Erfolg, Nirmalo,

 

 

 

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Erfolg

 

 

Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, nur einen sicheren Weg zum Mißerfolg: Es jedem recht machen zu wollen.

Platon

 

Erfolg im Sinne von etwas endgültig Erreichtem ist eine kindische (2) Idee. Mit der Wirklichkeit hat sie nicht viel zu tun. Denn ob es sich um ein Phänomen in der Natur handelt oder um eine durch Menschen gestaltete Konstellation:

 

Alles hat einen Anfang, seinen Zenit und

natürlich... auch ein Ende. Ausnahmslos.

 

Der Begriff Erfolg suggeriert, ein bestimmter Punkt im Entwicklungsbogen sei der „richtige“ und der, welcher im Bogen wieder die Grundlinie erreicht, der „falsche“, der Mißerfolg, doch:

 

Jeder Punkt auf dem Bogen der Entwicklung ist der

richtige und selbstverständlich auch der Endpunkt. 

 

 

Was ist am Erfolg so toll?

Das Scheitern.

Es macht die Sache rund.

  

Wann

hat jemand

den größten Erfolg?

Unmittelbar vor dem Abstieg.

 

Der Zenit des Erfolges markiert gleichzeitig den Wendepunkt. Das Wort sagt es: Darüber geht es niemals hinaus. (Falls doch, war es noch nicht der Zenit)

 

Platon: "Es allen Recht machen zu wollen"

 

Das berührt das weit verbreitete Phänomen des Bedürfnisses nach Anpassung. Im unbewußten Zustand dient es dem Überleben des „Rudels“. Es verliert seine Stärke erst durch entweder eine erhöhte Energie des Individuums oder durch Bewußtheit.

In der Entwicklung unserer Geistigen Reife bleiben wir viel zu oft in der Falle der Anpassung stecken.

Es ist die uns lähmende
Angst vor der Freiheit.

Wer sich aber dieser Angst nicht stellt, also den Rebellen (3) in sich nicht zum Zuge kommen lassen kann, wird zeitlebens in dieser Falle, „es allen Recht machen zu wollen“, stecken bleiben. Damit halten wir uns klein und beschneiden uns selbst in unseren Möglichkeiten.

 

Anpassung   

Aufstieg & Abstieg 

sind der selbe Weg 

 

 

 

 

 

 Erfolg bedeutet, etwas so zu machen, wie es funktioniert.“

 

                                              Sadhguru     

Success means doing something the way it works.     

 

 

 

 

 

Wir neigen dazu, ERFOLG eher nach der Höhe unserer Gehälter oder nach der Größe unserer Autos zu bestimmen als nach dem Grad unserer Hilfsbereitschaft und dem Maß unserer Menschlichkeit.

 

~ Martin Luther King

 

 

 

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Erfolg & Scheitern

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Erfolg im Leben ist etwas Sein, etwas Schein und sehr viel Schwein.

 

...sagt Philip Rosenthal

Erfolg = ist eine Illusion.

 

Einerseits betonen wir ständig: „Wir wollen glücklich sein“, starren aber andererseits immer nur auf die eine Seite der Medaille, nämlich auf die, die wir ERFOLG nennen. 

 

Das gilt für den Arbeits- und Wirtschaftsbereich genau so, wie für den privaten, den Beziehungsbereich.


Einwand: „Erfolgreiche Menschen…“


Meinst du den den kurzfristigen Erfolg (Beispiel Lottogewinn) oder den langfristigen (Beispiel Goldmedaille)? Außerdem muß der
Bezug geklärt werden.

 

Erfolg in Bezug auf...

  • Wissen
  • Umsatz
  • Applaus
  • Follower
  • Weisheit
  • Klickzahlen
  • Konto-Stand
  • Muskelaufbau
  • Lebensqualität
  • Aufmerksamkeit

 

Der langfristige Erfolg zeigt sich auf der halben Strecke, nämlich im Zenit:


3 – Ende       (Scheitern)
2 – Zenit      (Erfolg)
1 – Beginn   (Ambition)

Auf der Höhe des Erfolges ist aber nicht so viel Platz, daß man sich breitbeinig präsentieren könnte, denn von nun an geht es natürlich wieder bergab, denn noch niemals ist auf Erden irgend etwas im Zenit stehen geblieben.

In unserer Gesellschaft kennen wir nur den Erfolg. Wir leugnen, was das Zeug hält, die unweigerlich dazugehörende andere Seite, nämlich das  SCHEITERN.

Die Zwillings-Seite des Erfolges ist das Scheitern.

 

Wir können aber nur zufrieden sein, im Frieden, in Balance, wenn wir das Scheitern genau so achten, wie den Erfolg, wenn wir den Abstieg genau so annehmen, wie den Aufstieg.

 

Sollte es denn (unweigerlich !) „doch“ mal passieren, wird es als nicht vorhersehbare und nicht abwendbare Situation, nämlich als "Katastrophe" gedeutet: „Etwas, das es eigentlich nicht geben kann und darf“.  

