Ego

 

 

 

 

Und wohin ich auch steige, überallhin

folgt mir mein Hund, der heißt „Ich“.

― Friedrich Wilhelm Nietzsche 

 

Was eigentlich ist dieses Folgsame, dieses ich (lat. = ego) ?

 

Unser Ego ist etwas, das es eigentlich oder wirklich gar nicht gibt.

 

Es ist etwas, was sich in den ersten Monaten unseres Lebens langsam bildet. Stark gepusht durch die Konditionierung der sozialen Umgebung: "Das ist die Mama, das ist der Papa und das ist..."

 

Das Ego beginnt mit dem Namen, mit der langsam eintretenden Identifizierung mit dem "eigenen" Körper und dessen Bedürfnisse. Später mit der Identifizierung der "eigenen" Denkmuster. Noch etwas später identifizieren wir uns auch über den Personalausweis, die Schulnoten, die Abschlüsse, den Beruf und über Erfolg oder Mißerfolg, über unser Aussehen, den Status, das Konto, die Religion, die Moral und über das Land, in das wir geboren wurden. 

 

Seinen Sinn hat das Ego für uns wegen der Möglichkeit der Unterscheidung zwischen "mir und den anderen", also für das Zurechtkommen in der zwischenmenschlichen Welt. Das ist die eine Seite.

 

Auf der anderen Seite steht es uns auch oft im Wege, weil wir nicht wissen oder nicht erinnern, das es es gar nicht gibt und wann wir es komplett außen vor lassen können und das oft auch sollten.

 

Eine der krassen Schattenseiten des Egos ist der Egoismus.

 

 

 

 

Egoismus / Altruismus

TL

  

„Unsere Selbstsucht ist nicht mehr als ein animalischer Instinkt.“

 

– Henri-Frédéric Amiel

Und sie gründet auf Angst.

 

Der Geist des Egoismus ist immer der selbe: 

  • Egoismus des Individuums,
  • Egoismus der Familie,
  • Egoismus des Clans,
  • Egoismus der Partei,
  • Egoismus des Landes  (Nationalismus)...

 

Der Geist ist der selbe.

 

Wahre Menschlichkeit beginnt für den Menschen erst mit der Selbstaufgabe.

– sagt Henri-Frédéric Amiel

Altruismus & Egoismus:

Beide haben einen pathologischen Anstrich.

 

Der Altruist mag die Idee:

„Der Andere ist wichtiger als ich selbst.“

 

Der Egoist mag die andere Idee:

„Ich bin wichtiger als irgend jemand sonst.“

 

Die Gesundheit liegt in der Mitte. Alle sind gleich gültig: „Niemand ist wichtiger oder unwichtiger als ich selbst.“

 

Was immer uns an der Oberfläche unterscheidet, ob „reicher“ oder „ärmer“, oder was auch immer: In unserer Mitte sind wir alle gleich.

 

Mitgefühl und Fürsorge für andere

schließt mitfühlendes und fürsorgliches

Verhalten in Bezug auf uns selbst nicht aus.

  

Auch mit uns selbst dürfen und sollten wir „Gut Freund“ sein.

   

 

 

 

Nathi: "Weil Denken Grundkern der Philosophie ist..."

 

Einspruch: 

Grundkern der Philosophie ist "die Liebe zur Weisheit".

 

Ist sie nicht gegeben, handelt es sich nicht um Philosophie. Und ohne die Ausrichtung an der Wahrheit gibt es ebenfalls keine Philosophie in ihrem Wortsinn.

 

Ohne Wahrheit = keine Weisheit.

 

Denken ist nicht identisch mit philosophieren. 

An den Instituten wird keine Weisheit gelehrt.