Michel de Montaigne

 

 

 

 

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Gelehrtheit

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Michel de Montaigne, Wissen, Nirmalo, Weisheit,

 

So ist es halt. Danke, Michel. Es ist einfach wahr: Gelehrtheit nutzt uns nicht viel, kommt nicht auch noch die Weisheit hinzu.

 

Wissen kommt von Außen,

Weisheit... nur von Innen.

 

Gelehrtheit trennt uns von der Weisheit unüberbrückbar ab. Aber die Leute trauen meist eher dem vermeintlichen Wissen anderer, als ihrer ihnen selbst innewohnenden Weisheit. Wovor diese Angst?

Es braucht nur ein bißchen Mut und...
die unbedingte Bereitschaft zur Wahrhaftigkeit.

 

"Wenn man von Mitgefühl und von Weisheit spricht ... von Intelligenz oder Wissenist es notwendig zu verstehen, daß wir wiederum über verschiedene Stufen und Arten von Wissen und Weisheit sprechen. Ganz allgemein be-trachtet, gibt es das konventionelle Wissen, das sich auf unsere alltägliche Erfahrungswelt bezieht, und es gibt letztendliches Wissen, das sich auf die tieferen Aspekte der Wirklichkeit bezieht." 

Dalai Lama

Die selbe Notwendigkeit zur Differenzierung

besteht in Bezug auf das Wort: "Wahrheit".

 

 

 

 

Wissenschaft meiner selbst

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"Ich suche nach keiner anderen Wissenschaft als der, welche von der Kenntnis meiner selbst handelt, welche mich lehrt, gut zu leben und gut zu sterben.“

– Michel de Montaigne

  

Michel de Montaigne: "Ich suche nach … (einer) Wissenschaft ..., welche von der Kenntnis meiner selbst handelt."

 

Es gibt eine Wissenschaft, die von der Kenntnis deiner selbst han-delt, lieber Michel, aber die kannst nur du selber und nur du allein betreiben.

 

Eine die Menschenwürde achtende und liebende Gesellschaft wird ihre Kleinen ermutigen, frühestmöglich auf Halteseile und Stützrä-der zu verzichten, damit sie baldmöglichst eigenständig und ohne Krücken ihr Leben leben können.

 

Michel de Montaigne: "Wissenschaft ... welche mich lehrt, gut zu leben."

  

Kannst du denn nicht ohne die Hilfe einer Krücke, einer Leitplanke ein gutes Leben führen? Du bist doch kein Kleinkind mehr! Als erwachsener Mann hast du alles, was es braucht, ein Leben zu führen, das man „gut“ nennen kann – in dir selbst. Du bist dabei auf auf keinerlei äußere Führung angewiesen.

 

 

 

 

Meditation

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"Meditation is a rich and powerful method of study for anyone who knows how to examine his mind."

 

Meditation ist eine reiche und kraftvolle Methode des Studiums für jeden, der weiß, wie man seinen Geist untersucht.“

 

Michel de Montaigne 

 

 

 

 

Grenzenlos

 

 

Nicht weil es Sokrates gesagt hat, sondern weil es in Wahrheit mei-ne Sinnesart ist, vielleicht nicht ganz ohne Schwärmerei, achte ich alle Menschen für meine Mitbürger und umarme einen Polen so innig wie einen Franzosen, indem ich dieses Nationalband dem gro-ßen und allgemeinen Bande der Menschheit nachsetze. Ich halte gar nicht meinen Himmel für den blauesten. Die Natur hat uns frei und ungebunden auf die Welt gesetzt: wir kerkern uns ein in ein kleines Stück Land.“ 

Michel de Montaigne

 

 

 

 

Rechtschaffenheit

 

 

„Niemand ist so rechtschaffen, daß er, wenn er alle seine Handlun-gen und Gedanken dem Gesetz unterwürfe, nicht zehnmal hängen müßte.“

– Michel Eyquem de Montaigne

 

Daraus könnte jemand schließen, daß du nur Gauner kennst, selbst einer der größten unter ihnen bist, abgeschottet in einer derartigen Gang oder in einem solchen Clan lebst, also nur wenig herumge-kommen bist und die beste Literatur zeitlebens vermieden hast, daß du nicht einen einzigen von seiner Natur aus... anständigen Men-schen kennst, einen, der wirklich nichts Böses im Schilde führt selbstverständlich auch nicht in seinen Gedanken.

