Notizen - V
Veränderung
„Veränderung ist unvermeidlich. Wachstum ist optional.“
– John C. Maxwell
Dieses Zitat des John C. Maxwell, der es vermutlich im Kontext mit „persönlichem Erfolg“ gebraucht hat, ist auch in Bezug auf unsere Geistige Reife zutreffend:
Veränderungen sind unvermeidlich. ―
Wachsen in Geistige Reife ist optional.
Verantwortung
„Solange die Atombombe sich nur in den Händen der beiden Großmächte befindet, gibt es keinen Krieg. Gefährlich wird es erst, wenn sich jeder das dazu notwendige Plutonium aus der Drogerie holen kann.“
– Otto Hahn
Du hast das Deinige dafür getan,
du hast den Weg dafür geebnet.
Es bedurfte eines gewissen Grades an Klugheit, um tun zu können,
was du getan hast. Aber schon ein kleines bisschen Weisheit hätte genügt, um das lassen zu können, was du tatest. Doch die war nicht vorhanden.
Jeder, wie er kann. –
Eine Frage der Reife.
Der Unterschied zwischen deinem Tun und dem
eines Bankräubers? Die Höhe der Geistigen Reife
ist vielleicht die selbe (2), nur richtet das Tun
eines Bankräubers ungleich weniger Schaden an.
Schon ein Mensch, der sich als geistig erwachsen (4) versteht, wird niemals alles tun, wozu er zu tun imstande ist. – Weil er um seine Verantwortlichkeit weiß.
Viele Bereiche der sog. Wissenschaft bilden so lange eine Brutstätte höchster Gefahr, wie sie die notwendige Einbeziehung der Verantwortung verhindert, indem sie den Wert der Freiheit ihres Tuns über den der Verantwortung stellt.
Wenn ich die Folgen geahnt hätte,
wäre ich... Uhrmacher geworden.
– Albert Einstein
Kinder können die Folgen ihres Tuns noch nicht gut abschätzen. Darum nennen wir sie "unreif".
Die Wissenschaft ist wohl
noch eine Krabbelgruppe.
Verantwortung + Wahrheit
„Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich bereit sein, mein Leben für die Befreiung eines Lateinamerikanischen Landes zu geben, ohne dafür von jemandem etwas zu verlangen, ohne etwas zu fordern, ohne jemanden auszubeuten.“
– Che Guevara
Du brauchst keine Aufgabe erfüllen... für irgendwen; das sind bloß Ego-Spiele des Verstandes. Es reicht, wenn du einfach du selbst bist. Akzeptier dich genau so, wie wie du bist, und gut is. Mehr an "Veränderung" ist nicht möglich und vor allem... nicht nötig.
Einwand: "Ich werde nur ein kleines Rädchen im Uhrwerk der Veränderung sein."
Heißt das, daß es dir gefiele, ein Großes Rad im Uhrwerk der Veränderung zu sein? Und welche Veränderungen würdest du uns dann bescheren?
Einwand: "Gewalt ist kein Argument."
Ich vertraue der Existenz, daß du dir das nicht noch einmal anders überlegst. 😉
„Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“
– Mahatma Gandhi
Das hat der Mahatma vielleicht einem erfolgreichen Bank-Manager gesagt 😉 Diese Meister machen keine Unterschiede betr. derer, die ihnen lauschen oder die sie befragen.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.
– Mahatma Gandhi
Ich glaub gerade nicht, daß das Zitat von ihm ist, aber das ist auch wurscht. Es klingt gut und im Moment trifft das wohl auch zu.
Die Angst (= ist die Wurzel der Gier) hat uns hier in diesem Teil des Globus - materiell gesehen - reich gemacht. Nur, machen wir global so weiter, wie wir regional anfingen...
"Deutschland über alles..." kann man noch in den Griff kriegen, aber "Wachstum über alles" wird die Idee MENSCH hier auf dem Globus bald erledigen. Dann brauchst du dich nicht mehr "für eine bessere Welt" zu engagieren. So lange wir (kollektiv gesehen) lieber an den Furz der "Krone der Schöpfung" glauben – anstatt die Intelligenz zu benutzen...
Es gehört sehr viel Verstand dazu, eine A-Bombe zu bauen, aber es reicht schon ein klein wenig Intelligenz, um es bleiben zu lassen. Und "Bombe" steht hier nicht nur für die Bombe!
Einwand: "Bücher sind geistige Nahrung."
Denkst du etwa: "Vollstopfen ist gesund!"? Schon mal etwas von "Entleeren" und von "Fasten" gehört? 🤗
Angenommen, das Buch ist Müll, warum willst du es lesen? Angenommen, du findest viel Intelligentes darin: Das würde bedeuten, der Autor ist in der Lage, die Intelligenz zu nutzen.
Und du, bist du dazu nicht in der Lage?
Bücher lesen ist zu 95%... selbst zu verant-
wortende geistige Umweltverschmutzung.
Einwand: "Ich denke, dass Wahrheit..."
Wahrheit läßt sich nicht "denken".
Wäre es anders..., das Philosophische Seminar wäre ein Hort der Wahrheit! Ist es aber nicht. Dort ist keine Wahrheit zu finden, keine Weisheit. (Von ein paar Krümeln abgesehen, aber die zu finden..., dafür haut man sich nicht so viele Stunden um die Ohren.)
Wahrheit
ist unmittelbar
und nicht übertragbar.
Einwand: "Wahrheit läßt sich nicht "denken", ist das jetzt wahr?"
Ja, aber da sie nicht mitteilbar ist, brauchst du Intelligenz, um es selbst herauszufinden. Meine, oder jemand anderes Antwort nützt dir nichts.
Verantwortung
"Keine Schneeflocke in der Lawine wird sich je verantwortlich fühlen."
– Stanislaw Jerzy Lec
Wer in der Lage und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, weist – zumindest in diesem Moment – einen ziemlich hohen Grad (4) an Geistiger Reife vor.
Ob einzeln, oder in einer Gruppe:
Immer sind wir verantwortlich für alles, was wir tun.
Und manchmal auch für das, was wir nicht tun.
Da wir uns meistenteils auf einer kindlichen Reife-Stufe (2) aufhalten, ist uns allein die Idee, uns verantwortlich zu sehen, ziemlich fremd. Wir haben uns einen Radius gezogen, über den hinaus uns die Dinge angeblich nichts angehen. Wenn wir aber etwas tiefer nachschauen, müssen wir die Enge unseres selbst gesteckten Zirkels verlassen.
Je tiefer wir blicken,
desto deutlicher zeigt sich die Verantwortlichkeit.
Und was die Geistige Reife betrifft:
Wir wachsen mit der Tiefe unserer Einblicke.
