Mentorenschaft

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MENTOREN werden

die Erzieher ablösen.

 

Die letzten Generationen waren noch von einem Menschenbild geprägt und überzeugt, daß der Mensch von Natur aus dumm und undiszipliniert sei und daß das Kind folglich mit unnachgiebiger Strenge zu einem nützlichen Glied der Familie, der Gesellschaft und der Nation trainiert werden müßte.

 

Die Trainingsmethoden beruhten auf Angst und Schmerz, auf Demütigung und Missachtung und nicht selten sogar auf Verachtung.

 

In einer etwas intelligenteren Gesellschaft wird man die Würde des Kindes ebenso sehen und achten, wie die eines vermeintlich „verdienstvollen“ Menschen. Man wird – ganz selbstverständlich – die Intelligenz und Strahlkraft der Kinder erkennen und sie in der Entfaltung ihrer unterschiedlichen Anlagen / Talente / Fähigkeiten fördernd unterstützen – ohne Blick auf wirtschaftliche Nützlichkeit.

 

Selbst die „Faulheit“ wird als eine Facette der Kreativität geachtet (und das Wort selbst nur noch als antiquierter Ausdruck in alten Lexika zu finden) sein.

  

Der Mentor = ist über einen bestimmten Zeitraum – als speziell ausgebildete und mit der Reife des Lehrers (5) ausgestattete „Persönlichkeit“ – ein begleitender Freund.

 

Er ist aber mehr als ein Lehrer, der sich vorwiegend Fachwissen angeeignet hat.

 

Mentoren sind – meist von Seiten der Schüler ausgewählte – zur Empathie fähige Vertrauenspersonen.

 

  • Sie sind konstruktiv denkend, haben
  • Erfahrungen in mindestens einem Kampfsport, in Meditation, in Konfliktlösung und Rollenspiel, haben einen
  • Sinn für Schönheit, für Kreativität und Spontaneität, haben
  • einige Kenntnisse in Hirnforschung, Psychologie und Didaktik und der Begriff
  • Weisheit… ist ihnen nicht fremd.

 

"Im Grunde kann jeder für einen anderen

ein Mentor sein, unabhängig von Alter und

Rang, Geschlecht oder anderen Aspekten."

 

― Rhiannon

  

Die „Qualität“ des Lehrers verändert sich. Wenn "alles richtig läuft“, wandelt sich der Lehrer, mutiert er zum Mentor.

 

Der Mentor braucht dem Schüler nichts mehr einzutrichtern. Statt dessen ist er ihm so etwas wie ein temporär begleitender Freund.

 

Der Mentor ist ein Organisator mit

psychosozialer Grund-Ausbildung.

 

Die Haupt-Aufgabe und -Funktion des Mentors besteht darin, in einer fast freundschaftlichen Atmosphäre seine Klienten auf ihr jeweiliges in einer beliebigen Situation sichtbar werdendes Potenzial hinzuweisen und dieses dann mit all seinen Möglichkeiten unterstützend zu fördern.

 

Kriterien zur Befähigung zum Mentor:

  • Praktiziert Meditation

  • Offenheit für permanentes Lernen

  • Ausreichendes Organisations-Talent

  • Kann Stärken, Potenziale im Anderen erkennen

  • Ist befähigt, „seine Leute“ zu mögen (Empathiefähigkeit)

  • Erfahren in Encounter und anderen psycho-sozialen Praktiken

 

Voraussetzende Ausbildungs-Zweige für Mentoren:

  • Encounter-Gruppen

  • „Aufstellungen“ nach Hellinger

  • Gestalttherapie

  • Kommunikations-Training (Distanz zum Ego, Kommunikations-Ebenen)

  • Achtsamkeits-Übungen

  • PC & Internet sind ihm kein „Neuland“

 

Vom Fachlehrer werden diese Qualitäten nicht erwartet.

Hier genügen...

  • Fachwissen mit erforderlichem Quellenzugang

  • ausreichende pädagogische, also vermittelnde Fähigkeiten.

  

Quelle: http://little-zensations.tumblr.com
Quelle: http://little-zensations.tumblr.com

Verantwortlich ist, 

wer Verantwortung übernimmt.  

 

 

Der Mentor nimmt seinem Schützling nichts ab, was dieser selber bewerkstelligen kann. Er steht ihm zur Seite, um –  im passenden Moment –  auf weitere Sichtweisen, auf Öffnungen, Erweiterungen, Möglichkeiten oder Gefahren zu verweisen.

 

Seine Erfahrungen, das Wissen, die institutionellen Kontakte,  seine Sympathie, seine situationsbestimmte Intelligenz und seine Freude: Alles das sind hilfreiche Teile zur Förderung dieser Möglichkeiten.

 

Wann immer möglich, wird er Verantwortlichkeit delegieren. Denn allein damit werden auf nahezu spielerische Weise auch die höheren Ebenen der Geistigen Reife seines Klientels angeregt.

 

Geistige Reife