Dezemberrose
Dezemberrose

 

 

 

 

Psychologie

 

 

Hier geht es um eine skizzenhafte Annäherung

an die psychologischen Funktions-Phänomene.

 

Psychologie = ist das Sich-befassen mit allen Ausformungen inner-menschlicher Unfreiheit.

 

Beobachtbare psychologische Abläufe weisen auf stabile Muster. Diese psychologischen Muster funktionieren auf unbewußte Weise. Ihre Sprache, ihre „Techniken“ müssen deshalb also nicht erst absichtlich erlernt oder gelehrt werden. 

 

 

Auf-Lösung

 

Das enge Korsett des Ausdrucks psychologischer Mechanismen kann sich erst und nur zum Teil durch Individualisierung lösen, durch Bewußtwerdung.

 

Individualisierung bleibt demzufolge... ein „Einzel“-Phänomen. 

 

 

 

 

Psychiatrie

 

 

Der Besucher einer geschlossenen Anstalt fragt den Direktor: „Sagen Sie mal, wie können Sie denn gesunde Menschen von solchen unterscheiden, die sofort eingewiesen werden müssen?“

Der Direktor: „Das geht ganz schnell. Ich stelle eine einfache Frage, wie: `Sie stehen vor einer randvollen Badewanne und ich gebe Ihnen einen Löffel, eine Tasse und einen Eimer. Wie würden Sie die Wanne leeren?"

Darauf der Besucher: „Na, ich würde mich für den Eimer entscheiden, damit geht es schneller. Wäre das richtig?“

Der Direktor: „Ein gesunder Mensch zieht den Stöpsel. Möchten Sie ein Zimmer mit Balkon?“

 

 

 

 

Psychologie der Gruppe

  

 

Die unbewußt ablaufende und funktionierende Psychologie der Gruppenbildung läßt sich bereits ab der Anzahl von drei Personen beobachten. Es beginnt eine spontane, nicht-individuelle Dynamik zur charakteristischen Ordnungsbildung -  mit dem "Leithammel" vorne weg.

 

Gruppe ist - archaisch gesehen - wichtiger, als das Individuum.

 

Sie wirkt im starken Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Hierein spielen auch die Komplexe Befehl/Gehorsam. Die stärksten Indizien für Gruppe sind:

  • Gefühle der Sicherheit
  • Kraft/Macht/Autorität/Führung
  • Einigkeit innen - Abgrenzung nach außen
  • Vertrautheit nach innen - Befremdlichkeit nach außen 
  • Bedürfnis nach Zugehörigkeit, Integration

 

Sie bilden die uneingeschränkten Prioritäten. Außerdem: Konflikt-Armut im inneren Zirkel, aber Konflikt-Bereitschaft  zum Außen.

 

Die Basis dieser Struktur ist letztlich die Angst vor dem Exit, vor der Auslöschung.

 

Die Form der Gruppenbildungen ist ein von Natur aus die Gruppe schützendes, also ein nützliches, automatisch arbeitendes System, das die Unbewußtheit der Beteiligten zur Voraussetzung hat.

 

Sobald ein bestimmter Grad an Geistiger Reife vorhanden ist, lösen sich diese unbewußt ablaufenden Strukturen auf. Sie werden nicht mehr gebraucht und durch intelligentes, freiheitliches, eigenverantwortliches, empathisches und nun nicht mehr ausgrenzendes Verhalten abgelöst.  

 

Der Beginn der Individualisierung. Begegnungen freier Menschen ohne Bindungs-Rituale. 

 

 Psychologie der Massen

 

  

 

 

Individualisierung

  

 

Intelligenz, Weisheit, Empathie, Autonomie eines Einzelnen zählen nicht, sofern sie nicht zufällig mit der Gruppenenergie kompatibel sind.

 

Es bedarf einer hohen Reife, um sich dem (wohlgemerkt: inneren !) Druck der Gruppe entziehen oder widersetzen zu können. 

 

Je bewußter, je wacher, je reifer die Teilnehmenden sind, desto weniger stark wird sich die archaische Automatik zeigen und durchsetzen. 

 

Reife...

individualisiert, vereinzelt.

 

 

 

 

Instinkte

 

 

  1. Selbsterhaltungstrieb
  2. Arterhaltungstrieb
  3. Aufzuchtstrieb

 

Die Instinkte funktionieren auf einer primitiven Basis. Sie fordern von uns das geringste Maß an Intelligenz. In Sachen Sex z.B. nur die Menge an Intelligenz, die auch sämtliche Tiere (mit gleicher geschlechtlicher Disposition) aufbringen können. 

 

 

 

 

Gewöhnung

 

 

Lernen = ist zu einem hohen Anteil Gewöhnung.