Verbraucher
Sobald wir uns als teilnehmende Gäste sehen können, werden wir damit aufhören, uns als Verbraucher, Verschmutzer, Verschandler, Vernichter und Verachter zu gerieren.
p
Vergessen /
Erinnern
„Wir vergessen, weil wir müssen und nicht, weil wir wollen.“
– Matthew Arnold
So ist es: Die Entscheidung darüber ist uns abgenommen.
Denn weder das Erinnern, noch das Vergessen liegen in unserer Hand. Beidem sind wir komplett ausgeliefert; was aber kein Problem darstellt. Es ist nur ein kleines Häufchen an Fragmenten, das wir
Erinnerung nennen. Ob es uns gefällt oder nicht:
- Wir können nicht erinnern, an was wir uns nicht erinnern.
- Wir können nicht vergessen, was wir vergessen wollen.
Praktischer Test:
Angenommen, Sie waren gestern 16 Stunden lang wach und schreiben jetzt alle Sequenzen auf, an die Sie sich heute noch erinnern. Wie viele Minuten kommen zusammen?
Verheißung
Es sind nicht die bunten Farben, die lustigen Töne und die warme Luft, die uns im Frühling so begeistern. Es ist der stille, weissagende Geist unendlicher Hoffnungen, ein Vorgefühl vieler frohen Tage, des gedeihlichen Daseins so mannigfaltiger Naturen, die Ahndung höherer, ewiger Blüten und Früchte, und die dunkle Sympathie mit der gesellig sich entfaltenden Welt. (PT)
― Novalis
Verkehr
„Der motorisierte Verkehr ermöglicht es Menschen und Objekten, sich zu versammeln und zu vermischen, ohne sich zu begegnen, und stellt somit ein eindrucksvolles Beispiel für Gleichzeitigkeit ohne Austausch dar, wobei jedes Element in seiner Hülle verborgen ist. Solche Bedingungen tragen zur Auflösung des Stadtlebens bei.“
– Henri Lefebvre
Der Mensch ist kein Opfer,
Henri, sondern.. Gestalter.
Ob ihm das immer bewußt ist, oder nicht. Wir gestalten uns unsere Umgebung: Häßlich, nachlässig, schön, einengend oder zauberhaft.
Wir sind nicht Opfer, sondern Creator unserer
„Bedingungen“, auch der unseres Stadtlebens.
Henri Lefebvre: „Der motorisierte Verkehr ermöglicht es Menschen und Objekten, sich zu versammeln (...) wobei jedes Element in seiner Hülle verborgen ist.“
Kleiner Einwand: Objekte können „sich“ nicht versammeln. Wir tun das.
Und ja, es ist schon faszinierend, wie viele Menschen gleichzeitig unterwegs sind, sich auf engstem Raum vermischen, ohne Unfälle zu produzieren und... ohne sich zu begegnen!
Das Phänomen kennen wir aber nicht nur vom Auto-Verkehr: Die Radfahrer, die an mir vorbei zischen, verlassen auch nicht ihre Glocke. Nicht einmal für einen Gruß. 😎
Auch ohne die blecherne Hülle findet selbst im engsten Gedränge der Verkaufszonen keine Begegnung statt. Trotz der körperlichen Nähe bleibt jeder in seiner unsichtbaren Hülle und sieht nur seinen privaten Film.
Findet am Obststand doch mal eine Berührung statt, hagelt es schon Entschuldigungen, weil jemandes Film gestört oder sogar unterbrochen sein könnte.
Wir lieben die Glocken über unserem Kopf: Ich, meine Partner-schaft, meine Familie, meine Freunde, mein Clan. Alles andere spielt sich in anderer Leuts Glocken ab.
Ob in unserer materiellen Umgebung, ob im Interpersonellen, oder im Bereich Wahrnehmung:
Wenn wir Anderes wollen.., werden wir
in Nullkommanichts Anderes gestalten.
Verlässlichkeit
Der Wert..., also die Wichtigkeit von Zusagen und Vereinbarungen, also der Verlässlichkeit reicht nicht an den Wert von Intelligenz und Weisheit. Das heißt:
Wenn es die Weisheit gebietet, muss
die Verlässlichkeit geopfert werden.
Die Verlässlichkeit der Zusage steht in Verbindung mit
der Lauterkeit der Absicht, nicht mit ihrer Erfüllung.
Der Flexibilität in Bezug auf Situations- oder Sicht-Veränderung durch die Einflüsse von Intelligenz, Weisheit und Mitgefühl sollte stets der Vorrang gegeben werden vor dem Einlösen von starren Hilfs-Konstrukten wie Zusagen, Verpflichtungen, Versprechen und Treue-Schwüren.
Vernunft
„Es ist sinnlos sich verrückt zu machen, indem man versucht, sich davor zu bewahren, verrückt zu werden. Da könnte man genausogut einfach klein beigeben und sich die Vernunft für später aufheben.“
– Douglas Adams
Ist schon verrückt, welchen Wert manche Leute der Vernunft beimessen, wo sich doch alles Wesentliche, alles wirklich Bedeutende, das Existenzielle und Essenzielle... jenseits der Vernunft abspielt.
Manche machen sich sogar einen Kopf und wollen wissen, wozu das Universum da ist, wo es hin will und warum es dort hin will. 🤗
Du verpaßt nicht viel, wenn du dir
die Vernunft... für später aufhebst.
Vernunft schlägt Ratio
„Gewiß ist alle Wissenschaft, die diesen Namen verdient, rational. Aber vernunftgemäß ist Wissenschaft nur, wenn sie vernunftgemäßen Zielen dient.“
– Georg Picht
Georg, du unterscheidest die Vernunft von der Ratio. Von Vielen werden die beiden als das Selbe angesehen. Wenn wir mal von der Besetzung der Vokabeln absehen, sind wir im Grunde einig:
Die Wissenschaft muß sich, wenn auch nicht nur, der Ratio als ein wichtiges Werkzeug bedienen. Aber man darf die Ratio keinesfalls allein und sich selbst überlassen!
Schon die Ideen kommen aus Regionen, die weit oberhalb der Möglichkeiten des Verstandes beheimatet sind. Denn der Verstand kann immer nur in der selben ihm bekannten Suppe rühren.
Des weiteren benötigt die Wissenschaft auch alle Fähigkeiten, für die die andere Hälfte unseres Gehirns steht, sonst bleibt sie auf der Stelle stehen. Wissenschaft braucht die Neugierde des Kleinkindes (2), die Kreativität des Jugendlichen (3), aber auch und nicht zuletzt (!) die Verantwortung des Erwachsenen (4). Und aus der Einsicht zur Verantwortung geboren, muß auch noch die Weisheit (6) ihren anerkannten Platz einnehmen.
Wissenschaft...
darf nicht alles!
