Charles de Montesquieu

 

  

 

 

Charles de Montesquieu, Nirmalo, Basho,

 

 

 

 

Der Geist der Gesetze.

 

  

1. Anderes Volk, andere Gesetze.

 

Nicht als ob die Gesetze freie Schöpfungen der Phantasie wären. Sie wurzeln tief in der Eigenart des Landes und Volkes. Die natürlichen Verhältnisse: Klima, Lage, Größe des Landes, Beschaffenheit des Bodens, Lebensart, Wirtschaft und Verkehr, Volkszahl und Reichtum, Religion und Sitten und eigentümliche Neigungen bestimmen die Gesetze. Sie müssen einem Volke so angemessen sein, daß sie selten für ein anderes Volk taugen. Sie bewahren den Zusammenhang mit ihrem Ursprung: mit der Absicht des Gesetzgebers und den Umständen, unter welchen sie geschaffen wurden. 

 

Die vielen Gesetze eines Volkes hängen miteinander zusammen. Die Gesamtheit aller dieser Beziehungen ist es, was wir den Geist der Gesetze nennen.

 

Nur wer in diesen Geist einzudringen, alle diese Beziehungen, den ganzen Zusammenhang zu überblicken vermag, ist berufen, einem Volke neue Gesetze zu geben. 

 

Die Gesetze hängen insbesondere von dem Prinzip der Verfassung ab: ob sie republikanisch, monarchisch oder despotisch ist. Eine Republik ist da, wo die Gesamtheit oder ein Teil des Volkes die Staatsgewalt besitzt, ― eine demokratische oder aristokratische Republik. In der Monarchie herrscht Einer nach Gesetzen. Wenn Einer nach Willkür herrscht, so ist das Despotie.

Charles de Montesquieu

 

 

 

 

Glück im Vergleich ?

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"Man will nicht nur glücklich sein, sondern glücklicher als die anderen. Und das ist deshalb so schwer, weil wir die anderen für glücklicher halten, als sie sind." 

Charles-Louis de Montesquieu

 

Wie sollte jemand glücklich sein können, wenn er sich – selbst im Glück – noch im Wettbewerb zu anderen Menschen befindet?

 

Glücklich kann nur jemand sein,

der das Vergleichen bleiben läßt.

 

 

 

 

Gehorsam

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„Unbedingter Gehorsam setzt Unwissenheit bei den Gehorchenden voraus!“ 

– Charles-Louis de Montesquieu

 

Weil sich mit dem Wissen die Intelligenz regt. Es kommen Fragen auf, dann Zweifel, schließlich Einsicht, ihr folgend der Ungehorsam (3): Zartes Sprießen der Souveränität... durch Übernahme von Verantwortung (4) für das eigene Tun.

 

Es ist eine Frage der Reife, ob wir uns blind mit der Menge treiben lassen, oder individuell ins Kreuz kommen.

 

Einwand: "Wir haben in unserer Stadt Männer- und Frauenklöster, deren 'Insassen' sehr wissend sind, aber freiwillig die unbedingte Gehorsamsregel gewählt haben."

 

Das ist Hingabe. Hingabe an eine höhere Ebene, denn der sozialen.

 

 

 

Charles de Montesquieu, Nirmalo,

 

 

 

 

Zitate des Charles de Montesquieu

 

  

„Man sollte die Menschen bei ihrer Geburt beweinen, nicht bei ihrem Tode.“

 

„Alle Ehemänner sind häßlich.“

 

„Als ich in der Gesellschaft lebte, hing ich so an ihr, als ob ich die Zurückgezogenheit nicht ertragen könnte. Als ich wieder auf meinen Gütern war, habe ich nicht mehr an die Gesellschaft gedacht.“

 

Anderes Volk, andere Gesetze. Nicht als ob die Gesetze freie Schöpfungen der Phantasie wären. Sie wurzeln tief in der Eigenart des Landes und Volkes. 

 

„Arbeiten wir daran, die Menschen glücklicher zu hinterlassen, als wir selbst es waren.“

 

„Da die Menschen schlecht sind, ist das Gesetz notwendig, um sie für besser anzusehen, als sie sind.“

 

„Das Glück ist unsere Mutter, das Mißgeschick unser Erzieher.“

 

„Das Schicksal hat keinen Einfluß auf unseren Charakter, im Gegenteil: Der Charakter bestimmt das Schicksal und modelt es um.“

 

„Das Talent ist eine Gabe, die Gott uns heimlich gegeben hat und die wir, ohne es zu wissen, offenbaren.“

 

„Das Völkerrecht beruht seiner Natur nach auf dem Grundsatze, daß die verschiedenen Völker sich im Frieden so viel Gutes und im Kriege so wenig Böses, als ohne Beeinträchtigung ihrer wahren Interessen möglich ist, zufügen sollen.“

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„Der Geist der Mäßigung muß der Geist des Gesetzgebers sein.“

 

 Charles de Montesquieu

 

Weil jedes Gesetz neben seinen Wirkungen...

auch seine ungesunden Nebenwirkungen hat.