 

Manche Leute sind mit dem Erfolg sogar dermaßen identifiziert, daß sie lieber in den Tod gehen, als den Verlust von Ansehen erleben und aushalten zu müssen. Drei Beispiele...

  • Der Pharma-Milliardär Adolf Merckle (01/2009)
  • Der Kommunikationschef der italienischen Banca Monte dei Paschi di Siena (03/2013)
  • Der Finanzvorstand der Zurich-Versicherungsgruppe Pierre Wauthier (08/2013)

 

Diese Leute wissen nicht, daß sie lediglich vom Ego-Verstand ein bißchen genarrt werden.

 

Erfolg bringt Wohlstand und.. gutes Ansehen. 

Wir kennen bisher nur die Kultur des Erfolges.

 

Der Aufstieg wird gerne positiv begleitet und mit guter Reputation goutiert. 

Das Ego bekommt jede Menge Nahrung und die Ausschüttung von nicht nur finanziellen Gewinnen, sondern auch die von Glücks-Hormonen, geben uns die Bestätigung..., „alles richtig" zu machen.

 

Scheitern bringt "Existenz"verlust,  Mißachtung + Scham. 

Bisher kennen wir sie noch nicht, die Kultur des Scheiterns.

 

In einer reiferen Gesellschaft als der uns bisher bekannten, werden Veränderungen als das ansehen, was sie sind: selbstverständlich. 

Man wird keinen „Bund für´s Leben“ mehr „schließen“(!), weil man auch in zwischen-menschlichen Beziehungen die...

Realität der Dynamik, der Illusion von Dauer vorziehen wird.

  

In Wirklichkeit sind sowohl Erfolg als auch Scheitern reine Phantasiegebilde; sie sind Einbildungen ohne jede Realität, denn es gibt weder Erfolg, noch Scheitern:

 

In Wirklichkeit gibt es nur stetige Veränderung;

einen Anfang und ein Ende. Dazwischen... Wandlungen.

 

In diesem Sinne gibt es selbstverständlich auch keine „gescheiterte“ Ehe. Die Beziehungen haben einen Anfang – und alles, was einen Anfang hat, findet natürlicherweise irgendwann auch sein Ende.

 

 

Reichtum

 

 

Randnotitz: Erfolg haben wollen... korreliert mit den Stufen (1) und (2) der Geistigen Reife des Menschen.

 

 

 

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Scheitern 

 

 

 

Immer versucht.

Immer gescheitert.

 

Einerlei.

 

Wieder versuchen.

Wieder scheitern.

Besser scheitern.

 

Samuel Beckett

 

 

 

  

Wir klammern uns an den Erfolg und schauen verächtlich auf den, der scheitert. Aber:

 

Das

Scheitern

ist lebenswirklich

die Zwillingsseite des Erfolgs.

 

Der  Aufstieg  geht nicht ins Grenzenlose; sein unkündbarer Bruder der  Abstieg... wartet bereits auf seinen Auftritt.

 

Heraklit hat das mal so formuliert: Hodos anô katô mia kai hôutê. 

 

 

 

 

Der Weg hinauf und herab

ist ein und derselbe.

 

 ~ Heraklit von Ephesus ~ 

 

 

  

 

Bisher kennen wir nur die Kultur des Erfolges. Für das Scheitern, für die B-Seite der selben Münze, schämen wir uns.

 

Ein reiferes Individuum und eine reifere Gesellschaft werden auch das Scheitern (ganz selbstverständlich) genau so hoch achten, wie den Erfolg.

 

Eine Kultur des Scheiterns drückt sich aus... im Tanz, im Singen und im Lachen. Alexis Sorbas ist ein bekannter Protagonist dieser Kultur.

 

Scheitern ist nicht unser Feind. 

Kultur ist auch.., den Segen im

Scheitern erkennen zu können.

 

 

 

 

Wenn der Tag und die Nacht so sind, daß du sie mit Freude begrüßt

und das Leben dir duftet wie Blumen – das ist dein Erfolg.

 

Henry David Thoreau –

 

 

 

 

 

Sadhguru, Erfolg, Nirmalo, Kompetenz,

 

 

 

 

Sieg

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„Veni, vidi, vici. - Ich kam, ich sah, ich siegte.“

- Julius Cäsar

Na schön. Und jetzt?

 

Einen Sieg erringen ist das Eine. Eine Siegessituation über einen langen Zeitraum hinweg aufrecht erhalten, das Andere.

 

Für den Sieg braucht es die kurzfristige Bündelung aller Kräfte. Für die Friedenszeit braucht es einen guten Plan.

 

Für den Sieg braucht es ein starkes Ego. Für das Regieren braucht es einen reifen Staatsmann.

 

Sich zum Diktator auf Lebenszeit ausrufen zu lassen ist das Eine, weise diktieren können, das Andere.

 

Und: Wie kann man etwas einen "Sieg" nennen, wenn einem das Besiegte wieder genommen werden kann?

 

In Wirklichkeit gibt es nur

kurzfristige Eroberungen.