Anders Indset

 

 

 

 

 

Philosophen an die Macht ?

 

 

„Könnten wir heute den griechischen Philosophen Platon fragen, ob das Stimmrecht an Verstand und Bildung geknüpft werden sollte, würde er zweifellos bejahen. Platon stand der Demokratie kritisch gegenüber und vertrat die Ansicht, dass nur Menschen mit hinreichender Bildung und philosophischer Schulung politische Macht ausüben dürften. Die Welt werde erst dann ins Gleichgewicht kommen, erklärte er, wenn Philosophen zu Königen würden und Könige zu Philosophen. Durch unser heutiges Wahlsystem dagegen können völlig unwissende Wähler, die rein nach Gefühl entscheiden, visionäre Politiker hinwegfegen und stattdessen angstschürende Autokraten und narzisstische Krakeeler krönen. Brauchen wir einen Demokratie-Führerschein? Mithilfe digitaler Technik ließe sich eine solche Wahlrechtsprüfung leicht konzipieren — durchzusetzen wäre sie derzeit nicht. Schon der kleinste Testballon würde einen gewaltigen Proteststurm hervorrufen; ganz zu schweigen von den verfassungsrechtlichen Implikationen. Von einem System, in dem alle ein Stimmrecht haben und alle Stimmen gleich viel wert sind, würde sich die Demokratie zu ihrer Urform zurückentwickeln: Auch in den altgriechischen Stadtstaaten war nur eine privilegierte Schicht wahlberechtigt; die Mehrheit bestand aus recht- und stimmlosen Sklaven. Von der Utopie zur Dystopie ist es oft nur ein kleiner Schritt.“

Anders Indset

 

Anders Indset: "Könnten wir heute den griechischen Philosophen Platon fragen, ob das Stimmrecht an Verstand und Bildung geknüpft werden sollte, würde er zweifellos bejahen.“

 

Das wissen wir nicht. Das ist reine Spekulation (und damit nicht Philosophie). Außerdem muß uns das heute gar nicht interessieren.

 

Wir müssen selber nachsehen, ob die Wahlsysteme an der Referenz von Intelligenz und Effizienz bestehen, oder nicht. Falls nicht, sollten sie schleunigst entsprechend modifiziert werden. Das gebietet die Intelligenz. Den Platon müssen wir deswegen nicht aufwecken.

 

Der Mann hat zu seiner Zeit die Intelligenz genutzt. – Wir müssen dies heute tun.

 

Anders Indset: "Platon stand der Demokratie kritisch gegenüber“

 

Es wäre dumm und leichtsinnig, eine so wichtige Einrichtung heute nicht kritisch zu betrachten. Für aufgeweckte Menschen wie Platon ist das selbstverständlich.

 

Anders Indset: "und vertrat die Ansicht, dass nur Menschen mit hinreichender Bildung und philosophischer Schulung politische Macht ausüben dürften“

 

Auch das gebietet die Intelligenz.

 

Warum lassen wir die Kinder nicht Auto fahren? Weil sie weder die Kompetenz, noch die erforderliche Reife aufweisen.

 

Wer darf in unserem System den Stuhl des Kanzlers und der übrigen Abgeordneten besetzen? Prinzipiell jeder, der gerade mal 18 Jahre alt ist. Nach Kompetenz und der erforderlichen Geistigen Reife wird nicht gefragt. So billig verkaufen wir nicht einmal einen beliebigen Praktikums-Platz.

 

Anders Indset: "Die Welt werde erst dann ins Gleichgewicht kommen, erklärte er, wenn Philosophen zu Königen würden und Könige zu Philosophen.“

 

Den Platon störte die fehlende Weisheit in den Machtzentren, also suchte er nach Wegen aus dem Dilemma..., während es uns einerlei zu sein scheint, daß sich jeder Hanswurst ins Parlament drängen darf. – Es ist uns wurscht. Deshalb gibt es hier auch keinen Numerus clausus und keine „Parlamentsreife“, nicht einmal eine einfache Eignungsprüfung.

 

Anders Indset: "Durch unser heutiges Wahlsystem dagegen können völlig unwissende Wähler, die rein nach Gefühl entscheiden, visionäre Politiker hinwegfegen und stattdessen angstschürende Autokraten und narzisstische Krakeeler krönen.“

 

Ja, hier sind wir ganz einig.

