Dschuang Dsï 

 

Chuang-tsu,   Tschuang-tse,   Zhuāng Zhōu,   Zhuāngzi

 

  

Ach, wenn dein Herz fest ist,
dann magst du untätig weilen
beim Nicht-Handeln, und...
alle Dinge wandeln sich selber.

 

Andere mit dem gleichen Herzen lieben, mit dem man sich selbst liebt.

  

»Auf der ganzen Welt gibt es nichts Größeres als die Spitze eines FlaumHaares.«

 

Auf der Welt gibt es nichts, was sich nicht verändert, nichts bleibt ewig so wie es einst war.

  

Bei wem die reine Einfalt hin ist, der wird ungewiß in den Regungen seines Geistes.

 

Bildung muß nicht unbedingt zu Weisheit führen.

 

Das Altertum hochzuhalten und die Gegenwart zu verachten, das ist die Art der Gelehrten. Aber selbst die, die den Standpunkt höchsten Altertums in unsrer Zeit zu vertreten meinen: wer von ihnen vermag sich den Einflüssen dieser Zeit zu entziehen?

 

Das äußere Hören darf nicht weiter eindringen als bis zum Ohr; der Verstand darf kein Sonderdasein führen wollen, so wird die Seele leer und vermag die Welt in sich aufzunehmen.

 

Das Bewußtsein der Geschöpfe

ist durch das Atemholen bedingt.

 

Das Glück des gemeinen Mannes scheint darin zu bestehen, genau das zu tun, was die Masse vormacht.

 

Das Gute liegt allein darin,
dem Wirken der Natur zu folgen.

 

Das Herz des Berufenen ist stille; darum ist es der Spiegel von Himmel und Erde.

 

Das Selbst, das alle Menschen als endlich sehen, ist unerschöpflich. Das Selbst, das alle Menschen als endlich sehen, ist ohne Schranken.

 

Das Vorübergehende soll man
nicht abweisen, wenn es kommt
und nicht festhalten, wenn es geht.
 

 

Dem Menschen, in dem das Tao ungehindert wirken kann, liegt nichts an seinen eigenen Interessen, und er verachtet auch nicht die, bei denen das anders ist. Er rackert sich nicht ab, um Geld zu verdienen, aus der Armut macht er keine Tugend. Er geht seinen Weg, ohne Blick auf die anderen, und rühmt sich nicht, ein Einzelgänger zu sein. Er schließt sich nicht der Herde an, klagt aber auch nicht über die, die es tun. Verdienste und Ansehen reizen ihn nicht; noch schrecken ihn Scham und Schande. Er prüft nicht dauernd, was richtig und falsch ist, er entscheidet sich einfach: «Ja» oder «Nein». 

Daher sagten die alten Weisen: «Der Mensch des Tao bleibt unerkannt. Vollkommene Tugend führt zu nichts. Das Nicht-Selbst ist das wahre Selbst. Und der größte unter den Menschen heißt Niemand.» 

 

Der Baum auf dem Berge beraubt sich selbst;

das Öl in der Lampe verzehrt sich selbst.

Der Zimtbaum ist eßbar, drum wird er gefällt;

der Lackbaum ist nützlich, drum wird er zerspellt.

Jedermann weiß, wie nützlich es ist, nützlich zu sein,

und niemand weiß, wie nützlich es ist, nutzlos zu sein.

 

Der Berufene hat die Wahrheit als innere Überzeugung, die Menschen der Masse suchen sie zu beweisen, um sie einander zu zeigen. Darum heißt es: Wo bewiesen wird, da fehlt die Anschauung.

 

Der Gipfel der Glückseligkeit ist, keine Glückseligkeit mehr zu erstreben

 

Der große Mann hat kein Selbst. Das ist das Höchste, was an Bindung des Schicksals erreicht werden kann.

 

Der Himmel tut nichts; dieses Nichts-Tun ist Würde; die Erde tut nichts; dieses Nichts-Tun ist Ruhe. Aus der Vereinigung dieser beiden Nichts-Tun beginnt alles Handeln. Und alle Dinge entstehen.

 

Der Himmel wird Vater genannt. Die Erde wird Mutter genannt. Das winzige Ich, das ich bin, dazwischen weilt es im Gewirr der Dinge.