Wissenschaft, die sich vorwiegend auf die Ratio stützt, entwickelt sich zum Schaden von Mensch und übriger Natur. Kleinkindern (2) lassen wir zu Recht (!) nicht alles durchgehen.
Entsprechend müssen wir auch die Wissenschaft (2) kontrollieren.
Einwand: "Gesellschaftlich deuten folgende Eigenschaften auf eine integre Persönlichkeit hin: Aufrichtigkeit, Humanismus, Gerechtigkeitsstreben, Vertrauenswürdigkeit, Zivilcourage."
Wenn du dir wirklich erlaubst, aufrichtig zu sein, erfüllst du das, was du hier eine "integre Person" nennst. Alles weitere von dir genannte und noch mehr... entwickelt sich ganz natürlich aus dem Mut zur Wahrhaftigkeit.
Aufrichtigkeit genügt.
Grenzen der Vernunft
„Der Mann ist so beschaffen, daß er dem vernünftigsten Argument eines Mannes widersteht, aber dem unvernünftigsten Blick einer Frau erliegt.“
– Honoré de Balzac
Für viele Männer mag das gelten - doch nicht für jeden.
Denn du sprichst hier von nur zwei Kräften, der Vernunft und dem (mächtigen!) Instinkt.
Solche Konfliktsituationen in Sachen Verhalten-bestimmender Motivation (oder Impuls) können wir gut bei unseren Verwandten beobachten:
Nehmen wir an, du hast deinem Hund beigebracht, wie er sich am Straßenrand verhalten soll. Das funktioniert bestens, bis daß... auf der anderen Straßenseite eine Hündin vorbei stolziert.
Die Vernunft ist nur eines (und ein vergleichsweise kleines) der uns zur Lebensbewältigung zur Verfügung stehenden Tools. Mit ihr sind unsere – ebenfalls zumeist unbewußt wirkenden – Konditionierungen verknüpft.
Instinkt, Konditionierung und anderes... steuert uns aus dem Feld des Unbewußten. Mit der Vernunft agieren wir vorwiegend im Halbwachen; aber dann gibt es schließlich noch die Bewußtheit.
Mit der Bewußtheit...
verlassen wir die Tierwelt.
Verschwörungs-Theorie
Der Begriff ist ist zunächst sachlich und
beschreibend. Nur wird er derzeit vorzugsweise diffamierend verwendet. Aber...
Verschwörungstheorien sind äußerst nützlich. Sie erweitern die Grenzen unseres alltäglichen Denkens und unserer Vorstellungs-Rahmen, die wir üblicherweise nicht (gewillt sind, zu) verlassen.
Für jeden guten Kriminalbeamten sind Verschwörungstheorien ein ständiges und unverzichtbares Werkzeug.
Versprechungen < oder > Freiheit
Versprechungen = sind verbindliche Zusagen zukünftigen Verhaltens betreffend. Sie sind eine Bindung an vergangene Absichten unter Hintanstellung der Möglichkeit intelligenten Handelns.
Versprechen, Treue, Schwur... setzen auf Bindung von Verhalten, auf Unfreiheit des Versprechenden.
Versprechen und Freiheit schließen sich aus.
Versprechen und Weisheit schließen sich aus.
Freiheit = beinhaltet die Möglichkeit einer authentischen Antwort in gegebener Situation.
Verstand
...siehe auch unter D - Denken
.................................
So funktioniert Verstand -
sich selbst überschätzend.
Wer sich mit dem Hammer identifiziert,
will "Probleme" mit dem Hammer lösen.
Der Verstand ist wie jedes Werkzeug...
nützlich - außer wir damit identifiziert.
Es gibt viele Sorten von Verstand. Einige Verstände arbeiten episch: wortreich, detailgenau, stringent, anekdotisch.
Aufgrund von Beobachtung
Mein Verstand agiert eher minimalistisch: abstrahierend, definitionsfreudig, systematisierend, analysierend, lösungsorientiert.
Probleme
werden gewälzt.
Lösungen finden sich...
Wie arbeitet dein Verstand?
„Der Verstand ist wie eine Fahrkarte: Sie hat nur dann einen Sinn, wenn sie benutzt wird.“
– Ernst R. Hauschka
Ein bißchen schräg, der Vergleich, denn wir benötigen nichts als Voraussetzung für seine Verwendung, wir können ihn öfter nutzen als eine Fahrkarte und er wird durch seine Benutzung auch nicht entwertet, sondern trainiert.
Außerdem hat der Verstand auch dann „einen Sinn“, wenn er still bleibt, wenn er nicht benutzt wird. Denn schließlich steht er uns im Standby-Modus... jederzeit zur Verfügung!
„Der Verstand begeht keinen Selbstmord.“
– Rick Linchitz
Es liegt in unserer Entscheidung, ob wir uns unter- oder oberhalb des Verstandes befindend sehen. Es wäre bloß dumm, sein Kleinbeigeben oder gar sein Abtreten zu erwarten!
Der Verstand ist uns eine enorme, eine unglaublich vielfältige und segensreiche Hilfe hier auf diesem Planeten. Es ist nicht SEIN Versagen, wenn wir ihm alles mögliche, sogar das Unmögliche zur Entscheidung freigeben.
Verstandessache
„Nichtstun macht nur dann Spaß, wenn man eigentlich viel zu tun hätte.“
– Noël Coward
Ja, der Verstand, der große Unruhestifter, verträgt keine Ruhe, keine Stille. Entspannen, loslassen... das ist nicht sein Metier.
Um sich zum Meditieren, nämlich zum Nichtstun hinzusetzen, bedarf es des Ungehorsams gegenüber dem Verstand. Man muß ihn schon austricksen, ihn schlicht übergehen, sonst wird das nichts.
Der Verstand ist der Letzte, der das Nichtstun empfiehlt. Nun ist der Verstand ja nicht unsere höchste Instanz.
Wer sich vom Verstand gängeln läßt,
befindet sich nicht... in Souveränität.
Der Spaß, den du ansprichst, Noël – das Nichtstun inmitten von Aktivität und Streß – auch der ist vom Feinsten. Dafür müssen wir ebenfalls am Verstand vorbei handeln, denn der gibt uns die Erlaubnis dazu nicht! Die müssen wir uns schon selbst erteilen.
Einwand: "Ich denke, dass wir ohne unseren Verstand gar nicht erkennen koennen, dass Pausen resp. Nichtstun ebenso wichtig sind wie die noch dringend zu erledigende Arbeiten."
Ja, ohne den Verstand könnten wir das nicht; nicht einmal leben könnten wir ohne ihn.
