Notizen - H
Harmonie
"Also, nun kommt der Sinn des Lebens. Nun, es ist wirklich nichts Besonderes. Versuch einfach, nett zu den Leuten zu sein, vermeide fettes Essen, lies ab und zu ein gutes Buch, lass Dich mal besuchen und versuch mit allen Rassen und Nationen in Frieden und Harmonie zu leben."
– Monty Python
Man kann die Worte überfliegen und wohlwollend sagen: "Jo, ganz nett". Wenn man sie sich aber mal ein wenig länger ansieht, kann es passieren, dass sich einige Fragen auftun. Hier mal bloß vier davon:
1. Mal abgesehen vom "Wert des Lesens": Was ist ein "gutes" Buch
und wie unterscheide ich es von einem "schlechten"?
2. Was ist "Harmonie"?
3. Was eigentlich ist... "Frieden"?
4. Ist es überhaupt möglich, mittels "Versuch" Frieden & Harmonie
zu erreichen? Wohl nicht und der Autor weiß das auch – andern
falls wäre seine Empfehlung konkreter ausgefallen. Er hat also
gar keine Idee dazu. So könnte er auch sagen: "Es wird ja nicht
funktionieren, aber versuch´s trotzdem."
Für mich das schönste Wort im Zitat ist... HARMONIE
Es steht in seinem Wert noch über dem von FRIEDEN, da der Friede eine Begleiterscheinung ist, ein Nebenprodukt, also nicht direkt angegangen werden kann. Friede ist nur eine Idee (ähnlich der „Gerechtigkeit“).
Harmonie ist real; sie ist zu erreichen – vorausgesetzt:
1. Die Situation wird verstanden.
2. Die Harmonie ist gewollt.
Ist Harmonie erreicht, ist der Frieden... die unvermeidliche Folge.
Harmonie & Glück
„Glück ist der Schatten der Harmonie.“
– Osho
Denn... Glück ist nicht die „Hauptsache“; Glück ist ein Nebeneffekt.
Harmonie ist
die Hauptsache.
Harmonie können wir ansteuern, sie können wir erreichen – wenn wir sie denn wirklich wollen. Denn die Disharmonie ist bereits eine Folge von zugelassener Imbalance!
Wenn wir wirklich Harmonie erreichen wollen, werden wir uns intensiv um die Ursachen der Imbalance kümmern müssen. Wir werden sie ausmachen, sie erkunden und erforschen. Damit ist schon viel erreicht.
Falls hierbei ein paar Schwierigkeiten auftauchen, dann deshalb, weil wir die Blockierungen, die wir uns vor das klare Sehen selber gesetzt haben, nicht mitbekommen. Aber sobald wir die Ursachen der Imbalance nüchtern sehen können, zeigen sich schon die vielen Möglichkeiten für den erforderlichen Ausgleich.
Dem Ausgleich folgt Balance.
Mit der Balance kommt die Harmonie
und im Schatten der Harmonie, die Zufriedenheit.
Die Harmonie können wir anstreben – das Glück ist die Folge.
Einklang
Der Dirigent agiert wie ein Lehrer (5).
Einem Dirigenten gelingt es fast immer, eine größere Ansammlung von Einzel-Akteuren auf eine höhere Schwingungsebene zu führen, auf der – trotz unterschiedlichster Töne, Klänge und Stimmen – alle miteinander in Einklang fallen, nämlich auf die der Harmonie.
Harmonie
Harmonie bezeichnet eine Ebene, auf der sich das Ego nicht mehr halten kann, auf der der denkende Verstand keine Chance hat und die beteiligten Akteure zur Einheit verschmelzen, sodass man auch nicht mehr von einzelnem Tun sprechen kann, denn: Das Größere übernimmt.
Harmonie ist
das Fehlen eines
fixierten Standpunktes.
– Sōkō Morinaga
Hass
„Hass zeugt Hass!“
- Aischylos
Ja, der Mann hat recht ― wenn auch nicht generell.
Hass in einer Umgebung der
Unbewusstheit... zeugt Hass.
Gut beobachtet.
Da greift ein emotionaler "Mechanismus", den jeder von uns in sich selber beobachten kann.
Man muss schon sehr aufmerksam und geistig eigenständig sein, um dem Hass nicht auf den Leim zu gehen.