 

Der höchste Mensch gebraucht sein Herz wie einen Spiegel. Er geht den Dingen nicht nach und geht ihnen nicht entgegen; er spiegelt sie wider, aber hält sie nicht fest. Darum kann er die Welt überwinden und wird nicht verwundet. Er ist nicht der Sklave seines Ruhms; er hegt nicht Pläne; er gibt sich nicht ab mit den Geschäften; er ist nicht Herr des Erkennens. Er beachtet das Kleinste und ist doch unerschöpflich und weilt jenseits des Ichs. Bis aufs letzte nimmt er entgegen, was der Himmel spendet, und hat doch, als hätte er nichts. Er bleibt demütig.

 

Der König des Lebens geht frei seines Weges. Er würde sich schämen, geschäftig zu sein. Seine Wurzeln ragen tief in den Ursprung, tief in die Quelle. Sein Wissen ist im Geist geborgen und er wächst zu Grösse. Sein Herz öffnet sich weit, eine Zufluchtsstätte für die ganze Welt. Ohne zu planen kommt er heraus in Würde, ohne zu planen geht er seinen Weg, und alle folgen ihm.

 

Der Mensch besieht sein Spiegelbild nicht im fließenden Wasser, sondern im stillen Wasser.

 

Der Mensch, in welchem Tao ungehindert wirkt, schadet keinem Wesen durch sein Tun. Doch er weiss nichts von “freundlich” oder “sanft”. 

 

Der Vollkommene hat kein Ich; der Heilige hat keinen Verdienst; der Weise hat keinen Namen.  (zugeschrieben)

 

Der Wert eines guten Abkommens beruht auf seiner Dauer.

 

Die auf das Sein achteten, waren die Herrscher der alten Zeit; die auf das Nicht-Sein achten, sind Freunde von Himmel und Erde.

 

Die Flamme der Verwirrung und des Zweifel ist es, die der Weise meidet

 

Die große Allnatur läßt uns entstehen durch Gestaltung, sie gibt uns Mühe durch das Leben, sie gibt uns Frieden durch das Alter und Ruhe durch den Tod. Die unser Leben gut gemacht hat, wird daher unser Sterben auch gut machen.

  

Die Lehre ist vielfältig,

die Wahrheit... einzig.

 

Die nicht loskommen können von sich selbst, die finden alles gut, was sie selber tun, und tadeln alles, was nicht von ihnen stammt.

 

Die Wandlungen von »Richtig« sind unendlich und ebenso die Wandlungen von »Falsch«. Deshalb heißt es, daß es nichts Besseres gibt, auf sie zu antworten, als Klarheit.

 

Dunkelgründig, als ob es nichts sei, und doch ist es; zwanglos aus sich selbst wirkend, gestaltlos und doch voll zauberischer Kraft. Alle Dinge ernährt es, und doch wissen diese nichts davon. Dies nennt man des Ursprungs Wurzel. Wer sie erkennt, kennt die Natur.

 

"Einen Fehler begehen und sich nicht bessern – das erst heißt einen Fehler begehen.“

 

Eines Tages, als Chuang-Tzu beim Fischen war, sandte der Prinz Chu seine zwei Vizekanzler zu ihm mit einem formalen Schreiben: “Hiermit erklären wir Sie zum Ministerpräsidenten.” 

Chuang-Tzu wandte seinen Blick nicht vom Wasser und sagte: “Es soll irgendwo eine heilige Schildkröte geben. Sie wurde vor dreitausend Jahren heilig gesprochen. Sie befindet sich in Seide gehüllt in einem wertvollen Schrein auf einem Altar im Tempel, und der Prinz huldigt ihr. Was ist wohl besser, sein Leben aufzugeben und eine heilige Schale zurückzulassen und dreitausend Jahre lang als Kultobjekt in einer Weihrauchwolke zu dienen oder als eine gewöhnliche Schildkröte zu leben und den Schwanz im Schlamm nachzuziehen?” 

“Für die Schildkröte ist es sicher besser, zu leben und den Schwanz im Schlamm nachzuziehen”, antwortete einer der Vizekanzler. 

“Dann geht nach Hause und lasst mich meinen Schwanz im Schlamm nachziehen”, sagte Chuang-Tzu.   (Prasad)

 

Ein Hund ist nicht deshalb gut, weil er tüchtig bellen kann; ein Mensch ist nicht deshalb weise, weil er tüchtig reden kann, und wieviel weniger groß!

