcher in seiner Unendlichkeit und Allgemeinheit.

 

Die Definition enthält alles, was zur Wesentlichkeit des Gegenstandes gehört, worin seine Natur auf eine einfache Grundbestimmung zurückgebracht ist als Spiegel für alle Bestimmtheit, die allgemeine Seele alles Besonderen.

 

Die Deutschen sind von einem außerordentlichen Verlangen nach der Ehre einer amtlichen Stellung beseelt und der Meinung gewesen, das Amt und der Titel mache den Mann, nach dem Unterschied des Titels könne die Bedeutsamkeit der Personen und die denselben schuldige Achtung fast in jedem Fall mit vollkommener Sicherheit abgemessen werden; dadurch sind die Deutschen in eine Lächerlichkeit verfallen, die in Europa nur an der Sucht der Spanier nach einer langen Liste von Namen eine Parallele findet.’ PG

 

Die Erhaltung des Ganzen geht der Erhaltung des Einzelnen vor, und alle sollen diese Gesinnung haben.” Pro

 

Die Ewigkeit wird nicht sein,

noch war sie; sondern sie ist.   PN

 

Die Freiheit ist der Charakter der Vernünftigkeit.

 

Die Geschichte hat noch nie etwas anderes gelehrt, 

als daß die Menschen nichts aus ihr gelernt haben.

 

Die Gesetze sind die Bestimmungen des der Welt selber innewohnenden Verstandes.

 

“Die götterlose, rechtlose und unsittliche Welt treibt den Geist in sich zurück.” VP

 

 

Die Idee ist das Absolute, 

und alles Wirkliche ist nur 

Realisierung der Idee.

 

Die Idee ist die Einheit des Begriffs und der Realität.

 

Die Jurisprudenz ist das Subsumieren des Besonderen unter das Allgemeine, das Zusammenschließen derselben.

 

“Die Krankheit unserer Zeit ist es, welche zu der Verzweiflung gekommen ist, daß unser Erkennen nur ein subjektives und daß dieses Subjektive das Letzte sei.”  Enz-L §22

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"Die Kunst ist nicht für einen kleinen abgeschlossenen Kreis weniger vorzugsweise Gebildeter, sondern für die Nation im Großen und Ganzen da."  

– Georg Wilhelm Friedrich Hegel

 

Wozu die Einengung auf "die Nation"?  

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"Die Kunst nun aber ist deshalb die erste näher gestaltende Dolmetscherin der religiösen Vorstellungen, weil die prosaische Betrachtung der gegenständlichen Welt sich erst geltend macht, wenn der Mensch in sich als geistiges Selbstbewußtseyn sich von der Unmittelbarkeit frei gekämpft hat, und derselben in dieser Freiheit, in welcher er die Objektivität als eine bloße Aeußerlichkeit verständig aufnimmt, gegenübersteht."

 

Die Logik ist die Wissenschaft des Denkens, seiner Bestimmungen und Gesetze.

 

Die Menschen häufig lieber großmütig als rechtlich.’ PR

 

Die Mutter ist der Genius des Kindes.

 

“Die Mutter liebt im Kinde den Gatten, dieser darin die Gattin; beide haben in ihm ihre Liebe vor sich.” PR

 

Die Pädagogik ist die Kunst, die Menschen sittlich zu machen.

 

Die Pflicht, das Geschwätz zurückzuhalten,

ist eine wesentliche Bedingung für jede Bildung.” VP

 

‘Die Pflicht des Gehorsams der Kinder ist ihr Recht zu freien Menschen erzogen zu werden.’ PR

 

‘Die Philosophie erfährt häufig die Verachtung, daß auch solche, die sich mit ihr nicht bemüht haben, die Einbildung aussprechen, sie verstehen von Haus aus, was es mit der Philosophie für eine Bewandtnis habe, und seien fähig, wie sie so in einer gewöhnlichen Bildung […], gehen und stehen, zu philosophieren und über sie zu urteilen.’ Enz-L §5

 

“Die Philosophie ist zeitloses Begreifen,

auch der Zeit und aller Dinge überhaupt,

nach ihrer ewigen Bestimmung.” PN

 

‘Die Seele muss sich baden in dem Äther der einen Substanz, in der alles, was man für wahr gehalten hat, untergegangen ist.’ VP

 

Die Sprache ist der Leib des Denkens.’  Enz-L §145

 

‘Die Übereinstimmung der Philosophie mit der Wirklichkeit und Erfahrung ist notwendig; ja sie kann für einen wenigstens äußeren Prüfstein der Wahrheit einer Philosophie angesehen werden.’ Enz-L

 

