Lehrer-Aspekte 

 

 

Lehrer = ist immer derjenige, der bereit und in der Lage ist, eine höhere Ebene einzunehmen und direkt oder indirekt einladend auf diese verweist.

 

Jeder kann jedem Lehrer sein.

Das ist keine Frage von Profession.

 

Das ist auch keine Frage von "Hierarchie" oder eine von Alter, aber  möglicherweise eine Frage der Reife.

 

Probleme tauchen erst und nur dann auf,

wenn das EGO einen Ebenenwechsel blockiert.

 

Der Lehrer, der den Konflikt zweier Jungs, die sich in einem Streit verstrickt haben, lösen möchte, muß dies von einer höheren Ebene als der der Jungs aus tun. Auf der Ebene der Schüler... hat er dazu keine Chance.  

 

Wann immer

wir ein Problem lösen möchten:

Wir müssen auf eine weisere Ebene wechseln!

  

Ein Lehrer (5) ist jemand, der in der Lage ist, etwas zu zeigen, der den Zuhörer merklich oder unmerklich dazu einlädt, auf eine höhere Ebene des Sehens zu wechseln.

 

Ein

Lehrer hat den Mut,

anders zu sein, sich abzuheben, sich zu zeigen.

 

Er lockt - ungefragt - in Richtung auf die Reife-Ebene (4), auf die des Erwachsenen, auf die Ebene der Verantwortlichkeit, manchmal sogar... auf die Ebene der Weisheit (6).

 

Ein Lehrer re-agiert nicht, er agiert.

 

 

Respekt, Achtung und...

die Liebe zum Höheren

 

Ein guter Lehrer (5)

muß nicht unbedingt ein guter Pädagoge oder ein guter Redner sein und ist vielleicht sogar ein schlechter Pauker. 😊

 

So, wie ein Weiser (6)

nicht zwangsläufig ein guter Rhetoriker sein muß - oder ein guter Rhetoriker eher ganz selten auch ein weiser Mensch ist. 😉

 

Der Mystiker (7) bleibt still.

Er bringt sich nicht mehr in soziale Belange ein. Er führt in Stille sein erleuchtetes Leben.

 

 

 

 

Meister 

 

 

Ein Guru - ein spiritueller Meister - ist ein Spezialfall; ein Mystiker mit der Fähigkeit des Lehrers (5). Dieser spricht und handelt wie ein „Lockmittel für spirituelle Schüler“, als Weckruf für Menschen an der Schwelle zur Mystik.

Lehrer

Entfaltung  (Bildung)

Geistige Reife

Der spirituelle Mensch - in der Politik

 

 

 

 

Jesus im Tempel...

 

 

Jemand wie Jesus wird wird – von wenigen Einzelnen abgesehen – auf der mystischen Ebene (7) weder verstanden, noch überhaupt wahrgenommen.

 

Um gewisse Aufmerksamkeit zu generieren Voraussetzung für einen Lehrer muß er irritieren, muß er herunter steigen auf die Ebene derer, die er erreichen will, muß er die Sprache sprechen, die verstanden wird. 

 

Also nützt er die Attitüde des Rebellen (3) die schon immer die gewünschte Wirkung hatte. 

 

 

 

 

...als Zen-Meister 

 

 

Zen-Meister sind freche Jungs. Sind schamlos, halten sich an keine Etikette, fackeln nicht lange und kümmern sich nicht um irgendwelche Gefühle. 

 

Bezüglich ihres Verhaltens könnte man denken – wenn man nicht genau genug hinschaut – die Kerle seinen in der Phase des Rebellen, also in der Pubertät (3) stecken geblieben.

Ihr Gründungsvater Bodhidharma ist ein anschauliches Beispiel für diesen Schlag von Meistern.

 

Es gibt aber auch eine Szene um den palästinensischen Jesus, die solche Züge zeigt:

 

Der Mann bringt Chaos in die geordnete Welt der Händler und Geldwechsler, stößt deren Tische um und jagt sie mit der Peitsche aus dem Tempel.

 

Die Attitüde ist – ganz offen sichtlich – die des Rebellen (3). Aber sein Verhalten ist nicht aus „niederen EgoBeweggründen“ gespeist. Denn die Intention ist eine höhere, es ist die des Lehrers (5). Und die Intention wiederum ist gespeist aus der Liebe (7). Osho spricht in diesem Zusammenhang - wörtlich - von:  

 

„Die Peitsche in der Hand der Liebe“.

 

Ein Lehrer (5) bietet die Möglichkeit, die Ebene zu wechseln, anzuheben; hier, in dieser Szene mittels einer drastischen Form des Erinnerns von der wirtschaftlichen (Ego) (2) auf die spirituelle (7): Für einen Moment sind sie in totaler Präsenz.

