Advaita
Advaita = Nicht-Dualität.
Der „Advaita-Philosoph“, der nicht deutlich macht, auf/von welcher Ebene er spricht, befindet sich – zumindest in diesem Moment – nicht im Space der Wahrheit.
Er mag in seinen räumlichen Abgeschiedenheiten Augenblicke des Einsseins „erfahren, erleben“, kann diese dann aber nicht (mit)-teilen, da in der einfachen Präsenz das Gedächtnis nicht aufzeichnet und es in der Präsenz auch niemanden gibt, der erinnern könnte oder jemand, dem etwas mitgeteilt werden könnte.
Advaita ist...
nicht objektivierbar.
Einssein ist nicht mitteilbar.
Non-Advaita
Alles, was objektivierbar ist,
alles was mitgeteilt werden kann, ist nicht Advaita.
Der schönste Trip und auch das erbaulichste Satori finden mal ihr Ende und wir landen wohlbehalten wieder auf der Erde und damit in der Identifizierung mit Körpern und Ego-Verstand.
Wenn wir nun etwas erinnern und mitteilen, befinden wir uns auf der sozialen Ebene, befinden wir uns im 3D-Traumland und... das Ego ist im Activ-Modus.
Daran ist weiter nichts verkehrt, nur sollten wir es auch genau so sagen, wie es ist: Das Advaita hat sich hinter uns geschlossen.
Schöne Gefühle, schöne Bilder und... die schönsten Erinnerungen daran, gehören samt und sonders zum Bereich der „Dualität“ des Sozialen, also zum Non-Advaita.
Sie sind die bunten Postkarten...,
die wir
aus einem schönen Urlaub abschicken möchten.
Sprache ist immer Non-Advaita.
Advaita… kennt keine Sprache.
Allenfalls kann man mit ihr auf die Stille verweisen, auf die Präsenz.
Ego
Ego = "Ich"
Das Ego existiert nicht wirklich; es ist bloß ein Verstandes-Konstrukt. Aber es hat seinen unterstützenden Wert im sozialen Miteinander und also seine „Existenz“-Berechtigung.
“Probleme“ mit dem Ego tauchen erst dann auf, wenn wir uns mit ihm ohne jeden Abstand identifizieren, oder es in den spirituellen Space mitschleppen wollen.
Satsang
Satsang = Beisammensein in Wahrheit.
Entwicklung des Satsang-Besuchers:
E – Autonomie
D – Hospitation
C – Jüngerschaft . . . auf halbem Wege . . .
B – Neugierde
A – Ablehnung
Der Spirituelle Mensch – in der Politik
Wahrheit-Suche
Wahrheit-Suche erschöpft sich
nicht darin, anderen zuzuhören.
...unbegreiflich
„Das Wunder ist das einzig Reale, es gibt nichts außer ihm. Wenn aber alles Wunder ist, das heißt durch und durch unbegreiflich, so weiß ich nicht, warum man dieser großen einen Unbegreiflichkeit, die alles ist, nicht den Namen Gott sollte geben dürfen.“
...sagt Christian Morgenstern
Darfst du doch.
Du kannst dem... den Namen „Gott“ geben - mußt aber nicht.
Warum willst du dem denn unbedingt ein Etikett aufpappen? Wozu?
Es ist der Verstand,
der auf die unmöglichste Weise versucht,
Kontrolle zu haben; und sei es über den Weg der Benennungen.
Die große Unbegreiflichkeit...
...wunderbar.
EIN-heit
Eines...
zu sein mit Allem,
das ist Leben der Gottheit,
das ist der Himmel des Menschen.
~ Friedrich Hölderlin
So is. Wir sind Eins mit Allem.
Es gibt nichts, aber auch gar nichts, von dem wir getrennt sind.
Illusion & Wirklichkeit
„Dank der Gnade meines Meisters habe ich meine wahre Natur erkannt...“
...sagt Ramesh S. Balsekar
Das ist eine Illusion.
Auf der Ebene, lieber Ramesh, auf der du hier - scheinbar - gerade sprichst, gibt es keinen Meister und erst recht keinen „gnädigen“. Denn es gibt niemanden, der sonst wem „gegenüber“ gnädig sein könnte. Kein Gebender, kein Empfangender.
