Reichtum

 

 

    

"Reichtum" nennen wir das, woran es uns subjektiv im jeweiligen Moment vermeintlich zu mangeln scheint.

 

Einen objektiven Reichtum gibt es nicht, 

gab es nicht und wird es niemals geben. 

 

 

Reichtum... ist das Ergebnis einer individuellen Messung, eines Vergleichs. Ohne den vergleichenden Verstand gibt es den Begriff gar nicht.

 

Willst du jemanden reich machen, musst du ihm nicht

das Gut mehren, sondern seine Bedürfnisse mindern.

― Epikur

 

Du kannst niemanden - von außen - "reich machen", lieber Epikur, auch nicht durch Minderung von was auch immer.

  

Reichtum ist

Erkenntnis.

 

Bedürfnisreduktion beruht

auf individueller Einsicht.

 

Eine Erkenntnis läßt sich nicht von außen einpflanzen. Sobald wir den Film als Film erkennen, sind wir - ganz plötzlich - reich.

  

Am Tegeler See: Gold
Am Tegeler See: Gold

 

  

 

 

Klärungsbedarf

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Die Philosophen verdammen den Reichtum nur, weil wir ihn schlecht gebrauchen.“

– François de La Rochefoucauld

  

Zunächst müssen wir uns mindestens über die beiden Begriffe „die Philosophen“ und „Reichtum“ verständigen, vielleicht auch über das „wir“. 

 

Welche Form von Reichtum meinen wir: 

  1. Umsatz?

  2. Kinderzahl?

  3. Kontostand?

  4. Grundbesitz?

  5. Dankbarkeit?

  6. Geistige Reife?

  7. Gesundheitszustand?

  8. Intelligenz & Weisheit?

  9. Fähigkeit, Freude zu erleben?

  10. Grad der Befähigung zu Mitgefühl?

  11. Anzahl der Autos oder Länge der Boote?

  12. Grad der Befähigung, Stille aushalten zu können? 

 

Welchen Typ von „Philosophen“ meinen wir: 

  1. Meinen wir den Menschen, der sich früher mal die wesentlichen Fragen gestellt hatte?

  2. Meinen wir den „Intellektuellen“, der sich mit den Äußerungen anderer abgibt und diese vergleichen und „einordnen“ will?

  3. Meinen wir den Menschen, der die Philosophie in ihrem Wortsinne vertritt? Jenen, der sich heute und mit Liebe zur Weisheit, also  e i g e n s t ä n d i g  und authentisch, mit den wesentlichen Fragen beschäftigt?

  

 

Reichtum & Verstand

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Dem Weisen ist Reichtum ein Diener, dem Toren spielt er den Herren.“

 

― Lucius Annaeus Seneca

 

Es ist nicht ein wie auch immer gearteter „Reichtum“, der sich zum Herren aufspielen kann. Es ist der Verstand, dem wir auf den Leim gehen können. Denn "Reichtum" ist ein Etikett. Und es ist der Verstand, der die Etiketten verteilt und aufklebt.

 

Egal, wie viel Geld und Güter wir „mein Eigen“ nennen, ob wir das Etikett „Reichtum“ drauf pappen, oder das Etikett „Armut“, ändert an der Situation gar nichts, spiegelt aber den augenblicklichen Grad unserer Geistigen Reife.

 

Dem Weisen ist

der Verstand ein Diener,  

dem Toren... spielt er den Herren.

  

Das Armutsgefühl eines Millionärs, an dem eine nur ein Meter längere Jacht vorbei tuckert, ist genauso real, wie das eines Monteurs, der sich das Auto des Nachbarn nicht leisten kann.

  

Nicht

auf die Größe

des Vermögens, sondern

auf die des Geistes kommt es an.

 

― Lucius Annaeus Seneca

 

Hier zeigt sich schon, welchem Aspekt des Begriffes „Reichtum“ der Lucius Annaeus den Vorzug gibt. Die Größe... des materiellen Vermögens und die des geistigen, ist nicht immer die selbe.

  

Am reichsten ist der,

der am wenigsten braucht. 

 

― Marcus Lucius Annaeus Seneca

  

Etwas erscheint uns dann als ein Paradoxon, wenn wir die  s e l b e Sache auf zwei verschiedenen Ebenen besprechen, ohne daß es mindestens einem von uns bewußt ist, daß es sich um  z w e i  verschiedene Ebenen handelt.

 

Die Senecas sprechen auf einer höheren, auf einer philosophischen Ebene über Reichtum, nicht unten auf der sozialen/materiellen. Dabei verlassen sie die Horizontale und nutzen auch die Vertikale.

 

Intelligenz und Weisheit gibt es nun einmal  n u r  in der Vertikalen.

  

Dem Weisen

ist Reichtum ein Diener,

dem Toren... spielt er den Herren.

 

― Lucius Annaeus Seneca

  

Wer einen solchen Satz aus sich selbst heraus formuliert, der weiß die Vertikale zu nutzen.

 

⚠️ Mit Google und allen anderen Bibliotheken... tummeln wir uns bloß auf der Horizontalen.

 

 

 

 

Tauschmittel Geld

 

 

Wenig Beschäftigung mit dem Thema „Geld“, kann ein Indiz sein für ein gesundes Verhältnis zu diesem Tauschmittel.