 

"Einst träumte Dschuang Dschou, daß er ein Schmetterling sei, ein flatternder Schmetterling, der sich wohl und glücklich fühlte und nichts wußte von Dschuang Dschou. Plötzlich wachte er auf: da war er wieder wirklich und wahrhaftig Dschuang Dschou. Nun weiß ich nicht, ob Dschuang Dschou geträumt hat, daß er ein Schmetterling sei, oder ob der Schmetterling geträumt hat, daß er Dschuang Dschou sei, obwohl doch zwischen Dschuang Dschou und dem Schmetterling sicher ein Unterschied ist. So ist es mit der Wandlung der Dinge.

 

Ein Weg bildet sich dadurch, daß er begangen wird.

 

Erkenntnis läßt sich nicht von anderen lernen.

Erkenntnis muß aus dem eigenen Ich hervorgehen.

 

Es gibt fünf Eigenschaften, die man als schlecht bezeichnen kann. Unter diesen ist die ärgste: sich selbst als Mittelpunkt zu betrachten. Was heißt das, sich selbst als Mittelpunkt betrachten? Die, die sich selbst als Mittelpunkt ansehen, halten alles, was sie tun, für gut und richtig. Alles, was nicht sie selbst, sondern andere tun, erscheint ihnen tadelnswert.

 

Es gibt keinen schlimmeren Räuber als Tugend mit Bewußtheit, und noch dazu, wenn die Bewußtheit blinzelt. Die blinzelnde Bewußtheit betrachtet sich selbst, und wer sich selbst betrachtet, ist verloren.

 

Es ist derjenige am weitesten von der Wahrheit entfernt, der auf alles eine Antwort hat.

 

Es war einmal ein Mann, der lernte das Drachentöten und gab sein ganzes Vermögen dafür hin. Nach drei Jahren hatte er die Fertigkeit erlangt, aber er fand keine Gelegenheit, seine Kunst anzuwenden.

 

“Fische werden im Wasser geboren, der Mensch im Tao. Wenn die im Wasser geborenen Fische im dunklen Schatten des Teiches bleiben, bekommen sie alles, was sie brauchen und sind zufrieden. Wenn der im Tao geborene Mensch sich in den dunklen Schatten von Nicht-Tun sinken lässt und seine Aggression und Sorgen vergisst, fehlt ihm nichts. Sein Leben ist sicher.”

 

Geschäftigkeit führt zur Überlastung; Überlastung führt zur Unruhe; Unruhe führt zu Sorgen, und mit Sorgen ist man rettungslos verloren.

 

"Große Weisheit ist großzügig; kleinliche Weisheit ist umstritten."

 

Große Weisheit macht sicher und frei,

Kleine Weisheit ist Tyrannei.

Große Rede: glänzende Pracht.

Kleine Rede nur Worte macht.

 

Himmel und Erde sind mit mir zugleich geboren, und ich und das Universum sind eins.

 

Höchstes Glück ist Abwesenheit des Glücks.

 

Höchstes Glück ist:

kein Glück kennen.

 

Hüte dich, des Menschen Herz zu stören! Wird das Menschenherz bedrückt, so wird es verzagt; wird es gefördert, so wird es trotzig.

 

Ihr meint, das Feuer sei ausgegangen? Aber es hat nur die Scheiter verbrannt, und selber brennt es stets irgendwo. Seht – mit dem Leben ist es ebenso!

 

Im Leben ohne Rang,

Im Tode ohne Titel;

Nicht sammelnd irdische Güter,

Nicht sammelnd irdischen Ruhm;

So sind die ganz Großen.

 

In einem Zeitalter vollkommener Tugend werden gute Menschen nicht geschätzt; Fähigkeiten fallen nicht auf. Herrscher sind nichts als Leuchttürme, während das Volk so frei ist wie das Wild. Sie sind rechtschaffen, ohne sich einer Pflicht gegen ihre Nachbarn bewußt zu sein. Sie lieben einander, ohne sich einer Wohltat bewußt zu sein. Sie sind wahrhaft, oh-ne sich der Treue bewußt zu sein. Sie sind ehrlich, ohne sich der Aufrichtigkeit bewußt zu sein. Sie sind in ihrem Handeln ganz frei, ohne sich der Verpflichtungen gegen irgendjemand bewußt zu sein. Daher lassen ihre Taten keine Spuren zurück; ihre Geschichte ist der Nachwelt nicht überliefert. – Zhuāngzǐ (aus Alan Watts, Der Lauf des Wassers)

 

"Irgendwann kommt das Große Erwachen, und wir erkennen, daß dieses Leben in Wirklichkeit ein großer Traum ist. Dann gehen wir vollständig in umfassender Einheit auf. Wir passen uns vollkommen an alles an, was geschehen mag - und vollenden so die uns zugeteilte Lebensspanne.