 

Diese Art Lernen findet fast ausschließlich „automatisch“ und unbewußt statt.

  • Bekanntheit

  • Vertrautheit

  • Gewohnheit

  • Beständigkeit

  • Tradition

 

Alles NEUE ist dagegen unvertraut und wird deshalb argwöhnisch betrachtet, hinausgeschoben und – wenn möglich – sogar verhindert. 

 

Die Gewöhnung ist eine der wichtigsten (Über-)Lebens-Fähigkeiten als mobiles Wesen. Sie hat eine körperliche und eine psychologische Seite. Beide Seiten des archaischen Elements Gewöhnung haben wir mit vielen Tieren gemeinsam. Zur psychologischen Seite:

 

Die Vertrautheit schafft Behaglichkeit, ein Gefühl

der Sicherheit und damit auch der  Angstfreiheit.

 

Im Gegensatz dazu die Fremdheit. Sie bewirkt ein Gefühl der Unsicherheit, die schließlich auch zu Stress führen kann.  

  • Be-Fremdlichkeit

  • Mißtrauen
  • Argwohn

  • Furcht

  • Hass 

 

Das Gemeinsame und das Trennende wird vorrangig abgelesen an: 

  • Sprache

  • Aussehen

  • Religion

  • Moral-Struktur

 Lernen

 

 

 

 

Lern-Erfolg

  

 

Ein junger Mann, der in einer Bar sitzt, sieht ein attraktives Mädchen. Er geht zu ihm und bietet an, einen Drink auszugeben.

"Sagten Sie `Motel´?" fragt das Mädchen mit lauter Stimme.

Der Mann ist sehr irritiert und versichert, daß er ihr lediglich einen Drink ausgeben wolle.

"Sie wollen mich mit ins Motel nehmen?" schreit sie.

Alle drehen sich zu dem jungen Mann um und sogar der Wirt gibt ihm zu verstehen, er solle sich doch gefälligst benehmen!

Er ist nun so verunsichert, daß er sich in einer Ecke an einen kleinen Tisch setzt.

Nach kurzer Zeit kommt das Mädchen zu ihm an den Tisch.

"Ich muß mich entschuldigen", sagt sie, "es tut mit leid, daß ich Sie so erschreckt habe. Ich studiere Psychologie und wollte Ihre Reaktionen testen und für meine Psychologie-Arbeit nutzen." 

"Waas?" ruft da der Mann und springt auf, "das kann doch wohl nicht Ihr Ernst sein! Zweihundert Euro!?"

 

 

  

  

 

 

Kontrolle  < - >  Vertrauen

  

 

Wer Vertrauen kennt, muß nicht über Vertrauen diskutieren, bzw. muß nicht argumentieren.

 

Wenn zwei Leute die Sonne aufgehen sehen und der eine sagt: „Die Sonne geht auf“, dann wird der andere das offen-sichtliche lediglich bestätigen. Weil er das selbe sieht, weil sich das Gesagte aus seiner Perspektive nicht anders zeigt. Wenn das aber ein Sehender einem Blinden sagt, ist es verständlich, wenn dieser um eine ausführliche Erläuterung bittet.

 

Wir müssen nicht jemanden erst „kennen lernen“, wir müssen keine Informationen über ihn einholen, recherchieren, wir brauchen nichts über ihn wissen, wir müssen ihn nicht erst abschätzen und einordnen. Das ist nur dann nötig, wenn wir überwiegend angst-gesteuert leben. In dem Fall will man den anderen „kennen“ um ihn einschätzen zu können, seinen „Charakter“ erforschen, um ihm überlegen und damit selber "auf der sicheren Seite" zu sein.

 

Das Bedürfnis, jemand anderem überlegen sein zu wollen, entsteht wiederum aus dem Gefühl der eigenen Schwäche heraus. Um in den Status der Überlegenheit zu kommen, sollte ich den anderen möglichst "durch und durch kennen“.

 

Man kann das auch bei vielen Tieren beobachten: Es ist eine Art Beschnuppern, ein Abtasten zur Unterscheidung von „Freund“ und „Feind“ zur Verminderung mutmaßlicher Gefahr für Leib und Leben.

 

Ein uralter Instinkt, der – wie auch die abgrenzende Kriegsführung – für die unbewußte Masse nach wie vor seine Berechtigung hat, ab einer höheren Geistigen Reife jedoch nicht mehr gebraucht wird.

 

Vertrauen können, ist 

Indiz für höhere Reife. 

 

 

 

Dschuang Dsi, Autorität, Nirmalo,

 

 

 

 

Ego-Falle

  

 

Warum mache ich gerne den Leiter von was auch immer?

Warum führe ich gerne in Meditations-Techniken ein?

