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Illusionen

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Trenne dich nicht von deinen Illusionen.

Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter

existieren, aber aufgehört haben zu leben.

 

                               ~ raunt Mark Twain ~

 

 

Den Illusionen gegenüber sind wir nicht frei.

 

Wir können uns nicht beliebig, also willentlich von ihnen trennen, oder uns ihnen nähern: Wir sind so lange in unseren Illusionen gefangen, wie sie existieren. Und ihre Zerstörung ist irreversibel; wir können sie nicht wieder re-installieren.

 

Das Ei ist unwiederbringliche

Vergangenheit, wenn das Küken geschlüpft ist.

 

Lieber Mark, du hast 75 Jahre lang auf dieser Erde gelebt. Und in diesem Leben hast du sehr wahrscheinlich eine ganze Menge an Illusionen verloren? Hast du nach all diesen vielen Ernüchterungen nur noch "existiert", hast du deshalb aufgehört, "zu leben"? Also...

  

 

Leben ist...

Illusionen verlieren. 

  

Das Ei... ist nicht das Ende.

  

Illusion ist...

ein noch geschlossenes Ei.

 

Es ist etwas anders, als der Zeichner hier scherzt: Das Küken im Ei weiß noch nichts von Illusion. 

 

Illusionen sind erst  NACH  ihrer

Zerstörung als solche erkennbar.

 

Also feiern wir die Illusionen, solange sie noch ganz sind! 🦊

 

 

 

 

Irrealität

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"Sich befreien heißt, sich über die Irrealität freuen, und sie in jedem Augenblick suchen."

 Emil Cioran

  

Wir müssen uns nicht befreien, um uns an der Ir-Realität erfreuen zu können, wir brauchen bloß unsere Freiheit zu erkennen.

 

Wir schaffen uns unsere Welt. Also brauchen wir keinen Aufwand, um uns aus der selbst konstruierten Unfreiheit zu lösen. Und natürlich müssen wir auch keine „Irrealität in jedem Augenblick suchen“. – Das ist Quark. 

 

Das Zauberwort ist

Aufmerksamkeit.

 

Aufmerksam sein – „in (fast) jedem Augenblick“ – das ist realisierbar und öffnet und schärft zudem unseren Blick für das, was ist. Und... die Schleier lichten sich.

 

Illusionen sind unser Werk – in Unbewußtheit kreiert.

 

Einwand: "Aber ist die Illusion wirklich an sich ein Übel?"

 

Natürlich nicht. Wer sich in einer Illusion wohlfühlt, darf sie einfach genießen. 😊 Der Rummelplatz ist auch so eine Blase...

 

Aber wenn du dort ein Gewehr in die Hand nimmst und auf einen Bären anlegst oder unmittelbar vor dir ein entstellter Gorilla auf-taucht, weißt du dennoch, daß du auf ein Stück Blech zielst oder dich ein Bummelzug durch die Geisterbahn rüttelt.

 

Du bleibst dir in jedem Moment der Illusion bewußt.

 

Wenn du den Platz wieder verläßt, bist du sogar noch ein paar Minuten lang wach, aber dann fängst du wieder an, alles für „real“ zu nehmen. Die Unbewußtheit hat dich wieder am Kragen. 

  

 

Das Platzen von Illusionen

ist meistens laut und dramatisch, weil´s weh tut.

Es tut oft weh, weil sich das EGO angepisst fühlt! 

 

 

Zum Trost:

Eine Illusion verlieren heißt,

um eine Wahrheit reicher werden.

 

Arthur Schnitzler  

 

 

 

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Theater

 

 

"Das Leben ist nur ein wandelndes Schattenbild."

 

William Shakespeare

 

Das Leben hier auf der 3D-Ebene ist nicht mehr, als ein sich unentwegt veränderndes Schattenbild. Wir sind es selbst, die erst so etwas wie „Realität“ auf die Bilder projizieren. 

 

 

 

  

Quatsch  

 

 

Jeder von uns ist ein Engel mit nur einem Flügel. Und wir können nur fliegen, wenn wir uns umarmen.

...sagt Luciano De Crescenzo

Das ist Quatsch, Luciano.

 

 

 

 

Traum 

 

  

"Willst du deinen Traum verwirklichen, dann erwache!"

 

- meint Rudyard Kipling

 

Wer einen Traum verwirklichen will, ist noch nicht erwacht. Es liegt in der Natur des Erwachens, einen Traum als solchen zu erkennen.

 

Die Seifenblase ist geplatzt.

 

 

 Fortschritt

 

 

Georg Naber zu den Bedenken der Atomkraft-Gegner, den Kraftwerks-Bau bei Würgassen betreffend:

 

"Man kann doch den Fortschritt nicht aufhalten!" 

― Georg Naber

 

Dahinter steht die alte Idee, daß Fortschritt in der Technologie doch immer auch ein Fortschritt im Besseren sei. Übersehen wird dabei, daß der Mensch nicht qua Geburt weise ist, daß es vergleichsweise nur wenige Menschen sind, die sich selbst den Zugang zur Weisheit erlauben. 