Heilung
"Mitgefühl für mich selbst ist der mächtigste aller Heiler."
– Theodore Isaac Rubin
Das stimmt nicht ganz: Die liebevolle Selbstfürsorge ist sicherlich eine gute Unterstützung bei jeder Heilung, aber sie ist hier nicht das "mächtigste" Element und erst recht nicht der "mächtigste aller Heiler".
Um Mitgefühl mit mir haben und um selbst-fürsorglich mit mir sein zu können, muss ich erst einmal existieren. Es war also nicht mein Mitgefühl mit mir und auch nicht die Selbstfürsorge, die mich in diese Lebensform gebracht haben. Mein Wille, mein Wollen hat damit nichts zu tun.
Dieser Tage hatte ich mir ein kleines Stück vom Daumen abgehobelt. Klar, ich bin fürsorglich mit der bluttriefenden Wunde umgegangen, aber es war nicht mein Selbstmitleid, 😉 das die Heilung bewirkte. Diese unablässigen Veränderungen in den einzelnen Stadien...
Am übernächsten Tag konnte ich auf der rötlichen und höchst empfindlichen "Membran" schon die (Nach-) Bildung der Papillarleisten bemerken, das Muster meines Daumenabdrucks.
Inzwischen ist die Wunde schon fast Stoß-unempfindlich geworden.
Da geschieht etwas ohne mein Wollen, ohne mein Zutun: Heilung.
Ich kann dem Wunder
bei der Arbeit zusehen.
Es gibt viele, die unterstützend tätig sein können: Ein liebevoller Mensch, ein Tier, ein Therapeut, ein Arzt, eine Kräuter-Fee, das „Mitgefühl für mich selbst“, aber:
„Den Heiler“ gibt es nicht.
Menschliches Energiefeld: Aura
Heimat
Sandra fragt: "Was bedeutet Heimat für dich?"
Heimat ist eine
romantisierte Illusion.
Wir sind irgendwohin geboren worden…
An einem bestimmten Ort ist es passiert, meist im Bett der Mutter. Das macht den geografischen Ort scheinbar individuell besonders, weil wir hier unsere ersten Jahre verbracht haben, unsere ersten Eindrücke bekommen und die ersten Erfahrungen gemacht haben.
Deswegen kann sich später an ihm eine gewisse Sentimentalität breit machen – muss aber nicht, denn es gibt keinen Fleck im ganzen Universum, der uns nicht irgendwie vertraut ist. Wir sind hier keine Fremden. Ganz egal, wo wir uns körperlich oder emotional gerade befinden. Letztlich sind wir immer, in jeder Situation, an jedem Ort, in jeder Befindlichkeit… zuhause.
Sprache ist ein Modul für
effiziente Verständigung.
Wie sehr wir daran gewöhnt sind, die uns aktuell vertraute Verbal-Sprache ganz selbstverständlich verwenden zu können merken wir, wenn wir uns plötzlich in einem Gebiet befinden, in dem wir uns derart nicht verständigen können. Das ist wie… wenn plötzlich der Strom oder das Wasser abgestellt wurden.
Es braucht einige Momente, bis wir bemerken, wie
uns die Intelligenz dabei hilft, flexibel zu reagieren.
Mit jeder Geburt ändert sich einfach alles: Ort, Sprache, Moral, Etikette, Gesetze, Hautfarbe, Familie, Klima, Topografie, Religion, Weltbild, Geschlecht, politische Gegebenheiten, Freunde, Feinde und vieles mehr ― ohne jede Erinnerung an ein Leben davor.
Werde ich gefragt:
Zuhause bin ich, wo &
wenn ich bewusst bin.
Heiterkeit
Heiterkeit ist....
unterschwellig.
Lachen (niederfrequentes) kann auch Häme sein, ein Spott oder Hohn. In gewisser Weise kann das Lachen sogar gewalttätig sein.
Auf welcher Frequenz-Ebene ein Lachen schwingt,
kann jeder selbst unmittelbar spüren oder erfühlen.
Heiterkeit schwingt auf einer höheren/hohen Frequenz
und bildet eine Art Grundstimmung, eine Art "Haltung".
Die Häme ist mit dem Hass verwandt.
Die Heiterkeit dagegen mit der Liebe.
Zu finden ist die Heiterkeit
dicht unter der Oberfläche -
also wirklich nicht weit weg.