Warum mach´ ich soo gerne den Therapeuten?

Warum mach´ ich gerne den Polizisten?

Warum zeige ich mich gerne?

 

Ich bin wichtig!“  Das Ego fühlt sich in "seiner Existenz" bestätigt.

  

Die Ego-Falle ist derart raffiniert, daß derjenige gar nicht mitbekommt, daß ihn der Verstand narrt. Eine Falltür-Aufschrift lautet: „Das, was ich tue, ist von (großer!) Bedeutung“.

 

Kommen dann auch noch vermeintlich positive Feedbacks von außen, ist es sehr schwer, anderen und sich selbst nichts vorzumachen.

 

Bekomme ich diese nicht, helfen mir wenigstens die Urkunde an der Wand, die Lizenz in der Tasche oder... die Zertifikate in der Schublade.

 

Der gemeine Polizist wird von all dem nichts wissen; diese Problematik ist ihm – von wenigen Ausnahmen abgesehen – gar nicht bewußt.

 

Es braucht schon einige Übung in Bewußtheit und urteilsloser Selbstbeobachtungum den Tricksereien des Verstandes auf die Schliche kommen zu können. 

 

 

 

Drago Milenario, Jivane, Nirmalo
Jivane - Der Drago Milenario Ende Januar 2024

   

 

Du fühlst dich gut, du fühlst dich schlecht... Diese Gefühle steigen aus deinem Unterbewußtsein, deiner Vergangenheit auf. Niemand außer dir selbst ist dafür verantwortlich. Niemand kann dich wütend machen und niemand kann dich glücklich machen.

– Osho

 

 

 

 

Spiegeln

  

 

Die Wirkung der Spiegelung ist nicht

abhängig von der Gestalt des Spiegels.

 

Ob alter Mann mit langem Bart, ob kleines Kind oder eine spezielle Situation, ob Lehrer, Priester, Nachbar oder Bettler... Die Gestalt spielt keine Rolle.

 

Es ist auch keine Frage von Ausbildung oder Reputation, es ist vielmehr eine Frage der Funktion: Es funktioniert – oder es funktioniert nicht. 

 

Wann immer irgend ein Ausdruck von uns gespiegelt wird, ist es lediglich eine Frage unserer Offenheit, ist es eine Frage unserer Bereitschaft zur Reife, ob wir sie uns ansehen können – oder nicht.

 

Denn eine funktionierende Spiegelung bedeutet zumeist eine Veränderung – welcher Art auch immer. Und die wird oft als schmerzhaft empfunden, wie ein kleiner Tod. 

 

Auch ein un-perfekter

Spiegel spiegelt perfekt. 

 

Entweder findet Spiegelung statt, oder nicht. Die Frage von „richtig“ und „falsch“ stellt sich beim Spiegeln nicht: Findet Spiegelung statt, ist sie per se perfekt – andernfalls ist es gar keine. 

 

Weder Form, noch die Fassung, noch Charakter oder Bildung des Spiegels spielen eine Rolle. 

 

 

 

 

 

 

 

Weisheit

  

 

Unsere Instinkte und Emotionen haben keinen Kontakt zur Weisheit, keinerlei Bezug, kennen sie gar nicht mal. Beide Bereiche gehören den untersten Stufen (1) & (2) der Geistigen Reife an. Sie bedienen sich einer niedrigen Form der Intelligenz.

 

Auch die angenehmen Empfindungen, die wir so gerne mit Liebe verwechseln und unsere Bedürftigkeiten… gehören zu den niedrigsten Bereichen (1) & (2) unseres Reife-Potenzials. Auch sie entziehen sich dem Wirkungsbereich der Weisheit.

 

Die gute Nachricht: Weisheit vermag beide, die Instinkte sowie die Emotionen zu durchdringen. Das jedoch ist nur in Momenten hoher Reife (6) möglich, in Augenblicken der Klarheit. 

 

 

 

 

 

Dieses Menschsein ist eine Herberge.

 

Jeden Morgen neue Anreisende. Eine Freude, eine Depression, eine Gemeinheit. Eine momentane Bewusstheit erscheint als unerwarteter Besucher.

Heiße sie alle willkommen und bewirte sie, selbst wenn es eine Schar von Leiden ist, die dir alle Möbel aus dem Haus fegen, bis es leer ist. Dennoch, behandle jeden Gast mit Ehre.

Vielleicht schafft er Raum in dir für irgendeine neue Wonne. Der dunkle Gedanke die Scham, die Boshaftigkeit, öffne ihnen lachend die Tür und bitte sie herein.

Sei dankbar für wer immer auch kommt, denn jeder ist dir als Führung aus dem Jenseits gesandt.

Rumi