 

"Kein größerer Irrtum, als zu glauben, dass das zuletzt gesprochene Wort stets das richtigere, jedes später Geschriebene eine Verbesserung des früher Geschriebenen und jede Veränderung ein Fortschritt sei."

― Arthur Schopenhauer

    

"Fortschritt bedeutet, dass man die bekannten alten Sorgen gegen unbekannte neue, noch kompliziertere Sorgen eintauschen kann." 

 

― José Ortega y Gasset

 

 

 

 

Zufall

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Der Zufall ist die in Schleier gehüllte Notwendigkeit.“

 

– Marie von Ebner-Eschenbach

 

Marie von Ebner-Eschenbach sagt hier: Es gibt keinen Zufall – egal wie wir uns bemühen, die Ideen von „unserer Entscheidungshoheit“ und der Kausalität (wie wir sie verstehen), aufrecht zu erhalten.

 

Die Begriffe „Zufall“, „Versehen“, Fehler“, „Unglück“, Schuld & Strafe" und andere... sind die Spachtelmasse, mit der wir die unerwünschten Unebenheiten unserer glatten Vorstellung von „Freier Wille“, „Planbarkeit“, „Absicht & Erfolg“ usw, begradigen wollen.

 

Obwohl sie nur eine Idee ist, so ist der Glaube an die Kausalität in unserem täglichen Leben aber dennoch... eine Voraussetzung für Gelingen.

 Willensfreiheit

 

 

 

 

Ordnung

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Auch der Zufall

ist nicht unergründlich.

Er hat seine Regelmäßigkeit. 

– Novalis

  

Die Gesetzmäßigkeiten des Zufalls sind mit unserem derzeit linear programmierten Verstand nicht zu verstehen. Zufall, Chaos, Unsicherheit, Nichtwissen... gehen uns bzw. dem Verstand über den Horizont.

  

 

 

 

Ordnung oder Chaos ?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Planung

 

 

 

 

Kein Plan überlebt die erste Feindberührung.“

 

Helmuth Karl Bernhard von  Moltke                  

 

 

 

Das heißt: Alle geordnete Planung ist sofort hinfällig, sobald sie auf Wirklichkeit trifft, denn unser lineares Denken (Ratio) hat nicht die Kapazität, alle Unwägbarkeiten einzubeziehen.

 

Ordnungen sind leicht überschaubare

Ideen. Das Leben aber... ist komplex.

  

Das bedeutet: Ordnung und Planung sind kleine Angelegenheiten, die der Verstand gut bewerkstelligen kann. Größeres können wir zwar auch planmäßig angehen, bloß pellt sich die Wirklichkeit... ein Ei (wahrscheinlich sogar zwei Eier) darauf.

 

 

 

 

Ungewöhnlich

 

Dan Millman, Illusion, Nirmalo,

 

 

 

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Scheitern

 

 

„Wo geht’s lang? Führung von innen und außen, beides kann scheitern.“

– Sugata W. Schneider

Scheitern ist nur im Bezug und

nur in Bezug auf ein Ziel möglich.

 

In Wirklichkeit gibt es also kein Scheitern, aber:

 

MÖGLICH ist die Idee (!)
dass scheitern möglich sei.

 

 An sich ist

 scheitern

 unmöglich!

 

 

 

 

Heimat

DZ

 

Sandra fragt: "Was bedeutet Heimat für dich?"

  

Heimat ist eine

romantisierte Illusion.

 

Wir sind irgendwohin geboren worden…

 

An einem bestimmten Ort ist es passiert, meist im Bett der Mutter. Das macht den geografischen Ort scheinbar individuell besonders, weil wir hier unsere ersten Jahre verbracht haben, unsere ersten Eindrücke bekommen und die ersten Erfahrungen gemacht haben.

 

Deswegen kann sich später an ihm eine gewisse Sentimentalität breit machen – muß aber nicht, denn es gibt keinen Fleck im ganzen Universum, der uns nicht irgendwie vertraut ist. Wir sind hier keine Fremden. Ganz egal, wo wir uns körperlich oder emotional gerade befinden, letztlich sind wir immer, in jeder Situation, an jedem Ort, in jeder Befindlichkeit… zuhause.

 

Sprache ist ein Modul für

effiziente Verständigung.

 

Wie sehr wir daran gewöhnt sind, die uns aktuell vertraute Verbal-Sprache ganz selbstverständlich verwenden zu können merken wir, wenn wir uns plötzlich in einem Gebiet befinden, in dem wir uns derart nicht verständigen können. Das ist wie… wenn plötzlich der Strom oder das Wasser abgestellt wurden.

 

Es braucht einige Momente, bis wir bemerken, wie

uns die Intelligenz dabei hilft, flexibel zu reagieren.

 

Mit jeder Geburt ändert sich einfach alles: Ort, Sprache, Moral, Etikette, Gesetze, Hautfarbe, Familie, Klima, Topografie, Religion, Weltbild, Geschlecht, politische Gegebenheiten und vieles mehr ― ohne jede Erinnerung an ein Leben davor.

 

Werde ich gefragt:

 

Zuhause bin ich, wo/

wenn ich bewußt bin.