Oscar Wilde

 

 

 

 

 

Das Leben... 

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Das Leben ist eine Komödie für jene, die denken, eine Tragödie aber für jene, die fühlen.“ 

Oscar Wilde 

Der Spruch klingt eingängig. 

Das war es aber auch schon. 

 

Für den Denkenden stellt sich das Leben als Problem dar oder gar als ein Konglomerat von Problemen. Für den intensiv Fühlenden stellt sich das Leben als Drama dar. Für den Meditierenden stellt sich die Welt als Maya oder als Leela dar, als... Unterhaltung.

 

 

 

 

Vernunft 

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Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, daß es nach Vernunftge-setzen handeln soll.“

– Oscar Wilde

Ein kluges Verhalten wird vernünftig genannt.
Klug, vor allem in Bezug auf ein Ziel, das meist
die eigene Person, bzw. ihr Interesse abbildet.

Von Weisheit oder Geistiger Reife ist hier nicht die Rede.

 

Der Mensch ist ein Wesen, welches neben der Vernunft auch einen gut (und hauptsächlich eigenständig) funktionierenden Körper ge-nießt.

 

Darüber hinaus kennt er ein Konvolut an Emotionen, einen alten Vorrat an Instinkten, eine Kiste angefüllt mit Moralkonstruk-ten, hat Vorstellungsvermögen und ist kreativ, hat Kapazität an Mitgefühl, Antennen für Intelligenz und Weisheit, ist prinzipiell liebesfähig, kann bewußt und achtsam sein, freut sich über Sensoren für das Staunen, für die Intuition, für Dankbarkeit und Ehrfurcht. Seine Spiritualität ist dabei noch gar nicht erwähnt.

  

Von all dem (und wahrscheinlich noch viel mehr), ist die Vernunft ein nützliches Glied, aber längst... noch nicht die Blüte.

 

 

 

 

Wahrheit

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„Der Weg zur Wahrheit ist mit Paradoxien gezeichnet.“

– Oscar Wilde

 

Das klingt wie wahr, ist es aber nicht: Es gibt keinen Weg „zur“ Wahrheit. Die Wahrheit ist kein Ort, den wir erreichen könnten. Und sie liegt auch nicht in der Zukunft – natürlich eben so wenig in der Vergangenheit. Für die Wahrheit gibt es nur den gegenwärtigen Moment, denn sie ist ein Erkennen.

 

Die Wahrheit ist immer gegenwärtig.

Es genügt unsere Bereitschaft für sie.

 

Das ist schwierig genug, weil wir uns mit unseren Urteilen, Vorur-teilen, Weltsichten und anderem Bollwerk gegen die Wahrheit gewappnet haben. In der Öffnung für die Wahrheit machen wir uns schutzlos. Aber...

 

Offenheit... ist Voraussetzung

für das Erkennen der Wahrheit.

 

 

 

 

Erfahrung

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„Die Erfahrung hat keinerlei ethischen Wert. Sie ist nur ein Name, den die Menschen ihren Irrtümern verleihen.“

― Oscar Wilde

Oscar Wilde und

seine Erfahrungen:

 

"Seine eigenen Erfahrungen bedauern heißt, seine eigene Entwick-lung aufhalten." ― Oscar Wilde

 

"Der einzige Unterschied zwischen einem Mann und einem Kind ist die Erfahrung." ― Oscar Wilde

 

"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." ― Oscar Wilde

 

"Erfahrung ist der Name, mit dem jeder seine Dummheiten be-zeichnet." ― Oscar Wilde

 

"Das werde ich heute Nacht in mein Tagebuch schreiben, daß ein gebranntes Kind das Feuer liebt." ― Oscar Wilde

 

"Erfahrung! Diesen Namen geben die Menschen ihren Fehlern." ― Oscar Wilde

 

"Wir gewinnen im Leben bestenfalls eine einzige wesentliche Erfah-rung, und das Geheimnis der Lebenskunst besteht darin, diese Er-fahrung möglichst oft zu reproduzieren." ― Oscar Wilde

 

"Die Erfahrung ist eine Frage des Lebensinstinks." ― Oscar Wilde

 

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Alle Wesen auf dieser Erde machen unentwegt

Erfahrungen und lernen aus ihnen. Unentwegt.

