Sprache & Scham

 

 

Es ist uns vielleicht nicht ständig bewußt, aber wessen wir uns schämen, ist alles dies...

  • Wahrheit

  • Göttlichkeit

  • Schönheit

  • Intelligenz

  • Erkenntnis

  • Vertrauen

  • Intuition

  • Ehrfurcht

  • Liebe

  • Körperlichkeit
  • Lust
  • Dankbarkeit

 

Es könnte allerdings sein, daß du mir hier nicht zustimmen magst. 

 

Da hilft ein kleines Experiment: Versuch doch mal in einer beliebigen Runde, einen dieser genannten Begriffe zum Thema zu machen. 

Aber Achtung: Wenn das allein schon deinen Mut erfordert, habe ich bereits Recht.

 

 

 

Beispiel: Liebe

  

Sie ist gesellschaftlich in nur sehr wenigen und sehr eng begrenzten Käfigen  "erlaubt": 

  • Ehe/“Beziehung“

  • (Eigene !!) Kinder

          und in verdünnter Dosierung:

  • Eltern

  • Geschwister

  • Freunde

 

+ E n d e  der  L i e b e ! +

 

 

Wann immer sonst noch so etwas wie Liebe aufkommt, schämen wir uns ihrer. Hier beginnt die "verbotene Liebe".

 

Den "Nächsten" lieben, einen Fremden, oder gar einen Feind, ist unüblich. Daran konnten auch über 2000 Jahre anderslautende Predigten nichts ändern.  

 

Das Problem ist aber... 

 

Echte Liebe  

kennt keine Grenzen.

 

 

 

 

Angst

 

 

   

Statt dessen agieren wir meistens angstgesteuert. Wessen wir uns deswegen also nicht schämen, ist... 

  • Geld(-Anhäufung)

  • Sicherheit

  • Erfolg

  • Ansehen

  • Mißtrauen

  • Statistiken

  • Umfragen

  • Cleverness

  • Mißstände
  • Wissen

  • Macht

  • Krankheiten
  • "Unglück"
  • Katastrophen

 

Über all dies...

läßt sich an jedem (Stamm-)Tisch trefflich plaudern.

 

 

Beispiel: Schönheit

 

Sie betrifft.. 

  • Malerei

  • Bildhauerei

  • Literatur
  • Musik

  • Landschaftsgestaltung
  • Architektur

  • Design
  • Kleidung

 

Am Beispiel Kleidung:

 

Wir tragen nur solche Kleidung, die „modern“, en Vogue, angesagt ist; nur solche, die in dem Kreis, in dem ich mich bewege, zu dem ich mich zugehörig fühle, oder zu dem ich gerne gehören und in dem ich anerkannt sein oder werden möchte, üblich ist.

 

Die „Dagegen-Mode“ ist keine echte „Alternative“, sie gehört mit zu dieser Ein-engung und ist meist auch nicht "schön".

 

Die echte Alternative wäre: Ich kleide mich so, wie ich es in diesem Moment und für diesen Anlaß als „schön“ empfinde; unabhängig von der vermeintlichen Erwartung und Bewertung anderer.

  

Sobald wir den engen Rahmen des

Üblichen verlassen, schämen wir uns. 

 

Ausnahme: Die KarnevalsTage.

 

Sie sind ein anerkanntes Zeitfenster, in dem „Verrückt“heiten gesellschaftlich erlaubt“ sind.

 

Hier gönnen wir uns dann auch mal ein paar Experimente.

 

 

Man kann nicht 

nicht kommunizieren.

 

~ sagt Paul Watzlawick ~

 

 

Recht hat der Mann.

 

Ständig - und meist nicht willentlich - teilen wir uns über die verschiedensten Möglichkeiten des Ausdrucks mit.

 

Wie wir uns auch drehen und wenden, wie wir uns kleiden, mit Mimik und Gestik, mit allem was uns zur Verfügung steht, senden wir Botschaften. Ob wir das nun wissen oder nicht.

 

 

Und...

Es ist eine unglaubliche Energie, die wir täglich für Anpassungsleistung aufbringen, nur damit wir - nach unseren eigenen (meist) unbewußten Kriterien - anderen nicht auffallen.

 

  

 

Gesten & Selbstzensur

 

  

Wir haben kaum eine Ahnung davon, wie sehr wir uns zurückhalten und uns kontrollieren in dem, wie wir uns - beispielsweise mit den Händen - anderen „zeigen“.

 

Man kann das aber ganz leicht selber ausprobieren:

Bei einem Spaziergang in einer beliebigen Fußgängerzone können wir ja mal etwas mit den Händen spielen... 

Mit der ganzen Hand beispielsweise, oder auch nur mit dem Zeigefinger, oder aber... mit dem Mittelfinger.

Das ist etwas ganz Einfaches, Leichtes, Harmloses und Unschuldiges. Aber beim Tun werden wir wissen, was Mut ist!

 

Im alten Testament wird über Moses berichtet:

Wenn er die Hand während der Kämpfe hob, trug sein Volk jedes mal den Sieg davon, denn über die Macht der Hand wußte Moses genau Bescheid.

Mit seiner Hand projizierte er bestimmte Kräfte und zog Wesenheiten heran, die den Kriegern Beistand leisteten.

Dauerte die Schlacht längere Zeit an, so kamen Gefolgsleute herbei und stützten seinen Arm.

~ erzählt Mikhael Aivanhov

 

Im Beisein anderer den rechten Arm über mehr als eine Sekunde lang ausgestreckt zu halten, ist bei uns noch heute fast ein kleines Abenteuer.