 

Die Alternative: Du bist mit dem Satz nicht ernst zu nehmen, es war Karneval, du hattest zu viel getrunken... Obwohl, solch einen Blöd-sinn kannst du doch nicht einmal im Vollrausch von dir geben! 🤗?

 

 

 

 

Unser Denken

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"Unser Denken ist ein kühnes, riskantes Spiel, weil auch unser Den-ken, genau wie unser Schicksal, nicht erhaben ist über den unbere-chenbaren Zufall."

– Michel de Montaigne

 

Auf den ersten Blick hin könnte man auf dieses Zitat sagen: "Dum-mes Zeug." Denn mindestens so gehaltvoll ist diese, nur wenig mo-difizierte Aussage:

 

"Unser Autofahren ist ein kühnes, riskantes Spiel,

weil auch unser Autofahren, genau wie unser Schicksal,

nicht erhaben ist über den unberechenbaren Zufall."

 

Aber vielleicht erschließt sich ja jemandem eine zweite Perspektive?

 

 

 

 

Innere Ruhe

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Wenn es dir gelingt, die innere Ruhe zu erobern, so hast du mehr getan als derjenige, der Städte und ganze Reiche erobert hat.“

 

– Michel Eyquem de Montaigne

Aber in Bezug auf die innere Ruhe

gibt es nichts zu erobern.., Michel.

 

Nicht einmal irgendeine Aktivität wird gebraucht.

Passivität ist hier hilfreich, eine Art Loslassen.

 

 

 

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Wahrheit

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Obwohl er so schön klingt, muß diesem Satz des Michel widerspro-chen werden:

  1. Die Wahrheit ist nichts, das irgend jemand besitzen könnte.
  2. Niemand hat ein Vorrecht auf die Wahrheit – auch nicht eine "höhere Macht".
  3. Die Wahrheit muß und kann nicht gesucht und dann später gefunden werden.

 

Was wir jedoch können, weil es in unserer Macht liegt:

 

Unsere Bereitschaft (!) beschließen, uns
der Wahrheit gegenüber offen zu halten. 

 

         4. Ein "(Vor)Recht" auf Wahrheit zu beanspruchen ist blanker

             Unsinn, da sie uns allen eh permanent zur Verfügung steht.

 5. Daß der Mensch keinen Sinn für die Wahrheit habe, daß sie

     übermenschlich sei, ist nur eine faule Ausrede derer, denen

     sie nicht sonderlich viel bedeutet.

 

Ein Geheimschlüssel zum Erkennen der Wahrheit ist die

fortwährende Einübung in die... eigene Wahrhaftigkeit.  😎

 

 

 

 

Zitate des Michel de Montaigne

 

 

Als ärgerlich oder langweilig ist alles oberflächliche Denken anzu-sehen.

 

An dem, was ich an mir selber erfahren habe, fände ich genug, ein Weiser zu werden, wenn ich nur ein guter Schüler wäre.

 

„Bei dem, was wir gewöhnlich Freunde und Freundschaft nennen, handelt es sich allenfalls um nähere Bekanntschaften, die bei gewissen Anlässen oder um irgendeines Vorteils willen geknüpft wurden und uns nur insoweit verbinden. Bei der Freundschaft hingegen, von der ich spreche, verschmelzen zwei Seelen und gehen derart ineinander auf, dass sie die Naht nicht mehr finden, die sie einte.“

 

„Da die Seele oft geboren wird, gibt es nichts, was sie nicht schon erfahren hat.

