Der Denker
Was ist der Denker?
Eine zwanghafte Sorgenmaschine.
Du kannst sie nicht stoppen,
merkst es oft nicht einmal:
Der Verstand gebraucht dich.
Du glaubst ihn zu gebrauchen - aber das ist nicht wahr.
Der Verstand
regelt dein Leben.
Er lebt dich!
Indem der Verstand uns benützt, was passiert da in der Welt?
Disfunktionalität ― bis hin zur Tötungsmaschinerie. Nie wurden so viele Menschen getötet, wie im letzten Jahrhundert.
Bewegst du dich im wirklichen Sein,
benützt du deine Gedanken wann immer du
sie brauchst, ansonsten lässt du es - dann ist es still.
Denken ist nichts falsches.
Zwanghaftes Denken aber ist beladen mit Gefühlen aus der Vergangenheit und das ist - wenn es dominiert - ein Albtraum.
...sagt Lodewyk
Denken & Sein
Unser Denken belegt nur eine
kleine Sparte des Verstandes.
Denken ist ein fast ausschließlich vollautomatisch ablaufender Vorgang, der in seiner "Vielfalt" an ein Hamster-Rad erinnert.
Wer sagt: „Ich denke, also bin ich“, ist längst aus dem Paradies gefallen. Buchhalter und andere Intellektuelle neigen dazu. Das ist etwa so, als wenn sich ein Schuhputzer mit seiner
Bürste identifiziert.
Zuviel
Lesen macht dumm.
Zuviel Denken macht aber auch dumm.
Durch Lesen stumpft die Intelligenz ab, sie wird nicht mehr umfassend genutzt, nur noch rudimentär. Wir lassen andere für uns denken und übernehmen dabei auch noch einen Großteil ihrer Art, auf
die Dinge zu blicken.
Lesen hat man uns beigebracht, doch nicht
das intelligente, das eigenständige Denken.
Um frisch denken zu können, braucht es Phasen des
Nicht-Denkens (Meditation, Spiel...)
Die Fähigkeit eines Albert Einstein resultiert in
- Linie aus der Fähigkeit, nicht zu denken, erst in
- Linie aus der Fähigkeit, die Einfälle (auch mit Hilfe des Denkens) intelligent einordnen zu können.
Wir haben seit einiger Zeit die Dinge auf den Kopf
gestellt und das intellektuelle Denken für so ungemein wichtig erklärt, daß wir sogar unsere Existenz dran festgenagelt haben ("Ich denke, also bin ich").
Wer die Intelligenz fördern will ―
wird die Phasen des Nichtdenkens
verlängern
müssen.
Als kleinen Selbst-Test brauchen wir uns bloß eine Woche lang akribisch alles (!) und zwar unzensiert (!) aufzuschreiben, "was uns durch den Kopf geht". Anschließend
wissen wir, ob wir das Postulat "cogito, ergo sum" aufrecht erhalten oder unser SEIN doch lieber nicht von unserem Denken abhängig wissen wollen. 😉
Logik
Logik ist ein primitives Gedankenkonstrukt, das im Kontext zum simplen Ego-Verstand steht, aber für komplexe Phänomene, wie Erkenntnis, Wahrheit, Intuition, Empathie, Schönheit, Vertrauen, Freude, Dankbarkeit..., mangels Fähigkeit nicht zu gebrauchen ist.
Nichtdenken
Wir können nicht... nicht denken.
Subjektiv formuliert ist das wohl wahr, aber dennoch kann man das nicht wirklich sagen, weil wir selbst keine Gedanken- und Erlebnis-Aufzeichnungen (Erinnerungen) von - immerhin möglichen - Denk-Pausen „haben“ oder kennen.
Meditierende können uns
allenfalls Indizien liefern.
Oder aber... wir selber nutzen unseren Körper-Geist-Komplex als wissenschaftliches Laboratorium und experimentieren mit Denken und Nichtdenken. Immerhin steht es uns Tag und Nacht, auch ohne Zugangscode, zur Verfügung.
Denken
„Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.“
― Bertrand Russell *)
1. Die Aussage ist Unfug. Sie setzt unterschwellig voraus, „denken“ im Sinne Russels sei von Wichtigkeit.
2. Sie unterstellt, seine Art zu denken verliehe ihm Würde und die anderen, nämlich die „viele Menschen“ verdienten seinen Spott.
3. Außerdem unterstellt Russel hier, dass es überhaupt möglich sei, nicht zu denken. Versuche er mal, nur fünf Minuten lang nicht zu denken. 😃
A – Alle Menschen denken. Da gibt es zunächst nichts zu bewerten.
B – Die Menschen denken vorzugsweise um die Dinge herum, die sie aktuell stark beschäftigen. Über etwas, wozu Menschen in keiner Weise „Kontakt“ haben, werden sie auch nicht nachdenken. Es wäre dumm, ihnen das vorzuwerfen.
C – Denken ist eine feine Sache. Sie hilft uns Menschen auf wunderbare Weise, in unserer unmittelbaren Lebensumgebung und mit den unterschiedlichsten praktischen Herausforderungen prima zurecht zu kommen.
D – Die Qualität unseres Denkens hängt ab von der Ebene der Geistigen Reife, auf der wir uns gerade befinden, also... wie viel an Intelligenz und Weisheit wir in unser Denken einfließen lassen.
E – Denken
ist nicht so wichtig, wie wir denken. Die Denk-Pausen sind bedeutsamer, denn die Bewusstheit ist ungemein
größer.
Der Fülle des Lebens im jetzigen Moment, kann
durch das Denken… nichts hinzugefügt werden.
― Eckhart Tolle
Meditationen können eine gute Einführung bilden, den Unterschied zwischen Denken und Bewusst-Sein kennenzulernen und folglich
unsere „Wichtigkeiten“ neu zu kalibrieren.
*) Mr Russel 1872-1970, arbeitete seinerzeit als Mathematiker und Philosoph