NEU-STAAT
Versprechen
„Sich selbst etwas versprechen und es nicht halten ist der nächste Weg zur Nullität und Charakterlosigkeit.“
– Friedrich Hebbel
Versprechen
gibt man in einem Moment
der Umnachtung, nicht in einem der Klarheit.
Das Versprechen ist kein Kind der Intelligenz und auch keines der Weisheit.
Dem Versprechen haftet
...die Idee der Schuld an.
Ein gegebenes Versprechen
ist eine unbezahlte Schuld.
– William Shakespeare –
Versprechen kleben an den unteren
Stufen unserer Geistigen Reife fest.
Dem Versprechen
haftet Schwere an.
Wie fühlst du dich, wenn du ein Versprechen gegeben hast: Freier oder gebundener, leichter oder schwerer? Aber Achtung! Nicht darüber nachdenken, sondern in einer entsprechenden Situation genau hin fühlen.
Versprechen geben oder fordern setzt die
Nichtanwesenheit von Vertrauen voraus.
Kein Vertrauen darin, daß zu jeder Zeit so viel an Weisheit vorhanden ist, daß in jeder beliebigen Situation intelligent agiert werden kann.
Versprechen = sind persönliche Festlegungen zu konkret formulierten Handlungen in der Zukunft.
Es kann sich dabei auch um verbindliche Zusagen zu vielen Einzel-Aktionen handeln. Die Einlösung oder Nicht-Einlösung des Versprechens ist ohne Konsequenzen. Die Erwartung der Einlösung eines Versprechens basiert auf Vertrauen.
Versprechen = ist eine zwar auf Freiwilligkeit beruhende, aber dennoch bindende Selbstverpflichtung.
ZEN 05.11.2017, 15:57 Uhr
Die Erwartung der Einlösung eines
Versprechens basiert auf Vertrauen.
...betrifft das „kleine“, mit einer Erwartung verbundene Vertrauen.
Versprechen geben oder fordern setzt die
Nichtanwesenheit von Vertrauen voraus.
...betrifft das „große“, mit keiner Erwartung verbundene Vertrauen.
Wer im Vertrauen lebt, gibt keine Versprechen.
Wer im Vertrauen lebt, nimmt keine Versprechen.
Zuverlässigkeit
"Man muß NEIN sagen lernen, und wenn man JA sagt, auch dabei bleiben."
– Helen Markel
Versprechen geben
ist nicht identisch mit Zuverlässigkeit !
Versprechen gibt man auf einer der unteren (2) Ebenen der Geistigen Reife, Zuverlässigkeit zeigt sich erst auf einer der höheren (4).
So Gott will
Der Ursprung der Formulierung...
In schā'a llāh
"So Gott will."
...lautet:
„Und sag ja nicht im Hinblick auf etwas: "Ich werde dies morgen tun", ohne: 'wenn Gott will'! Und gedenke deines Herrn, wenn du vergißt, und sag: 'Vielleicht wird mich mein Herr zu etwas leiten, was eher richtig ist als dies'!“
~ Zitat 1
Wem die Weisheit dieser beiden Sätze einleuchtet, wird weder ein Versprechen einfordern, noch wird er eines geben.
Versprechen geben... & halten ?
Ein Versprechen ist eine Lüge.
Zumindest ist es eine Unwahrheit, denn...
Es kann kein Versprechen gegeben
werden.
Es kann keine verbindliche Zusage gemacht werden, ohne den im arabischen Raum üblichen Zusatz: In schā'a
llāh – so Gott will,
sofern also Das Ganze mit der Erfüllung des
Wunsches einverstanden ist.
Wir können keine Versprechen abgeben: Dazu fehlt uns die umfassende Sicht der Zusammenhänge. Wir sind nicht im Stande, mehr als nur ein paar wenige Facetten sehen zu können.
Und wenn es manchmal oder sogar oft so aussieht, als hätten wir doch Versprechen einlösen können, dann waren die zusammenwirkenden Umstände entsprechend günstig oder wir haben „es“, das Ergebnis möglicherweise spontan „sehen“ oder erahnen können.
Keinesfalls ist ein
gegebenes Versprechen
die Ursache für seine Einlösung !
Wer den nötigen Reifegrad hat, das sehen zu können, gibt keine Versprechen (mehr).
Versprechungen
Du darfst mich nie dafür verantwortlich machen, wenn du mir dein Herz schenkst. Wenn ich dir jetzt in Liedern mein Wort gebe und, nachdem der Sang verstummt ist, zu besonnen bin, es dir zu halten, mußt du mir verzeihen; denn die Gesetze des Maimonds gelten nicht im Dezember.
Halte nicht immer an der Erinnerung fest, wenn du mir dein Herz schenkst. Wenn aus deinen Augen die Liebe singt und Lachen in deiner Stimme plätschert, dann werden meine Schwüre phantastisch sein und nicht kargend abwägen, was möglich ist, - du mußt ihnen auf ewig glauben und sie dann für immer vergessen.
- Zitat 2
Zitat 1 = Koran, Zitat 2 = Rabindranath Tagore