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Das Schicksal hat keinen Einfluss auf unseren Charakter, im Ge-genteil: Der Charakter bestimmt das Schicksal und modelt es um.“

 

Mit diesem Satz gibst du dich etwas moderner und sehr viel näher an der Wirklichkeit, als der Kollege Karl Marx.

 

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Der beste Beweis für Weisheit
ist . . .  beständige gute Laune.

 

Der Menschengeist hat keinen Halt, wenn er sich in der Unbe-grenztheit gestaltloser Gedanken bewegt: Er muß sie zu bestimmten Bildern verdichten, die seiner Welt entnommen sind.

 

Der Mensch wird nicht so sehr von dem verletzt, was geschieht, als vielmehr von seiner Meinung darüber.

 

Die Briefe, die mir am meisten Mühe machen, taugen am wenig-sten.

 

„Die Natur sollte sich damit begnügen, das Alter elend zu machen, ohne es auch noch lächerlich zu machen.“

 

Die Natur war nur gerecht, als sie jedem von uns seinen Anteil an Verstand zuteilte. Es finden sich wenig Menschen, die mit dem ihnen zugemessenen Anteil unzufrieden sind.

 

Die Schriften der Alten, die guten Schriften von Kraft und Saft, können mich fast zu allem bewegen, wozu sie wollen, und diejenige Schrift, die ich gerade lese, scheint mir jedesmal die überzeugend-ste. Ich finde, daß sie alle der Reihe nach Recht haben, mögen sie sich auch oft widersprechen.

 

Eigensinn und Widerspruchsgeist sind niedrige Eigenschaften und meist nur bei kleinen Seelen zu finden.

 

„Es gibt nur ein Anzeichen von Weisheit: gute Laune.“

 

Hartnäckigkeit und Besserwissen sind etwas Gewöhnliches, die passen am besten zu den niedrigsten Charakteren; dagegen ist es schwer, seine Meinung zu revidieren und sich der besseren Erkenntnis anzuschließen, auf eine als unrichtig erkannte Stellung-nahme zu verzichten, wenn man sie eben noch lebhaft verteidigt hat: Das sind seltene Eigenschaften; sie verlangen Kraft und philo-sophische Haltung.

 

Ich finde Sitten und Ansichten der Bauern gewöhnlich richtiger - im Sinne einer wahren Philosophie - als Sitten und Ansichten unserer Philosophen.

 

Ich habe weniger aus Büchern etwas gelernt als mich an ihnen geübt.

 

Ich will lieber geschäftlich als charakterlich versagen.

 

„Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will.“

 

Meine Gedanken schlafen, wenn ich sitze. Mein Geist geht nicht, wenn ihn nicht die Beine bewegen. Diejenigen, welche ohne Bücher studieren, werden mit mir übereinstimmen.

 

Philosophieren heißt zweifeln.

 

Selbst die Beständigkeit ist nichts weiter als ein langsameres Hin und Her.

 

„Selbst jene, denen das Alter die körperlichen Kräfte geraubt hat, zittern, wiehern und spreizen sich vor Liebe.“

 

"Wir trachten nach anderen Lebensformen, weil wir die unsere nicht zu nutzen verstehen. Wir wollen über uns hinaus, weil wir nicht erkennen, was in uns ist. Doch wir mögen auf noch so hohe Stelzen steigen - auch auf ihnen müssen wir mit unseren Beinen gehen."„Und auf dem höchsten Thron der Welt sitzen wir nur auf unserem Arsch.“

 

Unser großes und ruhmreiches Meisterstück ist es, angemessen zu leben. Alles andere – zu herrschen, Schätze zu bewahren, aufzubau-en – sind bestenfalls Anhängsel und Requisite.

 

Wer einen wirklich klaren Gedanken hat, kann ihn auch darstellen. Ist der Geist einmal der Dinge Herr, folgen die Worte von selbst.

 

„Wir streben über uns hinaus, weil wir nicht wissen, wozu wir fähig sind.“

Michel Eyquem de Montaigne