Selber denken

 

 

Philosophie ist nicht gleichbedeutend mit... "etwas Philosophisches lesen". Denn letzteres bedeutet, die Gedanken anderer lesen, doch...

 

Philosophie heißt: Selber denken!

 

Das ist auch gar nicht so schwer – wenn man nur erst einmal damit angefangen hat. Denn dann stören die Gedankenstrukturen anderer Leute bereits... beim selber denken.

Habe den Mut !

 

 

 

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Der Freigeist

 

 

„Leute, die auf ihrem Standpunkt beharren, sind entweder weise…  oder Narren.“

– Erhard Blanck

 

…weise jedenfalls nicht, denn Weisheit und einen Standpunkt haben, schließen sich aus. Der „normal“ denkende Mensch hat seine Standpunkte, seine Meinungen, aber:

 

Der Freigeist kennt

keinen Standpunkt.

 

Jedenfalls keinen festen. Er hat auch keine Meinungen, sondern nur die momentane, nämlich seine augenblickliche Sicht auf die Dinge. Und diese muß er nicht irgendwie fixieren, weil er bereits im nächsten Moment zu einer neuen Sichtweise finden kann. Ob diese mit der alten paßgenau übereinstimmt, ist ihm völlig wurscht.

 

So wenig, wie der Freigeist auf die Äußerungen anderer Wert legt, so wenig bedeuten ihm die eigenen von gestern.

 

Der Philosoph

ist ein Freigeist.

 

Andernfalls ist er kein Philosoph (in des Wortes Bedeutung).

 

 

Und das... ist Meilen weit entfernt von Philosophie und Weisheit.

 

Der Freigeist (!) vertraut

einzig der eigenen Quelle.

 

Der Freigeist hält seine Quelle sauber. Er hält sie frei von alten Mustern vergangener Tage und anderem Gestrüpp toter, wie auch lebender Menschen. Selbst die „eigenen“ Worte von gestern sind ihm heute – angesichts der Quelle – nur störendes Gerümpel.

 

Freigeist ist frischer Geist.

 

Er belastet sich nicht einmal mit Erkenntnissen von gestern. Der Freigeist ist keine starre Angelegenheit; er hat nichts von einer ehernen Statue.

 

Ihn als solchen gibt es also gar nicht, denn wenn ein vermeintlicher Freigeist in einem beliebigen Moment mal eben konservativ oder in Bahnen denkt, ist er schon keiner mehr. 

 

Freigeist-Denken = ist Denken in größtmöglicher Unabhängigkeit von (auch eigenen) Vorgaben und Erwartungen. 

 

 Lesen & Schreiben

 

  

 

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Freiheit

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Der Freigeist ist nicht korrumpierbar.

 

Um einen Doktor-Titel verliehen zu bekommen, mußt du dich in geistige Unfreiheit begeben: Du orientierst dich nicht mehr an der Wahrheit, sondern an den ausgesprochenen oder vermeintlichen Erwartungen anderer, zum Beispiel an denen deines Doktorvaters.

 

Das ist die Haltung des Kleinkindes (Reife (2), sich konform verhalten zu wollen – der Anerkennung wegen.

 

Der Freigeist erkennt

das Prestige als Blech.

 

 

 

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Geistige Enge 

 

 

Wer die Enge seiner Heimat begreifen will, der reise.

Wer die Enge seiner Zeit ermessen will, studiere Geschichte. 

 

...sagt Kurt Tucholsky

 

Wer die Enge seiner Heimat begreifen will, der reise.

Wer die Enge seiner Zeit ermessen will, studiere Geschichte.

Wer die Enge seiner Welt betrachten will, beobachte seine Gedanken. 

 

Und wer die Enge anderer betrachten will, der studiere Philosophie.

 

Aber wozu die Enge anderer studieren, wenn wir um die Enge unserer eigenen (Gedanken-) Welt noch gar nicht wissen?

 

 

 

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Studium der Philosophie ? 

 

 

Ein Studium der Schriften sogenannter „Philosophen“ ist nicht identisch mit Philosophie, sondern ein Teil-Bereich des Literatur-Studiums.

