Notizen - E
Eine Frage der Ebene
Ich weinte, weil ich keine Schuhe hatte,
bis ich einen traf, der keine Füße hatte.
– Helen Keller
Jemand sagte mal: "Das ist das Schöne an den Gleichnissen von Jesus, sie erschließen sich erst, wenn wir reif dafür sind."
Worte, die auf einer hohen Ebene der Reife gesprochen werden, können auch nur hier verstanden werden. Wenn ich mich aber derzeitig auf einer niedrigen Stufe befinde, werde ich das Gleichnis auf meine momentane Ebene, also auf mein derzeitiges Verständnis herunterbrechen und damit verstümmeln.
Wollen wir weise Worte verstehen, müssen wir selbst den Raum der Weisheit betreten. Dazu gibt es keine Alternative.
• Von der weisen Ebene aus können wir dummes Zeug verstehen.
• Auf der albernen Ebene können wir Weisheit nichtmal erkennen.
Echtheit
TL
„Die kanonische Geltung eines Schriftstückes als Bestandteil des Neuen Testaments hängt nicht von dessen Echtheit ab.“
– Katholische Kirche (1546, Konzil von Trient)
Mindestens in diesem Punkt ist sie im Recht, die Kirche. 😇Warum?
Echtheit hat hier nicht nur eine, sondern zwei Bedeutungen:
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fragen wir nach der Echtheit des Schriftstückes, des Papiers oder des Pergaments, also des Materials.
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fragen wir nach der Echtheit des Textes, nach der Authentizität des Inhalts des Schriftstückes, nach seinem immateriellen Teil, nach dem Geist zwischen den Worten und Buchstaben.
Das Problem ist, dass die Kriterien, die in der materiellen Welt gelten, auf den Geist nicht angewendet werden können:
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Die Echtheit eines Papiers lässt sich mit wissenschaftlich gestützten Methoden vergleichsweise leicht überprüfen.
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Die Authentizität eines spirituellen Textes kann dagegen nur jemand prüfen, der sich in der selben geistigen Frequenz befindet, wie der Autor, bzw. der „Stenograph“ des Textes zur damaligen Zeit.
Ist der Geist von Bedeutung, sind Material
und Autor nachrangig – beinahe irrelevant.
Ist der Text authentisch, ist es gleichgültig, von wem (Person, Name) er übermittelt und auf welchen Wegen und Weisen (mündlich, schriftlich) er die Zeiten überstehen konnte.
Die Bibel, so wie wir sie kennen, ist ein „willkürliches“ Kompendium aus einem größeren Konglomerat von Texten unterschiedlicher Autoren, aus unterschiedlichen Zeiten, auf verschiedenen Wegen empfangen und in verschiedenen Sprachen überliefert.
◾ Die Geschichten, Anekdoten, Verse, Sprüche, Gleichnisse... sind
als Träger und Vermittler des Geistigen von Relevanz.
◾ Geschichtliches hingegen, das Material... ist hier ohne Belang.
Das betrifft den Inhalt der Bibel, aber auch sämtliche anderen existierenden Texte spirituellen oder geistlichen Inhalts.
Ego / Verrückte Welt
„Wir leben in einer verrückten Welt. Menschen sterben vor Hunger, aber Schoßhündchen gehen an Verfettung ein.“
– Norman Mailer
Wir Menschen sind
frei.
Also können wir uns auch
daneben benehmen.
Wenn wir aus der Liebe gefallen sind, unterscheiden wir
zwischen Menschen und Wesen, die uns genehm sind und anderen, die uns eher unangenehm sind. Es stellt sich Angst ein und... wir erfinden den Begriff
"Eigentum".
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ICH
-
Mein Auto
-
Meine Familie
-
Mein DeutschLand
Alles, was „MEIN“ ist, soll gesund und mobil sein, viel zu essen, gute Kleidung zur Verfügung, sowie ein stolzes Bankkonto haben, außerdem wollen wir ein möglichst repräsentatives Anwesen unser „Eigen“ nennen können. Ausreichende Versicherungen und die Security sollen „meinen Wohlstand sichern“.
Die anderen...? Egal.
Sobald wir realisieren, daß es in Wirklichkeit keine Fremden gibt, daß wir EINE Familie sind, wird niemand verhungern oder unnötig Not erleiden.
Und dem Schoßhündchen
geht es auch wieder besser.
Ego / Rechthaben müssen
"Um Rechthaben und Unrechthaben zu streiten, ist Krankheit des Geistes."
– Seng Ts´an
Das sagt der Mystiker.
Der Durchschnitts-Philosoph wird damit nicht einig sein, denn die vermeintlichen "Philosophen" haben es
sehr mit der "Krankheit des Geistes."
Es ist das Ego, dem das Rechthaben-müssen so wichtig ist. Es bläht sich damit auf und wir halten uns auf einem der unteren Ränge der Geistigen Reife, nämlich auf dem des Kleinkindes (2).
Ego / Persönlichkeit / Gewohnheit
„Wer keine üblen Gewohnheiten hat, hat wahrscheinlich auch keine Persönlichkeit.“
– William Faulkner
Gewohnheiten sind nichts als gelernte Wiederholungen. Wenn sie dir nicht gefallen, kannst du sie gegen andere austauschen. Oder du gibst Bewußtheit in dein Tun, dann können sich Gewohnheiten als solche nicht lange halten.
Persönlichkeit ist die Summe
antrainierter Gewohnheiten.
Die „Persönlichkeit“ ist eine Idee mit praktischer Funktion, die aber darüber hinaus keinen Wert hat. Sie ist banal, oberflächlich, ein Konglomerat antrainierter Gewohnheiten. Gewohnheiten und Persönlichkeit sind unbedeutende Randerscheinungen.
Das Wesentliche, nämlich das, was uns die Würde verleiht, ist allen Menschen gleich.
Einwand: „So richtig was anderes ist das aber nicht, als das, was der William sagte.. oder?“
Den Unterschied macht, daß der William "eine Persönlichkeit haben" scheinbar für etwas Edles hält.
Wir sollten weniger das Äußere, die Fassade (Persona = Maske) eines Menschen würdigen, sondern seinen Kern, sein inneres Wesen.
Ehe
Quiz-Frage
Auf welcher Ebene der Geistigen Reife befinden
wir uns mit der Idee, uns verheiraten zu wollen?
~~~~~~~~
„Die Ehe ist der Versuch, die Probleme zu zweit zu lösen, die man alleine nicht hat.“
– Woody Allen
Die Ehe besteht aus zwei Hälften.
Die eine ist eine romantische, realitätsferne Idee der Glücks-Sicherung mit einem (aus meiner Perspektive) etwas albernen Ritual zur Einführung.
Die zweite Hälfte ist der praktische Teil, der die Regelung der Eigentumsangelegenheiten enthält und an die Verantwortung gegenüber den schwächeren Mitgliedern der Familie, insbesondere der Kinder erinnert und versucht, diese zu regeln.
Die zweite Hälfte ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Sie muß
– unabhängig von jeder Tradition – intelligent ausgestaltet werden.
Die sexuelle Vorliebe darf nicht als Qualifikations-Kriterium für den Bereich „Verantwortung für Kinder“ durch den Staat bewertet werden. Also muß die sexuelle Neigung von der Verantwortung für Kinder getrennt werden.
Der „Stand der EHE“ könnte zudem umformuliert werden in eine EVP, in eine „Eingetragene Verantwortliche Patenschaft“.
Patenschaft = Freiwillige Verflichtung zur Fürsorge.
Ehe / Hölle oder Paradies ?
Die Ehe ist eine Hölle bei gemeinsamem Schlafzimmer;
bei getrennten Schlafzimmern ist sie nur noch ein Fegefeuer;
ohne Zusammenwohnen wäre sie vielleicht das Paradies.
– Henry de Montherlant
Es herrscht noch immer das Märchen vor, die Ehe biete das Paradies. Warum sonst stürzen sich die jungen Leute scharenweise und mit viel Getöse und Tamtam in einen vermeintlich ruhigen Hafen?
Kraft der Illusion
Daß sie (unter Anleitung, aber freiwillig) einer Illusion aufgesessen sind, entdecken sie schneller, als ihnen lieb ist. Aber die meisten von denen sind schon wenige Tage später... bereit für den nächsten Sturz.
Es ist kein Zufall, daß sich die Kirchen diese Form
einvernahmen: Die Ehe eignet sich für Schäfchen.
Wagnis Weisheit
Wir können den Schmerz, den die Realität für uns bereit hält etwas aufschieben, aber nicht vermeiden.
Für manche Menschen ist die "Hölle" die passende Form des zusammen lebens, für manche das "Fegefeuer".
Doch je mehr die Menschen die Freiheit zur Entfaltung über die Illusion von der Beständigkeit angenehmer Gefühle stellen, desto häufiger werden sie sich... für das "Paradies" entscheiden.
Dann wird man auch den Architekten...
komplett neue Aufgabenfelder zuweisen.