Meinst du aber Gnade schlechthin,
die nichts weiter als reine Liebe ist?
Und mit „reiner Liebe“ meine ich nicht die Sentimentalitäten, die gewöhnlich unter „Liebe“ verstanden werden, sondern die universelle Liebe, die ungerichtete Liebe.
Für die ungerichtete Liebe gibt es kein Gegenüber, also keine Zwei.
Wenn du deinem Meister dankbar bist, bewegst du dich im sozialen Milieu, in der Illusion der Dualität. Denn in Wirklichkeit gibt es leine Person, der du dankbar sein könntest.
Die ungerichtete Dankbarkeit
ist der reinen Liebe verwandt.
Pure Dankbarkeit = ist pure Liebe.
Persönliche Liebe, persönliche Gnade und persönliche Dankbarkeit in der Welt von „Ich“ und „Du", sind gern gepflegte Illusionen... auf der Ebene der sozialen Spiele, also des Non-Advaita.
Deine Erkenntnis ist nicht ein Verdienst „deines Meisters“. Der hat damit nichts zu tun. Es sollte geschehen – mehr nicht. Das ist keine große Sache.
Ein „Meister“ macht, was er macht ― meistens NICHTS.
Er braucht keine Dankbarkeit – auch deine nicht.
Gnädig sein oder jemandem dankbar sein... sind
hübsche Accessoires im Korb sozialer Eitelkeiten.
Einheit & Differenzierung
Die Philosophie des Non-Dualismus, die des Advaita mag keine „Trennung“. Das ist verständlich – weil es keine gibt.
Aber eine etwas differenzierendere Sprache bedeutet noch nicht eine Trennung zwischen der spirituellen und der sozialen Welt. Sie ist faktisch ja auch gar nicht möglich. Die peripheren „Ebenen“ sind ohne das Zentrum nicht möglich. Keine der unten skizzierten Ebenen ist ohne das spirituelle Zentrum möglich.
Alles = Eins
Daran geht kein Weg vorbei – weil es einfach so ist. Unveränderbar. Dennoch leben wir Menschen nicht nur in der Erleuchtung. Wir sprechen und handeln gleichzeitig mehrheitlich auch in einem sozialen Kontext – ob wir dieses Kontext-Erleben nun „Maya“ nennen, oder nicht.
Jesus sagte mal auf eine ähnliche Frage von entweder/oder:
"Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes
ist.“
Wir müssen dem Weltlichen nicht abschwören oder den Rücken kehren, wenn wir uns der Mitte zuwenden. Und wir brauchen nicht dem Spirituellen entsagen, um in der Welt leben zu können.
Bis auf die Mitte, unserem spirituellem Zentrum, befindet sich alles Übrige im breiten Feld unserer Peripherie...
Einige weitere Elemente, die ebenfalls der Peripherie angehören, sind: Wille, Körperfunktionen, Konditionierung, Beziehungen...
u.a.
Eine hilfsweise Nutzung der Sprach-Modelle zur Unterscheidung heben die tatsächliche Einheit nicht auf, macht aber das Leben auf der sozialen Ebene und die Kommunikation in den peripheren Feldern einfacher.
Alles, was wir der sozialen Ebene zurechnen können, befindet sich in der Peripherie. Darüber hinaus auch noch unsere Erinnerungen, unsere Emotionen und... unser Denken.
Eine nützliche Unterscheidung ist nicht zwangsläufig gleichzeitig eine un-nötige Trennung, denn:
Die Mitte ist immer gegenwärtig.
Es genügt bereits ein Moment der Bewußtheit, oder ein meditativer Augenblick und... eine vermeintliche Getrenntheit ist aufgelöst.
Von der Einheit getrennt zu sein,
ist die... größtmögliche Illusion.
In kriegerischen "Auseinander"setzungen zeigt sich diese Illusion am deutlichsten. Dennoch
hat keine noch so
große Illusion die Kapazität, die Einheit stören zu können.
Der wahrhaft Liebende
liebt Gott in allem
und findet Gott in allem.
– Meister Eckhart –