 

Ein Tempel

ist ein exoterisches Symbol

für den esoterischen, den inneren Tempel.

 

Und er ist ein äußeres Hilfsmittel, um auf leichte Weise in die innere Mitte zu finden. Kein Tempel, welcher Religion auch immer, sollte durch wirtschaftliches Denken überhaupt durch Denken verunreinigt werden. 

 

Die Wirkung der Peitsche sorgt dafür, daß die Händler schlagartig aus ihrem ergebnisorientierten Denken in den gegenwärtigen Moment, in ihre Spiritualität fallen :-)

 

Spiritualität und Wirtschaft

gehören genau so getrennt,

wie Spiritualität und Politik.

 

Spiritualität ist Privatangelegenheit; sie ist intimste Intimität, die Mitte. Die Persönlichkeit hingegen befindet sich weit weg, am äußersten Rand.

 

 

 

 

Narr - oder Lehrer ? 

 

 

Einwand: „Ein Lehrer ist ein Narr; ein Narr ist ein Lehrer.“

 

Ein Narr ist ein Lehrer, das stimmt,

aber der Umkehrschluß stimmt nicht: Ein Lehrer ist kein Narr.

 

Denn der Lehrer wirkt in seinem Habitus noch ganz „seriös“, er ist dem Publikum durchaus vertraut.

 

Ein Narr...

 

Du hast vielleicht mal davon gehört, daß es Könige gab, die sich Hofnarren hielten. Ihnen war es erlaubt, die Wahrheit zu sagen, ohne daß sie Gefahr liefen, deshalb ihren Kopf zu verlieren. Sie durften – in der Rolle des Narren – dem König ein Lehrer sein.

 

Ein Lehrer (5) ist jemand, der in der Lage ist, etwas zu zeigen, der den Zuhörer merklich oder unmerklich dazu einlädt, auf eine höhere Ebene des Sehens zu wechseln.

 

Ein Lehrer hat den Mut, anders zu

sein, sich abzuheben, sich zu zeigen.

 

Er lockt ungefragt in Richtung auf die ReifeEbene des Erwachsenen (4), die Ebene der Verantwortlichkeit, manchmal sogar... auf die Ebene der Weisheit (6).

 

Im TV findet man derzeit nur ganz selten einen Narren (Kabarettisten) mit Lehrer-Qualität (5). Die meisten von ihnen machen bloß Klamauk auf der Reife-Stufe von Kindern (2) oder stänkern – wie Pubertierende (3) – gegen "die da oben"; diese agieren nicht auf der Reife-Ebene des hier erwähnten Narren (6).

 

Nicht der Lehrer, aber der Weise...

hat Ähnlichkeit mit einem Narren.

 

Der Weise ist nur dem Weisen als weise erkennbar; den anderen erscheint er als Narr.  

 

 

Die Menschen sind füreinander

geboren; lehre oder ertrage sie! 

 

Marcus Aurelius Antonius

 

 

 

 

Erweiterte Lehrerschaft

 

Bildquelle: http://hungariansoul.tumblr.com/post/122020221938
Bildquelle: http://hungariansoul.tumblr.com/post/122020221938

 

Früher waren es wenige, ganz bestimmte Leute, die uns den Weg wiesen.

 

Wir kannten sie beispielsweise unter Bezeichnungen wie Führer, Lehrer, Meister oder Guru. Heute müssen wir uns zunehmend auf die eigenen Füßen bequemen.

Dabei werden wir aus dem rezeptiven kindlichen (2) Dasein der Reife aussteigen und aufsteigen, also daraus er-wachsen (4) . . .

 

Wir dürfen die "Qualität des Lehrers" (5) jetzt nicht mehr – ignorant – von uns weisen. Dazu sollte uns die Ebene der Weisheit etwas vertrauter werden, indem wir uns offen halten für den höheren Geist (7). Eine bekannte Metapher dafür finden wir im "Neuen Testament" als Pfingst-Ereignis.

 

Einem Lehrer zu lauschen oder dessen Aufgaben zu befolgen ist eine etwas kindische (2) Haltung, die jedoch zu ihrer (begrenzten) Zeit... ihre Berechtigung hatte.

 

So wie ein Lehrling nicht sein Leben lang Lehrling oder Auszubildender bleibt, sondern aus der Lehrzeit heraus schnellstmöglich selbst in die Meisterschaft wächst, so muß sich die rezeptive Phase (2) des spirituellen Schülers ebenfalls in eine aktive (5), kreative und konstruktive wandeln.