Aber wenn du deiner Satz einleitest mit: "ich denke..." zeigt das, daß du den Verstand noch nicht bei seinem Tun beobachtet hast. Andernfalls wüßtest du, daß der Teil der Verstandesaktivität, den du willentlich steuern kannst, keine 1 % ausmacht. Dann wüßtest du, daß der Satz: "Ich denke, also bin ich" reiner Quatsch ist.
Es geht nicht darum, den Verstand zu diffamieren, sondern darum, daß wir unseren Aberglauben in Bezug auf ihn erkennen können, daß wir ihn mit klaren Augen ansehen, daß wir "unser Denken" wissenschaftlich – also ganz genau und vorurteilsfrei – beobachten können.
Wenn wir intelligent leben wollen, müssen wir unsere Souveränität wiedergewinnen, indem wir zuallererst zwischen uns und dem Verstand unterscheiden, so wie wir auch zwischen uns und dem Stoffwechsel unterscheiden.
Zweites müssen wir klar differenzieren zwischen dem, was der Verstand leisten kann und was nicht. Alles weitere ist dann nicht mehr so schwierig.
Der schwierigste Part ist die Auflösung
der Identifizierung mit dem Verstand.
Ein Weiteres zu deinem Satz: Die Erkenntnisfähigkeit ist nicht Teil des Verstandes. Erst der Transport via Formulierung und Sprache und der Einordnung ins Wertesystem sind Aktivitäten des personalen (intellektuellen) Teils des Verstandes. Und selbst das passiert wiederum zu einem hohen Prozentsatz ohne dein Wissen und ohne deine Absicht und das Ganze dann auch noch so schnell, daß du mit willentlichem "Denken" nicht nachkämest.
Aber wie gesagt, das kannst du alles selber herausfinden.
Einwand: "Eine eigene Meinung wirst du mir doch wohl zugestehen."
Wie kommst du denn darauf, daß ich dir irgend etwas nicht zugestehen könnte oder wollte? Außerdem bist du frei und brauchst niemandes Zugeständnis. Aber...
Meinungen sind sture
Intelligenzblockaden.
Wozu diese Selbsteinschränkung über die Festlegung: „Ab hier lasse ich keinen Zweifel mehr zu, ich bestehe für die Zukunft darauf, daß es so ist, wie ich es mir jetzt vorstelle!“
Das ist nicht wissenschaftlich, das ist selbstgewählte Dummheit.
Wissenschaftlich = ist, alle nur möglichen Perspektiven einnehmen, Einsichten und neue Erkenntnisse zu jeder Zeit bereitwillig zulassen und Thesen und Hypothesen als vorläufige und provisorische Annahmen... jederzeit fallenlassen zu können.
Verstand & Leben
„Wenn das Leben ein Traum ist, was passiert dann - wenn ich aufwache?“
– Georg Simmel
Alles zu seiner Zeit. 🤗
„Wir leben und wissen nicht, wozu. Wir sterben und wissen nicht, wohin.“
– Ernst Bloch
Alles weitere Sinnieren darüber
läuft unter „Sinnloses Problematisieren“.
So wie die Flügel nicht zum Schwimmen und die Flossen nicht für´s Fliegen gemacht sind, so hat auch der Verstand zwar seine Möglichkeiten, aber vor allem auch... seine Grenzen.
Wenn wir es intelligent anstellen, schauen wir nach, wo genau seine Fähigkeiten und wo seine Grenzen liegen. Das ist die Voraussetzung dafür, ihn sinnvoll nutzen zu können.
Lernen können wir die „intelligente Nutzung von Werkzeugen“ von fast jedem Handwerker. Er benutzt nicht den Seitenschneider, wenn er Stahlnägel in die Betonwand schlagen will und nicht den Hammer, wenn er millimetergenau die Isolierung der Kupferdrähte entfernen will. Und wenn er ein Loch graben will, benutzt er weder das eine, noch das andere, dann nimmt er einen Spaten.
Der Verstand beginnt mit seiner Funktion im frühen Kindesalter und beendet sie meist kurz vor dem Sterben des Körpers. In der Zeit dazwischen... können wir ihn, wenn wir es intelligent angehen, sinnvoll nutzen. Dafür ist er gemacht.
Für das Davor und das Danach
hat der Verstand keine Zugangsberechtigung.
Grenzen des Verstandes
"Die Innerlichkeit spiritueller Erfahrungen kann nicht analysiert werden, ohne sich in logische Widersprüche zu verstricken."
– Ken Wilber
Es gibt sehr viele „Dinge“, die nicht analysiert werden können: Die bedingungslose Liebe ist dafür ein Beispiel.
Alles, was größer ist als der Verstand, kann nicht mit ihm, also auch nicht mit der Logik – auf welche Weise auch immer – angegangen werden.
Die Logik ist ein Instrument des intellektuellen Teils des Verstandes.
Elemente der Logik:
-
Bestätigung & Widerspruch
- Folgerichtigkeit
- Systematisieren
- Objektivieren
-
Analysieren
Wir müssen realisieren, daß die Welt jenseits des Verstandes (mit dessen Tendenz zur Einordnung) nicht aufhört, sie hier aber nicht objektiviert werden kann.
Wenn wir die Vertikale auf der Horizontalen erklären wollen, tauchen scheinbar „logische Widersprüche“ auf, da das Größere („System“) nicht durch das Kleinere verstanden werden kann.
Im Spirituellen sind Widerspruch & Einverständnis irrelevant. Hier hat der Verstand mit seinen begrenzten Möglichkeiten keinen Zutritt; kurz:
Spirituelles…
geht den Verstand nichts an. 🌻
Um das verstehen zu können, braucht es einen Abstand zum Verstand in der Art, wie wir ihn auch zum Computer haben, wenn wir ihn gebrauchen.
Er hat nun mal ein sehr eng begrenztes Aufgabengebiet. Wenn wir es intelligent anstellen, werden wir vom Verstand nicht mehr verlangen, als er von seiner Natur her zu leisten imstande ist.
Verstand als Prüfer & Richter
Laß dich die Macht der Gewohnheit auf falsche Wege nicht drängen. Trau nicht dem irrenden Blick und dem töneversammelnden Ohre. Auch nicht der Zunge; allein der Verstand sei Prüfer und Richter.
— Parmenides von Elea
Einverstanden — bis auf den letzten Satz-Teil.
Ja, der Verstand hat seine Fähigkeit, auf der Ebene der Gesellschaft nütze zu sein, wie in Sachen Vergleich, Mustererkennung und Sprache. Er hat aber auch seine engen Grenzen.
Wir müssen lernen.., wann wir den Prüfer
& Richter freundlich beiseite legen sollten.
Denn es wartet eine erkennende Instanz jenseits des Verstandes. Ihr sollten wir öfter als dem Verstand Aufmerksamkeit schenken.
