Denken

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„Die Menschen hören auf zu denken, wenn sie aufhören zu lesen.“

 

– Denis Diderot

Das hast du nicht genau

genug beobachtet, Denis.

 

Wenn die Menschen lesen, denken sie gerichtet, am Gängelband des Autors geführt und wenn sie allein sind, denken sie die meiste Zeit chaotisch-assoziativ. Nur wenn sie etwas beabsichtigen, strukturieren sie mal kurz ihre Gedanken, fokussiert auf diesen Zweck.

 

Die Menschen hören nicht auf zu denken, wenn sie aufhören, zu lesen, sie denken vielleicht nicht intelligent, nicht konstruktiv, nicht effizient und nicht mitfühlend und nicht gezielt, aber sie denken nahezu unentwegt.

 

Nur wenige Menschen sind auch an der Abwesenheit von Gedankenaktivität interessiert. Sie schauen sich nach passenden Meditationspraktiken um.

 

Einwand: "In meinen knapp 5 Jahren südlich von Shanghai sagte einer der Älteren immer: "Lass Deine Gedanken kommen und gehen. Hänge nicht an ihnen."

 

Ein weiser Mann.

 

 

 

 

Herrschaft

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„Kein Mensch hat von Natur aus das Recht, über andere zu herrschen.“

– Denis Diderot

 

Ja Denis, niemand hat das Recht dazu. Darum heißt es bei uns: „Im Namen des Volkes“ und nicht „im Namen des Herrschers...“. 

 

Niemand hat das Recht, zu herrschen. 

 

Die Idee, herrschen zu wollen – über wen oder was auch immer – entspringt einem ausgewachsenen Minderwertigkeit-Komplex, und ist letztlich als ein Kind der Angst auf einer der untersten  Ebenen der Geistigen Reife zuhause.

 

 

 

 

Glaube & Vernunft

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Wenn die Vernunft ein Geschenk des Himmels ist und wenn man vom Glauben das gleiche sagen kann, so hat uns der Himmel zwei unvereinbare, einander widersprechende Geschenke gemacht.“

 

– Denis Diderot

Den Verstand haben wir qua Geburt mitbekommen.

In seiner reinen, unbeschriebenen Form – als Hilfe, hier auf dieser Erde zurecht zu kommen. Aber das bleibt nicht so. Schon sehr früh, möglicherweise bereits pränatal, wird der Verstand durch unsere unmittelbare Umgebung konditioniert und damit auf das Leben in der speziellen, nämlich der vor Ort bestehenden Gemeinschaft vorbereitet.

 

Die Vernunft ist keine einheitliche Größe, sie ist ein Konstrukt des menschlichen Verstandes, gemäß der Konditionierung programmiert.

 

Der Glaube ist ebenfalls keine einheitliche Größe, auch er ist ein Konstrukt des menschlichen Verstandes, gemäß seiner Konditionierung programmiert.

 

Während die Vernunft ein Modul eher für das Praktische ist, ist der Glaube eines, das zu einem großen Teil auf Ängstlichkeit beruht, sofern die Endlichkeit des Körpers und des Verstandes realisiert werden.

 

Glaube und Vernunft... sind keine himmlischen

Geschenke, sondern Programme; made by men.

 

Bewußtsein, lieber Denis Diderot, löst deine kleine Sorge in Luft auf, es ist größer als Glaube & Vernunft.

 

 

 

 

Verirrung

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„Wenn man einen falschen Weg einschlägt, verirrt man sich um so mehr, je schneller man geht.“

– Denis Diderot

 

Verirren kannst du dich nur dann, wenn du ein definiertes Ziel verfolgst, welches du in einer bestimmten Zeitspanne erreichen willst und... dem Ziel die Wichtigkeit zusprichst. Ansonsten gibt es kein Verirren.

 

Wer ziellos geht, kann sich nicht verlaufen.

Spaziergänger sind immer auf dem richtigen Weg.

 

Ganz egal, welchen Weg du einschlägst, es ist genau DEIN Weg. Da gibt es kein "richtig" oder "falsch". Und  einerlei, wie langsam oder schnell du gehst, es bleibt unverwechselbar und unabänderbar dein Weg.

 

Es gibt viele Menschen, die ein stilles, zielloses Leben führen. Sie werden von den anderen jedoch nicht erkannt, weil ein Leben ohne Hetze für sie nicht einmal vorstellbar, geschweige denn, lebbar ist. Ja, diese... verrennen sich leicht.

