Nirmalo, Weisheit

 

 

 

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Weisheit = ist einfach

 

 

Zwar kann man die einfache Weisheit (unnötigerweise) verkomplizieren – dabei mal vorausgesetzt, daß die Aussagen dadurch nicht verfälscht werden – man muß es aber ausdrücklich nicht!

 

Verkomplizierung = ist nicht (identisch mit) Anreicherung von Weisheit. Und...  

Weisheit, Nirmalo

 

 

 

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Wissen / Weisheit

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Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, und leider auch Theologie durchaus studiert, mit heißem Bemühn. Da steh ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor. Heiße Magister, heiße Doktor gar, und ziehe schon an die zehen Jahr herauf, herab und quer und krumm meine Schüler an der Nase herum – und sehe, daß wir nichts wissen können!

– Johann Wolfgang von Goethe

 

Kein Wissen der Welt kann uns erklären,

was diese "im Innersten zusammenhält".  

 

Einwand: „Wahre Weisheit kann nur erlangen, wer sowohl wissenschaftlich gebildet als auch lebenserfahren ist.“

 

Von Bildungsbeflissenen wird das vielleicht gerne so gesehen, aber dadurch ist es noch nicht wahr.

 

Weisheit...

  • ist nicht angepasst
  • ist nicht bescheiden
  • braucht kein Wissen
  • ist nicht vergleichbar
  • ist nicht unbescheiden
  • ist nicht altersabhängig
  • kennt keine Bestätigung
  • benötigt keinerlei Bildung
  • braucht keine Vorbereitungen
  • läßt sich durch nichts "erlangen"

 

Weisheit ist kein starres und auch kein andauerndes Phänomen, sondern ein temporäres, problembezogenes. Weisheit bedient sich (im Augenblick von Weisheit) einer hohen Reife-Ebene. 

 

Frage: "...Weisheit erlangen?“  

 

Weisheit läßt sich nicht erlangen. In einer Bildungseinrichtung kann man einen Abschluß erlangen, aber für die Weisheit kann man nichts „tun“. Aussichtslos.

 

Es ist viel eher ein Loslassen, 

welches die Weisheit fördert. 


Eine wahre Weisheit gibt es genau so wenig, wie es eine falsche Weisheit geben kann. Die Unterscheidung bildet sich durch: 

 

Weisheit < contra > Nichtweisheit.

 

Weisheit attestieren wir einem Menschen, wenn wir bei ihm eine "außergewöhnlich" hohe Dichte an (eigenen!) Erkenntnissen und Selbständigkeit im Denken und Wahrnehmen beobachten können.

 

Gebildetheit = ist (im besten Fall) Aneignung + Glaube:

 

  1. Aneignung. Die Ansammlung von Erkenntnissen und Informationen anderer.
  2. Glaube an Kompetenz, Lauterkeit und die Weisheit fremder Autoren.

 

Wissen aus zweiter Hand = ist genau genommen gar kein Wissen, sondern ein Glauben.

 

Weisheit können wir nur dann als solche erkennen, wenn wir in diesem Augenblick selbst ebenfalls die lichten Höhen der Weisheit aufgesucht haben, denn: Unweisheit kann Weisheit nicht erkennen.

 

Der Weise kann einen Gebildeten als solchen
erkennen, aber der Gebildete keinen Weisen.

 

"Der Weise" bezieht seine Erkenntnisse nicht aus den Niederungen des Denkens, sondern mittels des Sich-Öffnens für "Einfälle" aus den höheren Schichten der Möglichkeiten unserer Wahrnehmung. Den Verstand nutzt er lediglich für die Formulierung, für die auf die Einsicht folgende Form der Kommunikation.

 

Weisheit gibt es nur in der Kommunikation mit mindestens einem weiteren Wesen. Für Einsiedler und Mönche ist "Weisheit" als Begriff (zumindest für sie selbst) irrelevant und meistens gar nicht existent, denn... 

 

 

Weisheit

 ist nichts Besonderes.

 

Sie bezieht ihren Glanz ausschließlich

aus dem Kontrast zur Unweisheit.  

 

 

Johann Wolfgang von Goethe: "...und (ich) sehe, daß wir nichts wissen können!“

 

Wenn du das wirklich siehst, bist du (zumindest im Augenblick dieses Sehens) weise (6). Solltest du jedoch plagiiert haben, solltest du einen Satz des Sokrates nur ein bißchen umgeschrieben haben, bist du lediglich gebildet (2).