 

Der Mensch hat zusätzlich die Möglichkeit, zu reflektieren. Er kann Erfahrungen auch intellektuell behandeln und einordnen.

 

Zudem hat der Mensch die Option zur

Nutzung von Intelligenz und Weisheit.

 

Je nach Grad seiner Geistigen Reife kann er auf mehreren Ebenen aus Erfahrungen lernen.

 

◾ Erfahrungen sind das eine.

◾ Aus Erfahrungen lernen, das andere.

◾ Art und Qualität des `Lernens aus Erfahrung´ stehen in Korrela-tion zur Geistigen Reife.

 

 

 

 

Präferenz

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Die Öffentlichkeit hat eine unstillbare Neugier, alles zu wissen, nur nicht das Wissenswerte.“

– Oscar Wilde

Du beteiligst dich gerade selber daran.

Was geht es uns an, für was sich „die Öffentlichkeit“ interessiert?

 

Je nach dem, auf welcher Stufe der Geistigen Reife wir uns gerade befinden, dem entsprechend fallen unsere Fragen aus, die „Wichtig-keit“ unserer Fragen.

 

Der jeweilige Stand unserer Geistigen Reife bestimmt die The-men,  bestimmt das Niveau, bestimmt die Art und Weise, wie wir ein „Problem“  angehen und bestimmt auch, w a s  überhaupt wir ein Problem nennen.

 

• Für was interessiert sich die Öffentlichkeit? ...ist eine Möglichkeit, 

• Wer bin ich (wirklich) ? ...ist eine andere, zu fragen.

 

Sind wir zum Beispiel (auf einer niedrigen Stufe (2)) also eher von Angst erfüllt,  zählt für uns möglicherweise vorwiegend die Akku-mulation von Gütern und Geld,  von Literatur, oder die Ausübung von Macht.

 

Befinden wir uns auf einer der höheren Stufen, interessiert uns vielleicht  das Gemeinwohl, das Vertrauen, das Mitgefühl und even-tuell die Mystik.

 

Unsere Reife bestimmt, worum es uns 

in diesem kurzen Leben wirklich geht. 

 

 

 

 

Ehe

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Ehe ist gegenseitige Freiheitsberaubung in beiderseitigem Einver-nehmen.“

– Oscar Wilde

Das trifft´s ziemlich gut.

 

Nur wird das Empfinden des Verlustes oft... wegen der Kraft der wirkenden Konventionen gar nicht oder zunächst noch nicht deut-lich wahrgenommen.

 

Die EHE ist nur ein

Gesellschafts-Spiel.

 

Aber wie beim "Mensch-ärgere-dich-nicht"-Spiel vergessen die meisten Leute, die sich auf dieses Spiel eingelassen haben, ziemlich schnell, daß es sich doch bloß um ein Spiel handelt. Wenn sich aber die Attraktivitäten zunächst eines der Partner verdünnen, in der Folge der Freiheitsdrang auf einer Seite wächst, sich dadurch die Balance verändert und sich das Spiel langsam dem Ende zuneigt, glaubt fast jeder der Teilnehmer, es handele sich um etwas Ernstes.

 

 

 

p

Erkenne dich selbst !

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"Erkenne dich selbst! stand am Eingang der antiken Welt geschrie-ben. Über den Eingang der neuen Welt wird geschrieben stehen: Sei du selbst!" 

Oscar Wilde

 

Und wie willst du du selbst sein, so lange du dich noch gar nicht erkannt hast? Wer dem ersten Imperativ gefolgt ist, für den ist der zweite irrelevant, obsolet.

 

Die Bedeutung des „Erkenne dich selbst!“ wird bleiben, solange es Menschen gibt. Es ist kein Phänomen eines bestimmten Zeitalters: Es handelt sich hier um einen Hinweis auf dem Weg des spirituell Suchenden.

 

Wer sich selbst erkannt hat, braucht den zweiten Imperativ nicht mehr – auch nicht als netten Hinweis: Die beiden Aufforderungen befinden sich nicht auf der selben Ebene. 😉

 

Sei du selbst“ dagegen ist... bloß eine psychologische Empfehlung auf der sozialen Ebene. Dafür wird keine Bewußtheit vorausgesetzt.

 

Sich selbst erkennen wollen, ist keine „antike“, keine vergangene Geschichte, sondern eine immer zeitgemäße, individuelle, nach innen gerichtete Wissenschaft. 

