Aurelius Augustinus

 

 

 

 

 

Entfaltung

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"Das Leben der Eltern ist das Buch, in dem die Kinder lesen."

 

Aurelius Augustinus, Bischof von Hippo

Das klingt nach...

Freiheit der Entfaltung. 

 

Vielen Kindern wird das Buch leider um die Ohren gehauen. Das klingt dann nicht so gut. Letzteres wird auch „Erziehung“ genannt.

 

 

 

 

Güte

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„Der Gütige ist frei, auch wenn er ein Sklave ist. Der Böse ist ein Sklave, auch wenn er ein König ist.“

– Aurelius Augustinus

Ja, einerseits.

 

Andererseits gibt es "den Gütigen" (Guten) nicht, wie es auch "den Bösen" nicht gibt. Wahr ist: Nichts Menschliches ist uns fremd.

 

Wir haben von allem mindestens etwas – als Potential – in uns, das sich in unterschiedlichen Anteilen ausdrückt.

 

Frei sind wir alle. 

 

Wer sich seines Wesens bewußt ist, ist ein König. Wer nicht, ist ein Sklave, selbst wenn er ein Königsamt ausfüllt.

 

Einwand: "Böse Menschen sind Getriebene ihrer Ängste." 

 

Ja. Mehr nicht.

 

Deshalb kann ein Buddha seelenruhig auf einen Massen-Mörder wie Angulimala zugehen, obwohl dieser sich Buddhas Finger als den 1000sten um den Hals hängen will. Nur wenige Momente später wird der Barbar auf Buddha´s Geheiß hin Nacktschnecken vorsichtig von der Straße sammeln, damit ihnen nichts geschieht.

 

Auch von Jesus erzählt man sich Geschichten, daß er die Menschen nicht unterschied, daß sie ihm gleich gültig waren.

 

  

 

 

Zur Illusion der Zeit

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„Die Zeit kommt aus der Zukunft, die nicht existiert, in die Gegenwart, die keine Dauer hat und geht in die Vergangenheit, die aufgehört hat zu bestehen.“

… meint Aurelius Augustinus

Zeit existiert nicht.

 

Es gibt nur den gegenwärtigen Moment.

 

Es ist der Verstand, der die „Zeit“ erfindet. Sie ist kein Produkt der Zukunft - wie du es formulierst. Daß die Zukunft nicht existiert..., darin stimme ich dir zu. 

 

Zukunft“ hat es nie gegeben, sie ist reine Verstandes-Projektion, eine Fata Morgana.

 

Zur GegenwartWann hat er denn je begonnen und wann hört er je auf, der gegenwärtige Moment?

 

Die Vergangenheit ist nicht mehr als ein Gedanke. Sie ist ein klitzekleines Fragment unserer brüchigen Erinnerung.

 

 

 

Aurelius Augustinus, Nirmalo,

 

 

 

 

Geduld

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„Wer die Geduld verliert, verliert die Kraft.“

– Aurelius Augustinus

Wer seine Mitte verliert, verliert die Kraft.

 

"Die Geduld verlieren" ist nur ein Indiz dafür, daß wir unsere Mitte verlassen haben, daß wir dem Verstand erlaubt haben, uns in die Peripherie zu zerren.

 

 

 

 

Liebe / Eifersucht

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"Wer nicht eifersüchtig ist, liebt nicht."

– Aurelius Augustinus

Das ist Quark.

Eifersucht ist Teil der Angst.

 

Liebe hat eine andere Frequenz:

 

Liebe kennt

keine Angst.

 

Das Eingangs-Zitat soll angeblich von dir stammen, Aurelius. Ich glaube aber eher, daß es dir untergeschoben wurde – und du kannst dich heute nicht dagegen verwahren. 😲

 

Liebe  Bedürftigkeit werden

oftmals für das selbe gehalten.

 

Der lichtdurchflutete Raum der Liebe und die dunkle Abstellkammer, in der die Eifersucht haust, stehen in keiner Verbindung zu einander.

