Lehrer in der Neuen Schule
Lehrer, Pauker, Scharlatan ?
Der gute* Lehrer unterstützt die Entfaltung von Intelligenz, Kreativität und Wagnis.
Der Scharlatan... gibt Antworten.
Schüler, die nicht gerne an ihrem Platz
sitzen, sind dem Lehrer nicht zumutbar.
Lehrer, die nicht wirklich gerne tun, was
sie tun, sind den Schülern unzumutbar.
Schule muss so gestaltet sein, dass sich beide Seiten gerne in ihrem Gebäude und seinen Räumen aufhalten und dass sie wirklich gerne zusammenarbeiten.
Das ist keine Utopie! Man muss es allerdings wollen.
Respekt, Achtung - Die Liebe zum Höheren.
Der gute Lehrer (5) muss nicht unbedingt ein guter Pädagoge oder ein guter Redner sein und ist vielleicht sogar ein schlechter Pauker.
Intention & Lauterkeit
Ein Lehrer verfolgt Absichten.
Die für ihn besten Absichten.
Absichten, die den Schülern gelegentlich unwillkommen sind, weil sie deren momentanen und spontanen Interessen zuwider laufen.
Er ermuntert sie trotzdem - mit unterschiedlichem Erfolg - zu Aufmerksamkeit, Konzentration und zielgerichtetem Denken.
Ein Lehrer (hier im besten Sinne gemeint) handelt lauter. Er lehrt nach bestem Wissen
für seine Schüler und lehnt ab, was dem nicht entspricht – und sollte es seinen Job kosten.
Ein hoher Grad an geistiger Reife (5) ist für diese Arbeit Voraussetzung.
Für den Job des Busfahrers hingegen genügt z.B. bereits die geistige Reife (4), die Befähigung, Verantwortung zu übernehmen.
Lehrer & Bildung
Bilde dich selbst
und dann...
wirke auf Andere
durch das, was du bist.
...empfiehlt Wilhelm von Humboldt
Wilhelm spricht hier nicht zu Ego-gesteuerten KindsKöpfen (2), sondern zu reifen Leuten, zu Lehrern (5).
Lehrer ist hier im besten Sinne gemeint !
Das, was er sich angelesen, was er studiert hat und das, was er bis dato erlebt hat, hat er integriert; es fügt sich in ihm zusammen.
Ein LEHRER glänzt – nachdem er sich selbst gebildet hat – weder durch das, was er weiß, noch durch das, was er hat oder was er gilt, sondern durch das, was sein Wesen ausmacht, was er IST.
BILDE DICH SELBST bedeutet, dass du selbst äußerst achtsam deine Quellen wählst, niemand anderes für dich schreibt, niemand anderes für dich denkt und niemand anderes bewertet, was du an Informationen aufnimmst.
Du allein gibst in alles das
Höchstmaß an Intelligenz.
Ja, denn andernfalls...
handelt es sich nicht um die Anleitung zur
Mündigkeit.
Andernfalls arbeitet der Lehrer nicht aufklärend, sondern verdummend, fördert die
Gläubigkeit... in Bezug auf die "Experten" und verhindert somit das autonome Denkvermögen, die Kritikfähigkeit, das Unterscheidungsvermögen. Kurz, er betreibt
Intelligenz-Beschränkung.
Danke, José Ortega!
Lehrer & Schüler
In einer die Intelligenz schätzenden Gesellschaft…
wird man ein anderes Verständnis von Lehrer und Schüler leben.
Das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler sollte ein Mischverhältnis werden und nicht mehr – wie heute noch – eine Einbahnstraße vom Lehrer => zum Schüler.
Ein intelligenter Lehrer weiß zwar um seinen Wissens- und Kompetenz-Vorsprung, hält sich aber dennoch immer auch offen für die Weisheit seiner Schüler.
Lehrerschaft & Schülerschaft sollten sich gegenseitig auf eine sehr respektvolle Weise durchdringen:
Der Lehrer
darf nicht nur Lehrer sein.
Er muss immer auch rezeptiv bleiben, offen für das Neue und die Weisheit seiner Schüler.
Der Schüler
darf nicht nur Schüler sein.
Er muss immer auch seiner inneren Weisheit folgend, dem Lehrer ein Lehrer sein. Die Kinder sollten also auch als Lehrende an-erkannt werden.
Wir beginnen damit, indem wir wir unsere Aufmerksamkeit mehr ihrer Weisheit und ihren potenziellen Fähigkeiten widmen, statt den Fokus ausschließlich auf Unwissenheit zu legen.
– Nirmalo
Lehren
Ein Guru, ein Meister, ein Lehrer, sie alle sind nur Möglichkeiten zur Erinnerung. Sie können nichts von Außen einbringen, was nicht im Innern längst im Wesentlichen als Same, als Potenzial vorhanden ist.
Ist der Schüler bereit, kann sich sein Potenzial entfalten. Dann kann der Lehrer als eine Art Mentor – wie eine Hebamme – unterstützend wirken.
Erklären & Begründen
Einwand: „Alles, was Menschen verstehen sollen, muss man erklären und begründen.“
…verstehen sollen?
So denken und verfahren die Lehrer der alten Schule: 🙄 „Ich, die Person (A) sage der Person (B) was sie verstehen soll und ich verklickere ihr auch noch, w i e sie es zu verstehen hat ― weil sie selbst nicht in der Lage ist, es aus sich selbst heraus zu verstehen.“
Was ?
Wem ?
Wann ?
Wir sollten deutlich unterscheiden
können, was wir wem und wann
◾ erklären können,
◾ erklären sollten,
◾ nicht erklären wollen,
◾ nicht erklären müssen,
◾ nicht erklären sollten,
◾ nicht erklären können.
Außerdem sollten wir klar unterscheiden
können zwischen dem, was wir...
◾ begründen können,
◾ begründen sollten,
◾ nicht begründen wollen,
◾ nicht begründen müssen,
◾ nicht begründen können.
Es ist eine der Qualitäten, welche die Reife des Lehrers ausmacht, diese Unterscheidungen treffen zu können. Andernfalls wäre er für den Job ungeeignet.
Verstehen
Da wäre dann noch die Referenz der Geistigen Reife:
Was nicht verstanden werden kann,
kann auch nicht über Erklärungen und
versuchte Begründungen verstanden werden.