Das Erkennen der Wahrheit ist
NICHT Sache des Verstandes !
Das Denken wir bloß, weil er den Job hat, die Dinge zu formulieren.
Weisheit ist halt nicht sein Terrain.
Verständnis
Verständnisvoraussetzungen
– Verstehen wollen
– Auch abstrahieren können
– Logik als Konstrukt sehen können
– Abstand zum Verstand erkennen können
– Eine Metapher als Metapher begreifen können
Verstehen
„Es gibt im anderen Menschen nichts, was es nicht auch in mir gibt. Dies ist die einzige Grundlage für das Verstehen der Menschen untereinander.“
– Erich Fromm
Ja, das ist die Grundlage des Menschen, welcher die ihm zur Verfügung stehende Intelligenz nutzt.
Der andere… wird einen „Experten“ befragen.
Verstehen /
Wissen
„Die Mehrheit der gewöhnlichen Bevölkerung versteht nicht was wirklich geschieht. Und sie versteht noch nicht einmal, daß sie es nicht versteht.“
– Noam Chomsky
Ja, und wir beide gehören dazu.., zu
dieser „gewöhnlichen Bevölkerung“.
Denn das mit dem Verstehen und dem Wissen ist so eine Sache: Der Sokrates sagte bereits vor Christus, daß es nichts zu wissen gibt, daß wir uns alle bloß – zum Teil erfolgreich – vormachen, irgend etwas zu wissen.
In Wirklichkeit handelt es sich hier eher um eine Art Mutmaßen. Selbst die Wissenschaft bedient sich mittels ihrer Methoden eines wissenschaftlich gestützten Vermutens.
Jeder von uns allen versteht genau so viel, wie er verstehen muß. Und niemand kann – aufgrund verschiedener Voraussetzungen – mehr verstehen, als er letztlich verstehen kann. Also kann auch niemandem ein Vorwurf daraus gemacht werden, daß er nur so viel versteht, wie er kann.
◾ Weißt du als Spieler auf der Bühne, was wirklich geschieht?
◾ Kannst du verstehen, daß nicht jeder alles verstehen muß?
Noam Chomsky: „Und sie versteht noch nicht einmal, daß sie es nicht versteht.“
- Kannst du verstehen, was du nicht verstehst?
- Und falls du nicht verstehst, daß du etwas nicht verstehst: Kannst du verstehen, daß du nicht einmal das verstehst?
Die Summe dessen, was wir zu wissen und zu verstehen glauben, gemessen an dem, was wir niemals wissen oder verstehen werden, ist der
Rede nicht wert – und letztlich unbedeutend.
Verstehen
"Wir können nicht glauben, was wir wissen, weil wir glauben, es nicht verstehen zu können."
– Johann Galton
Denn unser Verstand ist zu klein, als dass er Größeres – als er selbst ist – verstehen könnte. Andererseits:
➔ Wir wissen mehr als wir wissen.
➔ Wir wissen mehr als wir verstehen können.
Verstehen = ist ein kurzer Moment direkten (aber nicht objektivierbaren) Wissens.
Wie umfangreich und langwierig die Vorbereitungen auch gewesen sein mögen:
Verstehen...
benötigt keine Zeit.
Die Erinnerung an den Moment des Verstehens ist jedoch...
nur noch eine wie jede andere und nicht das Verstehen selbst.
Der Begriff „Verstehen“ hat mehrere Bedeutungen.
Horizontale:
◾ Verstehen… im alltäglichen Sinn
◾ Verstehen… im sprachlichen Bereich
Vertikale:
◾ Verstehen… im Sinne von Erkenntnis
◾ Verstehen… ohne jede Erklärungsmöglichkeit
Die meisten von uns gehen scheints davon aus, dass wir mittels Verstand und unserer Schulweisheit a l l e s was in irgend einer Form im Bereich unserer Wahrnehmung erscheint, intellektuell verstehen können. Doch da übersehen wir die Referenz der Geistigen Reife:
Es ist nicht besonders intelligent, eine höhere Reife einzufordern als die, welche aktuell vorhanden ist. Es ist nun einmal so: Wir können nur verstehen, wenn wir verstehen wollen und…
Wir können nur verstehen,
was wir verstehen können.
Es ist zu akzeptieren, dass nicht alles verstanden werden kann.
Was nicht verstanden werden kann, kann auch nicht über umfangreiche Erklärungen verstanden werden. Das Verstehen kann nicht herbei-gewollt werden.
Verstehen lässt sich nicht erzwingen.
Es geschieht... wenn es so weit ist.
Momentanes Ende des Verstehens:
Was nicht verstanden werden kann,
kann auch nicht über Erklärungen und
versuchte Begründungen verstanden werden.
Verstehen wollen
„Das Geheimnis, mit allen Menschen in Frieden zu leben, besteht in der Kunst, jeden seiner Individualität nach zu verstehen.“
– Friedrich Ludwig Jahn
Bereits der Versuch, den anderen in seiner Individualität verstehen zu wollen, kann sehr hilfreich sein. Ein weiteres Geheimnis, mit allen Menschen in Frieden leben zu können, ist die totale Annahme von uns selbst. Das ist (etwas) schwieriger. 🙂 Diese beiden Geheimnisse bleiben uns verborgen und deshalb ein Geheimnis, solange wir den Versuch des Verständnisses unterlassen.
Verstehens-Grenzen
"Das Verstehen ist mit der Wahrheit identisch." (ST)
― Osho
Wer annimmt, dass er alles versteht, geht davon aus,
dass es gar nichts gibt, das über seinen Horizont geht.
Aber wir alle haben irgendwo . . .die Grenze des Verstehens.
Etwas nicht zu verstehen, bedeutet nicht zwangsläufig, dass es sich um Wesentliches, um Bedeutendes oder gar um Weisheit handelt. Ich selber verstehe z.B. von Mathematik nicht sehr viel mehr als das kleine 1 x 1, verstehe kaum das Einkommensteuer-Formular, fast gar nicht die Funktionsweise eines Kraftfahrzeugs oder die Geld-Geschäfte an den Börsen.
Und doch ist jeder einzelne von uns fähig, Wahrheit zu
erkennen und... zumindest zeitweise 😎 weise zu sein.
Es gibt keinen einzigen Menschen, der nicht
schon (auch...) weise Worte gesprochen hat.
„Es hört doch jeder nur, was er versteht.“
– Johann Wolfgang von Goethe
Erzählst du einer Fliege etwas
von kulinarischen Köstlichkeiten,
setzt sie sich möglicherweise auf
einen dampfenden Misthaufen.
Grenzen des Verstehens
"Darum bekenne ich, daß ich habe unweislich geredet, das mir zu hoch ist, und ich nicht verstehe."