 

Eifersucht ist ein Kind

des Eigentumdenkens.

 

Eifersucht ist ein Kind des Bedürfnisses nach Beständigkeit und des Wunsches, die Kontrolle über jemanden zu haben.

 

Die Wurzel all dessen ist Angst; letztlich die Angst vor dem Tod, vor der Auslöschung der Identität. Das ist eine kindliche (2) Ebene.

 

Die Liebe schwingt in einer weit höheren Frequenz. Sie kennt keine Angst und auch keinen Besitz, kein Bedürfnis nach Kontrolle, kennt überhaupt keine Bedürftigkeit, also auch keine Eifersucht.

 

Wenn wir spüren, daß wir eifersüchtig werden,

sind wir bereits aus der Liebe heraus gefallen.

 

Liebe ist Freiheit.  

 

Sie kennt keine Grenzen und kein Ein-Engen-Wollen.

 

Wenn es uns gelingt, uns selbst in Gänze so anzunehmen, wie wir tatsächlich (!) sind, besteht die Möglichkeit... zu lieben.

 

  

 

 

Tugend

 

   

Man kann die Tugend nach meiner Ansicht kurz und gut definieren als die rechte Ordnung der Liebe.

– Aurelius Augustinus

 

Die Liebe macht jede Tugend überflüssig. Kein Mensch in der Liebe braucht eine Richtschnur für sein Handeln.

 

Mit der Moral sagt man dir, was du nicht darfst.

 Mit den Tugenden sagt man dir, was du sollst.

 

Beide Konstrukte sind Stützräder, die der geistig erwachsene (4) Mensch nicht braucht.

 

Erst die Liebe

bringt Freiheit.

 

Aber ja, für das möglichst reibungslose Zusammenleben der übrigen Menschen können bindende Konstrukte nützlich und hilfreich sein, doch...

 

Liebe kennt keine "Ordnung".

 

Konstrukte können - trotz ihrer Nebenwirkungen - nützlich und, genau so wie Häuser, von liebenden Menschen geschaffen worden sein. Doch weder Häuser, noch alle sonstigen Konstrukte sind eine "Ordnung der Liebe".

 

Drittens: Wenn du von einer "rechten Ordnung der Liebe" sprichst, gibt es deiner Ansicht nach wohl auch eine "unrechte, eine falsche Ordnung der Liebe".

 

Dann wird es komplett schräg. Konstrukte sind gute oder schlechte, nützliche oder schädliche Ergebnisse des Verstandes. Weiter nichts.

 

Das Vermitteln von Tugenden kann für die jeweilige Gesellschaft nützlich sein und ja, sie haben mit "Ordnung" zu tun ― aber nichts mit Liebe.

 

Wir müssen klar unterscheiden lernen zwischen Nützlichem und... Wesentlichem:

 

◾ Tugend ist nützlich.

◾ Liebe ist wesentlich.

Tugenden

   

 

 

 

Zitate des Aurelius Augustinus

 

 

Alles Geschaffene trägt die Spuren des Schöpfers.

 

Befreie mich, o Herr, von der Vielrednerei, an der ich drinnen, in meiner Seele leide; sie ist erbarmungswürdig.

 

Bei der Muße soll nicht etwa träges Nichtstun locken, sondern das Erforschen und Auffinden der Wahrheit.

 

Bist du nicht berufen, 

so mach dich berufen.

 

Das Gegenwärtige "fliegt so rasch aus der Zukunft in die Vergangenheit hinüber, dass es sich zu keiner noch so kleinen Dauer dehnt. Dehnt es sich, so zerfällt es in Vergangenes und Künftiges; das Gegenwärtige aber dehnt sich über keinen Zeitraum."

 

Das Gesetz der Freiheit
ist das Gesetz der Liebe.

 

„Das Wunder ist nicht ein Widerspruch zu den Naturgesetzen, sondern ein Widerspruch zu dem, was wir von diesen Gesetzen wissen!“

 

Denen, die Gott lieben, verwandelt er alles in Gutes, auch ihre Irrwege und Fehler lässt Gott ihnen zum Guten werden. 