 

Die beabsichtigte Wirkung muß mit den unbeabsichten Nebenwirkungen verantwortungsvoll abgewogen werden.

 

Denn jede Regulierung ist zugleich immer

auch eine Einschränkung der Freizügigkeit.

 

So muß auch die Handhabung der Kontrolle permanent auf Wirkung und Nebenwirkung hin effizient kontrolliert werden.

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„Der Geizige liebt das Geld um seiner selbst willen, nicht wegen des Nutzens, den er daraus zieht.“

 

„Der Geiz ist so dumm, daß er sich nicht einmal auf das Rechnen versteht.“

 

„Der Mensch ist nicht arm, wenn er nichts besitzt, sondern wenn er nicht arbeiten mag.“

 

„Die Höflichkeit ist das Bestreben, anderen gefallen zu wollen.“

 

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„Die Intelligenz besteht darin, daß wir die Ähnlichkeit der verschiedenen Dinge und die Verschiedenheit der ähnlichen erkennen.“ 

 

Charles de Montesquieu

 

Na, etwas größer ist sie wohl schon, die Intelligenz. 😉 

 

Sie ist immerhin so groß, daß wir weder ihren Anfang, noch ihr Ende ausmachen können. Sie ist kein Objekt, das wir erkunden und mit unseren Möglichkeiten schließlich erfassen könnten.

 

Was uns immerhin bleibt... ist das Staunen.

 

Wir staunen über die vielfältigen Ausdrucksformen der Intelligenz - bei uns Menschen, aber auch bei allen anderen Spezies, die uns die Möglichkeit ihrer Wahrnehmung bieten. 

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„Die Mehrzahl der Gesetzgeber waren beschränkte Menschen, welche der Zufall an die Spitze der anderen stellte und welche fast nichts anderes zurate gezogen haben als ihre Vorurteile und ihre Narrheiten.“

 

„Die meisten Menschen sind eher zu großen Taten bereit, als zu guten.“

 

„Die nächstverwandten Religionen sind sich die bittersten Feindinnen.“

 

„Die Tyrannis eines Fürsten in einer Oligarchie ist nicht so gefährlich für das Gemeinwohl wie die Apathie der Demokratie.“

 

Die wahre Macht eines Herrschers besteht nicht so sehr in der Leichtigkeit, mit der er erobern kann, als vielmehr in der Schwierigkeit, ihn anzugreifen, und, wenn ich so sagen darf, in der Unantastbarkeit seiner Stellung.

 

„Eine edle Tat ist eine Tat, die Güte besitzt und Kraft verlangt, um getan zu werden.“

 

„Eine Regierung braucht nur unbestimmt zu lassen, was Verrat ist, und sie wird zur Despotie.“

 

„Ein großer Mensch ist, wer weit, schnell und richtig sieht.“

 

„Ein schlechtes Gesetz verpflichtet den Gesetzgeber, viele andere zu erlassen, die oft auch sehr schlecht sind, um schlechte Wirkungen zu vermeiden oder wenigstens den Zweck des ersten zu erreichen.“

 

„Ein wahrhaftig tugendhafter Mann würde noch dem entferntesten Fremden so schnell zur Hilfe kommen wie zu seinem eigenen Freund. Wenn Menschen ideal tugendhaft wären, würden sie keine Freunde haben.“

 

„Es gehört nicht viel Geist dazu, alles zu verwirren, viel aber, alles auszugleichen.“

 

„Es ist gut, in Bedrängnis zu leben; das wirkt wie eine gespannte Feder.“

 

„Es ist unbedingt erforderlich, dass die Gesetze so einfach wie möglich sind.“

 

„Etwas ist nicht recht, weil es Gesetz ist, sondern es muß Gesetz sein, weil es recht ist.“

 

Europa ist ein Staat, der aus mehreren Provinzen besteht.“

 

„Fast nie kommt ein Mensch aus Vernunft zur Vernunft.“

 

Freiheit ist das Recht, alles zu tun, was die Gesetze gestatten.“

 

Friedensliebe ist die natürlichste Folge des Handels.“

 

Gemeinnutz geht vor Eigennutz.“

 

„Gesellschaft ist die Vereinigung der Menschen und nicht die Menschen selbst.“

 

„Gewöhnlich sind diejenigen, die einen großen Geist besitzen, sich dessen nicht bewußt.“

 

„Glück ist dem Menschen gefährlicher als Unglück. Dieses hält ihn wachsam, jenes macht ihn gleichgültig.“

 