– Hiob
Den Philosophen ist auch Vieles zu hoch, lieber Hiob. Im Gegensatz zu dir kapieren sie das nicht. Auch sie reden unweislich, wissen das aber nicht, denn:
Sie kennen nur die Horizontale und nicht auch die Vertikale.
Verteidigung
Immer wenn wir glauben, uns verteidigen zu müssen, befinden wir uns - ob bewusst oder nicht bewusst - in einer Kalamität, nämlich in einem Opfer-Zustand.
Selbst die größten Verteidigungsanstrengungen stabilisieren nur diesen Opfer-Zustand.
Wollen wir da raus, gibt es zwei Auswege:
- Wechseln in den Angriffs-Modus
- In die Souveränität gehen
Souveränität heißt hier: Sich mit allen selbstbewusst auf Augenhöhe verständigen können und brüderlich oder nachbarschaftlich (ver-) handeln wollen.
An der Geistigen Reife reflektiert:
- Gegenseitiges Wohlwollen (5) und (6)
- Souveränität (4)
- Angriffsmodus (3)
- Opferzustand (2)
Vertrag - oder vertauen ?
„Auch Liebende sehnen sich mehr und mehr nach Verträgen.“
– Christa Schyboll
Irrtum: Liebende sehnen sich nicht nach Verträgen – sie sehnen sich nicht einmal. Wo Liebe ist, ist keine Sehnsucht, denn hier fehlt
nichts.
Wo Liebe ist,
gibt es keine Angst.
Verträge sind Belege für Angst.
Damit sage ich nicht, daß es schlecht wäre, Verträge zu schließen. Auch schriftliche, auch notariell beglaubigte. Ich sage bloß, daß Liebe und Angst nicht am selben Platz existieren können. Wir sollten hier genauer hinsehen:
In dem Augenblick, in dem ich einen schriftlichen Vertrag eingehe, bin ich nicht in der Frequenz der Liebe, im Gegenteil: Ich signalisiere Angst um mein Hab & Gut, bin mißtrauisch und verhalte mich lieber vorsichtig und clever: Mit Sicherheit zu meinem Vorteil.
Christa Schyboll: „Lange Zeit reichte es vollkommen aus, ein Versprechen auch mündlich zu geben.“
Ja, diese Praxis reichte lange Zeit und an vielen Orten der Erde aus. Aber sie ist keine Frage von Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft, sondern eine des Vertrauens.
Sie hat mit Wahrhaftigkeit zu tun und mit ehrlicher Absicht.
Vertrauen, Wahrhaftigkeit, lautere Intention..., alles dies ist mit der Liebe verwandt und selbstverständlich jederzeit und jedenorts, also auch hier und heute möglich. Eine Frage der Reife.
Vertrag = Sich vertragen wollen und können.
Menschen, die mit einem Handschlag auskommen, bewegen sich damit auf einer höheren Ebene ihrer Geistigen Reife.
Doch in Beziehungs-Angelegenheiten können wir kein Versprechen in die Zukunft geben. Weder in Bezug auf unser Handeln, noch auf unser Fühlen oder Wollen, denn...
Wir kennen heute die Gegebenheiten im Morgen nicht.
In Handelsdingen können wir Versprechen
abgeben, aber nicht... in Sachen der Liebe.
Sie weht, wo sie will.
Vertrauen
"DEIN Wille geschehe" heißt, mit dem Leben fließen. In EINklang fallen mit dem, was gerade JETZT ist.
Annehmen dessen, was eh scho is.
Einwand: "ich verschenke mein Vertrauen gern. Nur an Leute nicht, die – nachweislich! – lügen und betrügen"
Auf diese Weise vertraust du nicht,
sondern bist auf Sicherheit aus.
Vertrauen gründet auf Liebe.
Sicherheit gründet auf Angst.
Und: Vertrauen können wir nicht verschenken.
Verschenken können wir etwas, das wir zunächst mal selber haben. Vertrauen können wir aber nicht „haben“ (obwohl es gelegentlich so formuliert wird). Es ist nichts, das wir in Besitz nehmen könnten.
Wenn du einem nachgewiesenen Dieb dein
Erspartes anvertraust, bist du im Vertrauen.
Die Leute vertrauen nicht.
Sie glauben den Worten.
Verwaltung
...siehe auch unter A - Agilität
............................
https://agile-verwaltung.org/2021/10/18/es-geht-darum-dass-die-verwaltung-dinge-moglich-macht-nicht-unmoglich-interview-mit-richard-meng/
"Es geht darum, dass die Verwaltung Dinge möglich macht, nicht unmöglich.“
― Richard Meng
Verwandtschaft
„Die Leute werden weiterhin morgens aufstehen, ins Auto steigen und ins Büro fahren - aber in ihren Köpfen geht etwas Gefährliches vor sich. Denn sie leiden unter der bürgerlichen Langeweile. Nichts passiert. Die Politik kann man nicht ernst nehmen. Unsere Monarchie hier in England ist ein Witz. Woran sollen die Leute noch glauben? Alles Aufregende geschieht in ihren Köpfen. Das ist ein gefährlicher Ort. [...] Es ist wie im Zoo mit den Schimpansen. Wenn man ihnen den Tisch deckt, sitzen sie eine Weile still und trinken eine Tasse Tee. Aber urplötzlich fangen sie an, alles zu zertrümmern, weil sie die Langeweile, die Ereignislosigkeit nicht ertragen. Da greifen sie lieber zur Gewalt. Ich fürchte, wir sind noch immer sehr eng mit den Schimpansen verwandt.“
– James Graham Ballard
Ja, auf der einen Seite sehen wir unsere Verwandtschaft mit den Tieren. Auf der anderen Seite können wir unser EinsSein mit dem Göttlichen sehen. Es kommt also ganz darauf an, worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken: Auf das Tierische in uns, oder auf das Göttliche.
Einwand: "Londoner Unruhen, Vandalismus in Berlin, steuern wir auf den "Planet der Affen" zu?"
Du schaust wohl viel fern?
Schau mal nach innen und antworte selbst.
Verzeihen
„Alles verstehen heißt alles verzeihen.“
– Madame de Stael
Das Verstehen genügt und... das Verzeihen geschieht – ohne etwas zu tun, ohne dass jemand verzeiht.
Ich verzeihe...
ist getarnte Arroganz.
Einwand: "Ich verstehe nicht, warum die Worte "Ich verzeihe" getarnte Arroganz sein sollen."
Wenn du´s nicht verstehst, ich kann es dir nicht erklären, da bin ich hilflos. Als Jesus von den Hinrichtern malträtiert wurde, soll er gebeten haben: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!" Das ist keine Arroganz. Das ist ein liebendes Bittgebet für die Mörder.
Wer liebt,
braucht nicht zu vergeben.