 

 

 

 

Zitate des Denis Diderot

 

 

Aufgeklärtheit und Aufrichtigkeit sind also der wahre Maßstab für Autorität in der Rede.

 

Auf jeden Fall gibt es nichts Besseres, sich vor Täuschung und Irrtum zu bewahren, als immer wahr zu sein gegen sich selbst.

 

Daß Jesus Christus, der Gott ist, vom Teufel versucht worden sei, ist ein Märchen, das aus ›Tausendundeiner Nacht‹ stammen könnte.

 

Denn niemand hat bösere Laune, nicht einmal eine hübsche Frau, die morgens eine Blatter auf der Nase gewahr wird, als ein Autor, der sich bedroht sieht, seinen Ruf zu überleben…

 

Der einzelne kann sich vervollkommnen. Aber die Menschheit als ganzes wird weder besser noch schlechter.

 

Der erste Schritt zur Philosophie ist der Unglaube.

 

Der erste Schritt zur Wahrheit ist der Zweifel.

 

Der Mensch gelangt an den Rand seines Grabes
wie der Zerstreute an die Tür seines Hauses.

 

„Die Armut hat ihre Freiheit,

der Reichtum seine Zwänge.“

 

Die meisten Menschen fühlen nicht, sie glauben zu fühlen; sie glauben nicht, sie glauben zu glauben.

 

"Die Philosophie schweigt, wo im Gesetz kein Sinn und Verstand ist."

 

Die Redegewandtheit ist nichts anderes als die Kunst, die Logik erblühen zu lassen.

 

Die Unwissenheit
ist weniger weit von der
Wahrheit entfernt als das Vorurteil.

 

Durch Vernunft, nicht aber durch Gewalt soll man die Menschen zur Wahrheit führen.

 

Ein Moralgebot ohne jede Unbequemlichkeit gibt es nicht.

 

Es gibt keinen Rat für einen Dummkopf.

 

„Es wäre besser an der Verhütung des Elends zu arbeiten, als die Zufluchtsorte für die Elenden zu vermehren.“

 

Gebt, aber wenn ihr könnt, erspart dem Armen die Scham, seine Hand ausstrecken zu müssen.

 

Gehorsam geloben heißt, dem unveräußerlichen Menschenrecht entsagen, der Freiheit.

 

Gibt es denn Christen? Ich habe noch nie welche gesehen!

 

Große Namen taugen nur dazu, die Menge zu blenden, die kleinen Geister zu täuschen und den Scharlatanen Stoff für ihr Geschwätz zu liefern.

 

Ich habe diese Tugend (Menschlichkeit), eine Quelle ao vieler anderer Tugenden, zwar in vielen Köpfen bemerkt, aber nur in wenigen Herzen.

 

Im übrigen haben es diejenigen, die befähigt sind, sich von Vorurteilen zu befreien, nicht nötig, sich belehren zu lassen.

 

In den ersten Jahrhunderten gab es sechzig Evangelien, die fast alle gleich unverdaulich waren. Man verwarf sechsundfünfzig wegen ihrer Kindlichkeit und Albernheit. Gäbe es hierfür keinerlei Anhaltspunkte bei denjenigen, die man behalten hat?

 

Ist der Tagelöhner unglücklich, so ist die Nation unglücklich.

 

Meine Gedanken sind meine Dirnen.

 

„Skepsis ist der erste Schritt auf dem Weg zur Philosophie.“

 

Sokrates oder das Gericht, das ihm den Schierling reichte, wer von beiden ist nun der Entehrte?

 

Vorliebe für das Außergewöhnliche ist ein Merkmal von Mittelmäßigkeit.

 

Wenn alles in dieser Welt vortrefflich wäre, so gäbe es gar nichts Vortreffliches.

 

Wenn die Vernunft ein Geschenk des Himmels ist und wenn man vom Glauben das gleiche sagen kann, so hat uns der Himmel zwei unvereinbare, einander widersprechende Geschenke gemacht.

 

Wenn ich weine, finde ich oft, daß ich ein Narr bin.

 

Weshalb einen Schuldigen bestrafen, wenn man aus seiner Züchtigung keinen moralischen Gewinn ziehen kann?

– Denis Diderot