Kann jeder jederzeit und überall ausprobieren: Erlaube dir einfach, dich in dich selbst zu entspannen, einfach loszulassen, lass dich in dich selbst fallen...
Siehe auch unter:
Heiterkeit / Lebensspanne
„Gibt es eine bessere Form mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?“
– Charles Dickens
Warum willst du denn mit dem Leben fertig werden? Das ist doch gar nicht möglich. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Es dauert gar nicht so lange und... das Leben ist mit dir fertig.
Das Leben ist größer als unsere körperliche Existenz.
Und ja, in Liebe und Heiterkeit läßt sich diese kurze Spanne auf´s Beste verleben.
Herausforderung
Herrschaft
"Die frühen Herrscher waren im Volk nicht bekannt, die späteren waren berühmt, noch später gefürchtet."
– Laozi
Der Satz beschreibt (fast in Bild-form) drei mögliche Ausdrucks-, beziehungsweise Wahrnehmungsformen eines Herrschers – aufgrund seiner Geistigen Reife – in drei verschiedenen Zeiträumen:
Die 2. Sorte, „die späteren“ machen auf sich aufmerksam.
Die 3. Sorte ist die unangenehmste: Sie brauchen erhöhte Aufmerksamkeit.
Die 1. Sorte ist die wünschenswerte: Man bekommt sie gar nicht mit. Sie regeln, was geregelt werden muss. Die Dinge laufen reibungslos und die Menschen können friedlich ihren Geschäften nachgehen.
Ohne ihn näher kennen zu müssen, weiß doch jeder
Bürger: Das ist ein Mann mit einer edlen Gesinnung.
"Durch die Maschine ist die Zeit zur Beherrscherin des Menschen geworden."
― Erich Fromm
Das ist Quark, Erich, denn weder ist uns die Maschine (die unser physikalisches Konstrukt ist), noch ist uns die Zeit (die als Idee eines unserer geistigen Konstrukte ist), irgend etwas schuldig.
Unsere Konstrukte sind immer
kleiner... als wir Konstrukteure.
Wenn der Mensch Mist baut oder mit seinen Produkten auf eine dumme Weise umgeht, ist niemals das Produkt dafür verantwortlich oder gar schuldig.
Verantwortlich sind immer der Konstrukteur (Subjekt) oder der Anwender (Subjekt), aber niemals das Konstrukt (Objekt).
Wir sollten nichts bauen, was wir nicht beherrschen oder... welches uns und der Umwelt nicht zum Wohl gereicht....oder von einer
Idee wie die der Zeit oder einer des Geldes.
Es ist kein Zeichen von Weisheit, sich von
einem Werkzeug „beherrschen“ zu lassen.
...oder von einer Idee wie der der Zeit, oder der des Geldes.
Herzen
„Es muß Herzen geben, welche die Tiefe unseres Wesens kennen und auf uns schwören, selbst wenn die ganze Welt uns verläßt.“
– Karl Ferdinand Gutzkow
"Es muß" gar nichts.
Es muß auch niemanden geben, der "die Tiefe unseres Wesens kennt". Es genügt, wenn wir selbst den Mut aufbringen, unser eigenes Wesen meinungsfrei zu erforschen.
Und es muß auch niemand "auf uns schwören".
Daß in einer infantilen Phase (2) solche Wünsche aufkommen, ist verständlich. Aber, so wie "der Dreijährige" permanent in uns vorhanden ist, so ist es auch latent "der Weise" (6). Und der spricht eine andere Sprache.
Die ganze Welt wird uns verlassen, incl. aller Herzen. Gruß an Hiob.
Herzenssprache
„Trenne deine Zunge nicht von deinem Herzen. Dann wird alles, was du tust, gelingen.“
– Amenemope
Das ist eine Sprache, die wir bei uns und derzeit kaum noch kennen.
Wir kennen die kitschigen und größtenteils albernen und unwahren, aber eingängig (nett) klingenden Sprüche der Poesie-Alben und die Operetten-Emotionen in Filmen und Shows, aber...
Die authentische Sprache des Herzens ist uns fremd geworden.
Wer kann denn Show und unbewusst emotional-gesteuertes Verhalten
von echter Liebe unterscheiden? Wem das empfindliche Sensorium für Wahrhaftigkeit gerade abhanden gekommen ist, hat keine Chance.