 

Geistige Reife... wird leicht verwechselt mit dem beliebten (weil Ego-aufbauschenden) „IQ“. Dieser Quotient hat aber nur wenig mit Intelligenz und gar nichts mit Weisheit zu tun. Umgekehrt: Allein der Wunsch, einen hohen IQ attestiert zu bekommen, zeigt eine eher kindliche Reifestufe (2), also noch sehr weit entfernt von jeder Weisheit (6).

Was ist Wahrheit?

   Geistige Reife

 

Weisheit = ist ein kurzer Moment der Klarheit.

(z. B. beim Blick in ein vermeintliches Problem.)

 

 

 

 

Dilemma

 

 

Unweisheit kann Weisheit nicht 

von Unweisheit unterscheiden.

 

Unweisheit kann ihre Unweisheit

nicht selbst als solche erkennen.

 

Weisheit kann sich zwar selbst erkennen, ist daran aber gar nicht interessiert: Sie beschäftigt sich nicht mit sich selbst.

 

Das Höhere kann das Niedere erkennen – nicht umgekehrt. Das gilt auch für die Geistige Reife: 

  • Das Kleinkind (2) kann ein Baby als unreifer erkennen, das Baby (1) selbst aber... nicht.

  • Der Jugendliche (3) kann seine Unreife als Kleinkind schon erkennen, als Kleinkind (2) aber... noch nicht.

  • Der Erwachsene (4) kann seine Unreife als Halbstarker erkennen, der Jugendliche (3) aber... noch nicht. 

  • Weisheit (6) . . .

 

Der Wissende weiß 

nichts von Weisheit.

 

 

 

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Weisheit ist...

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"Weisheit ist nichts als eine Bereitschaft der Seele, eine Fähigkeit, eine geheime Kunst, jeden Augenblick, mitten im Leben, den Gedanken der Einheit denken, die Einheit fühlen und einatmen zu können."

 

– Hermann Hesse

 

Romantische Formulierungen fördern selten die Klarheit.

 

Weisheit ist nichts...

als eine Bereitschaft. 

 

So weit, so gut. Denn ja, genau so ist es.

Doch leider geht der Satz noch weiter. 😆

 
1. Weisheit ist kein (!) Denken, sondern eher ein spontanes Wissen.

 

2. Einheit IST.

 

Sie muß nicht erst...und kann auch gar nicht gedacht werden. Dafür ist der Verstand nicht gemacht. Seine Profession ist die Dualität.

Nirmalo, Einheit

 

Fallen in die Mitte.....  reicht aus.

Jenseits des Denkens ist Einheit. 

 

Hermann Hesse: "Weisheit ist eine geheime Kunst..."

 

...aber nur für jene, die darauf bestehen, sich selbst und die Welt ausschließlich durch den Verstand betrachten zu wollen. Denn die Weisheit ist weder geheim, noch ist sie eine Kunst (-fertigkeit) oder gar künstlich.

 

Weisheit ist überhaupt nichts Besonderes, nichts Spektakuläres! Sie ist allen Menschen zugänglich. Ausnahmslos und...  zu jeder Zeit!

 

 

 

 

Weisheit oder Bildung

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Frage: "Woran können wir Weisheit von Bildung unterscheiden?"

 

Das kann jeder selber

am besten beobachten.  

  • Informations-Kompetenz finden wir immer im Außen.
  • Weisheits-Kompetenz finden wir nur in unserem Innern.

 

In Sachen Information, also sogenannten „Wissens“, sind wir auf andere angewiesen. Aber niemals in Sachen Weisheit. Hier hat jeder einzelne von uns die alleinige Schlüsselgewalt.

 

Die Unterscheidung ist also ganz einfach: Weisheit kommt aus UNSEREN höheren geistigen Ebenen. Bildung dagegen ist das, was wir von Außen angesammelt haben: second hand.

 

Weisheit ist immer frisch; und

Bildung... immer abgestanden.

 

 

 

 

Weisheit & Zeit

 

 

Prasad, erinnerst du dich noch an den frühen Nachmittag des 5. April 2017, als wir uns an einen weisen Satz“ erinnern wollten, der dir gut gefiel? Es war uns beiden nicht möglich. Das „Problem“ ist:

 

Die Weisheit korreliert nicht mit dem Langzeit-Gedächtnis, allenfalls mit dem Kürzest-Zeit-Gedächtnis. Das heißt, man muß sich schon sehr beeilen, will man die Weisheit mitschreiben oder mündlich vermitteln: Das Zeit-Fenster ist ein sehr kleines.