Ehe / Wohl & Wehe
"Gesetze und religiöse Regeln gaben einer Frau fast immer elementare Sicherheit, auch wenn ein Mann die Scheidung wollte. Das Scheidungsverbot galt als „Gottes Wille“ („Was Gott verbunden hat, das soll der Mensch nicht trennen.“), und damit hatten Frauen eine unanfechtbare Garantie. Die Ehe-als-Sakrament war das weibliche „göttliche Recht“."
– Warren Farrell
Ein zweischneidiges Küchenmesser.
Diese Stärkung der Position des Mannes
war Fluch & Segen zugleich, denn was...
1. als Schutz für die Frau,
2. als Schutz für die Kinder und
3. als Schutz für die Familie
gedacht und eingerichtet worden war, konnte und kann in anderen Konstellationen oder zu einer anderen Zeit als Einengung empfunden und prinzipiell durch den Mann mißbraucht werden.
Diese Machtposition sollte die Frau, die Kinder und die Familie schützen. Die selbe Macht in den falschen Händen kann sich aber auch gegen die Schutzbefohlenen richten.
Und hier entscheidet wieder die Geistige Reife... des Mannes oder der Männer, über Wohl & Wehe.
Ehe / Rainer Unsinn
"Die Frau hat seit Jahrhunderten die ganze Arbeit in der Liebe geleistet."
– Rainer Maria Rilke
Zumindest liegt hier ein Miß-Verständnis vor.
"Die Frau" hat an ihrem Platz viel Arbeit geleistet – wie "der Mann" an seinem Platz, doch:
Arbeit & Leistung haben nichts mit Liebe zu tun.
Liebe ist keine
Anstrengung !
Zwar kann bei der Arbeit Liebe fließen,
aber Liebe kennt keine Voraussetzung.
Liebe geschieht. Ohne Zutun.
Und schließlich:
Liebe ist keine Sache des Geschlechts.
Ehe & Einsamkeit
„Darin besteht die Liebe: Daß sich zwei Einsame beschützen und berühren und miteinander reden.“
– Rainer Maria Rilke
Nein, das ist nicht Liebe, das sind
zwei Kinder im Walde, die pfeifen.
Welch armes Bild du von der reichen Liebe zeichnest, Rainer Maria.
Angst und Bedürftigkeiten sind menschliche Empfindungen..., doch nicht Liebe! Sentimentalität entfaltet sich auf einer der niedrigsten Stufen (2) der Geistigen Reife. Das ist
o.k. – aber es ist nicht
Liebe.
Wer die Einsamkeit fürchtet, sollte nicht heiraten.
― Anton Pawlowitsch
Tschechow
Ehre / Ehrung
„Du sollst Vater und Mutter ehren!“
– Moses
Wie „die Zeit vergeht“! Inzwischen kannte ich dieses Gebot (wie auch einige andere) schon gar nicht mehr. 😳 Die Ministranten- und damit auch die Beichtstuhl-Zeit ist halt schon ein paar Monate her... Der Wunsch, mich in die Priesterschaft einzufügen, ebenfalls.
Also sehe ich diesen Imperativ heute frisch und... problematisch.
1. sollte es auch das Gebot geben: „Du sollst deine Kinder lieben!“
2. sehen wir hier sofort, daß das gar nicht möglich ist.
Verhaltensweisen können wir gebieten und reglementieren (siehe Straßenverkehrs-Ordnung), aber nicht unser Empfinden. Erst recht nicht so etwas Großes wie die Liebe.
Liebe läßt sich einladen,
aber... nicht handhaben.
Die Einladung geschieht über unsere Offenheit, Empfänglichkeit, über unsere Bereitschaft.
Ist Liebe da, gut. Dann ist auch Respekt da. Ist keine da, kann man nichts machen. Echter Respekt (also nicht bloß die Geste) ist ein Kind der Liebe. Unser Wille und unsere Drohungen können hier nichts ausrichten.
Nur das Verhalten können
wir imperativ formulieren.
Mit solchen Feinheiten konnte sich der Moses damals nicht aufhalten: Er mußte seine Leute auf Spur bringen. Doch wir Heutigen sollten uns den Luxus gönnen, mit frischem Blick auf die Dinge zu sehen.
Ehrfurcht
"Der Fall des ersten Baumes war bekanntlich der Anfang, aber der Fall des letzten ist ebenso gewiss das Ende der Zivilisation. Zwischen diesen zwei Grenzpunkten bewegen wir uns. Die Zeit des letzteren liegt in unserer Hand."
– Gottlob König
Es
ist typisch für die Kleinkind-Reife (2) und auch noch für die Flegeljahre (3), dass wir glauben, alles tun zu dürfen, was wir wollen. Es scheint, als stünde uns
alles und zwar grenzenlos zur Verfügung.
Die Einsicht zur Übernahme von Verantwortung für unser Tun und für die Berücksichtigung möglichst aller wahrscheinlich eintretenden Folgen ist... typisch für die Erwachsenen-Reife
(4).
Wir befinden uns, kollektiv gesehen, erst an der Schwelle zu dieser.
Die Idee, uns die Erde untertan machen zu dürfen, offenbart unsere Unreife. Der ein oder andere von uns hat es schon begriffen.
Solange wir glauben, wir dürften die Ehrfurcht der
Wirtschaftlichkeit opfern, sind wir auf dem Holzweg.
– Nirmalo
„Wenn ein Mann die Hälfte eines Tages in den Wäldern aus Liebe zu ihnen umhergeht, so ist er in Gefahr, als Bummler angesehen zu werden; aber wenn er seinen ganzen Tag als Spekulant ausnützt, jene Wälder abschert und die Erde vor der Zeit kahl macht, so wird er als fleißiger und unternehmender Bürger geschätzt. Als wenn eine Gemeinde kein anderes Interesse an ihren Wäldern hätte, als sie abzuhauen!“
― Henry David Thoreau
PS: Meine Empfehlung
"One of the signs of Gnosis is the attainment of awe. For one whose Gnosis increases, awe of God increases."
"Eines der Zeichen der Gnosis ist die Erlangung der Ehrfurcht. Für jemanden, dessen Gnosis zunimmt, nimmt die Ehrfurcht vor Gott zu."
― Abu 'Ali ad-Daqqaq
Da gibt es ein kleines "Problem",
Gott... ist nur eine Abstraktion.
Ehrfurcht vor einer Abstraktion?
Albert Schweitzer sprach von der "Ehrfurcht vor dem Leben". Das ist schon wesentlich konkreter.
Im Vorzimmer der Ehrfurcht erleben wir das Staunen.
Wer staunen kann, ist der Ehrfurcht schon ziemlich nahe.
Liebe ist eine große Ehrfurcht.
– Aurelius Augustinus
Natürliche Ordnung
Wir können die Ordnung der Natur in und um uns herum nicht verbessern; wir können sie nur verschlechtern. Die gute Nachricht: Wir müssen das nicht tun.
In der Wissenschaft gleichen wir alle nur den Kindern, die am Rande des Wissens hie und da einen Kiesel aufheben, während sich der weite Ozean des Unbekannten vor unseren Augen erstreckt.
– Isaac Newton
Das sagt die Weisheit (6), die in der
Wissenschaft (2) nicht zuhause ist.
Was wir wissen, ist ein Tropfen;
was wir nicht wissen, ein Ozean.
– Isaac Newton
Ehrfurcht
„Wir würden vor dem Glühwürmchen ebenso ehrfürchtig stehen wie vor der Sonne, wenn wir nicht an unsere Vorstellung von Gewicht und Maß gebunden wären.“
– Khalil Gibran
Ob Glühwürmchen, oder Sonne, dem staunend Ergriffenen ist alles gleich groß.
Wir sind nicht an zählen, wiegen und messen, nicht an einer unserer künstlichen Ordnungen gebunden. Wir sind größer als sie. Wir haben sie zu unserem Nutzen geschaffen, sind also nicht per se ihr Opfer. Es liegt an uns, ob wir dem geistigen Wesen in uns oder dem profanen Rechner das Gros an Aufmerksamkeit widmen.
Ehrgeiz
„Wir wollen stets zu den Ersten zählen.“
― Eberhard von Kuenheim
Zu den Ersten zählen wollen..,
ist das nicht ein bißchen albern? Warum nicht zu den Besten?
Warum nicht in einem fröhlichem Wettbewerb die Dinge so gut wie nur eben möglich machen wollen? Verbissenheit ist dabei nicht erforderlich und die Persönlichkeit darf gerne einmal einen Schritt zurücktreten.
Ehrgeiz & harte Arbeit
„Um es im Leben zu etwas zu bringen, muß man früh aufstehen, bis in die Nacht arbeiten - und Öl finden.“
– Jean Paul Getty
Was, Jean Paul, ist denn dein „Öl“ ?
Was ist dieses „etwas“, zu dem du „es bringen“ willst?
Ist es Geld?
Ist es Ruhm?
Ist es Macht?
Ist es Ansehen?
Ist es Wohlstand?
Ist es Anerkennung?
Wo setzt du deinen Bohrer an?