Violett - Vision oder Utopie ?
Wenn es die 5%-Hürde nicht gäbe, für die Violetten müsste sie eingeführt werden. Und bevor die 5%-Hürde abgebaut wird, sollten zunächst die Denk-Hürden fallen.
Violette müssen/sollten Grundsatzfragen stellen und einige davon auch beantworten, andernfalls – wenn sie das nicht fertig bringen – würden sie (im Erfolgsfall) den Reife-Pegel des Parlaments noch weiter runter in Richtung „Kindergarten“ ziehen.
Beleg: Nach meiner Schätzung lesen und schreiben hier 500 Violette. Wie viele Beiträge von wie viel Leuten lassen erkennen, dass sich Violette EIGENE Gedanken machen... zum Wohl der Gesamt-Gesellschaft?
Die Demonstrationsfreiheit (2) wird gerne genutzt. Warum nicht auch die Denkfreiheit (4)? Um lauthals gegen etwas zu demonstrieren, braucht es keinen besonders hohen Grad an Geistiger Reife. Für konstruktives Denken dagegen, braucht es schon... etwas mehr.
„Eigene Gedanken machen“ heißt nicht, den Like- oder Teilen-Button klicken, heißt auch nicht Partei-Meinung kundtun, oder Angelesenes wieder- oder weiter zu geben.
Eigene Gedanken machen heißt tatsächlich: SELBER denken, jedes Individuum für sich! Und das in allen Angelegenheiten. Und wenn diese 500 Individuen dann auch noch täglich meditieren, wenn ihr Denken also den Duft der Stille mitbringt..., wunderbar.
Die Violetten könn(t)en ein intelligentes Häufchen, ein Tiegel sprühender Ideen sein. Menschen, die auf die meisten der anstehenden (temporären, wie auch auf Grundsatz-) Probleme der Gesellschaft eine violette Antwort servieren.
Voraussetzung ist allerdings:
Violett ist spirituell. Das bedeutet zum Beispiel...
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Violett ist anders.
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Violett ist selbstverständlich wahrhaftig.
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Violett kommt aus der eigenen (!) Mitte und nicht aus der Peripherie (Experten, Heise, YouTube, Google, Facebook & Co).
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Den Violetten ist das "in die Mitte gehen" (die Meditation) nicht fremd.
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Die Violetten bringen in alle anstehenden gesellschaftlichen Herausforderungen nicht nur die violette Farbe, sondern vor allem den violetten Spirit.
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Das Violette zeigt sich nicht durch violette Sticker oder violette Plakatierung oder violette Servietten oder violette Luftballons, sondern durch violette Vorschläge und Alternativen.
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Violette können sofort in medias res gehen und können auch Tacheles reden, ohne ständig Ego-Dramen entfalten und den Mediator rufen zu müssen.
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Die Violetten fordern nicht nur die Transparenz, sie praktizieren sie bereits.
VIOLETTE – intern / Visionen [19.06.2016 10:02]
Helmut Schmidt: "Da wurde ich gefragt: Wo ist Ihre große Vision? Und ich habe gesagt: Wer eine Vision hat, der soll zum Arzt gehen.
Es war eine pampige Antwort auf eine dusselige Frage."
Es war eine blöde Antwort
auf eine berechtigte Frage.
Dennoch ist seine Reaktion auch zu verstehen: Ein Kanzler ist mit der aktuellen Tages-Politik bis zur Halskrause beschäftigt, so dass er für philosophische Fragen – oder sich mal einen größeren Abstand zu den Dingen zu genehmigen – keinen Raum sieht.
Außerdem sieht Helmut Schmidt seine Stärken wohl eher im staatsmännischen Funktionieren, denn im Theoretisieren.
Es ist nicht alles von nur
einer Person zu erwarten.
Aber es ist zu erwarten, dass ein Staatsmann, eine Regierung, oder eine Partei wenigstens in der Lage und willens ist, Weisheit von Außen heranzuziehen. Und das betrifft auch die „Visionen“, nämlich das „über eine Wahlperiode hinaus schauen können“.
Visionskraft
„Ein Traum ist unerlässlich, wenn man die Zukunft gestalten will.“
– Victor Hugo
Es bedarf der Visionskraft,
des Vorstellungsvermögens.
Beispiel:
Wie lange wollen wir Parteien noch dulden?
Sehen wir doch täglich in den Medien, wie diese
erfolgreich als Intelligenz-Blockierer arbeiten.
I have a Dream!
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Ein Staat, der durch seine Bürger kontrolliert wird und nicht umgekehrt.
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Eine Gesellschaft, die eine Parteinahme ihrer Staatsdiener als unanständig ansieht und verbietet.
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Eine Staatsform, in der das Gemeinwohl die selbstverständliche Maxime sämtlichen Regierungshandelns ist.
Wer das Wort "Partei" anführt, sollte abgewählt werden.
Wer das Wort "Gemeinwohl" anführt, sollte Beachtung
finden, aber dennoch auf Lauterkeit geprüft werden.
Volksabstimmung
"Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus." Das bedeutet: Das Volk selbst ist Träger der staatlichen Gewalt; und es geht dabei nicht um ein Volk, das der Führung durch "die da oben" bedarf. Es handelt sich im Gegenteil um ein Volk von freien Staatsbürgern.
An dieses klare Bekenntnis des Grundgesetzes zur Demokratie schließt sich der Grundsatz der Gewaltenteilung an – festgelegt im Artikel 20 Abs. 2 des Grundgesetzes. Es ist das entscheidende Organisationsprinzip unseres freiheitlichen Rechtsstaates. Nach den schrecklichen Erfahrungen mit der nationalsozialistischen Willkürherrschaft gehört die Gewaltenteilung zum unabänderlichen Teil unserer Verfassung, der durch die Ewigkeitsgarantie geschützt wird. Mit der gegenseitigen Kontrolle, Hemmung und Mäßigung der verschiedenen Staatsgewalten im Sinne von checks and balances markiert das Grundgesetz damit eine scharfe Trennlinie zwischen echten Demokratien und autoritären oder totalitären Herrschaftsformen.
Mein persönlicher Weg führte mich durch alle drei Staatsgewalten: die Judikative, die Legislative und die Exekutive. Nach dem Jurastudium arbeitete ich zunächst als Verwaltungsrichter. Anschließend war ich Abgeordneter im Niedersächsischen Landtag, bevor mich Gerhard Schröder als niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur in sein Kabinett berief. Seit 2005 bin ich Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Dass ich in allen drei Gewalten berufliche Erfahrungen machen durfte, empfinde ich persönlich als große Bereicherung.
Unsere parlamentarische Demokratie hat sich über mehr als sechs Jahrzehnte bewährt.