 

Der Space, in dem sich Weisheit entfaltet, ist zwar einerseits „eine riesige Halle“ mit aber anderseits... sehr kurzen Öffnungszeiten! Ist die Pforte geschlossen, ist nichts mehr möglich. Der eben noch als „sehr weise“ empfundene Satz ist aus dem Gedächtnis gefallen und unwiederbringlich verschwunden.

 

Die gute Nachricht:

Nichts ist verloren.

 

In einer ähnlichen Konstellation steht uns die Weisheit wieder in aller Frische zur Verfügung – aber wieder nur für einen sehr kurzen Augenblick ! Und in einer uns noch unbekannten FORM(ulierung).

 

Das Phänomen der sehr kurzen Erinnerung betrifft alle, die sich in einem beliebigen Moment im Raum der Weisheit befinden. Banalitäten, Empfindungen und Informationen können wir sehr lange erinnern  Weisheit nicht.

 

Die gute Nachricht: Sie ist

keine drei Meter weit weg. 

 

 

 

 

Sapientia

 

 

Weisheit

hat immer Relevanz.

 

Weisheit hat einen konkreten, einen realen Bezug zu einem Problem – andernfalls handelt es sich nicht um Weisheit, sondern um Belletristik.

 

Weisheit

ist nichts Intellektuelles.  

 

Ironischerweise ist die Bereitschaft, nichts zu wissen, am hilfreichsten. Wenn wir wissen wollen, wenn wir uns auf Gedanken und Wissen verlassen, stehen wir dem Moment nicht zur Verfügung. Sind wir im Moment, gibt es kein Wissen. Dann... ist da Weisheit.

 

Samarpan

Weisheit wiederholt nicht. 

Weisheit spricht nicht aus der Vergangenheit, nicht aus dem Gedächtnis, sondern aus dem aktuellen Moment.

 

 

 

 

Mit der Hilfe Gottes und seiner Kräfte

im materialisierten Universum können

wir Weisheit und Liebe als Prinzipien

der Schöpfung verwirklichen und damit

selbst... zum liebenden Weisen werden.

 

~ Clemens Vargas Ramos ~

 

 

Die Stille der Weisheit

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Wenn sich ein

Philosoph zurückzieht, 

die Leute... bemerken es nicht.

 

Das liegt daran, daß sich „die Leute“ – das Gros der Menschen – nicht oft und nicht lange auf der weisen Ebene aufhalten mögen oder können. Sie haben anderes um die Ohren; sie widmen anderem ihre Aufmerksamkeit.

 

Zu diesen Leuten gehören auch die Intellektuellen. Sie merken es nicht. Zudem ist Intellektualität ziemlich laut, Weisheit dagegen... ziemlich leise.

 

Intellektualität und Weisheit stehen sich diametral gegenüber: Ein An-Alphabet kann weise sein, aber ein Intellektueller niemals, denn für den Intellektuellen steht das Ego, stehen eine vermeintliche Wichtigkeit, sowie Beachtung und Anerkennung, ganz vorne an.

 

Für die Weisheit ist Abwesenheit 

desEgos... Grund-Voraussetzung.

 

 

 

 

Hermetik 

 

 

"Die Weisen dienen auf dem Höheren, aber sie herrschen auf dem Niederen. Sie gehorchen den Gesetzen, die von oben kommen, aber auf ihrem eigenen Plan und auf den Plänen unter ihnen herrschen und befehlen sie. Und doch, wenn sie dies tun, opponieren sie nicht dem Prinzip, sondern bilden einen Teil des Prinzips. Der Weise macht sich das Gesetz zu eigen; dadurch, dass er es versteht, bedient er sich des Gesetzes, statt sein blinder Sklave zu sein. Wie ein gewandter Schwimmer, der sich hin und her wendet, hierhin und dorthin, wie er will, im Gegensatz steht zu einem Stück Holz, das der Strömung folgen muss, so steht der Weise im Gegensatz zum gewöhnlichen Menschen - und doch, Schwimmer und Holzklotz, sie alle sind dem Gesetz untertan. Wer dies versteht, ist weit... auf dem Pfade der Meisterschaft."

Das Kybalion