Jean Paul Getty: „...bis in die Nacht arbeiten.“
Es gibt noch ein paar Qualitäten, die du bei all deinem Ehrgeiz und der ganzen Maloche nicht aus den Augen verlieren solltest. Denn was nützen dir viel Geld und Reputation, wenn du sonst „alles hast“, aber etwas von diesem hier... in deinem Leben fehlt?
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Reife
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Freude
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Weisheit
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Mitgefühl
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Heiterkeit
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Lauterkeit
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Leichtigkeit
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Zentriertheit
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Sinn für Schönheit
Es sind anstrengungslose Dinge, die unser Hiersein bereichern. Anstrengende Arbeiten dienen der Vorbereitung.
Ehrlichkeit
Ehrlichkeit ist das
erste Kapitel
im Buch der Weisheit.
– Thomas Jefferson –
So ist es: Ohne Wahrhaftigkeit, keine Weisheit.
Wahrhaftigkeit ist nicht nur das erste Kapitel, sie ist viel mehr, sie ist das voraussetzende Fundament der Weisheit.
Dem Unehrlichen bleibt das Tor verschlossen, ihm bleibt die Weis-heit verwehrt.
Ehrlichkeit / Spinnerei
Es ist gefährlich,
anderen etwas vorzumachen; denn
es endet damit, dass man sich selbst etwas vormacht.
~ Eleonora Duse
So ist es: Man führt immer nur sich selbst
hinter die Fichte... und merkt es nicht mal.
Eifersucht
Die Eifersucht
ist mir fremd.
Die Selbstbestimmung des Individuums
war mir schon immer selbstverständlich.
Eigennutz
Der Sinn für Eigennutz ist an sich völlig o.k., nur kann er sich bei minderer Geistigen Reife der Individuen sehr schnell zu einer fetten Perversion entwickeln, die zudem meist auch noch Macht beansprucht. Also muss reglementiert werden. Es müssen Gesetze erlassen und durchgesetzt werden, die dem Eigennutz Schranken aufzeigen.
Eine beliebige Gesellschaft von Menschen, in der eine hohe Geistige Reife vorherrschend ist, braucht nur wenige Regeln.
Eigentum
"Mir geht es nicht darum, bekannt zu sein. Mir geht es um Klimagerechtigkeit und um einen lebenswerten Planeten.
Unsere Zivilisation wird für die Chancen einer kleinen Gruppe von Menschen geopfert, die immer mehr Geld verdienen wollen."
– Greta Thunberg
(vor Schülern in Katowice/Polen)
Wir verbeißen uns gerne an den überschaubar Wenigen, die das meiste verfügbare Geld verwalten und... den Hals nicht voll kriegen.
Gestern gab ich einem kleinen Hund ein Stück Wurst und wollte ihn platztechnisch ein wenig umdirigieren.
Er deutete mein Insistieren wohl so, dass ich ihm dieses kleine Stück Wurst abspenstig machen wollte. Da hat er mir mal kurz seine Waffen gezeigt, seine Zähne, seine ganze Kraft und Kampfbereitschaft.
So ähnlich halten wir´s mit allem, was wir "Eigentum" nennen. Hier zeigen wir unser wahres, unser archaisches Gesicht – ohne jeden kulturellen Schnickschnack.
Es ist albern, unseren Ärger auf die Wenigen zu projizieren (die mit dem vielen Geld natürlich auch Macht anhäufen, was das größere Problem darstellt, weil diese... die staatliche Macht unterläuft), sie quasi als Projektionsfläche zu missbrauchen, indem wir unser eigenes Verhältnis zum Eigentum hochladen, um es uns nicht selber ansehen zu müssen.
Denn prinzipiell (psychologisch) unterscheiden wir uns nicht sonderlich von den wenigen Super-Reichen – bloß in den Möglichkeiten.
Aus vielen Gründen kommen wir jetzt nicht mehr umhin, uns dieses Themas anzunehmen. Jeder einzelne von uns. Ohne Ausnahme. Ob wir das wollen oder nicht, es rollt bereits.
Links zu Eigentum:
https://neu-staat.jimdo.com/weitere-themen/eigentum/
https://neu-staat.jimdo.com/weitere-themen/eigentum/eigentum-wahrheit/
https://neu-staat.jimdo.com/weitere-themen/eigentum/grenzen-von-eigentum/
https://neu-staat.jimdo.com/weitere-themen/eigentum/leihgaben/
https://neu-staat.jimdo.com/weitere-themen/eigentum/eigentum-zeitvergeudung/
https://neu-staat.jimdo.com/weitere-themen/eigentum/maerchen/
https://neu-staat.jimdo.com/weitere-themen/eigentum/der-dieb-und-die-decke/
Eigentum ist (nur) eine Idee.
Die Idee von Eigentum hängt mit
der Illusion von Dauer zusammen.
Der Wunsch nach Eigentum basiert auf Angst.
Eigentum - Respekt
Wir sind Gäste hier auf der Erde, benehmen uns aber wie
Besatzer, die meinen machen zu können, was sie wollen.
Die grassierende Idee von "Eigentum"
verdrängt das Gefühl der Dankbarkeit.
Angenommen, ich nenne eine neue 12-Meter-Yacht stolz "mein Eigen": Wie viele Stunden werde ich sie in Summe tatsächlich nutzen können?
In Wahrheit bin ich auch auf diesem
schönen Boot nur ein seltener Gast.
Was muss passieren?
1. Die Idee "Eigentum" neu denken.
2. EIGENTUM neu definieren.
3. Den Eigentums-Begriff differenziert bestimmen.
4. Die Eigentums-Rechte entsprechend kalibrieren.
Parallel zur Kalibrierung des Begriffs Eigentum müssen
wir uns ebenfalls um die des Begriffs Teilhabe kümmern.
Wenn wir uns mal ansehen, wie krampfhaft wir an der Idee von (geistigem) Eigentum festhalten, wird der infantile Stand unserer "Entwicklung" deutlich.
Wem gehört die Welt, wem die Sonne?
Wem gehört die Luft, wem das Wasser?
Wem gehört diese dünne Haut der Erde?
...die wir „Boden“ nennen?
Maryam: "Manchmal ist Liebe auch ein anderes Wort für „Kontrolle“: Partner, Familie und Freunde werden kontrolliert, um sie besser „im Griff“ zu haben und sie an sich binden zu können."
Meine Frau
Meine Familie
Mein = ist ein "Besitz" anzeigendes Fürwort.
Die Idee "Eigentum" gründet letztlich
in der Angst ― und nicht in der Liebe.
Die Formulierung: "Meine Frau" ist das
Anzeigen von Besitz, nicht das von Liebe.
✿ Bindung... ist nicht Liebe.
✿ Bedürftigkeit... ist nicht Liebe.
✿ Kontrollzwang... ist nicht Liebe.
✿ Sexuelle Anziehung... ist nicht Liebe.
✿ Romantische Gefühle... sind nicht Liebe.
✿ Vermeidung von Alleinsein... ebenfalls nicht.
Eigentum & Körper
Martin B.: „Der Körper ist das Eigentum des Menschen.“
Quark. 🤗 Es ist eine dumme, weil kindische (2), dennoch weit verbreitete Marotte, alles durch die Eigentums-Brille sehen zu wollen.
Eigentum wird gemeinhin verstanden als ein Gegenstand, mit dem ich machen kann, was ich will, selbst wenn ich ihn die Klippe runter oder in einen Fluss werfe, das ist allein meine Sache.
Eigentümer identifizieren sich gemeinhin als Körper-Gefühl-Verstand-Komplex bei funktionierender Atmung usw.
Doch unser Körper ist kein Ding, mit dem wir nach Belieben umgehen können. Wir müssen sogar sehr viele (!) Regeln beachten – andernfalls ist das vermeintliche Eigentum sehr bald außer Funktion 😲 und gleich mit ihm gestorben... der (vermeintliche) Eigentümer.
Wenn wir uns statt dessen erlauben, etwas genauer hinzusehen, wird uns sehr schnell klar werden, dass es erstens so etwas wie „Eigentum“ gar nicht gibt und dass wir zweitens mit diesem abstrakten Konstrukt (das letztlich auf Vereinbarung/Gesetz beruht) nicht nur eine angenehme (weil unantastbare) Sphäre um uns herum geschaffen haben, sondern dass wir uns mit dieser Idee über Gebühr und unnötigerweise selber einengen.
Unser Körper ist, wie der Planet Erde, nichts weiter als ein Ausdruck freundlicher Leihgabe... über einen begrenzten Zeitraum.
Einen gewissen Grad an Geistiger Reife vorausgesetzt,
werden wir mit beiden liebevoll, also pfleglich umgehen.
Weder unser Körper, noch die Erde sind ein Objekt, das wir ausbeuten (lassen) dürfen.
Wir sind Gäste auf diesem Planeten und
sollten uns dementsprechend benehmen.
Und...
Wir sind nur Gast
in diesem Körper.
Eigentum
„Wer viel Charakter hat, hat wenig Eigentum.“
– John Osborne
Die beiden Begriffe und ihre Connection lassen sich unter mehreren Blickwinkeln beleuchten:
In Wirklichkeit gibt
es kein EIGENTUM.