 

"Ist das Herz vollkommen, dann erfaßt es das höchste Wissen. Ist das Wissen vollkommen, dann erreicht es die höchste Menschlichkeit." 

(zugeschrieben)

  

Jede Fähigkeit kommt dadurch in Gefahr, daß man sie zu übertreiben sucht.

 

Jedermann weiß, wie nützlich es ist, nützlich zu sein,

aber niemand weiß, wie nützlich es ist, unnütz zu sein.

 

Kleine Zweifel verändern die Ziele des Menschen; größere Zweifel verändern seinen Charakter.

 

Liebe die Menschen und sie werden dir zugetan sein, schaffe ihnen Gewinn und sie werden herankommen. Lobe sie, und sie werden sich befleißigen. Verlange von ihnen einen Gefallen und sie werden dich verlassen!  (zugeschrieben)

 

Man legt geflochtene Körbe aus, um in diesen Fische zu fangen; hat man die Fische bekommen, sind die Körbe vergessen.

Man legt Fallen, um Hasen in diesen zu fangen; hat man die Hasen bekommen, sind die Fallen vergessen.

Man bildet Worte, um Gedanken in diese zu legen. Hat man Gedanken bekommen, sind die Worte vergessen.

 

Mein Meister sagte: Tao, wie tief, wie still ist sein Versteck! Tao, wie rein! Ohne diese Stille würde Metall nicht klingen; ein angeschlagener Stein würde nicht antworten. Die Kraft des Klanges ist im Metall und Tao in allen Dingen. Wenn sie zusammenstossen, bringen sie Tao zum Klingen und sind dann wieder still. 

 

Mit einem Brunnenfrosch kann man nicht über das Meer reden, er ist beschränkt auf sein Loch. Mit einem Sommervogel kann man nicht über das Eis reden, er ist begrenzt durch seine Zeit. Mit einem Fachmann kann man nicht über das Leben reden, er ist gebunden durch seine Lehre.

 

Ruhe, Schmacklosigkeit, Gelassenheit, Versinken, Leere, Nicht-Sein, Nicht-Handeln: das ist das Gleichgewicht von Himmel und Erde und das Wesen von Sinn ist Einigung mit himmlischem Leben.

 

So ist der königliche Mensch, der über dem Leben reitet: 

Er sieht im Dunkeln, hört, wo es keine Geräusche gibt. 

Er allein sieht in tiefster Dunkelheit Licht. 

Er allein hört im Klanglosen Musik. 

Er kann die niedrigsten aller niedrigen Orte besuchen und Menschen finden. 

Er kann auf der höchsten aller Höhen stehen und Sinn finden. 

Er ist mit allen Wesen verbunden. 

Das, was nicht ist, geht mit ihm. 

Auf dem, was sich unaufhörlich bewegt, steht er still. 

Gross ist ihm klein, lang ist ihm kurz, und alles Ferne ist ihm nah.  

 

Über Vergangenes mach dir keine Sorgen, dem Kommenden wende dich zu.

 

Und weißt du denn nicht, wie es kommt, daß der Geist vergeudet wird und leerer Wissenskram sich hervordrängt? Der Geist vergeudet sich im Namen, und das Wissen drängt sich hervor im Streiten. Die Namen führen zu Eifersucht, und das Wissen ist nur ein Werkzeug des Streites.

 

Unser Leben ist endlich; das Wissen ist unendlich. Mit dem Endlichen etwas Unendlichem nachzugehen, ist gefährlich.

 

Vergiß die Zeit!

Vergiß die Meinungen!

Erhebe dich ins Grenzenlose!

Und wohne im Grenzenlosen!

 

Verweile jenseits der Sinnenwelt,

und sammle deine Kraft im Nichts.

 

Wandern in Muße

ist Nicht-Handeln.

 

Was die Alten als die Erreichung des Ziels bezeichneten, waren nicht Staatskarossen und Kronen, sondern sie bezeichneten damit einfach die Freude, der nichts hinzugefügt werden kann.