 

 

 

 

Werte

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„Heutzutage kennen die Leute von allem den Preis und von nichts den Wert.“

– Oscar Wilde

Einwand: "Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt."

 

Nein: Nach der Hoffnung kommt die Verzweiflung. Sie ist die ande-re Seite der selben Medaille.

 

Aber nur etwas Mut und du läßt beide sausen: die Hoffnung & die Verzweiflung, bist/lebst statt dessen im Moment, nimmst ihn an, genau so, wie er grad beschaffen ist.

 

Hoffnung... ist für Leute, die gerne in St. Nimmerlein leben. 

 

Einwand: "Ich gehe, bis ich mich selbst gefunden habe."

 

Manchmal muß man im Außen sehr weit rennen, atemlos, um fest-zustellen, daß schon immer alles hier ist. – Näher als der eigene Atem.

 

Einwand: "die Gabe der Selbstreflexion, >> und daher wird jedes mei-ner Worte, jede meiner Taten auf eine Waagschale gelegt, von mir selbst."

 

*Congratulation* Mit diesem Schatz ausgestattet, könnte deine Su-che eine kurze werden.

 

Laßt alle Hoffnung fahren,

ihr, die ihr hier eintretet ! 

 

Lasciate ogni speranza, e poi entrate. 

So steht es auf der Tür zum Paradies.

 

Niemand mit "Hoffnung" bekommt Zutritt in´s Paradies. Die selbe Wahrheit positiv formuliert hat der Englische Dichter Alexander Pope:

 

Gesegnet ist,

der da nichts erwartet,

denn er soll herrlich überrascht werden.

 

Viele Überraschungen!

 

Einwand: "Ob die Suche nun lange oder kurz dauert, es ist einerlei, Zeit ist ein vom Menschen geschaffener Begriff um die Abfolge von Ereig-nissen einordnen zu können."

 

So weit, so gut. Wenn du aber die Wahrheit ganz vorn anstellst*, wird die Suche wohl (nach menschlichen Maßstäben) sehr kurz sein. Solltest du aber dein Leben lang nicht fündig werden, so macht das natürlich nichts; ist ´ne Frage der Intelligenz.

 

* und dies läßt darauf schließen: "Die Gabe der Selbstreflexion ... und daher wird jedes meiner Worte, jede meiner Taten auf eine Waagscha-le gelegt, von mir selbst."

 

Einwand: "Was ist "Wahrheit"?" ..., fragte jemand den Nazarener und - bekam keine Antwort. Wahrheit kann dir von Niemandem gege-ben werden. Sie zeigt sich dir - oder nicht. Es genügt, wenn du bei der Selbstreflexion und der Waagschale bleibst. Sie erschließt sich in jedem Moment.

 

Einwand: "Mein Kommentar sollte eher zum denken anregen, nicht aber belehren."

 

Jemand, der sich auf die Suche macht, ist ein Schüler. Und ein Schüler weckt die Lehrer auf.

 

Einwand: "Intelligenz - jeder beansprucht sie für sich und doch wissen die wenigsten sie zu erklären.

 

Intelligenz läßt sich nicht erklären - aber nutzen ! Sie umgibt dich wie die Luft zum atmen.

 

Einwand: "Kein Intelligenztest der Welt konnte bisher als wirklich objektiv bezeichnet werden, denn jene die sie erstellten sind selbst subjektive Naturen."

 

Das Problem sind nicht die "subjektiven Naturen". Das Problem ist, daß sich etwas Großes nicht durch etwas Kleines begreifen läßt.

 

Einwand: "Intelligenz ist ein subjektiver Maßstab."

 

Nein, Intelligenz ist kein Maßstab; sondern das Phänomen, das wir zu messen versuchen. Wir versuchen mit unserem kleinen Maßstab, dem Verstand, der Intelligenz beizukommen. Das ist zum Scheitern verurteilt. Versuch´mal Liebe zu messen - geht auch nicht.

 

Einwand: "Will nicht jeder Mensch geliebt werden?"

 

...fragte das Baby und - fing an zu kreischen :-) "Ich will geliebt wer-den!" ...ist das Jammern auf Baby-Ebene.

 

Es genügt, sich für Liebe zu öffnen. Dann ist es egal, ob sie von dir zu mir, von mir zu dir, um unsherum oder von oben herab fließt. Darum brauchen wir uns nicht zu kümmern. Denn die Liebe ist größer als "wir".