So wie der Heinz Schenk seinerzeit sang: "Es ist alles nur geliehen."
Alles Materielle, aber auch "unsere" Beziehungen, unsere Freundschaften und Feindschaften, alles ist für ein paar Momente, Dekaden, Jahrzehnte in unserer Nähe – das war´s.
Diese Begrenzung betrifft auch unseren Körper, unseren Verstand und seine Sehnsüchte, unsere Emotionen und auch unsere Erinnerungen.
Eigentum ist eine auf Ver-
abredung beruhende Idee.
Einigen von uns wird über verschieden lange Zeiträume sehr viel „Eigentum“ anvertraut, anderen wenig, manch einem noch weniger.
Aber auch innerhalb unserer kurzen Lebenszeit gibt es kein Eigentum. Selbst so ein Ausspruch wie: „Mein Kind“... ist Ausdruck einer Illusion.
Wer bewußt ist, weiß das alles.
Die Installation einer Idee wie „Eigentum“ hat eine rein praktische Funktion im sozialen Bereich, aber ihr ergeht es, wie vielen anderen wohlgemeinten Einrichtungen: Der Verstand kann sie sehr schnell pervertieren. Und er tut es, wo er kann. Dann werden Regeln (Gesetze) installiert... Hier kommt der Charakter ins Spiel.
Charakter = bezeichnet die Reife eines Menschen
oder Tieres im unbewußten Bereich.
Aber meist handelt es sich hier gar nicht wirklich um Reife, sondern hauptsächlich um Verhaltens-Funktion aufgrund unbewußter Konditionierung.
Die Art des persönlichen und gesellschaftlichen Umgangs mit dem, was wir im materiellen Bereich „Eigentum“ nennen, zeigt den derzeitigen Grad unserer Geistigen Reife.
Auf den unteren Ebenen (1) und (2) ist Eigentum von großer Wichtigkeit, auf den höheren nimmt sie langsam ab. Auf der Ebene (4) kommt die Verantwortung hinzu und spätestens ab der Ebene der Weisheit (6) spielt Eigentum allenfalls noch eine marginale Rolle. Auf der Ebene (7) ist sie irrelevant.
Gesellschaftlich gesehen:
Auf einer niedrigen Stufe der Reife sprechen wir vorrangig von Eigentum; auf einer höheren vorrangig von Teilhabe.
Eignung
(Berufungsverfahren für angehende Abgeordnete)
...siehe auch unter S - Staat
...................................
Eignung und Befähigung
„Befähigung ist neben der Eignung und der fachlichen Leistung ein Element der Bestenauslese im öffentlichen Dienst in Deutschland.“
(Quelle)
◾ Fähig sein
◾ Eignung
◾ Fachliche Leistung
◾ Bestenauslese
Für die Besetzung der Stühle in den Parlamenten genügen uns derzeit das Alter von 18 Jahren und die rhetorische Fähigkeit, Menschen dazu zu bringen, in einem Kästchen ein X zu malen.
...und alle anderen - die diese wenigen Kriterien nicht erfüllen können oder wollen - müssen vom Pförtner freundlich, aber umgehend verabschiedet werden.
Die ergänzende Praxis im Wahlverfahren für die Ermittlung der Parlamentarier ist das Einstellungsverfahren für geeignete Bewerber aus dem Pool der Freiwilligen.
Eine der Einstellungs-Voraussetzungen für den Abgeordneten muss sein, dass er keiner „Partei“ dass er also keiner Interessen-Gemeinschaft angehört. Er muss in der Lage sein, sich intelligent, kompetent – und völlig unabhängig (!) – seinen Aufgaben als unabhängiger Diener der Gemeinschaft verstehen und widmen zu können.
Was unterscheidet einen Kindskopf von einem Staatsmann?
Die Reife.
Ich habe nichts gegen Kindsköpfe. Wirklich nicht! ―
Doch in den Parlamenten haben sie nichts verloren.
Einfall
...siehe unter: Erkenntnis
Einsamkeit
Wer die Einsamkeit fürchtet, sollte nicht heiraten.
― Anton Pawlowitsch Tschechow
Einsamkeit... ist (üblicherweise) die Leidens-geschmückte Interpretation von Alleinsein. Hier eine Ausnahme:
Der Einsame
Wer einsam ist, der hat es gut,
Weil keiner da, der ihm was tut.
Ihn stört in seinem Lustrevier
Kein Tier, kein Mensch und kein Klavier,
Und niemand gibt ihm weise Lehren,
Die gut gemeint und bös zu hören.
Der Welt entronnen, geht er still
In Filzpantoffeln, wann er will.
Sogar im Schlafrock wandelt er
Bequem den ganzen Tag umher.
Er kennt kein weibliches Verbot,
Drum raucht und dampft er wie ein Schlot.
Geschützt vor fremden Späherblicken,
Kann er sich selbst die Hose flicken.
Liebt er Musik, so darf er flöten,
Um angenehm die Zeit zu töten,
Und laut und kräftig darf er prusten,
Und ohne Rücksicht darf er husten,
Und allgemach vergißt man seiner.
Nur allerhöchstens fragt mal einer:
»Was, lebt er noch? Ei Schwerenot,
Ich dachte längst, er wäre tot.«
Kurz, abgesehn vom Steuerzahlen,
Läßt sich das Glück nicht schöner malen.
Worauf denn auch der Satz beruht:
»Wer einsam ist, der hat es gut.«
― Wilhelm Busch
„Allein sein zu müssen, ist schwer
– allein sein zu können, ist schön.“
― Rabindranath Tagore
Einsicht
...siehe unter: Erkenntnis
Emanzipation
Stadien der Gewohnheit:
1. Seltenheit
2. Beliebtheit
3. Gewöhnung
4. Angewohnheit
5. Marotte
6. Abhängigkeit
7. Sucht
Stadien des Ausstiegs aus einem Aspekt der Unmündigkeit:
1. Vortäuschung
2. Selbsttäuschung
3. Skepsis
4. Zweifel
5. Gewissheit
6. Enttäuschung
7. Klarheit
Emanzipiertsein und Opfer-
Identität schließen sich aus.
Parasiten der Veränderung:
-
Emanzen (beiderlei Geschlechts)
Solange diese Frauen nicht auch die Emanzipation der Männer propagieren, kann von Emanzipation noch nicht die Rede sein, denn die Emanzipation ist nicht Sache irgend eines Geschlechts.
Zitat: „Menschen haben eine tiefe Sehnsucht danach, gehört, gesehen, wahrgenommen zu werden.“ ✿
Das kenne ich selber auch sehr gut: Es ist die noch kindliche Ebene (2) der Reife.
Scheinbare Behinderungen (äußere wie innere) können alternativ als Herausforderungen verstanden werden.
Schein-Emanzipation
Die Art mancher Frauen, übergriffig gewordene Männer vor Gericht zerren zu lassen, sie an den Medien-Pranger zu stellen und finanziell zu ruinieren ist kein Zeichen für Stärke, sondern im Gegenteil: Das Rufen nach dem großen Bruder oder dem allmächtigen Papa (Staat) unterstreicht die "Schwäche" der Frau.
Jede wirklich starke Frau kann mit jedwedem Typ von Mann umgehen - erst recht, wenn er primitiv gesteuert ist.
Primitiv gesteuert heißt hier: Trieb-gesteuert oder Macht-gesteuert.
Emanzipation ist Selbst-Ermündigung
und das Abstreifen des Opfer-Denkens.
Maria und #metoo
Du interpretierst einen Aspekt der Weihnachtsgeschichte aus der sozialen Perspektive, zudem aus einem medial aktuellen Fenster (#metoo). Das ist problematisch, da sich das Spirituelle und das Soziale nicht auf der selben Ebene befinden. Deshalb wirken spirituelle Anekdoten oft ein bißchen komisch, wenn sie auf der sozialen Ebene rezipiert werden.
Im Sozialen und Intellektuellen befinden wir uns auf der
HORIZONTALEN. Im Spirituellen in der VERTIKALEN.
Lesen wir religiöse Geschichten in einer meditativen Verfassung, gibt es keinen Konflikt.
Da in der Schule von Spiritualität aber nicht die Rede war, bewerten wir künftig alles mit den Werkzeugen, die uns mitgegeben wurden: Grafik, Berechnung, Messung, Analyse, Tabellierung, Logik, Gewichtung, Vernunft...
Die Krux: Das Spirituelle ist nicht vernünftig. Wenn wir das wissen und akzeptieren, haben wir kein Problem. Dann legen wir den Verstand draußen bei den Schuhen ab, bevor wir nach Innen gehen, in die Meditation sinken und gebrauchen ihn erst wieder, wenn wir einkaufen, wissenschaftlich arbeiten oder ähnliches... wollen.
Märchen, poetische und spirituelle Texte sollte man (sinnvollerweise (!) nicht mit der Logik angehen und soziale (moralische) Wertungen sind hier ebenfalls fehl am Platz.
Nicht, das man das nicht tun könnte..., es ist bloß völlig sinnlos.