 

Was von außen her der Zufall
bringt, ist nur vorübergehend.

 

Wem ein großes Schicksal zuteil wird, der mag ihm folgen. Wem ein kleines Schicksal zuteil wird, der mag es nehmen, wie er es trifft.

 

Wenig und Viel sind wandelbar wie Geschenke, je nachdem sie der Gebende oder der Empfangende betrachtet.

 

Wenn das Verstehen um die Dinge recht ist, gibt es kein

inneres Schwanken und kein äußeres Beeinflußtwerden.

 

Wenn die Schuhe recht sind, vergißt man die Füße.

Wenn der Gürtel recht ist, denkt man nicht an die Hüften.

Wenn das Herz recht ist, gibt es kein Für und kein Wider.

 

Wenn der Horizont nicht der selbe

ist, sind es die Gedanken auch nicht.

 

Wenn die Herrscher täglich betrügen, wie kann man

da erwarten, dass die Untertanen nicht betrügen?

 

Wenn einer Maschinen benützt, so betreibt er alle seine Geschäfte maschinenmäßig; wer seine Geschäfte maschinenmäßig betreibt, der bekommt ein Maschinenherz.

 

Wenn man bedenkt, daß das, was der Mensch weiß, nicht dem gleichkommt, was er nicht weiß; daß die Zeit seines Lebens nicht gleichkommt der Zeit, da er noch nicht lebte: so ist klar, daß, wer mit jenen kleinen Mitteln zu erschöpfen trachtet diese ungeheuren Gebiete, notwendig in Irrtum gerät und nicht zu sich selbst zu kommen vermag.

 

Wenn man die richtigen Schuhe hat, so vergißt man seine Füße; wenn man den richtigen Gürtel hat, vergißt man die Hüften. Wenn man in seiner Erkenntnis alles Für und Wider vergißt, dann hat man das richtige Herz.

 

Wer andere kennt, ist klug; wer sich selbst kennt, ist verzweifelt.

 

Wer das Endliche benutzt, um das Unendliche zu verfolgen, der kommt zu Schaden.

 

Wer des Lebens Bedingungen versteht, der wird sich nicht abmühen um Dinge, die für das Leben überflüssig sind.

 

„Wer die Bedingungen des Lebens versteht, wird sich nicht mühen um Dinge, die für das Leben überflüssig sind.“

 

Wer dort einzuhalten weiß, wo er erkennt, daß nun das beginnt, das sich nicht erkennen läßt, der besitzt höchste Erkenntnis.

 

"Wer einen anderen liebt, trachtet ihm nützlich zu sein."

 

Wer Einsicht hat, der gebraucht sein inneres Auge,

sein inneres Ohr, um die Dinge zu durchdringen

und bedarf nicht verstandesmäßiges Erkennen.

 

"Wer fähig ist, in Muße zu leben, der kann nicht anders als in Muße sein; wer nicht fähig ist, in Muße zu leben, der vermag die Muße nicht zu ertragen."

 

Wer in Verborgenheit wandelt, der hat Licht in allem, was er tut.

 

Wer keine schlechten Gedanken hat, 

begeht auch keine schlechten Taten.

 

Wer sein Inneres wahrt, dass es nicht überfließt nach außen, der hat den Geist, der die Bildung des inneren Einklangs zustande bringt.

 

Wer sein Wissen angleichen will, dem Wissen anderer, dringt nie in die Tiefe und ist verdammt zur Oberflächlichkeit. 

  

Wer sich an die Weisheit des Herzens hält
und sie als Autorität anerkennt,
was braucht der noch andere Autoritäten.

 

Wer sich an seine fest geprägten Gefühle hält und sich danach richtet, der ist mit sich immer im Reinen. Was braucht der sich auf anderer Erkenntnisse zu verlassen?

 

Wer sich nur nach außen wendet, ohne zu sich selbst zurückzukehren, der geht als Gespenst um, und hat er, was er da draußen sucht, erreicht, so zeigt es sich, daß, was er erreicht hat, der Tod ist.

 

Wer sich zur Bejahung bekennt und nichts von der Verneinung weiß, wer sich zur Ordnung bekennt und nichts von Verwirrung weiß, der hat noch nicht die Gesetze des Himmels und der Erde und die Verhältnisse der Welt durchschaut.

 

Wessen Wille darauf gerichtet ist, Schätze zu sammeln, der ist nur ein Krämer.