In der Bevölkerung wächst jedoch der Wunsch nach stärkerer Mitsprache.
Ich denke, die Zeit ist reif, dem Volk die Ausübung der Staatsgewalt in behutsamer Form auch durch Volksabstimmungen zu ermöglichen." (Quelle)
– Thomas Oppermann, ehem. Abgeordneter
Vollständig
„Jeder von uns ist ein Engel mit nur einem Flügel. Und wir können nur fliegen, wenn wir uns umarmen.“
– Luciano De Crescenzo
Luciano, das klingt ein bißchen so, als wären wir allesamt amputiert
😊 Dem ist nicht so. Die Zweigeschlechtlichkeit unserer Körper kann schon mal eine solch eigenartige Idee aufkommen lassen; ebenso unsere – unterschiedlich verteilten – emotionalen Defizite. Dennoch:
Wir alle...
sind vollständig.
Unsere Leichtigkeit (oder „Schwere“) hängt ganz davon ab, wie sehr wir im Verstand sind: Je mehr wir uns erlauben, unseren Verstand nicht ganz so ernst zu nehmen, desto leichter können wir uns begegnen und desto leichter fallen uns Berührungen.
Im ernsten Zustand? So gut wie unmöglich.
F r e u d e
schenkt Leichtigkeit.
Meditationen können zudem helfen.
Vorbereitung
Leben in Vorbereitung
Die meisten Menschen hier leben
vorzugsweise in der Vorbereitung.
Sie leben in der Vorbereitung für das Feiern und vergessen vor lauter Stress in der Vorbereitung das Eigentliche, nämlich das Feiern.
Menschen werden zu Experten der Vorbereitung.
Ich hörte von einer Frau in Kairo, die sich freute, für einen Tag mal wieder einen Job zu haben. Also ging sie mit dem Geld einkaufen, bereitete eine Mahlzeit zu und lud alle Bewohner des obersten Stocks des Hauses auf dem Dach zum Essen ein...
Worauf warten?
Vorstellungsvermögen
We suffer more often in imagination than in reality.
Wir leiden häufiger
in der Vorstellung
als in der Realität.
― Seneca
Ein bisschen irritierend ist es schon, dass es einigen Leuten leichter zu fallen scheint, sich einen dramatischen Quantensprung ohne Kollateralschäden vorzustellen, als eine kleine und einfache Änderung der Regeln zur Parlamentswahl.
Die Vorstellung des Einsatzes Außerirdischer zum Wohl der Menschen scheint vielen ebenfalls leichter zu fallen, als etwas mehr Verve und Weisheit der Parlamentarier beim Engagement zum Wohl der Gemeinschaft.
Aber wie soll das möglich sein, wenn unser Vorstellungsvermögen bereits im Kleinen, beim Machbaren, die Grätsche macht?
„Der imaginäre Papa soll´s richten!“ Ist es das?
Federico Fellini – Der einzig wahre Realist... z
„Der einzig wahre Realist ist der Visionär.“
– Federico Fellini
Das ist opulent übertrieben –
und auch nicht wirklich wahr.
Grenzen unseres Vorstellungsvermögens...
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"Nit möchlich."
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"Utopia".
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"Die Reichen waren immer reich. Die Armen sind immer arm."
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"Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen".
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"Alles andere ist naiv."
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„Die Welt will betrogen sein.“
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"Ich möchte als kritischer Denker gesehen werden und nicht als naiver Spinner."
Götz Werner hat mal gesagt (aus der Erinnerung):
"Das bedingungslose Grundeinkommen wird es erst dann geben, wenn Sie sich vorstellen können, dass es auch Ihr Nachbar bekommt." ?
Haken Nr. 1
Es heißt: "Parteien muss es geben. Es hat sie immer gegeben."
Ob der Status ein intelligenter ist, wird nicht gefragt. Die Dinge hängen an sehr kleinen Haken fest. Nur gelegentlich gibt es doch mal jemanden, der die zulässige Höchstgrenze der Vorstellungsräume einfach ignoriert.
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„Mauerfall“
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"Brexit" in UK
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Ein Clown im Europaparlament
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"Kinder (2) an die Macht" Amerika macht´s möglich
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Die Laufzeiten der AKWs waren gerade für ein paar weitere Jahre festgeschrieben worden, plötzlich...
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Mathias Rust landet auf dem Roten Platz und stürzt damit die Vorstellung von einer unbezwingbaren Staatsmacht
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in Frankreich kommt jemand einfach so ins höchste Staatsamt, von dem hier, wenige Monate zuvor, kaum jemand gehört hatte
Es hakt an Banalitäten.
Unser Vorstellungsvermögen ist dermaßen eng begrenzt. Es kreist in bekannten, in tradierten Bahnen. So konnte der Zusammensturz der ostdeutschen Regierung selbst am Tag des "Mauerfalls" noch nicht gesehen werden.
Noch im Jahr 1960 konnte sich kaum jemand vorstellen, dass es Familien geben könnte, in denen die Kinder nicht ganz selbstverständlich, mindestens gelegentlich, eine Tracht Hiebe beziehen.
Noch im Jahr 1960 konnte sich kaum jemand vorstellen, dass es Kinder und junge Leute geben könnte, die nicht aufs Wort gehorchen.
Noch im Jahr 1960 konnte sich kaum jemand vorstellen, dass junge Leute selbst entscheiden könnten, ob sie sich militärisch ausbilden lassen oder nicht.
Wir halten unser Vorstellungsvermögen eng begrenzt. Nur wenige erlauben sich, in einer Welt zu leben, die die Masse der Menschen für unmöglich hält.
Sie können sich nicht auf Ihre Augen verlassen,
wenn Ihre Vorstellungskraft unscharf ist.
― Mark Twain
„Der Verstand ist meisterhaft darin, das, was er nicht versteht, entweder auszulachen oder es sich falsch vorzustellen. Da irrt mancher ein lebenlang derart."
Muktananda: „…oder es sich falsch vorzustellen“
Eine Vorstellung ist...
nur eine Vorstellung.
Auch eine "richtige"
Vorstellung ist nur
eine Vorstellung.
Muktananda: "Ja, man könnte es hinhauen. Es gibt allerdings ganz falsche Vorstellungen, weniger falsche Vorstellungen oder gar treffende Vorstellungen. Bezüglich der Wirklichkeit kann der Verstand nur sie grob erahnen oder ganz weit davon entfernt sich ein Bild als Karikatur davon machen."
Die komplette „Realität“
ist nur eine Vorstellung.
Muktananda: "Es gibt ja Realitäten und die Wirklichkeit, die Absolute Realität."
Die mit den Sinnen erfahrbare Welt
ist so wirklich, wie…
ein Potemkinsches Dorf wirklich ist.
xx