‘Die Vernunft als die Rose im Kreuze der Gegenwart zu erkennen und damit dieser sich zu erfreuen, diese vernünftige Einsicht ist die Versöhnung mit der Wirklichkeit, welche die Philosophie denen gewährt, an die einmal die innere Anforderung ergangen ist zu begreifen.’ RP

 

“Die wahre Gestalt, in welcher die Wahrheit existiert, kann allein das wissenschaftliche System derselben sein.” Phän

 

‘Die Wahrheit der Absicht ist nur die Tat.’ Phän

 

“Die Weltgeschichte ist der Fortschritt im Bewußtsein der Freiheit.” VG

 

“Die Zufälligkeit muss man mit dem Eintritt in die Philosophie aufgeben.” VP 

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“Durch das Studium der Logik lernt man auch richtiger denken, denn indem wir das Denken des Denkens denken, verschafft sich der Geist damit sein Kraft.” Pro

– Georg Wilhelm Friedrich Hegel

 

Hier unterwirft sich der vermeintliche Philosoph einem Erzeugnis des Verstandes und begibt sich in dessen enge Zelle.

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“Ein gebildeter Mensch weiß zugleich die Grenze seiner Urteilsfähigkeit.” Pro

 

‘Ein gesundes Herz hat noch den Mut, Wahrheit zu verlangen.’ PG

 

Ein großes welthistorisches Individuum

muss manche unschuldige Blume zertreten,

manches zertrümmern auf seinem Wege.          VG

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"Ein Philosophieren ohne System kann nichts Wissenschaftliches sein." Enz-L

– Georg Wilhelm Friedrich Hegel

 

Was steht höher im Wert, philosophieren oder das Adjektiv wissenschaftlich?

 

Das Philosophieren funktioniert ganz wunderbar ohne irgend ein System und auch ohne ein solches, das du wissenschaftlich nennst.

 

Der Grund deines Satzes erklärt sich ein wenig, wenn man sieht, wie hoch du die von dir gelobte Logik hängst. 

 

Ja, der Verstand produziert mit seinem Fach-Werkzeug Logik Systeme am laufenden Band.

 

Aber die Philosophie hat nichts mit Logik am Hut, sondern mit der Liebe zur Weisheit. Und die Weisheit bedarf keines Systems.

 

☆ Weisheit und Einengung (System) gehen nicht zusammen.

☆ Weisheit ist offen und weit ― andernfalls ist es keine. 

 

Dasselbe gilt für die Philosophie.

 

Im Philosophieren befindest du dich - an der Geistigen Reife gespiegelt - in den höheren Bereichen, in der Wissenschaft dagegen... in den niederen.

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Ein welthistorisches Individuum hat nicht die Nüchternheit, dies oder jenes zu wollen, viel Rücksichten zu nehmen, sondern es gehört ganz rücksichtslos dem einen Zwecke an.

 

"Erkennen wollen aber, ehe man erkenne [vgl. Erkenntnistheorie], ist ebenso ungereimt als […] schwimmen zu lernen, ehe [man] sich ins Wasser wage. Enz-L §10

 

‘Es ist eine sittliche Pflicht, in den Stand der Ehe zu treten.’ RP

 

“Es ist so ein Vorrecht höherer Naturen, Schmerz zu empfinden; je höher die Natur ist, desto mehr Unglück empfindet sie.” PN

 

“Es ist ungebildet, wenn einer ein Interesse behauptet, das ihn nichts angeht oder wo er durch seine Tätigkeit nichts bewirken kann, weil man verständigerweise nur das zu seinem Interesse machen kann, wo man durch seine Tätigkeit etwas zustande bringt.”

 

“Es kann edle und großmütige Handlungen geben die ohne Rechtschaffenheit sind. Sie haben alsdann ihren Grund in der Eigenliebe und in dem Bewußtsein, etwas Besonderes getan zu haben, dahingegen das, was die Rechtschaffenheit verlangt, für alle geltende, nicht willkürliche Pflicht ist.”Pro

 

“Es kann in unseren Tagen nicht oft genug daran erinnert werden, daß das, wodurch sich der Mensch vom Tiere unterscheidet, das Denken ist.” WL

 

“Es setzt ein besonderes Verhältnis voraus, um das Recht zu haben, jemand die Wahrheit über sein Betragen zu sagen.”  Pro

 

“Frauen können wohl gebildet sein, aber für die höheren Wissenschaften, die Philosophie und für gewisse Produktionen der Kunst, die ein Allgemeines fordern, sind sie nicht gemacht.” PR

 

"Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit."

 

Freiheit ist nicht Flucht vor dem Anderen, sondern dessen Überwindung.’ PG

 

Gesunder Menschenverstand? Die Denkweise einer Zeit, in der alle Vorurteile dieser Zeit enthalten sind - die Denkbestimmungen regieren ihn, ohne daß er ein Bewußtsein darüber hat.