Trenne deine Zunge nicht von deinem Herzen.
Weise Worte. Gesprochen vor etwa 3000 Jahren.
Herz-Intelligenz
Es gibt viele dumme Sprüche. Eigentlich lohnt es sich nicht, darauf zu antworten, aber mal ein kleiner Perspektivwechsel: Beim Wort genommen...
„Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden, aber sie schießen damit.“
– Gerhard Uhlenbruck
Die so viel klügeren Pulver-Erfinder und -Fabrikanten und alle weiteren Beteiligten befinden sich, im Spiegel der Geistigen Reife gesehen, auf genau dem selben Niveau wie diejenigen, die damit schießen. Schließlich sorgen sie erst dafür, dass überhaupt geschossen werden kann.
Das gilt selbstverständlich nicht nur für das Pulver, das auch für zivile Zwecke eingesetzt wird, sondern gilt für alle Bereiche von Produktion, die in irgend einer Weise die Unversehrtheit von Menschen bedroht, oder wo die Zerstörung menschlichen Lebens von vorn herein beabsichtigt ist.
Der Wert des eigenen aktuellen Wohlstands wird über das Leid und den Tod anderer Menschen gestellt und die „Christlichen Werte“... verschwinden in die unterste Schublade.
Herzlichkeit
Herzlichkeit: Das Fest,
- das einzige, das zählt.
– Kurt Marti
Herzlichkeit... ist unser Beitrag
zur RaumÖffnung für die Liebe.
Ein Fest, auf dem nicht auch die Liebe mitschwingt und ihre Pirouetten dreht, ist vielleicht eine Veranstaltung, aber kein Fest.
Dieses Fest, die Herzlichkeit ist von keiner Zahl (von Personen) abhängig. Bereits ein Anflug von Freude...
"Unsere Talente gedeihen am besten, wenn sie in einem Klima der Herzlichkeit aufwachsen können."
– Ernst Ferstl
Das ist ein ganz anderes Kapitel.
Aber ja, in einem Klima der Liebe gedeihen die Dinge am besten. In Schulen zum Beispiel. Es kommen ungeahnte Optionen, wie auch Talente zum Vorschein.
Irgendwann wird es eine Wissenschaft der Liebe geben. Sie wird große Räume öffnen.
Aber noch huldigen wir...
einer Wissenschaft der Dinge.
Hoffnung ?
"Zwei Wahrheiten, die die Menschen nie glauben werden: Daß sie nichts wissen und daß sie nichts sind. Man füge eine dritte hinzu: Daß es nach dem Tod nichts zu hoffen gibt."
– Giacomo Graf Leopardi
"Daß es nach dem Tod nichts zu hoffen gibt."
Der Satzteil ist sehr lustig, weil Hoffnung ausschließlich Sache des Verstandes ist und der ist nach dem Tod des Körpers wohl nicht mehr gut zu gebrauchen.
Hoffnung ist ein Kind der Angst und die stammt aus einer Produktions-Abteilung des Verstandes. Wohlgemerkt: Auf dieser Seite, also vor dem Tod.
Die Angst (im Mantel der Hoffnung) erscheint, wenn Liebe, Vertrauen und Hingabe mal kurz abwesend sind.
"Daß sie (die Menschen) nichts wissen und daß sie nichts sind."
Ja, das ist für den Verstand unmöglich, zu akzeptieren – er ist dafür nicht gebaut. Das kann nur in Momenten, in denen wir uns außerhalb des Verstandes befinden, gesehen werden.
Hoffnung
„Wer von der Hoffnung lebt, wird wenigstens nicht dick.“
– Tilla Durieux
Hoffnung ist nicht nährend. Sie ist Nichtakzeptanz dessen, was ist. Sättigend ist das Sich-Entspannen in den Moment, der unabänderlich so ist, wie er ist.
Wer die Hölle liebt,
ist voller Hoffnung.
Im Paradies leben heißt, hoffnungslos leben.
Einwand: "Goethe dazu: "Hoffnung ist die zweite Seele des Menschen."
Was der Herr Goethe zu "Hoffnung" zu sagen hatte, ist wurscht; der hatte seine Zeit. Heute ist u n s e r e Weisheit gefragt.
Außerdem hatte der Mann nicht nur lichte Momente – was dein Zitat von ihm bereits offenbart.
Höflichkeit
Höflichkeit
ist die sicherste
Form der Verachtung.
― Heinrich Böll
„Wer dir schmeichelt, hat dich betrogen oder will dich betrügen.“
― Fjodor Dostojewskij
Höhenflug
„In großer Höhe fliegt der Adler am besten allein.“
– Eberhard von Kuenheim
Das mag sein, doch selbst der größte Vogel ist immer noch irgendwann auf einer eleganten oder weniger eleganten Weise wieder auf dem Boden angekommen.
Hölle
"Wenn du durch die Hölle gehst, gehe weiter."
– Winston Churchill
Ob Himmel, Hölle oder
sonst wo im Leben: Step by step.
Einfach... Schritt für Schritt... weiter gehen.
Man ümmer wür...
Hurz
„Nur am Widerspruch zwischen dem, was etwas zu sein beansprucht, und dem, was es wirklich ist, läßt sich das Wesen einer Sache erkennen.“
– Theodor W. Adorno
h-u-r-z
- Ein "etwas" kann nichts beanspruchen. Dazu wären (Entscheidungs-) Freiheit und Wille Voraussetzung.
- Was ist für dich "Wirklichkeit"?
- Was ist für dich "das Wesen einer Sache"?
Einwand: "...ist sicher ein höchst bemerkenswerter und nachdenkenswerter Ansatz."
Mit der Bitte um Aufklärung:
-
Was ist das... „was es wirklich ist“?
-
Wo, bitte, ist hier ein Ansatz?
-
Was ist an dieser Ansammlung an Buchstaben des Theodor „bemerkenswert“?
- Was rechtfertigt die Steigerung in „höchst bemerkenswert“?
-
Und schließlich: Was am Satz ist des „Nachdenkens wert“?
Keine Antwort, keine Aufklärung. Aber irgendwo... wird der Mann mit Geschenk Gottes im ersten Vornamen, auch Geistreiches gesagt haben. I hope so.
Gewöhnlich glaubt der Mensch,
wenn er nur Worte hört,
es müsse sich dabei doch auch
was denken lassen.
– Johann Wolfgang von Goethe –
Hybris I
„Gebt mir einen Punkt, wo ich hintreten kann, und ich bewege die Erde.“
Oder:
„Gib mir einen Punkt außerhalb der Erde, an dem ich stehen kann, so will ich sie bewegen.“
Oder:
„Gebt mir einen Hebel, der lang genug, und einen Angelpunkt, der stark genug ist, dann kann ich die Welt mit einer Hand bewegen.“
―Archimedes
Die Hybris des Archimedes...
spiegelt die der Wissenschaft.
Wer blind in das Machbare vernarrt ist und sich um Verantwortung nicht schert, weil ihn die Folgen nicht interessieren, kann sich schon mal zu solchen Formulierungen versteigen. Es offenbart die Geistige Reife des Pubertierenden (3).
Wie fatal sich unachtsames Drauflosdenken auswirken kann, sehen wir daran, dass die Menschheit immer noch dabei ist, diesen Planeten mit riesigen Brechstangen zu traktieren; seine Verwüstung in Kauf nehmend.
Hybris II
„Leuten, die an Esoterik glauben, also an Energiewellen, Wasseradern oder Homöopathie, sage ich: Studiert Quantenmechanik, das ist nicht viel seltsamer, aber im Gegensatz zu euren Behauptungen experimentell bewiesen!“
– Anton Zeilinger
Die Wissenschafts-Gläubigkeit ist noch sehr viel weiter verbreitet, als das, was du Esoterik-Gläubigkeit nennst.
Phänomene wahrnehmen... hat noch nichts mit Dummheit zu tun, sondern mit einem wachen Geist. Und auch Vermutungen, Annahmen und Hypothesen haben ihre Berechtigung.
Aber unerforscht zu sagen, "Energiewellen, Wasseradern oder Homöopathie" seien Mumpitz, zeugt von stabilem Aberglauben und Ignoranz.
Und die Idee, alles was existent ist, könne (und müsse durch die derzeit primitiv aufgestellten "wissenschaftlichen" Experimente) "bewiesen" werden, ist alberne Hybris.