Unser Verstand hat seine unbestrittenen Fähigkeiten, aber auch seine klaren Grenzen. Er kann nun einmal nicht alles verstehen, was er mit seinen Mitteln unbedingt verstehen will.
Rita: „...ein unschuldiges, junges Mädchen in einer patriarchalen Gemeinschaft...“
1. Aspekt: Gibt es denn ein „schuldiges junges Mädchen“? Wenn wir hier von „Unschuld“ sprechen, haben wir bereits die Möglichkeit einer „Schuld“ (bewußt oder unbewußt) anerkannt, übernommen.
2. Aspekt: Wir dürfen nicht vergessen, daß es zu 50% die Frauen sind, die eine „patriarchale Gemeinschaft“ gestalten. Mindestens! Letztlich müssen wir ihren Anteil sogar noch etwas höher ansetzen, da hauptsächlich sie es sind, die den „Erziehungsbereich“ (und da-mit die Konditionierung) betreiben.
Rita: „...strenge Sitten und drakonische Strafen. Sie würde sich nie vor der Ehe einem geilen Jüngling hingeben, da bei Entdeckung Steinigung zum Tode eine gängige Folge war.“
Man erzählt sich folgende Geschichte...
Mal sehen, wann wir die Reife haben, die Sache mit der körperlichen Lust etwas spielerischer angehen zu können.
Emotion
"Zeigen wir unsere wirklichen Gefühle, werden wir verstanden."
― Peter Hellweg
Warum ist das so?
Der Gefühlsausdruck ist eine eigene Sprache, eine, die (anders als die Wort-Sprache) nicht über den Intellekt laufen muss. Mit der Sprachform der Gefühle umgehen, ignorieren wir das Ego.
Empfindsamkeit
Empfindsamkeit ist NICHT
identisch mit Sentimentalität.
Entfaltung
"Die innere Empfänglichkeit bestimmt, was aus der Vielfalt der Umwelt jeweils aufgenommen werden soll, und welche Situation für das augenblickliche Entwicklungsstadium die vorteilhaftesten sind. Sie ist es, daß das Kind auf gewisse Dinge achtet und auf andere nicht."
– Maria Montessori
Das Erste, was ein Pädagoge mitbringen muß, ist die Liebe zu den Menschen, ist die Liebe zu den Schülern. Wer sie nicht im erforderlichen Maß mitbringt, sollte umgehend des Hauses verwiesen werden.
In einer intelligent lebenden Gesellschaft wird der aggressiv besetzte Begriff „Erziehung“ durch einen weit liebevoller schwingenden, zum Beispiel durch „Entfaltung“ ersetzt werden.
Aber nicht ein neues Wort schafft die nötige Veränderung, sondern die liebevolle Einstellung sämtlicher, die Schüler unterstützenden Mentoren.
Formung oder Entfaltung?
Entfernung
In Wirklichkeit gibt es keine Entfernung.
Entscheidung
„Wenn du eine Entscheidung treffen musst und du triffst sie nicht, ist das auch eine Entscheidung.“
– William James
Einwand: "Solange wir leben, müssen wir uns entscheiden."
Nicht zu jeder Zeit und ohne „müssen“. Die meisten Entscheidungen „geschehen“ einfach – ohne viel Vor- oder Nachdenken. Ja, auch unsere vermeintlichen Nicht-Entscheidungen sind Entscheidungen; bloß wurden sie... unbewußt getroffen.
Einwand: "dass es in jedem Menschen einen unauslöschlichen Funken gebe."
Was gerne mal überlesen, weil übersehen wird: Ja, „in JEDEM Menschen“!
Unabhängig davon, wie wir einen Menschen im Ganzen oder in einigen seiner Handlungen bewerten: In jedem Menschen strahlt der göttliche Funke – ob wir in der Lage sind, ihn zu sehen, oder nicht.
Entscheidung
Mit Entschiedenheit...
Ich entscheide, dass
Es entscheidet sich, ob...
Etwas ist entscheidend für...
Enttäuschung
„Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts.“
– Max Planck
Das Schöne an einer Enttäuschung:
Wieder eine Täuschung weniger!
Stadien des Ausstiegs aus einem Aspekt der Unmündigkeit: Von der Täuschung zur Klarheit:
7. Klarheit
6. Enttäuschung
5. Gewißheit
4. Zweifel
3. Skepsis
2. Selbsttäuschung
1. Vortäuschung
Es braucht die Hinzuziehung der Intelligenz, will man Täuschung von Klarheit unterscheiden und...
Es braucht Schneid, um der Klarheit den Vorzug geben zu können.
Erde
Steuerung der Population?
-
Vor 2000 Jahren lag die Zahl der Erd-Bevölkerung bei ca. 300 Millionen.
-
Damals brauchte es nur ca. 1.500 Jahre bis zu ihrer Verdopplung.
-
Um 1800 waren wir etwa 1 Milliarde Menschen.
-
Nur 219 Jahre später sind wir schon 7,7 Milliarden.
Die Kurve ist eine steile! Noch haben wir ein paar Möglichkeiten in der Hand, zum Beispiel Geburtenregelungen.
-
Es wird eine Regelung geben.
-
Mit oder ohne unser Zutun.
Wer glaubt, das wäre unmoralisch, wartet
wohl lieber auf die Antwort der Natur. 😲
Erfahrung
Zitat: "Das ist meine persönliche Erfahrung."
Erfahrung ist immer persönlich.
Eine unpersönliche Erfahrung gibt es nicht.
- Eigene Erfahrung,
- Eigene Wahrnehmung,
- Eigene Erkenntnis.
Alles andere ist Hörensagen.
Hans: “Du kannst in Frieden und Stille verweilen, ich kann das nicht. Warum kommt und geht es bei mir? Bei dir sehe ich diese Kraft, Liebe und diese vollkommene Leichtigkeit. Meine Erfahrungen gehen vorbei.“
Papaji: „Warum sagst du, dass dieser Moment kommt und geht und nicht deine anderen Erfahrungen?“
Hans: “Ich nenne meine Zustände des Friedens Erfahrungen, weil sie kurz sind, verglichen mit der Länge meines üblichen Lebens.“
Papaji: „Ich nenne dieses nicht Erfahrung. Ich nenne Erfahrung, was kommt und geht.“
― John David
„Papaji - Kraft der Gnade“
Unsere wahre Natur kann mit Worten wie Liebe und Frieden beschrieben werden. Diese Worte weisen auf etwas hin, das sich nie verändert. Wir kommen auf diesem Planeten an, wir verlassen diesen Planeten; unsere wahre Natur ändert sich nie. Sie ist eine Konstante.
― John David
Erfolg
„Alles was ein Mensch tun kann, ist getan; und alles ist vergeblich getan.“
– Robert Burns
Ja, Robert,
alles was Kinder im Sandkasten so tun, ist vergeblich. Auf dieser Erde, in dieser Dimension gibt es keinen Erfolg.
Ein ewiges Tun,
weiter... nichts.
Ein Mensch ist erfolgreich, wenn er zwischen Aufstehen und Schlafengehen das tut, was ihm gefällt.
– Bob Dylan
Die Idee Erfolg ist per se
zum Scheitern verurteilt.
Wir kümmern uns stetig um den Erfolg -
die Existenz kümmert sich um die Pleite.
„Zeit haben nur diejenigen, die es zu nichts gebracht haben. Und damit haben sie es weiter gebracht als alle anderen.“
– Giovanni Guareschi
Es ist eine Frage der Bewusstheit – nicht eine des Vergleichs.
Ob in Hetze oder Ruhe, wir alle haben die selbe Zeit zur Verfügung, den selben Lebens-Moment.
Für viele Menschen ist es reizvoll, den Kalender randvoll zu wissen, inklusive dem Gefühl, dass von allen Seiten an ihnen gezerrt wird und auch das Empfinden... „gar keine Zeit zu haben“.
Das stimmt natürlich nicht, sondern sie haben diese Phase ihres Lebens bloß mit viel Aufregung bestückt.
Mütter mit mehreren Kindern plus Kerl und Verwandtschaft kennen das in etwa so gut... wie andere wichtige Menschen.
Für denjenigen, der sich bewusst in diesem Strudel befindet, ist alles gut: Eine aufregende Episode seines Lebens.
Irgendwann kommt auch für ihn die entschleunigte Phase, die demjenigen schon vertraut ist, „der es zu nichts gebracht hat“.
Auch hier gilt: Für diejenigen, die diese Phase bewusst und in Akzeptanz erleben, ist alles gut, denn...
Erfolg heißt...
zufrieden sein.
"Das Geheimnis des Erfolgs ist, den Standpunkt des anderen zu verstehen."
― Henry Ford
Was im Allgemeinen als Misserfolg betrachtet wird,
vertieft Ihre Lebenserfahrung weit mehr als
das, was Sie als Erfolg betrachten.
― Sadhguru
Erinnerung
„Erinnerungen sind widerborstig; hört man auf, ihnen nachzujagen, und kehrt ihnen den Rücken zu, kommen sie oft von allein wieder zurück.“
– Stephen King
Frage: "Und was ist so schlimm daran, wenn man nur gute Erinnerungen hat?"