 

Gott ist allein im reinen spekulativen Wissen erreichbar.’ Phän

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Gott zu erkennen durch die Vernunft ist die höchste Aufgabe der Wissenschaft.” Enz-L §36

– Georg Wilhelm Friedrich Hegel

 

Das kleine Wörtchen "durch" hätte dich aufhorchen lassen können: Wie können wir über ein Mittel oder ein Werkzeug Gott erkennen? Es klingt, als gäbest du dich mit der kleinen Büchse Vernunft zufrieden. Die Vernunft ist nicht so groß, wie du sie zeichnest.

 

Die Vernunft hat ihren Platz - zum Beispiel im Bereich des Nützlichen und hat dort ihre Vorzüge. Wesentliches geht ihr aber über den Horizont.

 

Ähnliches trifft für unsere Wissenschaft zu. Wissenschaft ist ein praktisches Hilfsinstrument des Menschen im Bereich der Nützlichkeit, eine Art Prothese. Darüber hinaus kann sie mit ihren vergleichsweise primitiven Methoden nichts ausrichten.

 

Wollen wir Gott oder auch uns selbst erkennen, müssen wir sämtliche Werkzeuge beiseite legen. Dann stehen wir ziemlich nackt da. Aber anders wird es wohl nicht gehen.

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Ich habe eine neue Bearbeitung der Philosophie nach einer Methode aufstellt, welche noch, wie ich hoffe, als die einzig wahrhafte, mit dem Inhalt identische anerkannt werden wird.’ Enz-L

 

‘[Ich] muss aber meinem Leibe sein Recht widerfahren lassen, muss ihn schonen, gesund und stark erhalten, darf ihn also nicht verächtlich und feindlich behandeln. Gerade durch Nichtachtung oder gar Mißhandlung meines Körpers […] zwänge [ich] ihn, sich gegen mich zu empören, an meinem Geiste Rache zu nehmen. Verhalte ich mich dagegen den Gesetzen meines leiblichen Organismus gemäß, so ist meine Seele in ihrem Körper frei.’ (Enz. §410 Zusatz, TWA Bd.10, S.189)

 

“Indem ich denke, gebe ich meine subjektive Besonderheit auf, vertiefe ich mich in die Sache, lasse das Denken für sich gewähre; und ich denke schlecht, indem ich von dem Meinigen etwas hinzutue.”  Enz-L

 

‘[In der neueren Zeit kann das Individuum seine] Kleidung dem Zufall der Mode [überlassen], es ist nicht der Mühe wert, seinen Verstand dazu anzustrengen’  (Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie, TWA Bd.20, S.71)

 

“In der öffentlichen Meinung ist alles Falsche und Wahre, aber das Wahre in ihr zu finden, ist die Sache des großen Mannes.” PR

 

‘Man muss damit anfangen, Gedanken anderer auffassen zu können.’ VG

 

“Man muss seinen Freunden sowenig als möglich beschwerlich fallen.” Pro

 

“Man muss sich Rechenschaft von seinem Tun zu geben wissen. Dadurch erlangt man Festigkeit, sich nicht von anderen irremachen zu lassen.” Pro

 

“Man muss, wenn von Freiheit gesprochen wird, immer wohl achtgeben, ob es nicht eigentlich Privatinteressen sind, von denen gesprochen wird.” VG

 

‘Meine Absicht ist es ihnen ein vernünftiges Bild des Universums zu geben.’ PG

 

Neues ist nicht wahr und Wahres ist nicht neu.’

 

‘Nur aus dem Irrtum geht die Wahrheit hervor, und hierin liegt die Versöhnung mit dem Irrtum und mit der Endlichkeit.’ Enz-L

 

‘Nur die Einsicht kann unseren Geist mit der Weltgeschichte und der Wirklichkeit versöhnen, daß das, was geschehen ist und alle Tage geschieht, nicht nur nicht ohne Gott, sondern wesentlich das Werk seiner selbst ist.’ VG

 

“Nur in Zeiten, wo die Wirklichkeit eine hohle geist- und haltungslose Existenz ist, mag es dem Individuum gestattet sein, aus der wirklichen in die innerliche Lebendigkeit zurückzufliehen.” PR

 

‘Philosophie bemühte sich, die Existenz Gottes zu beweisen, das Übel zu rechtfertigen und die Freiheit des Menschen mit der göttlichen Gerechtigkeit zu vereinigen.’ Pro

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Prinzip wahrhafter Philosophie ist alle besonderen Prinzipien in sich zu enthalten.’ Enz-L §14

– Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Wahrhafte Philosophie

kennt nicht die Enge von Prinzipien. 