 

Den Irrtum
muß man hassen,
den Irrenden aber lieben.

 

Der Mensch ist nicht nach dem zu beurteilen, was er weiß, sondern nach dem, was er liebt.

 

Der Sinn für das Gute ist uns eingeprägt.

 

Und diese Prägung bringen wir bereits mit. 

 

Der Tod

ist nicht für schlimm zu achten,

dem ein gutes Leben voranging.

 

„Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern findet sie vor.“

– De vera religione 39, 72f.

 

Der Zuhörer ist nur dann wirklich gewonnen, wenn er liebt, was du versprichst, fürchtet, was du androhst, haßt, was du anklagst, gern tut, was du empfiehlst, bedauert, was du bedauernswert nennst.

 

"Dich sucht Gott mehr als deine Opfergabe." 

 

"Die Liebe ist das einzige, was die Kinder Gottes von den Kindern des Teufels unterscheidet. Hörst du? Das einzige! Wer die Liebe hat, ist aus Gott geboren; wer sie nicht hat, ist nicht aus Gott geboren. Das ist das große Zeichen, der große Unterschied."

 

Die Menschen reisen in fremde Länder und staunen über die Höhe der Berge, die Gewalt der Meereswellen, die Länge der Flüsse, die Weite des Ozeans, das Wandern der Sterne; aber sie gehen ohne Staunen aneinander vorüber.

 

"Die Seele nährt sich von dem, was Freude macht." 

 

„Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.“

  

Die Wurzel der Liebe soll das Innerste deines Herzen sein:

Aus dieser Wurzel kann nichts als Gutes hervorkommen. 

 

„Einander mal necken, mal Achtung bezeugen, gelegentlich auch Meinungsverschiedenheiten austragen, aber ohne Haß. Durch den selten vorkommenden Streit die sonst meist bestehende Übereinstimmung würzen; einander belehren und voneinander lernen; das ist es, was man an Freunden liebt.“

 

Ein Mensch, der liebt, tritt fast aus
aller übrigen Gerichtsbarkeit heraus.
Liebe, dann kannst du tun, was du willst.

 

"Ein ungerechtes Gesetz ist kein Gesetz."

 

Ein Wunder passiert nicht gegen die Natur, 

sondern gegen unser Wissen von der Natur (zugeschrieben)

 

Es ist schon ein großer Anfang in der Erkenntnis Gottes, wenn wir, bevor wir zu erkennen vermögen, was er ist, zu erkennen anfangen, was er nicht ist.

 

Es ist ruhmreicher, den Krieg mit dem Worte zu töten, als Menschen mit dem Schwerte, den Frieden durch den Frieden zu gewinnen, nicht durch den Krieg.

 

Es ist seltsam: Die Menschen klagen darüber, daß die Zeiten böse sind. Hört auf mit dem Klagen. Bessert euch selber. Denn nicht die Zeiten sind böse, sondern unser Tun. Und wir sind die Zeit.

 

Für viele ist gänzliche Enthaltsamkeit leichter als weise Mäßigung.

 

Geist wächst nicht auf trockenem Boden.

 

Gesetz sei die Wahrheit, Königin die Liebe, Endzweck die Ewigkeit.

 

Gib mir Keuschheit und Enthaltsamkeit ― aber jetzt noch nicht!

 

«Gott liebt jeden einzelnen so, als ob es außer ihm niemanden gäbe, dem er seine Liebe schenken könnte.»

 

Ich lobe den Tanz 

 

Im Zweifelsfalle...

laß die Hände davon.

 

"In dir muß brennen, was du in anderen entzünden willst."

 

Kein Leid ist sinnlos. Immer gründet es in der Weisheit Gottes.

 

Laß die Liebe in deinem Herzen wurzeln, und es kann nur Gutes daraus hervorgehen.

 

Liebe ist die Schönheit der Seele.