Das ist nicht "schlimm". – Es kommt bloß nicht vor.
Denn Erinnerungen sind bloß Erinnerungen – ganz unschuldig. Die Unterscheidung in "gute" und "schlechte" nimmt erst der bewerten-de Verstand vor.
Und der King hat Recht: Wir haben es nicht in der Hand, ob und wann uns eine Erinnerung erreicht.
Weil sich unser Blick mit jedem Moment verändert, sehen wir niemals die Wahrheit wenn wir zurückblicken. Wir sehen die Vergangenheit mit dem Blick von jetzt. Darum ist jede Erinnerung Unwahrheit weil der Blick von damals ein anderer Blick als der von heute ist. Wollten wir die Erinnerung in ihrer tatsächlichen Wahrheit erinnern, so müssten wir diese mit dem Blick von damals betrachten, was ganz und gar unmöglich ist. Aus diesem Grund ist es müßig über irgendeine Erfahrung in der Vergangenheit nachzudenken oder sich einzubilden dass man es hätte besser machen können. Es war wie es war und wäre anders nicht möglich gewesen. (ST)
― Salia
Erkenntnis
1. Erkenntnis
2. Erkenntnis von Zusammenhängen durch (z.B. wissenschaftliche)
Beobachtung und Deutung von Ereignissen oder Interaktionen.
Eine Eigenart von interessanten Ideen und Erkenntnissen ist, dass sie auftauchen, wenn man nicht mit ihnen rechnet.
Das intellektuelles Verständnis ist arm
gegenüber dem Licht einer Erkenntnis.
Kenntnis ist nicht identisch mit Erkenntnis.
Eine Erkenntnis ist eine kleine Metamorphose
und deshalb auch genau wie diese, irreversibel.
Einwand: "...Beschäftigung mit älteren Erkenntnissen."
"Ältere Erkenntnisse" gibt es keine. Eine "alte Erkenntnis" ist keine Erkenntnis, sondern eine Erinnerung an ein spontanes geistiges Ereignis, das wir Erkenntnis nennen.
Eine Erkenntnis ist immer
nagelneu..., absolut frisch.
Beschäftigen... können wir uns nur mit alten Erinnerungen an eine Erkenntnis.
Erkenntnis gibt
es nur im Jetzt!
Besonders alt und verstaubt sind die "Erkenntnisse" anderer Leute. Das sind auch bloß nur noch alte Erinnerungen und Geschichten, die geglaubt werden wollen oder sollen.
Erkenntnisse kann nur jeder selber haben,
das kann keiner sonst... für uns erledigen.
Einwand: "...zu Erkenntnissen gelangt, die vormals schon andere erlangt haben. Ältere Erkenntnisse sind immer erst dann "verstaubt", wenn sie widerlegt sind."
Die Mumien mögen noch so viele Erkenntnisse gehabt haben, sie haben sie alle unterm Leichentuch mitgenommen. Sie alle nützen uns nichts, denn: sie sind ihrer Natur nach nicht übertragbar!
Alle Informationen können weitergegeben
werden, aber nicht eine einzige Erkenntnis.
Eine Erkenntnis ist...
eine kurze Erfahrung.
Bereits nach einem Wimpernschlag ist eine Erkenntnis – wie alle anderen Erfahrungen auch – bloß noch schattenhafte Erinnerung.
Einwand: "Erkenntnisse, die auch mit Gefühl, Erleben, Gedanken, Erfahrungen und Verstand zusammen hängen, sind einzigartig."
Ja, eine Erkenntnis ist einzigartig.
Nein, eine Erkenntnis hat nichts mit all dem anderen zu tun. Der Verstand kommt erst nach der Erkenntnis in´s Spiel, er wird darüber "nach-denken". Denken braucht Zeit, die Erkenntnis nicht, sie geschieht blitzartig.
Einwand: "Denken braucht Zeit, die Erkenntnis nicht, sie geschieht blitzartig. Ja schon, aber womit bzw. wo habe ich die Erkenntnis? Doch in meinem Gehirn, und dort sitzt ja auch mein Verstand. Also denke ich, dass die Erkenntnis, die blitzartig geschieht, durch vorangegangene Erlebnisse, Ereignisse, Gedanken usw. hervorgerufen ist, und nicht aus dem Nichts kommt. Erfinder z.B. haben laaange rumgetüftelt, bis sie den Geistesblitz hatten und dann riefen: Heureka!! So gehts also!"
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Albert Einstein schwärmte mal, dass er die besten Einsichten gehabt hätte, wenn er in seiner Badewanne mit Seifenblasen gespielt habe.
Das ist eine Situation, in der er abschaltet, von der einen zur anderen Gehirnhälfte wechselt, vom Denken ins Spielen, ins Einfach-Da-Sein wechselt.
In diesem Zustand des Nichtdenkens... die Einsicht, der Einfall, die Erkenntnis. Danach, wenn er dann plötzlich aus der Wanne springt und triefend zum Schreibtisch stürzt, um sich Notizen zu machen, geht der Verstand bereits wieder auf 100%.
Ja, durch seine intensive Beschäftigung mit einem Thema hat er den Boden bereitet... für den plötzlichen Einfall. Der gleiche Geistesblitz würde uns übrigen nicht erscheinen. Und wenn doch, nichts nützen: Wir sind darauf nicht vorbereitet.
Einwand: "Es soll ja Genies geben, die aus dem völligen Nichts irgendwie irgendeine Erkenntnis kriegen."
Das mit den Genies ist Quatsch. "Genie" ist ein wertendes Etikett, dass wir jemand anderem – aus einem gewissen Minderwertigkeits-Gefühl heraus – anpappen.
Niemand ist vor
Einsichten gefeit.
Je nachdem, auf was wir unsere Aufmerksamkeit richten..., dort bekommen wir dann auch die Unterstützung.
Einwand: "...schon mal ein Kind beobachtet wenn es anfängt mit dem Sandkistensandkuchen backen?
Die Kleinen lernen unglaublich viel – ohne zu denken.
Das spätere Denken würde ihnen gar nichts nützen, hätten sie vorher nicht über ihr Tun gelernt.
Wir verwechseln Lernen mit Lernen.
Wenn wir den Haufen Metall in die Senkrechte stellen und irgendwann dann mittels einiger Schürfwunden die Lizenz zum Fahrradfahren erworben haben, haben wir mehr gelernt als in 5 Universitätsjahren. Das intellektuelle Lernen ist in Bezug auf das übrige Lernen, wie die Cocktailkirsche auf dem Kuchen: Nicht so wichtig.
Einwand: "Es hört ja gar nicht auf, das Denken!"
Doch, es hört irgendwann auf, das Denken, so wie es irgendwann angefangen hat – nach den ersten Monaten Leben ohne zu denken. Das Denken entwickelt sich erst langsam.
Das Bewusstsein (auf das wir in der Gesellschaft noch keinen so großen Wert legen, es ist noch nahezu unbekannt, wie ein riesiger weißer Fleck) ist von Anbeginn da und bleibt uns auch nach Ausfall des Denkens und der Motorik erhalten.
Meditierende sollen es übrigens schon entdeckt haben. 😉
Erkenntnis
„Und derjenige, der die Engel und Teufel nicht gesehen hat in den Wundern und Widerwärtigkeiten des Lebens, dessen Herz bleibt ohne Erkenntnis und dessen Seele ohne Verständnis.“
– Khalil Gibran
Khalil Gibran: "...dessen Herz bleibt ohne Erkenntnis"
Erkenntnisse gewinnen wir mittels der Hirnhälfte, die wir dem Herzen zuordnen. Aber wir schreiben, sprechen, denken und erinnern mit der anderen.
Deshalb müssen wir plötzliche „Einfälle“ auch ganz schnell notieren, wenn wir später auf sie zurückgreifen wollen, weil sie, wie sich verflüchtigende Traum-Sequenzen, sofort wieder flöten gehen; etwa so, als würde eine äußerst filigrane Brücke, die wir kurzzeitig betreten durften, wieder einstürzen.
Es gibt Arten des Verstehens, die sich mittels Verstand und Sprache nicht kommunizieren lassen.
Ausnahme: Der Angesprochene hat bereits eine ähnliche Erkenntnis. Nur dann ist gegenseitiges Verstehen darüber möglich, ist dann aber auch... nicht mehr erforderlich.
Erkenntnisgewinn
„Es gibt Erkenntnisse, die gewinnt man nur, wenn man Interesse hat, sie zu gewinnen.“
– Ernst Bloch
Ja, wir müssen bereits eingestimmt sein – andernfalls rauschen sie an uns vorbei..., weil wir sie nicht als solche sehen, bzw. erkennen können. Ähnlich, als wenn wir einen Radiosender empfangen wollten: Dazu muß das Empfangsgerät auf die Frequenz des Senders eingetunt werden. Sonst ist kein Empfang möglich.
Aber anders als mit dem Rundfunkgerät können wir keine Erkenntnis „erzwingen“. Unser Wille nützt uns hier nichts: Die Erkenntnisse kommen, wenn sie kommen (wollen). Nur dann.
