Philosophie
Mich selbst verstehe ich nicht als einen Philosophen, sondern als einen gelegentlich Philosophie (in des Wortes Sinn) Betreibenden.
Philosophie = Die Liebe zur Weisheit
Philosophie, die keinen praktischen Bezug zur Lebenswirklichkeit der Menschen hat, ist für mich keine "Philosophie"; sie zeigt keine "Liebe zur Weisheit", sondern stellt eher eine Art intellektueller Selbstbefriedigung dar. Das Sammeln von Bierdeckeln ist nichts weniger wert, denn solches Sinnieren.
Wissen
„...daß es nichts gäbe, das erkannt werden könne, nicht einmal.. daß er (Sokrates) wisse, daß er nichts wisse.“
...schreibt Cicero
Der Mystiker Sokrates...
ist ein Mann der Wahrheit.
Er hat natürlich recht: Ganz egal, wie doll wir strampeln, wir wissen nichts und wir werden niemals etwas wissen. Die gute Nachricht: Brauchen wir auch nicht. 🙂
Trotzdem kann ich gleich einen guten Kaffee aufbrühen und ein leckeres Frühstück vorbereiten. Ich brauch´ ja nicht der fixen Idee folgen: „ICH bereite das Frühstück“, sondern kann ganz entspannt beobachten, wie es geschieht.
Was immer wir glauben zu wissen –
wir sollten´s nicht so ernst nehmen!
Schein-Philosophie
„Über jedes und alles können zwei einander widersprechende Urteile gefällt werden, die gleichermaßen wahrscheinlich sind, gleichermaßen glaubhaft gemacht werden können und müssen, damit sozialer Konsens hergestellt wird.“
...sagt Protagoras
Philosophie ist ein schönes Wort;
es bedeutet: Liebe zur Weisheit.
Und für die Weisheit ist die Liebe zur Wahrheit Voraussetzung !
Ein Schein-“Philosoph“ ist jemand, der so tut, als sei das, was er sagt, bedeutsam, jemand, der in seine Logik verknallt ist, der unnütze intellektuelle Gymnastik betreibt, aber nicht im mindesten an der Weisheit und damit auch nicht an der Wahrheit interessiert ist.
Allein um diesen Unterschied bemerken zu können, bedarf es der Liebe zur Wahrheit.
Ende des Denkens
„Daher sind alles nur leere Namen, was die Sterblichen festgesetzt haben, in dem Glauben, es liege ihnen eine Wirklichkeit zugrunde: „Entstehen“ und „Vergehen“, „Sein“ und „Nichtsein“, „Veränderung des Ortes“ und „Wechsel der leuchtenden Farbe“
...sagt Parmenides ( ca. 540-480 v. Chr. )
Anhand dieses Satzes lässt sich erahnen, dass der Autor weit tiefer in die Wirklichkeit geschaut hat, als ein Denkender das je kann.
Wir müssen das Denken hinter uns lassen,
wollen wir tiefer in die Wirklichkeit sehen.
Weisheit
Der Verbrecher
der Verbrecher
ist der Philosoph.
...grantelt Friedrich Nietzsche
Friedrich, du übertreibst mal wieder maßlos!
Der "Philosoph", den du hier vielleicht meist, ist doch bloß hoffnungslos vernarrt in die Netzkonstruktion seiner "eigenen" Gedanken, so wie der Philatelist in die Ordnung seiner Briefmarken.
Philosophie = Liebe zur Weisheit
Weisheit kann man in der Philosophie allerdings so selten finden, wie eine Stecknadel im Heuhaufen. Denn Weisheit setzt die Liebe zur Wahrheit voraus.
Weisheit schließt also... Egomanie, selbstzufriedene Verstandes-Akrobatik und das „auf Deubel-komm-raus Recht haben müssen“ aus. Sie lässt sich auch nicht in Büchern transportieren oder aufbewahren. Denn durch Bücher lassen sich nur Wörter, Informationen & Wissen weiter geben, aber keine Weisheit.
Weisheit...
- setzt Erkenntnis-Fähigkeit voraus,
- ist ein an Relevanz geknüpftes und zudem
- ein temporäres Phänomen, also kein Dauerzustand.
Denn die Weisheit dieser Welt
ist Torheit bei Gott.
~ 1 Kor 3,19 ~
Das schrieb Paulus, dieser Türk aus Tarsus, vor etwa 2.000 Jahren in einem Brief an seine Freunde in seinem griechischen Ferienort Kórinthos. Und
ja:
Warum sollte sich Gott für unsere Weisheit interessieren? Unsere Idee von "Weisheit" ist sooo klein, wie unsere Idee von den menschlichen "Problemen".
Weisheit ist wie Medizin:
Beide haben keinen Wert
aus sich selbst heraus.
Medizin wird nur und so lange gebraucht, wie "Krankheit" vorliegt. Im Fall von "Gesundheit" hat Medizin keinerlei Wert mehr.
Weisheit.. wird nur gebraucht, solange jemand in Imbalance zu sein scheint, "ein Problem hat", oder es zwischen einzelnen Menschen oder Menschengruppen so etwas gibt, das wir "Probleme" nennen.