 

Einwand: "Von nichts kommt nichts."

 

Doch, von genau da her ! Wie du richtig sagst: aus dem Nichts, aus der Leere, der Stille. Wir können Liebe nicht "tun". Versuch mal lieben zu wollen, wenn dir gar nicht danach ist ;-) Oder versuch zu hassen, wenn dir nach lieben ist. Egal, welches Gefühl grad da ist..., gut!

 

 

 

 

Prinzipien

 

 

"I like persons better than principles, and I like persons with no principles better than anything else in the world."

 

"Ich mag Menschen lieber als Prinzipien, und ich mag Menschen, die keine Prinzipien haben, lieber als alles andere auf der Welt." 

 

Oscar Wilde

Grundsätzlich...

mag er sich selbst wohl nicht besonders.

 

 

 

 

Vernunft

J

 

"Man ist versucht, den Menschen als vernunftbegabtes Tier zu definieren, das immer die Geduld verliert, wenn es der Vernunft gemäß handeln soll."

– Oscar Wilde

  

Du hast vielleicht mal von diesem österreichischen Pionier auf dem Feld der Psychologie, Sigmund Freud gehört? Er war einer deiner Zeitgenossen.

 

Er hat uns darauf aufmerksam gemacht, daß das, was wir Vernunft nennen, nur so etwas wie die helle Spitze eines Eisberges ist. Und daß das Meiste und Stärkste, was uns antreibt, aus dem weit größe-ren Dunkel, nämlich aus dem Unterbewußten gesteuert wird.

 

Wir haben das aber immer noch nicht begriffen. Wir wollen es viel-leicht auch gar nicht wahrhaben, wollen es lieber im Dunkeln belas-sen. 

 

Wir überbewerten den – vor allem logisch funktionierenden – Ver-stand, die Ratio, die Vernunft.

Von Geistiger Reife und WEISHEIT gar nicht zu
reden - die sind uns scheinbar völlig unbekannt.

 

 

 

 

Bücher & Moral

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So etwas wie moralische oder unmoralische Bücher gibt es nicht. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben. Weiter nichts.“

– Oscar Wilde

 

Oscar Wilde: "So etwas wie moralische oder unmoralische Bücher gibt es nicht." 

In diesem Sinne, ja:

Alle (!) Bücher sind „unschuldig“.

 

Aber streng genommen kann natürlich nur ein in seinen Entschei-dungsmöglichkeiten freies Wesen, nämlich der Mensch  und auch der nur in einem konkreten Verhalten  durch andere oder sich selbst moralisch bewertet werden. 

 

Oscar Wilde: "Bücher sind gut oder schlecht geschrieben. Weiter nichts.

 

Widerspruch: Ob ein Buch „gut“ oder „schlecht“ geschrieben ist, ist sekundärPrimär ist sein Inhalt, seine Botschaft, der Kern von etwas Geschriebenem wie Gesprochenem, welcher erst den Wert (wenn er denn einen hat) bildet.

 

Selbst ein Telefonbuch läßt sich zu einer bibliophilen Rarität aufpäppeln. Dennoch bleibt es immer noch... nur ein Telefonbuch. Der geistige Kern kann durch ästhetische Kosmetik und monetäre Wertauffrischung nicht in seinem geistigen Wert gesteigert werden.

 

Wir sollten unseren Blick auf das Wesentliche nicht durch Beiwerk und Zierrat krümmen lassen. Im Tao Te King klingt das sehr nüch-tern:

 

Wahre Worte sind nicht schön,

schöne Worte sind nicht wahr.

 

Laotse

 

Daß "schöne Worte" per se "nicht wahr" sein sollen, würde ich nicht sofort unterschreiben wollen. Überraschen würde es mich.

 

Form - oder Inhalt?

 

Je nach Stand der Geistigen Reife legen wir den Wert entweder auf die Wahrheit (Inhalt) oder auf den poetischen oder den prosaischen Ausdruck (Form). 

 

Einwand: "Nicht das Buch ist moralisch oder unmoralisch, sondern der Leser."

 

Nein, auch der Leser "ist" nicht moralisch. Allenfalls sein Denken, sein Bewerten kann moralisch gefärbt sein kann.