 

Wo der Wille an einem haftet, sammelt der Geist seine Macht.

 

Wo finde ich einen Menschen, der die Worte vergißt, auf daß ich mit ihm reden kann?

 

„Wo finde ich einen Menschen, der die Worte zu vergessen weiß, so dass ich einige Worte mit ihm wechseln könnte?“

 

Worte sind da um der Gedanken willen; hat man den Gedanken, so vergißt man die Worte.

 

Worte sind nicht nur gesprochene Atemzüge, und so sollte jeder, der etwas spricht, auch wirklich etwas zu sagen haben.  (zugeschrieben)

 

Zu reden, wenn man nicht gefragt wurde, das nennt man Geschwätzigkeit.

 – Chuang Tzu

 

 

 

"Es gibt eine wunderschöne Geschichte über Chuang Tzu, den großen Mystiker aus China. Eines morgens saß er in seinem Bett und sah sehr betrübt aus. Seine Schüler hatten ihn noch nie so traurig gesehen. Und er blieb nach dem Aufwachen nie im Bett sitzen. Was war passiert? War er krank? Sie versammelten sich um ihn herum und fragten ihn: „Meister, was hast du denn?" 

Er sagte: „Die Angelegenheit ist sehr schwierig, ich kann sie nicht lösen; vielleicht könnt ihr mir helfen. Ich will euch erzählen, worum es geht. Ich habe in dieser Nacht geträumt, ich sei ein Schmetterling, der von Blüte zu Blüte fliegt."

Die Schüler sagten: „Darüber brauchst du nicht traurig zu sein. In unseren Träumen machen wir alle merkwürdige Dinge, und ein Schmetterling zu sein ist nichts Schlechtes – bunt, wunderschön, von einer saftigen Blüte zur nächsten fliegen. Warum bist du so besorgt?" 

Er antwortete: „Ihr habt noch nicht die ganze Geschichte gehört. Das Problem ist, dass ich jetzt wach bin und mich frage, ob Chuang Tzu träumte, er sei ein Schmetterling, oder ob nun der Schmetterling schlafen gegangen ist und träumt, er sei Chuang Tzu."

 

Beides ist möglich.

 

Wenn Chuang Tzu träumen kann, er sei ein Schmetterling, warum kann nicht auch der Schmetterling träumen, er sei Chuang Tzu?

 

Die Schüler blieben still, darauf gab es keine Antwort.

 

"Chuang Tzu hatte auf ein bestimmtes Phänomen hingewiesen, das alle Religionen gelehrt haben – dass alles ein Traum ist. Der Schmetterling ist ein Traum, Chuang Tzu ist ein Traum. Was ist dann real? Das Reale ist weit weg. Und lass dich von diesem Traum nicht beunruhigen. Ob du ein Kamel oder ein Esel oder ein Affe bist – es spielt keine Rolle. Was eine Rolle spielt ist, dass du es ohne Widerstand akzeptierst, dann kannst du eines Tages die wirkliche Welt Gottes erreichen."

― Osho

(From Death to Deathlessness, Talk #13)

 

"Chuang Tzu ist wunderschön, Chuang Tzu ist unvergleichlich, Chuang Tzu ist einzigartig. Weil er sagt: Sei entspannt, und du bist auf dem richtigen Weg. Er sagt nicht: Sei gewaltfrei, und du bist auf dem richtigen Weg; sei ehrlich, und du bist auf dem richtigen Weg; sei nicht wütend, sonst bist du nicht auf dem richtigen Weg; sei nicht sexuell... Nein! Nichts! Er sagt: Sei entspannt und bleibe entspannt, und du bist auf dem richtigen Weg – und du findest deinen eigenen Weg. Er gibt dir die Essenz, keine bestimmte Richtung, lediglich eine universelle Wahrheit.

Der richtige Weg, um entspannt zu sein,

ist, den richtigen Weg zu vergessen.

  

Denn wenn du dir zu viele Sorgen um den richtigen Weg machst, wirst du unruhig. Darum geh selbst mit Chuang Tzu entspannt um, sonst wirst du unruhig. Und du kannst so unruhig werden, dass du selbst Chuang Tzu in den Wahnsinn treibst. Den rechten Weg entspannt zu gehen bedeutet, den rechten Weg zu vergessen. Vergiss ihn einfach. Sei entspannt, das ist alles."

― Osho

 

(When the Shoe Fits, Talk #1)