  

Es gibt ihn auch gar nicht, „den Philosophen“, denn Philosophieren läßt sich nicht fixieren. Philosophieren ist kein Beruf, kein Status, keine Auszeichnung, kein Dauerzustand, sondern ein temporäres (ein kurzzeitiges) Phänomen im Wirkungs-Bereich der Weisheit. 

 

Philosophieren = ist nur "ein Moment der Möglichkeit", auf der Ebene einer hohen Reife (6), für einen Augenblick lang im Raum der Weisheit zu verweilen. Dieser verschwindet dann gleich wieder.

 

Philosophie = Liebe zur Weisheit = selber denken !

 

Sofern es also wirklich um Philosophie geht, ist die Befähigung zu autonomem Denken Voraussetzung. Aber Achtung: 

 

Literatur-Studien sind nicht Philosophie. Dafür ist keine Weisheit erforderlich, sondern eine gute Portion Anpassung!

 

Für das Lesen philosophischer Literatur genügen bereits ein paar wenige intellektuelle Fertigkeiten, die uns schon in der Grund-Schule beigebracht werden. Wirkliche Philosophie ist dagegen sehr anspruchsvoll!

 

Philosophie erfordert die...

 

  • Liebe zur Weisheit und somit den

  • Mut zur Wahrhaftigkeit. Großzügige

  • Nutzung der Intelligenz inclusive.

 

Philosophie und ängstliche geistige Angepaßtheit schließen sich aus

 

Philosophie

  

 

Gedankenfreiheit, Gedanke, Freiheit, Vorurteil, Nirmalo,

 

 

 

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Freigeistiges Denken

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Einwand: „Das Bewußtsein ist immer schon da!" sagst du, „Das Bewusstsein hat einen komplexe Entwicklungsgeschichte", sage ich. Wer hat nun recht?" 

 

Da mußt du schon selbst nachsehen. Das kann dir niemand abnehmen. Der Haken: Wer aber selber nachschaut, muß erstmal alles vergessen, was er bisher gelesen und gedacht hat. 😉

 

Einwand: "Bewusstsein hat einen komplexe Entwicklungsgeschichte."

 

Bewußtsein hat...

keine Geschichte.

 

Aber vielleicht meinst du ja (mit "Bewußtsein") das jeweilige kollektive oder persönliche Denken und seine verschiedenen Wertemuster?

 

Einwand: "POPPER würde an dieser Stelle Falsifikation fordern." 

 

Zwar kenne ich den Herrn Popper nicht, aber wenn er ein frisches Bürschchen ist, wird er sie nicht fordern - weil das gar nicht geht, denn:

 

Falsifikation... gehört in den Bereich der Objekte. 

Bewußtsein... ist aber kein Objekt.

 

Einwand: "Was ist schon ein gemeiner Philosoph gegenüber einem Freigeist."

 

Ein Philosoph, der kein

Freigeist ist, ist kein Philosoph.

 

  • Philosophie ist = die Liebe zur Weisheit.  
  • Weisheit setzt die Liebe zur Wahrheit voraus.  
  • Ein Mann der Wahrheit ist seiner Natur nach frei.

 

Ein wirklicher Philosoph ist selbstverständlich ein Frei-Geist. So frei, wie nur irgend möglich.

 

Ein wirklicher Philosoph liest auch nicht (mehr viel); er betätigt sich nicht als Müllsammler, sondern hält ehrfurchtsvoll seinen Kopf frei.

 

Einwand: "Der will nur recht haben. Hab` ich recht?"

 

"Recht-haben-müssen" ist etwas für den Reife-Grad kleiner Kinder (2). Schon der Erwachsene (4) fragt nur: Was ist denn wahr? ...und kümmert sich nicht (mehr) um´s "Recht-haben"(-müssen).

 

Einwand: "Weitergehende Reflexionen läßt das Bewusstsein nicht zu?"

 

1. Das Bewußtsein läßt alles zu – ohne jede Ausnahme; ähnlich einem Spiegel. Also auch Reflexionen, Wertungen, Empfindungen...