 

Moral berührt 

nicht das Sein.

 

Die Moral wirkt nur auf der Oberfläche, nur auf das Bewerten des Verhaltens, aber niemals auf das Sein des Menschen.

 

 

 

 

Feindschaft

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„Verzeiht euren Feinden, nichts ärgert sie mehr.“

– Oscar Wilde

Seinen "Feinden" hat man erst dann verziehen,

...wenn man sie als solche gar nicht mehr sieht.

 

"Feindschaft" ist nicht real, sie ist bloß eine Idee - aber eine, die viel Unheil stiften kann.

 

 

 

 

Irrtum

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„Wenn jemand mit mir übereinstimmt, habe ich immer das Gefühl: ich muss mich irren.“

– Oscar Wilde

Gut möglich,

daß du irrst.

 

Nur hat dein Irren nichts mit Zustimmung oder Ablehnung zu tun. Du irrst, sobald du dich abseits der dir immanenten Weisheit aus-läßt, sobald du den Kontakt zu ihr verlierst.

 

 

 

 

 Stationen der Reife

 SP

 

Wenn Kinder Kinder sind, lieben sie ihre Eltern. Wenn sie älter werden, verurteilen sie ihre Eltern. Manchmal verzeihen sie ihnen.

 

~ Oscar Wilde

 

Wenn Kinder ihre Eltern uneingeschränkt lieben, sind sie Kinder (2). Ihre Kritikfähigkeit, ihr Zweifel ist noch nicht ausgebildet.

 

Wenn Kinder ihre Eltern verurteilen, verlieren sie ihre Kindheit. Sie rebellieren (3), sie stoßen die Eierschale auf.

 

Wenn Kinder ihren Eltern verzeihen, sind sie keine Kinder mehr. Sie haben den Erwachsenen-Status (4) eingenommen.

 

 

 

 

Wahrheit

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Wenn man die Wahrheit sagt, kann man sicher sein, früher oder später ertappt zu werden.“

— Oscar Wilde

Egal – mach´s einfach !  

 

Die Wahrheit ist selten rein und niemals einfach.“

— Oscar Wilde

Du formulierst hier einen Satz über

Wahrheit, an dem nichts Wahres ist.

 

Wahrheit ist immer Wahrheit, sie ist immer

rein und auch immer simpel, immer einfach.

 

Andernfalls mag es sich um intellektuelles Geschwurbel oder um was auch immer handeln, aber nicht um Wahrheit!

 

Schwierig, kompliziert, anstrengend und unrein sind die Unwahr-heiten, die Lügen, die Falschheiten, die vorsätzlichen Täuschungen.

 

Wenn du sagst, was du hier sagst, muß ich annehmen, daß du mit der Wahrheit, mit der Wahrhaftigkeit nicht besonders vertraut bist – sonst könntest du solchen Quatsch nicht sagen.  

 

 

Es gibt Wahrheiten,

die nicht für alle Menschen sind

und nicht für alle Zeiten.

 

– Voltaire 

 

Von wem auch immer sie stammt: Eine sehr weise Formulierung! 

 

Einwand: "Da ist auch etwas Wahres dran."

 

Ohne „auch“, ohne "etwas" und ohne „dran“: Denn es ist einfach wahr, was der Voltaire hier sagt.

 

Wenn du eine Wahrheit aussprichst, muß ein anderer sich auf der selben Ebene befinden, um die Wahrheit als solche erkennen zu können. Und es gibt Wahrheiten, die können nur auf den höheren Ebenen gesprochen und verstanden werden.

 

François-Marie Arouet weilte – zumindest in diesem Augenblick – auf einer weisen Ebene, als er den von dir zitierten Satz formulierte.

 

 

 

 

Drei Wünsche

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Wer eine gute, verständige und schöne Frau sucht, sucht nicht eine, sondern drei.“

Oscar Wilde

 

Erstens ja, alles ist vorhanden – aber selten in einer einzigen Per-son vereinigt.

 

Zweitens nein, selbstverständlich können wir nicht alles, was zwar vorhanden ist, von einer einzigen Person erwarten. Da wir aber so gerne mit der Wunderlampe spielen, projizieren wir dennoch viele unserer Wünsche in den einen „Lebenspartner“. Hier entspringt – uns unbewußt – eine Quelle der Frustration.