„Ich finde, daß die meisten daran arbeiten, zu großen Reichtümern zu kommen, um, wenn sie soweit sind, verzweifelt zu sein, daß sie nicht berühmter Abkunft sind.“

 

„Ich finde nichts so schwer, wie bei Dummköpfen Geist zu haben.“

 

„Ich würde aufwendige Begräbnisse verbieten; man muss die Menschen bei ihrer Geburt beweinen, nicht bei ihrem Tode.“

 

„In den Demokratien kann zwar das Volk tun, was es will; allein die politische Freiheit besteht nicht darin, tun zu können, was man will. In einem Staate, das heißt in einer Gesellschaft, wo es Gesetze gibt, kann die Freiheit nur darin bestehen, tun zu können, was man wollen darf, und nicht gezwungen zu werden, das zu tun, was man nicht wollen darf.“

 

„In einem Staat, das heißt in einer Gesellschaft, in der es Gesetze gibt, kann Freiheit nur darin bestehen, das tun zu können, was man wollen darf. Freiheit ist das Recht, alles zu tun, was die Gesetze erlauben.“

 

„Jeder Bürger ist verpflichtet, für sein Vaterland zu sterben."

 

„Jeder Mensch soll gesittet, aber auch jeder frei sein.“

 

Kaum ist der Geist zu seiner Reife gelangt, beginnt der Körper dahinzuwelken.“

 

Luxus muß sein. Wenn die Reichen nichts verschwenden, verhungern die Armen.

 

„Man betrachtet die Teile nur, um über das Ganze zu urteilen, man untersucht alle Ursachen, um alle Wirkungen zu erkennen.“

 

"Man dürfe in Sachen des Krieges nicht die offensichtlichen Ursachen mit den tieferen Ursachen verwechseln und man dürfe diejenigen, die den Krieg ausgelöst haben, nicht mit denjenigen verwechseln, die ihn unvermeidlich gemacht haben."

 

„Man kann seine Eitelkeit nur befriedigen, indem man die Eitelkeit anderer verletzt.“

 

„Man liest gern die Werke der Alten, um andere Vorurteile kennenzulernen.“

 

„Man müßte die Geistesblitze aus den Irrenhäusern sammeln, man fände viele.“

 

„Man müßte die Menschen von dem Glück überzeugen, das sie nicht sehen, selbst wenn sie es genießen.“

 

Man muß viel studieren, um wenig zu wissen.

 

„Man würde Frauen besser die Leitung des Staates als die einer Familie anvertrauen. Denn soweit man ihr Gelegenheit gibt, ist die Frau ebenso vernünftig, ebenso rührig wie der Mann.“

 

Sklaven müssen sein, sonst

...wäre der Zucker zu teuer.

  

„Sobald die Menschen in Gesellschaft leben, verlieren sie das Gefühl ihrer Schwäche; die Gleichheit, welche unter ihnen bestand, hört auf, und der Kriegszustand beginnt.“

  

„Sobald in ein und derselben Person oder derselben Beamtenschaft die legislative Befugnis mit der exekutiven verbunden ist, gibt es keine Freiheit.“

 

Sturm im Wasserglase.“

  

Tritt eine Idee in einen hohlen Kopf, so füllt sie ihn völlig aus - weil da keine ist, die ihr den Rang streitig machen könnte.

 

„Überall, wo Geld ist, sind auch Juden.“

 

Unbedingter Gehorsam setzt Unwissenheit bei den Gehorchenden voraus.

 

„Wenn die Dreiecke sich einen Gott machen würden, würden sie ihm drei Seiten geben.“

 

Wenn du regieren willst, darfst du die Menschen nicht vor dir herjagen. Du mußt sie dazu bringen, dir zu folgen.

 

„Wenn es genügt, etwas zu verbessern, soll man es nicht abschaffen.“

 

Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.

 

„Wenn man mich je beschuldigen würde, die Türme von Notre Dame gestohlen zu haben, würde ich mich anschicken zu fliehen.“

 

„Wer Geistesgegenwart besitzt, hat Bargeld. Wer keine besitzt, hat sein Vermögen in Landgüter stecken.“

 

„Wer mit den Tugenden und Kenntnissen, die er erwirbt, seine Seele vervollkommnet, gleicht den Menschen des Mythos, die alles Sterbliche ablegten, indem sie sich von Ambrosia ernährten. Wer aber das Außerordentliche des Wesens nur auf äußere Eigenschaften gründet, gleicht den Titanen, die sich für Götter hielten, weil sie groß gewachsen waren.“

 

„Wir können aus allem Guten uns Gutes bilden und können sogar unsere Übel zu Gutem umbilden.“

 

Wo es den Rednern an Tiefe fehlt, da gehen sie in die Breite.

 

„Zwischen den Menschen besteht für gewöhnlich so wenig Unterschied, daß kaum Grund zur Eitelkeit vorliegt.“ 

 

Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesquieu