Wahrnehmung

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"Gmäeß eneir Sutide eneir elgnihcesn Uvinisterät, ist es nchit witihcg, in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wrot snid, das ezniige was wcthiig ist, ist daß der estre und der leztte Bstabchue an der ritihcegn Pstoiion snid. Der Rset knan ein ttoaelr Bsinöldn sien, tedztorm knan man ihn onhe Pemoblre lseen. Das ist so, wiel wir nciht jeedn Bstachuebn enzelin leesn, snderon das Wrot als Gseatems."

 

Das Phänomen, daß wir diesen Kauderwelsch-Text flüssig laut vorlesen können, hat nichts mit einer englischen Universität zu tun, hat nichts mit Wissenschaft und auch gar nichts mit irgendwelchen Studien zu tun.

 

Es hat damit zu tun, daß eine nicht-intellektueller Partition des Verstandes in der Lage ist, die Wörter blitzschnell mit bereits bekannten Wort-Bildern abzugleichen und mit einer enorm hohen Trefferquote das „richtige“ Wort zur Formulierung freizugeben.

 

Und damit kann jeder von uns unmittelbar, also ohne jede Vorbereitung und ohne jedes Hilfsmittel sofort (!) experimentieren.

 

  1. Dabei können wir erstens mal sehen, wie schnell der Verstand arbeitet – ohne zu denken! Denn das Denken braucht Zeit.

  2. Zweitens können wir sehen, wie gut und wie schnell das filternde Erahnen funktioniert und daß diffuses Lesen zudem entspannter und hier der Exaktheit weit überlegen ist.

  3. Drittens können wir beobachten, daß umgekehrt ein genaues Hinsehen, also ein exaktes Lesen den Lesevorgang enorm verzögert. Dazu wird sehr viel mehr an Zeit gebraucht. Und es ist sehr viel anstrengender.

  4. Viertens kann in den meisten Wörtern sogar noch ein Buchstabe fehlen – und wir könnten den Text immer noch flüssig lesen.

  5. Fünftens können wir beobachten, daß dieser Teil des Verstandes nur konstruktiv arbeitet.

  6. Sechstens erleben wir, wie alles, was nicht zielführend ist, sofort und "automatisch" in den Schredder des Vergessens geht.

 

Dieses und noch etliches mehr kann Jedermann selber (allein schon anhand dieses kurzen Textes) über seinen Verstand und sein Arbeiten herausfinden, ohne daß dafür ein Experte gebraucht wird.

 

Unsere eigene Wahrnehmung nutzt weit mehr

an Intelligenz, als die altmodische „Wissenschaft“. 

 

Nutzen wir die uns zur Verfügung stehende Intelligenz, werden wir mehr und mehr auf das billige Glauben an die Texte anderer verzichten und dieses Glauben gegen das wertvollere (zunehmende) Vertrauen in die  e i g e n e  Wahrnehmung austauschen.