 

In einer reiferen Gesellschaft wird es beengende Konstrukte wie die Ehe, in der sich einerseits Erwartungshaltungen entwickeln, andererseits diese Erwartungen nicht sämtlichst erfüllt werden können, nicht mehr geben. Die Menschen werden freier miteinan-der umgehen und sich in ihrer Freiheit vielfältige Bereicherungen schenken. 

 

Im Fernsehen sah und hörte ich eine deutschstämmige Frau in Kenia, die von genau dieser Konstellation sprach. Sie hat diese Krux für sich selbst vor Ort bereits sehr einfach und intelligent gelöst: Sie hat einen Mann für den Garten, einen für das Handwerk-liche, einen für´s Bett und einen für das Kulturelle.

 

 

 

 

Zitate des Oscar Wilde

 

 

„Alle charmanten Leute sind verwöhnt, darin liegt das Geheimnis ihrer Anziehungskraft.“

 

„Alle Frauen werden wie ihre Mütter, das ist ihre Tragödie. Kein Mann wird wie seine Mutter, das ist seine Tragödie.“

 

„Alle guten Triebe sind richtig.“

 

„Als ich klein war, glaubte ich, Geld sei das wichtigste im Leben. Heute, da ich alt bin, weiß ich: Es stimmt.“

  

Am Ende wird alles gut.

Und wenn es nicht gut ist,

ist es noch nicht das Ende.

 

„Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhn-liche ihren Wert.“

 

„Das Leben ist eine Komödie für jene, die denken, eine Tragödie aber für jene, die fühlen.“

 

"Das Leben ist nicht gerecht; und für die meisten von uns ist das gut so."

 

„Der Individualismus wird ferner uneigennützig und ungeziert sein.“

 

„Der Mann ist die beliebteste von allen Erfindungen, die der Frau die Arbeit erleichtern oder ersparen soll.“

 

Der Unterschied zwischen einem Schnupfen und der großen Liebe ist der, daß der Schnupfen in der Regel etwas länger dauert.

 

„Die Anzahl unserer Neider bestätigt unsere Fähigkeiten.“

 

"Die Bücher, die von der Welt unmoralisch genannt werden, sind Bücher, die der Welt ihre eigene Schande zeigen."

 

"Die klimatischen Bedingungen in der
Hölle sind sicher unerfreulich, aber die
Gesellschaft dort wäre von Interesse."

 

„Die Moral ist immer die letzte Zuflucht der Leute, welche die Schönheit nicht begreifen. Leben...es gibt nichts Selteneres auf dieser Welt. Die meisten Menschen existieren, weiter nichts.“

 

„Die Öffentlichkeit hat eine unstillbare Neugier, alles zu wissen, nur nicht das Wissenswerte.“

 

„Die Revolution ist die erfolgreiche Anstrengung, eine schlechte Regierung loszuwerden und eine schlechtere zu errichten.“

 

Die Welt ist eine Bühne, aber das Theaterstück ist schlecht besetzt.

 

„Die Welt ist in zwei Klassen geteilt, in diejenigen, welche das Unglaub-liche glauben, und diejenigen, welche das Unwahrscheinliche tun.“

 

"Die Wurzel des Optimismus ist Angst."

 

 

„Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht des Versagers.“

  

Eine Landkarte, auf der das Land Utopia nicht verzeichnet ist, verdient keinen Blick. Sie lässt die eine Küste aus, an der die Menschheit ewig landen wird.“ 

 

„Eine Wahrheit hört auf, wahr zu sein, wenn sie von mehr als einer Per-son geglaubt wird.“

 

„Ein Gegenstand, der vollkommen schön ist, regt den Künstler nicht an. Es fehlt ihm das Unvollkommene.“

 

„Ein großer Künstler sieht die Dinge niemals so, wie sie sind. Wenn er sie so sähe, wäre er kein Künstler mehr.“

 

Some cause happiness wherever they go; others whenever they go.
Einige bringen Zufriedenheit wo immer sie hingehen; andere wann immer sie gehen.

 

„Ein Träumer ist jemand, der seinen Weg im Mondlicht findet und die Morgendämmerung vor dem Rest der Welt sieht.“

  ..................................