Gibt es kein "Problem",
gibt es keine Weisheit.
Weisheit verschwindet mit dem Problem, wie...
Medizin mit dem Verschwinden der Krankheit.
Weisheit ist also...
bloß ein Notbehelf.
Ein Gesunder, ein Mensch ohne „Probleme“, ist nicht an Weisheit interessiert, für ihn ist Weisheit ohne Belang. Er wird sich aber vielleicht für Wahrheit interessieren. Vielleicht sogar so sehr, dass wir ihn möglicher weise nennen.
Paulus: „Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott.“
Gott, lieber Paulus, wird sich genau so wenig für unsere Torheiten interessieren. 😉
Spekulation &
Wirklichkeit
Sich vorzustellen, dass Engel philosophieren würden..., auf diese lustige Idee kann wohl nur jemand kommen, dem „Philosophieren“ das Größte ist. 🙂
Wenn uns ein Engel einmal aus seiner Philosophie erzählte, es müssten wohl manche Sätze so klingen als wie zwei mal zwei ist dreizehn.
...spekuliert Georg Christoph Lichtenberg
Warum?
Weil wir glauben, mit unserer kleinen Idee,
namens Logik, die ganze Welt verstehen und erklären zu können.
Unsere Konstrukte mögen von hier bis da hin funktionieren, aber die Annahme, sie seien universelle Gesetzmäßigkeit, ist einfach nur dumm. Denn...
Die Wirklichkeit ist größer,
als dass wir sie objektivieren könnten.
Denken versus gläubige Hingabe
Sofern das Böse in der Welt zu Gottes Plan gehört und er es toleriert, kann er nicht gut sein; läuft es aber seinem Plan zuwider, ist er nicht allmächtig.
...fragt sich David Hume
Siehst dich als religionslosen Denker, David? Wenn dem so ist, gehen dich Religionen nichts an. Religionen sind für die, die sich zu ihnen hingezogen fühlen. Diese Menschen sind dort am richtigen Platz – du nicht. Ein guter Denker sollte (auch) die Grenzen seiner Möglichkeiten sehen können:
Der scharfe Denker kann gläubige Hingabe nur selten bis gar nicht verstehen. Außerdem...
Was geht dich "die Suche in einem stockfinsteren Keller nach einer schwarze Katze" an, die es für dich... doch gar nicht gibt?
Du versuchst übrigens etwas ziemlich Verrücktes, nämlich mit dem kleinen Verstand und seinen primitiven Rastern das große Ganze, auch "das Göttliche" genannt, zu verstehen. Weise ist das nicht. 😉
Ein guter Handwerker schaut sich auch zunächst sehr genau sein Werkzeug an und untersucht gründlich dessen Möglichkeiten und Grenzen – bevor er anfängt zu werkeln.
Das muss natürlich auch ein Philosoph tun. Denn ein nicht unerheblich wichtiges Werkzeug des Philosophen ist nun mal der Verstand.
Was wahr ist
Nicht auf das, was geistreich,
sondern auf das, was wahr ist, kommt es an.
~ Albert Schweitzer ~
Denn nur das, was wahr ist, ist auch geist-reich. Denn nur das, was aus einer demütigen inneren Haltung heraus gesagt oder geschrieben ist, kann weise genannt werden.
Intellektuelle Spielchen
Es lassen sich unter dem Begriff „Wahrheit" zwar viele logische, also intellektuelle Spielchen (fälschlich auch „Philosophie“ genannt) anstellen, diese können aber niemals zur Wahrheit selbst führen.
Der Wahrheit ist intellektuell nicht beizukommen; sie sprengt jede Logik. Auf die Frage: "Was ist Wahrheit?" kann es nur eine einzige Antwort geben und das ist die, die Jesus der Überlieferung nach dem Pilatus gegeben hat. Sie war umfassend.
Ein Mann der Wahrheit ist der unbewussten Masse ein Dorn im Auge; lieber nimmt sie mit einem Verbrecher vom Schlage Barabbas vorlieb..., denn der ist ihr – trotz all seiner Macken – wenigstens einigermaßen vertraut.
Also auch: Vorsicht „Volksabstimmung“!
Ist schon irre...
"Alle sind Irre; aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht, wird Philosoph genannt."
– Ambrose Bierce
Der Logik nach... nimmst du dich aus der Gruppe der im Wahn lebenden Irren nicht aus.
Der Begriff „Irre“ macht nur Sinn, wenn es auch (mindestens) einen Nicht-Irren gibt. Da du den Begriff verwendest, hast du also eine Vorstellung von einem Menschen, der nicht irre ist. Die bleibst du uns vorläufig schuldig.
Es ist jedoch nicht ganz ausgeschlossen, dass deine (Selbst-)Beobachtung unzureichend und schon deshalb auch deine Diagnose fehlerhaft ist. Das käme dir zu Gute. 😉
Dem Wort nach ist der Philosoph...
ein Mensch mit Liebe zur Weisheit.
Und also ist er auch ein Mann der Wahrheit. Qualitäten, die uns gut täten, würden mehr von uns sie verstärkt in den Blick nehmen. Aus dieser Gruppe hast du dich, Ambrose, leider selber ausgeschlossen.