 

Ob viel oder wenig Geld vorhanden ist, spielt hierbei keine Rolle: Entscheidend ist der Zeitaufwand, ist die Dichte der geistigen Beschäftigung mit dem finanziellen Überfluß (horten) oder der geistigen Beschäftigung mit dem vermeintlichen „Mangel“: Es ist die selbe...

 

Krankheit des Geistes. 

 

Der Mann, der in ein altes Auto vernarrt ist, wird mit viel Freude und Zeit bei der Montage des Vehikels verbringen und... mit den Fahrten. 

Auf das Schmiermittel wird er nur so viele Gedanken verwenden wie er braucht, damit seine Kiste gut läuft, aber nicht mehr. Denn seine Kiste ist ihm der Wert und nicht das Schmiermittel.

 

Geld ist ein Schmiermittel,

das einen reibungslosen Tausch

von Werten begünstigen soll.

  

Der Wert des Geldes ist – wie der des Schmiermittels für´s Auto – von untergeordneter Bedeutung.

 

Unterscheidungen

 

 

 

  

Armer Mann - oder reicher Mann ? 

 

 

Im März 2007 hieß es: Das Vermögen des Adolf Merckle verringerte sich von 12,8 auf 9,2 Milliarden Euro. Knapp zwei Jahre später starb der Mann mit 74 Jahren auf den Bahnschienen. Angeblich wegen des Verlustes von ca. 3,5 Milliarden Euro.

 

Für den einen stellen € 900,-- einen großen Reichtum dar; aber "lediglich“ 9,2 Milliarden Euro „zu haben“, ist für einen anderen... eine Katastrophe!

 

Gut - würde ich selber drei Milliarden Euro verlieren, wäre ich arm dran! Aber da ich nicht ganz so viel zu verlieren habe, steht auch niemand hinter mir, der mir auf die Schienen hilft. 😉

 

Viel oder wenig "besitzen" entscheidet nicht darüber, ob wir uns arm oder reich fühlen: Manche fühlen sich mit einer Handvoll Bohnen am Tag (für die ganze Familie!) reich und mancher fühlt sich mit Tausenden auf dem Konto arm. 

 

Wir alle

sind unermeßlich reich;

aber nur wenige Leute wissen das.  

 

 

Der Lehrer fragt klein Fritzchen, was er denn mal werden will.

"Ich will reich werden," sagt er, "wie mein Vater."

"Ist dein Vater denn reich?" fragt der Lehrer erstaunt.

"Nein", antwortet Fritzchen, "aber er will es  w e r d e n !" 

 

    

Niemand kann reich  w e r d e n.

Denn reich kann man nur  s e i n.

 

Reichtum ist eine Erkenntnis und keine Frage von  h a b e n.   

 

 

Elisabeth von Thüringen

 

Elisabeth zu ihrem Mann, dem Landgrafen Ludwig: "Ich möchte, daß wir alles was wir haben an die Leute verteilen, bis wir genau so arm sind wie sie."

Ludwig erwidert seiner Frau: "Elisabeth, auch dann sind wir nicht arm."  

 

Reichtum hat nichts mit Geld zu tun;

Reichtum hat mit BewußtSein zu tun.

 

Wer  weiß, daß er von Wundern

umgeben und durchdrungen ist,

ist reich.

 

Wer das nicht weiß..., nicht.

 

 

 

 

 

 

Zufriedenheit 

 

  

Genügsamkeit ist

natürlicher Reichtum;

Luxus ist künstliche Armut. 

 

~ Sokrates

 

 

4 - Maßlosigkeit

3 - Überfluß

2 - Luxus

1 - Reichtum

0 - Zufriedenheit - - -

1 - Auskommen

2 - Armut

 

 

 

 

Überflüssiges

 

 

"Der überflüssige Reichtum nützt den Menschen nicht mehr, als Wasser einem vollen Gefäß: Beide werden vermutlich überlaufen. Dagegen können wir mit Ruhe auf den Besitz der anderen schauen und daran eine reinere Freude haben; sind wir doch frei von ihrem unersättlichen Streben."

Diogenes von Seleukia

 

 

 

 

Genug ist genug

 

  

"Reich ist man nicht durch das, was man besitzt, sondern mehr noch durch das, was man mit Würde zu entbehren weiß."

...sagt Epikur

 

Ja, lieber Epikur, denn Reichtum ist keine Frage von Geld und auch keine von materieller Anhäufung, sondern eine Erkenntnis.

 

Zu wissen, daß man reich ist, setzt ein

hohes Maß... an geistiger Reife voraus.

 

Sowohl Raffgier als auch Geiz sind Ausformungen der Angst und funktionieren nur auf den untersten Ebenen geistiger Reife.

 

 

Bilde durch einfügen eines dritten Wortes mit ebenfalls fünf Buchstaben einen sinnvollen Satz: 

 

  • reich

  • macht

  • .....

     

 

 

.

 

GEBEN  MACHT  REICH

 

 

Wer auf 

die Herz-Ebene wechselt,

hat die Ebene des Reichtums gewählt.

 

Wer gibt, ist reich.

Wer haben will, ist arm; 

ganz egal, wieviel er bereits hat.

 

  

Wem genug zu wenig ist,

dem ist nichts genug.

 

― Epikur

 

 

 

 

 

   Ich hab etwas gegen Millionäre. Aber wenn ich die Chance hätte,      einer zu werden, könnte ich für nichts garantieren. 

   ~ Mark Twain