1. Nichts von dem was ist, muss bewiesen werden
2. Nicht alles was ist, kann bewiesen werden (ist aber dennoch)
Die Existenz hat nicht händeringend auf das gewartet, was wir "Wissenschaft" nennen. Alles in ihr existiert und „funktioniert“ bereits bestens... ohne jedes Zertifikat.
Übrigens:
Auch experimentelle Beweise
sind Formen der Behauptung.
Im günstigsten Fall verhilft uns die Wissenschaft zu etwas Wohlstand. Zu mehr taugt sie nicht.
Frage: Sind die in der Wissenschaft lauernden Gefahren größer oder
kleiner als der Segen, den sie Mensch & Natur bescheren kann?
Die ihr immanenten Gefahren sind wohl um einiges größer, fürchte ich.
Frage: Kann uns die Wissenschaft andauernde Freude bescheren?
Nein. Womöglich kann sie das Phänomen „Freude“ nicht einmal beweisen 😊 – allenfalls einige Indizien ausmachen. So ist es auch mit den Wasseradern...
Beweis = Das klar Zeigbare, das offen Sichtliche.
Das Sprudeln des Wassers als Folge des Ermittelns der Ader ist jedes Mal ein unmittelbarer Beweis. Warum das so funktioniert, wissen wir nicht. Brauchen wir aber auch nicht zu wissen.
Die Zahl der offen bleibenden Fragen liegt immer (!) bei nahe 100%.
Hygiene - Der Eid der Ärzte
„Wenn ein Arzt hinter dem Sarg seines Patienten geht, so folgt manchmal tatsächlich die Ursache der Wirkung.“
– Robert Koch
Regional unterschiedliche Hygiene-Richtlinien
für öffentliche Einrichtungen machen keinen Sinn; sie sollten statt dessen einheitlich und... die wirkungsvollsten (!) sein. Denn: Die Keime sind die gleichen und verhalten sich nicht länderspezifisch, wie z.B. Lokalpolitiker. Die Kriterien für sie sollten sein:
1. Gesundheitlicher Wirkungsgrad
2. Handhabbarkeit
3. Wirtschaftliche Effizienz
Es geht um Leben oder Tod von zigtausenden von Menschen, die vornehmlich in Kliniken und Krankenhäusern aufgrund von hygienischer Unachtsamkeit und Ignoranz sterben.
Ich war letztens ziemlich überrascht, als mir in einem Hannover´ schen Krankenhaus ein Arzt, der am Bett meiner Mutter stand (sie wollte sich dort etwas am Herzen machen lassen) ganz leutselig die Hand bot. Da fragt man sich: „Will der jetzt Keime aufnehmen oder weitergeben?? Ist er vielleicht ein Angestellter des Sensenmannes?
Viele Tote jährlich gibt es in deutschen Kliniken auf Grund unserer hygienischen Voraussetzungen. Jeder zehnte bis zwanzigste Patient steckt sich dort mit Bakterien an. Für 10.000 bis 40.000 Patienten enden diese Art der KrankenhausInfektionen tödlich. Jahr für Jahr.
Dabei kostet z.B. eine Eingangsuntersuchung auf das multiresistente Bakterium Staphylococcus aureus (MRSA) grade mal € 12,-- !
Und wenn es uns schon nicht gelingt, selbst intelligente Lösungen zu entwickeln, sollten wir wenigstens unseren NationalStolz fahren lassen und anerkennend in die Niederlande blicken: Den Niederländern ist es gelungen, einen diesbezüglich relevanten Wert von 60-70% auf 1% (!) zu senken. Sie verstehen etwas – nicht nur von Tulpen, Käse und Wasser, sondern auch von – Hygiene: Jemand, der einen Aufenthalt in einer deutschen Klinik von mehr als 24 Stunden vorweisen kann, kommt in einer Holländischen Klinik als Gefahrenpotenzial höchsten Grades erst einmal in die Quarantäne.
Das ist kein Witz, sondern (2017) derzeitige Realität.
In Münster war man sich nicht zu schade, in die Niederlande zu blicken und konnte des-halb die hygienebedingte Todesrate immer-hin bereits um 50% senken.
Aber auch dort... ist noch Luft nach oben!
Teil der Hippokratischen Eidesformel:
"Meine Verordnungen werde ich treffen zu Nutz und Frommen der Kranken, nach bestem Vermögen und Urteil; ich werde sie bewahren vor Schaden und willkürlichem Unrecht."
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