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‘Somit kann ich auch hoffen, daß dieser Versuch, die Wissenschaft darzustellen, sich durch die innere Wahrheit der Sache Eingang zu verschaffen wissen werde.’ Phän

 

‘Stehen Frauen an der Spitze der Regierung, so ist der Staat in Gefahr.’ RP

 

“Treue und Gehorsam in seinem Beruf sowie Gehorsam gegen das Schicksal und Selbstvergessenheit in seinem Handeln haben zum Grunde das Aufgeben der Eitelkeit, des Eigendünkels und der Eigensucht gegen das, was an und für sich und notwendig ist.” Pro

 

“Unsere Sache ist es, der Erlösung uns dadurch teilhaftig zu machen, daß wir von unserer unmittelbaren Subjektivität  ablassen - den alten Adam ausziehen - und uns Gottes als unser wahres und wesentliches Selbst bewußt zu werden.” Enz-L

 

Vertrauen ist die wahre sittliche Gesinnung’ PG

 

‘Von der Größe und Macht seines Geistes kann der Mensch nicht groß genug denken.’ PG

 

Wahrheit ist ein hohes Wort und die noch höhere Sache.

Wenn der Geist und das Gemüt des Menschen noch gesund

sind, so muss diesem dabei sogleich die Brust höher schlagen.”    Enz-L

 

„Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig.“  RP

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‘Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand, ist ein alter Scherz, den man wohl in unsern Zeiten nicht gar für Ernst behaupten will.’ RP

– Georg Wilhelm Friedrich Hegel

  

Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch die Chance, darin zu wachsen. Daß nicht alle, die ein Amt innehaben, auch die dafür erforderliche Reife mitbringen, könnte daran liegen, daß es nicht Gott war, der ihnen das Amt gab, sondern daß sie sich, von niederen Beweggründen motiviert, von sich aus nach ihm gedrängt hatten. 

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’Wenn das Gefühl der Unterordnung bei den Kindern nicht genährt wird, das die Sehnsucht groß zu werden hervorbringt, so entsteht vorlautes Wesen und Naseweisheit." PR

 

Wenn du nicht reagierst, bist du frei.“

 

‘[Wenn] wir die Schuld von dem, was auf uns fällt, auf andere Menschen, auf die Ungunst der Verhältnisse und dergleichen schieben [, so ist dies] der Standpunkt der Unfreiheit und zugleich die Quelle der Unzufriedenheit.’ (Enz. §147 Zusatz, TWA Bd.8, S.291)

 

‘Wer die öffentliche Meinung nicht zu verachten versteht wird es nie zu Großem bringen.’ PR

 

‘Wer die Welt vernünftig ansieht, den sieht sie auch vernünftig an.’ VG

 

“Wer etwas großes will, der muss sich zu beschränken wissen. Wer dagen alles will, der will in der Tat nicht und bringt es zu nichts.” Enz-L

 

‘Wer für die Erringung der Freiheit das Leben zu wagen den Mut nicht besitzt, der verdient, Sklave zu sein.’ PG

 

“Wer gegen das Endliche zu ekel ist, der kommt zu gar keiner Wirklichkeit, sondern er verbleibt im Abstraktem und verglimmt in sich selbst.” Enz-L §92

 

Wer nach Wahrheit sucht, kann auf das Absolute nicht verzichten. 

 

“Wer, was seine Zeit will und ausspricht, ihr sagt und vollbringt, ist der große Mann der Zeit.” RP

 

“Wird der Zweifel Gegenstand des Zweifels, zweifelt der Zweifelnde am Zweifel selbst, so verschwindet der Zweifel.”

 

“Wir haben nicht Vernunft, sondern die Vernunft hat uns.” Pro

 

‘Wir müssen überzeugt sein, daß das Wahre die Natur hat, durchzudringen.’ Phän

 

Wo die Minderheit der Mehrheit gehorchen muss, da ist keine Freiheit.  VP 

– Georg Wilhelm Friedrich Hegel

 

 Erläuterung der Abkürzungen:

  

Enz        Enzyklopädie

Enz-L    kleine Logik (Enzyklopädie Band 1)

L            große Logik (“Wissenschaft der Logik”)

PG         Philosophie des Geistes (Enzyklopädie Band 3)

Phän     Phänomenologie des Geistes

PN         Philosophie der Natur (Enzyklopädie Band 2)

PR         Grundlinien der Philosophie des Rechts

Pro        Propädeutische Schriften

VÄ         Vorlesungen über die Ästhetik

VG         Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte

Vorr      Vorrede zur Phänomenologie des Geistes

VP         Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie

VPR      Vorlesungen über die Philosophie des Rechts von 1819/20 

VR        Vorlesungen über die Philosophie der Religion