Erkenntnis & Wissen
„Alles Wissen besteht in einer sicheren und klaren Erkenntnis.“
– René Decartes
Nein, René, das meiste Wissen (was wir „Wissen“ nennen) ist ein riesiger Glaubenskomplex, und der ist NICHT identisch mit „wissen“.
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Wissen und „sicher“ gehen selten bis gar nicht zusammen. Denn Informations-Wissen kommt von außen, von anderen. Dieses Wissen hat also viel mehr mit „Glauben“ zu tun: Es wurde nicht durch dich selbst überprüft oder erschlossen.
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Die Erkenntnis hat nichts mit „Sicherheit“ zu schaffen. Sie ist weder sicher, noch unsicher.
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Wissen (Information) hat mit Erkenntnis nichts zu tun. Wissen geht mit Begriffen der Logik (wie Schlussfolgerung, Ergebnis, Lösung u.a.) zusammen, aber nicht mit Erkenntnis. Denn die Erkenntnis selber hat nichts mit dem Denken, nichts mit irgend einer Logik zu tun.
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Eine unklare Erkenntnis gibt es nicht. Ist eine Erkenntnis nicht klar, ist es gar keine.
-
Informationen sind objektivierbar, Erkenntnisse nicht. Letztere bleiben dem Erkennenden eigen.
-
Modifizierung oder Austausch einer wissenschaftlichen Theorie, These, Hypothese, Annahme, Schlussfolgerung, Mutmaßung gegen eine andere, ist nicht identisch mit einer Erkenntnis.
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Eine seriöse Wissenschaft hat kein Problem mit dem Zustand der Unsicherheit.
Wenn ich einen Lichtschalter bestätigen kann, weiß ich noch nicht,
was Elektrizität ist. Ich habe mir sagen lassen, dass sie nützlich und gefährlich ist (es sollen schon Leute durch sie zu Tode gekommen sein) und dass die Formel des Herrn Ohm (I=U/R)
funktioniert und deshalb viele kleine und große Geräte Strom nutzen oder zuverlässig generieren.
Dennoch weiß niemand wirklich, was Elektrizität ist. Wir spekulieren bloß ein wenig.
Phänomene nutzen, heißt
noch nicht, sie zu kennen.
Erleuchtung
So etwas wie eine erleuchtete Person gibt es nicht – denn wer ist da, der das werden kann, was schon ist? Da gibt es nur Sehen und nicht Sehen. Sehen entsteht nicht dadurch, dass irgendetwas hinzugewonnen wird, sondern weil eine Illusion verloren geht. Die Wiederentdeckung dessen, was du bist, hat nichts, absolut nichts mit der Person zu tun, für die du dich hältst. Du kannst dich läutern, so viel du willst, kannst ehrlich und ernsthaft sein, Opfer bringen, loslassen oder deinen Willen aufgeben – die Einheit wird dadurch nicht erscheinen. Alle Vorstellungen, die andeuten, dass es da jemanden gibt, der wählen kann, etwas Bestimmtes zu werden, sind für das Erwachen völlig nutzlos. Was du suchst ist das, was schon sieht.
― Tony Parsons
Ernte
Die blut’ge Saat gedieh zu blut’ger Ernte.
― Adelbert von Chamisso
Stolz ruft Unheil herbei;
Demut lässt die Ernte reifen.
― Chinesische Spruchweisheit
Die Ernte des Weisen
dauert das ganze Jahr.
― Deutsche Spruchweisheit
Wer Streit sät,
kann die Ernte...
gleich mitnehmen.
― Deutsche Spruchweisheit
Ernte das Leben wie eine fruchtreife Ähre.
― Euripides
Sorge dich nicht um die Ernte, sondern
...um die richtige Bestellung der Felder.
― Konfuzius
Wie die Saat, so die Ernte.
― Marcus Tullius Cicero
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Denn was der Mensch sät,
...das wird er auch ernten.
― Galater 6:7
Woanders nennt
man das Karma.
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Erziehung
...siehe auch unter N - Neue Schule
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Alle unsere Irrtümer übertragen wir auf unsere Kinder, in denen sie untilgbare Spuren hinterlassen.
― Maria Montessori
Die Eltern sind für das Unglück (die Konditionierung) ihrer Kinder zuständig; um ihr Glück... müssen sie sich selber kümmern.
Eltern verkorksen Kinder
― so gut sie eben können.
"Lasst uns Kinder großziehen, die sich nicht von ihrer Kindheit erholen müssen."
― Pam Leo
Spontan möchte man diesem Satz zustimmen, steckte in ihm nicht das Wörtchen "großziehen". Denn diesem haftet bereits
Gewalt an - die der Autor scheinbar doch vermeiden möchte.
Niemand muss ein Kind großziehen.
Es wächst von ganz allein. Sowohl
körperlich, als auch psychologisch.
Das Einzige, was wir dem Kind angedeihen lassen können ist eine fürsorgliche Umgebung, die durch Liebe gespeist ist und ihm so, in diesem Klima weitestgehende Entfaltungsmöglichkeiten bietet.
Sabine G. sagt: "Ich bin so erzogen worden."
Das klingt nach einer Verweigerung der Übernahme
von Verantwortung für die eigene Konditionierung.
Die Aussage: "Ich wurde so erzogen" bedeutet, "Ich bin bereit, so zu denken und zu funktionieren, wie andere es von mir gewollt haben"
Die eigene Souveränität wird den Erwartungen anderer zum Opfer gebracht.
Sich erziehen zu lassen ist mit dem Sinn
für Würde nicht in Einklang zu bringen.
Erziehung will formen, will den Menschen nach eigenem Gusto in Form bringen.
Erziehung und Würde
sind nicht kompatibel.
Erziehung = ist Manipulation.
Jemanden erziehen zu wollen... offenbart die
Absicht zu programmatischer Übergriffigkeit.
Warum sich erziehen lassen wollen?
Sich erziehen lassen bedeutet, sich geistig den Erwartungen einer Person oder Gruppe anzupassen und damit die geistige Souveränität um des vermeintlichen Friedens willen aufgeben. Die Wurzel dieser Bereitschaft beruht wesentlich auf Angst.
Warum irgendwo dazugehören wollen, warum sich nicht gegen Solidarität und unfreiwillige/unbewusste Loyalität (Kumpanei) verwahren und in geistiger Freiheit leben?
Ein reifer Mensch ist unerziehbar.
Un-erziehbar... meint hier nicht nur die Phase der Kindheit, sondern: Sich zeitlebens allen manipulativen Einflüssen zu entziehen.
Jemand, der sich von Manipulation und Propaganda nicht einfangen lässt, ist leicht daran zu erkennen, dass er ganz selbstverständlich in der Lage ist, auch die Interessen einer vermeintlichen Gegenpartei zu verstehen und die Vorzüge ihrer Argumente spielend leicht erläutern zu können.
Nicht die Anderen sind Schuld
wenn sie dich manipulieren,
du bist Schuld, weil du dich
manipulieren lassen willst.
― Gerd Zimmermann
Die menschenwürdige Alternative zur Erziehung ist eine liebevolle Unterstützung (Mentorenschaft) bei der Entfaltung zur Reife.
"The giving of love is an education in itself."
Das Geben von Liebe ist
eine Erziehung an sich.
― Eleanor Roosevelt
Zitate zu Erziehung: z
„Erziehung in jeder Form ist Kindesmißhandlung.“
– Ekkehard von Braunmühl
Einwand: "Erziehung: schon das Wort ist brutal."
Ja.
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Es gibt keine andere vernünftige Erziehung als Vorbild sein, wenn's nicht anders geht, ein abschreckendes."
– Albert Einstein
Vor-bilder sind für Nach-ahmer.
Wozu eine Kopie werden wollen?
Ein geistig souveräner Mensch
beobachtet seine Umgebung,
geht aber seinen eigenen Weg.
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„Einen Menschen zu erziehen, heißt,
ihm zu sich selbst zu verhelfen.“
– Peter Altenberg
"Liebevolle Unterstützung..." wunderbar !
Das Verb erziehen gehört
auf den Geschichtshaufen.
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Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.
– Mark Twain
"Das Bewusstsein der Öffentlichkeit indessen ist noch weit von der Erkenntnis entfernt, dass das, was dem Kind in den ersten Lebensjahren angetan wird, unweigerlich auf die ganze Gesellschaft zurückschlägt, dass Psychosen, Drogensucht, Kriminalität ein verschlüsselter Ausdruck der frühesten Erfahrungen sind. Diese Erkenntnis wird meistens bestritten oder nur intellektuell zugelassen, während die Praxis (die politische, juristische, psychiatrische) noch stark von mittelalterlichen, an Projektionen des Bösen reichen Vorstellungen beherrscht bleibt, weil der Intellekt die emotionalen Bereiche nicht erreicht."
― Alice Miller
In diesen wenigen Worten zeigt Annie Heuser bereits, wie hoch der Anspruch ist, den sie an die Lehrenden und deren Tätigkeit stellt!