 

Bloß, deine Formulierung: Visionäre Politiker...“

In welchem Märchen hast du denn da gestöbert? 🤗

 

Die Einstellung unserer Parlamentarier dazu hat ein Bundeskanzler einmal so ausgedrückt:

 

Wer eine Vision hat, der soll zum Arzt gehen.“

Helmut Schmidt

Pragmatismus...

ist das Anspruchsvollste und Höchste, was sich unsere auf die Legislatur-Perioden fixierten Politiker an intelligenten Modulen zutrauen.

 

Anders Indset: "Brauchen wir einen Demokratie-Führerschein? Mithilfe digitaler Technik ließe sich eine solche Wahlrechtsprüfung leicht konzipieren“

 

Nein, brauchen wir nicht. Albernheiten benötigen keinen Nachweis.

 

Diese Plakat-Wahlen gehören schleunigst abgeschafft. Sie sind eine Demütigung gegenüber dem „Souverän“. Denn der wird in Wirklichkeit für dumm und unmündig erklärt: Er soll alle vier Jahre ein Analphabeten-Kreuzzeichen machen und sich mit dieser Farce von „Beteiligung“ und „Entscheidung“ zufrieden geben.

 

Was wir dagegen dringend brauchen, sind echte Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung. Echte (!) Bürger-Beteiligung ist auf Augenhöhe und deckungsgleich mit der Würde des Menschen.

 

Aber Achtung! Die Entscheidungen obliegen dem Parlament mit seinen Abgeordneten und der Regierung. Daran darf nicht gerüttelt werden!

 

Anders Indset: "Von einem System, in dem alle ein Stimmrecht haben und alle Stimmen gleich viel wert sind, würde sich die Demokratie zu ihrer Urform zurückentwickeln“

 

Ja, und deswegen: Hände weg von „Volks-Entscheiden“!

 

Wir benötigen Eignungs-Erkennungs-Verfahren, die gewährleisten, daß intelligente Menschen mit der erforderlichen Geistigen Reife die verantwortungsträchtigen Ämter besetzen – zum Wohl des Gemeinwesens.

 

Anders Indset: "Philosophen an die Macht?“

 

Das dürfte schwierig sein und ist meiner Ansicht nach auch nicht erforderlich. Was jedoch dringend erforderlich ist:

 

Die Offenheit der Verantwortlichen... gegenüber der Weisheit im Allgemeinen und der praktischen Meditation im Besonderen.

 

Beides sollte nicht mehr mit Scham belegt,

sondern tägliche Selbstverständlichkeit sein.

 

 

 

 

Entscheidungskräfte

 

 

„WIRTSCHAFTS-PHILOSOPH

 

Unsere Führungskräfte von heute brauchen die Philosophie von gestern, gepaart mit der Wissenschaft und der Technologie von morgen.“

Anders Indset

Das klingt schmissig, ist aber Quark.

 

1. Der Begriff "Führungskräfte" ist ein bißchen problematisch. Er diffamiert die Menschen, die geführt werden sollen, er macht sie zu Objekten.

 

Daß sich aber die Entscheidungskräfte – auch auf technischem Gebiet – geistig auf dem Stand von heute befinden sollten, ist einleuchtend. Und ja, auch diese "Kräfte" brauchen den Zugang zur Philosophie.

 

2. Aber nein, sie brauchen keine „Philosophie von gestern“. Es gibt immer nur die Philosophie von heute, von jetzt. Eine "Philosophie von gestern" gibt es gar nicht. Philosophie kennt keine Vergangenheit. Es gibt alte Bücher, alte Blätter, alte Rollen, also alte Schriften, die sich mit Philosophischem befassen, doch die Philosophie... fand damals statt. Heute bleiben davon nur Buchstaben, Sätze, Formulierungen und viel Staub. Bücher haben eine Vergangenheit, Menschen haben eine, aber die Philosophie hat nur den gegenwärtigen Moment. Damals wie heute. Zu jeder Zeit.

