Vollkommenheit

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"Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann."

– Antoine de Saint-Exupéry

 

Antoine bezieht sich scheints auf das Schreiben. 

 

Beim Schreiben ist das so erfahrbar: Irgendwann ist „das Ding“ fertig. Nichts kann hinzugefügt, nichts weggelassen werden. Das Ding ist rund. Wer möchte, kann es jetzt „vollkommen“ nennen.

 

Vollkommen, aber...  nicht perfekt.

 

 

 

 

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Perfektion & Vollkommenheit

 

Unmani, Perfektion, Nirmalo, Verstand,

 

Perfektion als Bewertung ist ideeller Schlußpunkt eines Prozesses. Sie trifft auf keinen anderen Punkt des Prozesses zu. Dennoch ist das jeweilige Werk, zwar irgendwann beendet, im Sinne von Perfektion… aber niemals vollendet.

 

Vollkommenheit ist bereits gegeben. In jedem sich verändernden Moment. Ein Vulkan-Berg ist vor dem Ausbruch in all seinen Nuancen vollkommen. Nach dem Ausbruch ebenso, obwohl er jetzt völlig verändert aussieht.

 

Perfektion gehört zur Horizontalen,

Vollkommenheit zur Vertikalen.

 

Kein Mensch ist perfekt.

Jeder ist vollkommen.

 

 

 

 

Unglück & Vollkommenheit  

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Auf Erden ist einzig

das Unglück vollkommen.

 

Honoré de Balzac

 

Auf einer weisen Ebene betrachtet,

stimmt der Satz so natürlich nicht.

 

Aber unten auf der sozialen Ebene hat er einen gewissen Wahrheitsgehalt, denn unser Verstand ist niemals zufrieden!

 

Glücks-Momente...

sind eben darum nur sehr kurze Momente.

 

Glücks-Dauer...

gibt es nicht. Glück in Länge halten wir gar nicht aus!

 

Ein in Kindertagen oft gehörter Satz bringt das Phänomen so zum Ausdruck:

Nichts ist schlimmer zu ertragen,

als eine Reihe von Feiertagen!“

 

Immer fehlt irgend etwas, ständig haben wir etwas zu mäkeln, zu verbessern, zu optimieren, zu ergänzen, zu vervollkommnen. 

 

An der Vervollkommnung arbeiten

wir ständig – erreichen sie aber nie.

 

Das heißt jedoch nicht, daß sie nicht da ist. Das heißt nur, daß wir Vollkommenheit nicht sehen können oder wollen. Und das heißt auch:   

 

Der Verstand... 

kennt keine Vollkommenheit.

 

 

 

 

Vollkommenheit

 

 

 

Beim dem, was wir Unglück nennen, liegt die Sache etwas anders. Der Honoré hat Recht: Am Unglück haben wir nichts auszusetzen. 

 

Das Unglück nehmen wir in seiner Perfektion genau so, wie es kommt. Jedenfalls habe ich noch niemals jemanden sagen hören: „An meinem Unglück fehlt noch etwas, es ist noch nicht komplett.“

 

Im Unglück...

ist der Verstand zufrieden.

 Glück & Unglück

In Allem ist Vollkommenheit

 

 

 

 

Perfektion

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"Hab keine Angst vor Perfektion, du wirst sie nie erreichen!" 

 

Salvador Dali

  

So ist es, denn auf der 3D-Ebene, die wir Erdenleben nennen, gibt es keine Perfektion.

 

Das bedeutet ja noch lange nicht, das wir nicht alles darangeben sollten, sie zu erreichen. Dabei müssen wir uns aber nicht zwingend in der Illusion von „Perfektion“ verfangen.

 

 

Zur Unterscheidung:

 

Vollkommenheit = ist zwar real, vom Verstand

aber nicht begreifbar.

 

Perfektion = ist ein Lieblingskind des Verstandes, aber niemals erreichbar.

 

 

Die Vollkommenheit ist größer als die Perfektion, ist größer als unser Verstand. Sowohl die Perfektion (Illusion), als auch die Unperfektion (Realität), beide sind in der Vollkommenheit enthalten.  

Ein KLICK aufs Bild... VERGRÖßERT es.
Ein KLICK aufs Bild... VERGRÖßERT es.

   

Alles ist in stetiger Veränderung, 

aber dennoch - in jedem Moment

gleichzeitig - in Vollkommenheit. 

                                                                                         

  ~ Nirmalo