 

„Ein Zyniker ist ein Mensch, der von jedem Ding den Preis und von keinem den Wert kennt.“  

– Oscar Wilde

  1. Scherz

  2. Ironie

  3. Spott

  4. Zynismus

  5. Hohn

  6. Satire

  7. Häme
  8. Sarkasmus

 

"Sarkasmus ist die niedrigste Form des Witzes, aber die höchste Form der Intelligenz."

Val McDermid

 

Val McDermid, der ersten Satzhälfte ist zuzustimmen (wegen der Verächtlichkeit), doch ist der Sarkasmus bloß eine der niedrigsten Ausdrucksformen der Intelligenz.

 

Er ist ja noch nicht einmal die höchste Form der Klugheit. 😉

 

Du magst gewitzt und clever sein, aber die höheren Formen

der Intelligenz sind dir - nach eigener Aussage - noch fremd.

 

 ..................................

 

„Erfahrung ist der Name, den die Menschen ihren Irrtümern geben.“

 

„Es gibt nur eine Unannehmlichkeit, die peinlicher ist, als in aller Munde zu sein: nicht in aller Munde zu sein.“

 

"Es gibt nur zwei Arten von Menschen, die wirklich fesseln - Leute, die alles wissen und Leute, die überhauptnichts wissen."

 

„Es ist absurd, die Menschen in gute und schlechte einzuteilen. Sie sind entweder amüsant oder langweilig.“

 

„Fragen sind niemals indiskret. Antworten bisweilen schon.“

 

„Frauen sind Wesen, die uns mit dem Wunsch erfüllen, Meisterwerke zu schaffen, uns aber daran hindern sie auszuführen.“

 

„Fußball mag ein durchaus passendes Spiel für harte Mädchen sein, als Spiel für feinsinnige Knaben ist er wohl kaum geeignet.“

 

„Gleichgültigkeit ist die Rache, die die Welt an der Mittelmäßigkeit nimmt.“

 

Gute Könige sind die einzigen gefährlichen Feinde der modernen Demokratie.“

 

„Gute Menschen reizen die Geduld, böse die Phantasie.“

 

„Ich bin durchaus nicht zynisch, ich habe nur meine Erfahrungen, was allerdings ungefähr auf dasselbe hinauskommt.“

  

„Ich glaube nicht an den Fortschritt,

sondern an die Beharrlichkeit der menschlichen Dummheit.“

  

Ich glaube nicht an Wunder. Ich habe davon zu viele gesehen."

 

„Ich habe einen ganz einfachen Geschmack:

Ich bin immer mit dem Besten zufrieden.“

 

„Ich kann allem widerstehn - nur nicht der Versuchung.“

 

„Im Stumpfsinn wird Ernsthaftigkeit mündig.“

 

„In der Stadt lebt man zu seiner Unterhaltung, auf dem Lande zur Unterhaltung der anderen.“

 

„In einer guten Demokratie sollte jedermann ein Aristokrat sein.“

 

"I think that God in creating Man somewhat overestimated his ability."

 

„Leben, das ist das Allerseltenste in der Welt - die meisten Menschen existieren nur.“

 

„Man umgebe mich mit Luxus.

Auf alles Notwendige kann ich verzichten.“

 

„Natürlich zu sein, ist die schwierigste Pose, die man einnehmen kann.“

 

„Persönlichkeiten, nicht Prinzipien bringen die Zeit in Bewegung.“

 

„Schlechte Frauen sind die Art Frauen, deren man nie müde wird.“

 

„Seine eigenen Erfahrungen bedauern, heißt die eigene Entwicklung aufhalten.“

 

„Versuchungen sollte man nachgeben. Man weiß nie, ob sie wiederkom-men.“

 

„Was macht letztlich eine glänzende Lüge aus? Doch schlichtweg die Tatsache, dass sie ihr eigener Beweis ist. Wer so fantasielos ist, dass er seine Lüge erst noch beweisen muss, soll sich lieber gleich an die Wahrheit halten.“

 

„Wen die Götter lieben, den lassen sie jung werden.“

 

„Wenn eine Wahrheit zum Faktum wird,

verliert sie jeden intellektuellen Wert.“

 

When a man is old enough to do wrong he should be old enough to do right also."  

„Wenn ein Mann alt genug ist, Unrecht zu tun, sollte er auch alt genug sein, Recht zu tun.“

 

„Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht.“

 

"Wer sich definiert, schränkt sich ein."

Oscar Wilde