 

Was es jedoch gibt, sind Geschichten oder Anekdoten von gestern. Sollten aber mal eine Parabel oder ein Gleichnis, die vor tausenden von Jahren gesprochen oder niedergeschrieben wurden, tatsächlich eine Erkenntnis auslösen, so geschieht diese ausschließlich in der Gegenwart, also heute.

 

Weisheitsliteratur zeigt Vergangenheit,

Weisheit geschieht... in der Gegenwart.

 

Literatur läßt sich lesen und zum Teil ins Gedächtnis aufnehmen (insbesondere sehr kurze und anschauliche Geschichten), aber die Weisheit... entfaltet sich nur im jetzigen Moment.

 

Es gibt abgestandene Literatur,
aber  NUR  taufrische Weisheit.

 

3. Die zweite Hälfte deines Satzes erschließt sich mir nicht:

Wie kann ich heute etwas brauchen (ein autonom fliegendes Taxi z.B.), das es erst morgen gibt?

Ich kann es mir heute wünschen - das war´s.

 

Weder gibt es eine "Wissenschaft...", noch gibt es eine "Technologie von morgen“. Was es gibt, sind gestern oder heute erforschte und konstruierte Dinge, die morgen (in naher Zukunft) in Wirkung gesetzt werden können.


5. Und was bitte, soll ein "Wirtschafts-Philosoph" sein? Es gibt diesbezüglich keinen Spezialisten für die Wirtschaft! Wollen Sie den Wirtschaftsleuten etwas weismachen? Wenn Sie diese Leute an der Nase herum führen und sich mit dem Begriff „Philosoph“ interessanter (teurer) machen wollen, sind sie vielleicht geschäftstüchtig, aber kein Philosoph.

Bei den Juristen gibt es Spezialisten für bestimmte Bereiche, bei den Ärzten auch, usw., aber nicht bei den Philosophen. Wären Sie einer, wüßten Sie das.

Der Philosoph (der im Wortsinn einer ist) öffnet sich der Weisheit in JEDEM Moment, an JEDEM Ort, in JEDER Gegebenheit. Wann immer es die Situation erfordert. Hier gibt es kein Spezialistentum.

 

Was ist Philosophie?

Liebe zur Weisheit.

 

Ja, einiges öffnet sich, wenn möglichst viele Menschen die Liebe zur Weisheit entdecken.

 

Was die "Entscheidungskräfte" brauchen:

  • Eigene (regelmäßige) Praxis in Meditation.

  • Menschen um sie herum, die ihnen optimal zuarbeiten.

  • Dauer-Kontakt zu solchen Fachleuten, die in Sachen Vision, Technologie oder/und Weisheit ausgeschlafen sind.

 

Die ihnen Zuarbeitenden müssen und können nicht selber Philosophen (Fachleute in Sachen Würde, Ethik, Weisheit) sein, doch müssen sie die Verbindung zu solchen organisieren können.

 

 

 

p

Verstand

F

 

Das Problem: Den Verstand haben wir in den letzten Jahrzehnten schon sehr gut eingesetzt. Mit ihm haben wir uns die gegenwärtige Situation erst eingebrockt. Er steckt jetzt in den wirtschaftlichen und (zunehmend!) allen technischen Systemen.

 

Noch mehr Verstand macht keinen Sinn.

 

Wir müssen uns, zur Abwechslung, an die höheren Frequenzen erinnern: Intelligenz, Weisheit, Empathie, Achtsamkeit, Wohlwollen, Respekt, Dankbarkeit...

 

Tun wir das nicht, bringen wir uns um.

 

Wir haben dem Diener Verstand erlaubt..., die Herrschaft zu übernehmen. Erinnern wir uns unserer Souveränität, werden wir ihm die (durch uns verliehene!) Macht wieder entziehen.

 

Probleme kann man niemals

mit derselben Denkweise lösen,

durch die sie entstanden sind.

 

Albert Einstein –

 

Klar, der Mann hatte dieses in einem anderen Kontext formuliert, dennoch trifft es hier exakt zu:

 

Wollen wir ein Problem lösen...,

müssen wir die Ebene wechseln.

 

Und der Verstand muß zurückgestuft werden.

Auf seine bloß  d i e n e n d e  Funktion.