Liebe ist eine große Ehrfurcht.

Lieber mit der Wahrheit fallen als mit der Lüge siegen.

 

Liebe ― und tu, was du willst.   (Kommentar zum Ersten Johannesbrief)

Man soll die Feinde lieben, nicht weil sie schon

Brüder sind, sondern damit sie Brüder werden.

 

Miteinander zu reden und zu lachen,
sich gegenseitig Gefälligkeiten erweisen,
gemeinsam schöngeistige Bücher zu lesen,
gemeinsam zu scherzen und zugleich Achtung zu geben,
gelegentlich anderer Meinung zu sein, freilich ohne Gehässigkeit,
ganz so, wie man auch mit sich selbst im Widerstreit liegt,
gerade durch Meinungsverschiedenheit

die vorherrschende Eintracht zu würzen,
einander etwas zu lehren und voneinander lernen,
Abwesende schmerzlich vermissen,
Zurückkehrende freudig empfangen,
durch Zeichen der Liebe und Gegenliebe,

die von Herzen kommen,
die sich in Miene, Stimme, Blicken

und tausend freundlichen Gesten äußern,
die Herzen wie Zündstoff entflammen
und aus Zweien eins werden lassen.

 

Nicht in den Dingen liegt das Böse,

sondern in dem unrechten Gebrauch.

 

Nicht Worte sucht Gott bei dir, sondern das Herz.

 

Niemand handelt gegen seinen Willen gut, selbst wenn sein Tun gut ist.

 

Singe und wandere, Gott steht am Ende der Straße.


Soviel in dir Liebe wächst,

soviel wächst die Schönheit in dir.

Denn die Liebe ist die Schönheit der Seele.

 

„Suche nicht draußen! Kehre in dich selbst zurück! Im Innern des Menschen wohnt die Wahrheit.“ – De vera religione 39, 72f.


Sünde mit Demut verbunden ist besser als Tugend ohne Demut.

 

Tugend ist, was man mit Leidenschaft tut;

Laster ist, was man aus Leidenschaft nicht lassen kann.

 

Unruhestifter zurechtweisen,
Kleinmütige trösten,
sich der Schwachen annehmen,
Gegner widerlegen,
sich vor Nachstellern hüten,
Ungebildete lehren,
Träge wachrütteln,
Händelsucher zurückhalten,
Eingebildeten den rechten Platz anweisen,
Streitende besänftigen,
Armen helfen,
Unterdrückte befreien,
Gute ermutigen,
Böse ertragen
und - ach - alle lieben.

 

"Was also ist die Zeit? Wenn niemand mich danach fragt, weiß ich es; wenn ich es jemandem auf seine Frage hin erklären will, weiß ich es nicht."

 

Was du begreifst, ist nicht Gott.

 

„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“

 

Was ist schon ein Menschenleben? Nimm Jahre dazu, so viele du willst, leb einen noch so langen Lebensabend, was ist's? Ist's nicht wie ein Windhauch in des Morgens Frühe?

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Einsicht, Glaube, Meinung 

 

"Was wir einsehen, verdanken wir der Vernunft, was wir glauben, der Autorität, was wir nur meinen, dem Irrtum."

– Aurelius Augustinus

Und dann wäre da noch die  Erkenntnis

ihre Quelle sprudelt jenseits der Vernunft. 

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„Wenn du die Wahrheit suchst, halte dich an den Weg; denn schon der Weg ist die Wahrheit.“

 

Wer den Tod fürchtet 

― der liebt Gott nicht.

 

Wer sich von der Wahrheit nicht besiegen lässt, der wird vom Irrtum besiegt.

 

„Wessen Herz mit Liebe erfüllt ist, der ist stets ein Gebender.“

 

Wir müssen 

unseren Nächsten lieben, 

entweder weil er gut ist -

oder damit er gut werde! 

 

Wo die Liebe wohnt, wohnt Gott.

– Aurelius (Hl) Augustinus

Bischof von Hippo