»In Zeiten, in denen die Niedergangskräfte dominieren, kommt es auf den Einsatz des ganzen Menschen an. Auf den Entschluss: nicht mit dem Strome und nicht gegen den Strom zu schwimmen, sondern Neuland zu schaffen, in sich selbst und in seinem Wirkungskreis.«
― Annie Heuser (1896 – 1962)
Gründungsmitglied der Waldorfschulen
Erziehung - Entfaltung
"Wie hat man sich zu verhalten, dass das ganz kleine Kind später einmal in den vollen Besitz seines Freiheitsbewusstseins gelangen kann?"
...fragt Rudolf Steiner
Sich selber... so weit wie
möglich zurück nehmen.
...was Rudolf Steiner mit "sich so stark als möglich auszulöschen" meint:
"Was kann man tun, um sich so stark als möglich auszulöschen, damit unser Persönliches möglichst wenig auf das Kind einfließt, damit wir dem Kind sein Schicksal nicht verderben, sondern es heranziehen zu einem freien Menschen im Leben?"
...fragt Rudolf Steiner
Die Zurücknahme der eigenen Person setzt ein paar Dinge voraus:
Liebe & Bewusstheit
◾ Nur wenige Menschen sind sich ihres Tuns und seinen Auswirkungen zu jeder Zeit voll bewusst.
◾ Jedoch sind die meisten Menschen fähig, der Liebe zu folgen und kleine Kinder... lösen diese aus.
Zwar kann jeder nur sein Bestes geben
― doch ist damit niemand überfordert.
🌱
Sich selbst möglichst
weit zurück nehmen.
Das gelingt jemandem,
- dem dieses Erfordernis bewusst ist,
- dem die eigene Konditionierung (weitgehend) bewusst ist,
- der zudem die Reife hat, das Ego zurückstellen zu können.
Das setzt eine Art Gebildetheit voraus, die in den staatlichen Anstalten (noch) nicht gelehrt oder erkundet wird, die uns also nahezu unbekannt ist.
Denn dies ist kein intellektuelles „gebildet sein“ !
Diese Gebildetheit hat nichts zu tun mit "viel zu wissen", nichts mit intellektueller Rhetorik, nichts mit Abschlüssen und Ehrungen, sondern mit... Geistiger Reife.
In den Schulen und Universitäten ist nicht einmal dieser Begriff bekannt.
Rudolf: „das Kind ... es heranziehen zu...“
Ich stoße mich an dem Begriff „heranziehen“. Er riecht mir – trotz erkennbar bestem Willen – immer noch ein wenig nach Gewalt.
Warum tun wir uns so schwer damit, statt von „Erziehung“, von z.B. Entfaltung zu sprechen?
Hier passen die Bilder des sich aus der Puppe entfaltenden Schmetterlings und der sich aus der Knospe entfaltenden zarten Blüte. Hier versteht sich von selbst, dass jedes „ziehen“ verletzend wirkt.
Hier genügt es, wenn die Entfaltung nicht gestört wird.
Die Entfaltung der Kinder dürfen wir förderlich unterstützen – schon allein damit, dass wir sie nicht (z.B. aufgrund unserer Konditionierung) unbewusst blockieren.
Erziehungsziele
"Das vernehmlichste Erziehungsziel ist, Menschen zu schaffen, die fähig sind, neue Dinge zu tun, nicht einfach das zu wiederholen, was andere Generationen taten - Menschen, die schöpferisch, erfinderisch, die Entdecker sind. Das zweit wichtigste Erziehungsziel ist, Geister heranzubilden, die kritisch sind, verifizieren können und nicht alles hinnehmen, was man ihnen anbietet."
– Jean Piaget
Lieber Jean Piaget,
das edelste "Erziehungsziel" ist die Verflüchtigung des selben.
Das zweitedelste Erziehungsziel ist, junge Menschen liebevoll darin zu unterstützen, ihr Wesen und ihre Fähigkeiten zur Entfaltung zu bringen, ihnen Möglichkeiten zu zeigen, zu entdecken, wer sie sind, BEWUSST zu SEIN. Die Fähigkeiten zu mißtrauen - und vor allem: zu vertrauen - sind darin enthalten.
Die Idee, "Menschen zu schaffen..." ist hingegen eine alte gewalttätige Vorstellung, die nicht so ganz zu unserer Intelligenz paßt.
Es reicht, wenn wir
Roboter "schaffen".
Etikette
Etikettierungen werden nur dann gebraucht, wenn
sie für ein einordnendes Verstehen erforderlich sind.
Gute Manieren bestehen
aus lauter kleinen Opfern.
― Ralph Waldo Emerson
- Höflichkeiten
- Förmlichkeiten
Authentizität und Etikette... schließen sich aus.
Experten
"Ein Experte ist jemand, der mehr und mehr über immer weniger weiß, bis er schließlich alles über nichts weiß."
– Viktor Weißkopf
Und ist ein solcher Jemand erst mal als „Experte“ anerkannt, wird er wohl auch sein Renommee schützen wollen. So etwas wie Wahrheit, Intelligenz und Weisheit... können dann sehr störend sein.
Experts are out.
Self-medication is in.
Ex is out. In is in.
Zitat aus einer TV-Sendung: „Experten nehmen an, dass...“
Spekulieren kann jeder selber. Dazu benötige ich keinen EX-perten im Außen. Da ich selber ebenfalls vieles vermute oder annehme, bin ich demnach wohl auch ein Experte? Das heißt: Wer Vermutungen anstellt und Annahmen formuliert, ist der zitierten Phrase nach... bereits ein Experte.
Diese Gesellschaft glaubt an die sogenannten Experten, als wären sie die Hüter der Wahrheit.
Mal angenommen...., wir finden ein Gesicht schön.
Die Wahrnehmung geschieht in Nullkommanichts.
Zwar können wir jetzt noch Experten der Geometrie, der Physik, der Chemie, der Biologie und der Psychologie befragen. Sie alle werden Vorträge halten, uns von Gutachten, Versuchsreihen, Tabellen, Forschungen und Studien erzählen und viele Skizzen und Formeln an die Tafel malen, doch (mal davon abgesehen, dass sie dabei nicht zwischen Wissen und Mutmaßung differenzieren werden) wir werden nicht viel davon verstehen und... wir brauchen das alles auch gar nicht zu wissen.
Wir sind von vorn herein zu 100% kompetent darin, in nur
einem Teil von einer Sekunde... Schönheit wahrzunehmen.
Mit der Neigung, vor jedem vermeintlichen „Experten“ in die Knie zu gehen, unterstützen wir unsere Faulheit, nach Fähigkeit die eigene Intelligenz zu nutzen und befördern somit selber unsere geistige Entmündigung.
Einen Experten anerkennen heißt,
die eigene Intelligenz ausschalten.
Was bedeutet es, wenn im Netz nach passenden oder unpassenden Texten und Clips durchforsten? Wir stellen uns selbst ein geistiges Armuts-Zeugnis aus. Ganz ohne Not! Warum?
Mit der Neigung, vor jedem vermeintlichen „Experten“ in die Knie zu gehen, unterstützen wir unsere Faulheit, nach Fähigkeit die eigene Intelligenz zu nutzen und befördern somit selbst die geistige Entmündigung.
Der Strom der Intelligenz steht uns genau so zur Verfügung wie jedem sonst. Wir können uns allerdings auch faul vor ihn hinsetzen und zusehen, wie andere aus ihm schöpfen, können mit dem Finger auf den zeigen und rufen: "Oh, sieh mal, ein Experte!"
Wir sind ja so dermaßen aufgeklärt, dass wir uns niemals vor einem Guru verbeugen würden; aber vor einem Experten werfen wir uns rückhaltlos und ehrfurchtsvoll nieder. Alle Zweifel verstummen, alle Intelligenz macht sich vom Acker. Denn ER, seine Hoheit muss es doch schließlich wissen! Der Experten-Glaube hat inzwischen weit mehr Mitglieder als die christlichen Kirchen.
Wir halten uns für aufgeklärt, weil wir keinen Kaiser mehr haben, doch die Autoritätshörigkeit... die ist uns geblieben.
Anmerkung: Wenn wir einen Experten gegen einen alternativen Experten unserer Wahl austauschen – der Glaube ist der selbe.
Der Glaube ans
Expertentum
begünstigt die
Unmündigkeit.
Beispiel: Irgendwo platzt eine Bombe. (Muss ja, wozu sonst werden so viele gebaut?) Keine 30 Min. später stehen in den Sendern von Phönix bis ntv die Experten vor den Kameras und spekulieren gekonnt um die Wette.
Zweifel an ihrer Kompetenz kommen keine auf ― denn es handelt sich schließlich um Experten! Was der Moderator, diesen Glauben unterstützend, auch alle paar Minuten wiederholt. Ruck-zuck:
- Das Böse hat wieder mal ein Gesicht. Heute ein arabisches.
- Das war "gestern", als ich das sagte.
- Heute, im Sommer 2023... ist es ein russisches.
Wo wir Im-perte sein können,
brauchen wir keine Ex-perten.
Niemand,
der seine Arbeit tatsächlich versteht
würde sich einen Experten nennen.
– Henry Ford
xx