 

Wenn ich sage: „Ich bin mir bewußt...“, ist das bereits unwahr, denn das Bewußtsein hat kein „ich“ und ist durch Nichts und Niemanden vereinnehmbar.

 

2. „Mein“ Bewußtsein gibt es so wenig, wie es „dein“ Bewußtsein gibt. Wenn du mal den Blick hebst, sagst du doch auch nicht: „Mein“ Himmel, oder? Das, was wir hier Bewußtsein nennen, steht jedem offen.

 

Wir sind uns der Bewußtheit bloß nur so selten bewußt, weil wir so sehr in unseren Gedanken- und Ideen-Filmen verstrickt sind, daß wir sie sogar für echt halten.

 

Nur manchmal... z.B. bei einem „Unfall“, reißt der Film plötzlich – und für eine kurze Zeit sind wir total bewußt.

 

Aber wenn du den Fokus mal ein bißchen verlagerst, wirst du bemerken, daß du auch sonst bewußt bist. Beobachte dich z.B. mal ¼ Std. lang bei allem, was du tust – ohne zu denken ! Denn dann bist du... bei vollem Bewußt-Sein.

3. Wenn du allerdings meinst, dem Bewußtsein mit dem Verstand (Reflexionen) beikommen zu können..., dann kannst du auch versuchen, den Himmel mit einer Streichholzschachtel einzufangen. Viel Spaß dabei. 🙂

Bewußtheit

Frage: "Denkt ein Freigeist moralisch?"

 

Ein armer Tropf, der sich nicht einmal geistig außerhalb der moralischen Gängel-Konstrukte bewegen kann.


Der Freigeist ist in keinem System zu finden.

Freigeistiges Denken geschieht immer außerhalb und oberhalb jeglichen Ordnungs-Konstruktes.
 

 

 

 

 

 

 

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Philosophie ist Freigeistigkeit

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Einwand: „Freigeister/Freidenker haben ihren Ursprung in einer Zeit, als…“

 

Freidenker und Freigeister haben keinen Ursprung, keine Linie, keinen „Guru“ oder sonst einen Ursprung oder eine Struktur. Der Freidenker gibt sich (selbst !) einfach die Erlaubnis, über ALLES nach- und vor-zudenken, wonach ihm der Sinn steht. Das macht ja gerade einen Freidenker oder Freigeist aus, daß er sich eben an nichts und niemanden orientiert, sich keiner (z.B. Frankfurter) Schule zugehörig oder verantwortlich fühlt, was ja seine Freiheit einschränken und damit schon zerstören würde.

 

Übrigens steht der Freigeist über dem Freidenker.

Der Freidenker... ist nicht so frei wie sein Kollege.

 

Einwand: „(keine Denkverbote) weil dem „Denken“ weder etwas verboten ist noch hat es Grenzen – es ist immer „frei“…“

 

Stimme zu: Denkverbote gibt es nicht. Allenfalls kann es Rede- und Text-Veröffentlichungs-Verbote geben. Selbst ein „Schreibverbot“ (im Wortsinne) wäre wohl schwer durchsetzbar.

 

Einwand: „Denkverbote erteilt sich höchstens der Denkende selbst“

 

Nur ist er dann kein Freidenker, kein Freigeist (mehr).

 

Allerdings: Ein Freidenker kann nur dann wirklich frei denken, wenn ihm auch seine Konditionierungen bewußt sind! Das setzt ein sehr hohes Maß an Bewußtheit und zudem den Mut zur Wahrhaftigkeit voraus.


Damit schränkt sich ihre Zahl der Freigeister schon erheblich ein. Denn alles was wir internalisiert haben (z.B. der gesamten Moral-Komplex) ist nicht von uns selbst, ist nicht aus unserer Freiheit heraus entstanden, sondern wurde uns von Außen zugeliefert.

 

Philosophie ist nicht das Reden um des Redens willen,
sondern die unbedingte Bereitschaft zur Weisheit!

 

Klarheit ist ein wichtiges Kriterium, also auch die Reduktion auf das Wesentliche und Verständliche.

 

Philosophie ist

Freigeistigkeit. 

 

(andernfalls handelt es sich vielleicht um Belletristik, aber nicht um Philosophie)