Forschung & Verantwortung 

 

 

 

Wissenschaft

hat einen inneren Wert

nur als Organ der Weisheit.

 

~ Immanuel Kant ~

 

Wem gehört diese Idee, diese Formel?

Wem gehört die mögliche Auswirkung einer Formel?

 

Manche Ideen oder Formeln sind gewinnträchtig.

Manche Entdeckungen/Formeln bergen große Gefahren.

 

Ein Sprichwort sagt... 

 

Nur ein Narr öffnet eine Tür, die er

nicht... auch wieder schließen kann.

 

Wir spalten Atome, weil wir glauben, mit dieser aggressiven Haltung unseren Energiebedarf decken zu dürfen. Wir können aber mit dem Endprodukt, mit den strahlenden Isotopen, nicht umgehen, weil wir nicht mal so viele tausende Jahre leben.  

 

Wir haben eine Tür aufgestoßen, die wir – scheints nicht mehr schließen können.

 

Atomos = Das Unteilbare.

 

Es gibt Grenzen, die wir achtungsvoll respektieren sollten. Aber Narren erkennen solche Grenzen nicht.

 

Es kommt einem Wunder gleich, daß von den vielen Atom- und Wasserstoffbomben bisher "nur" zwei absichtlich gezündet wurden.

 

Die Gnade ist größer,

als alle unsere idiotischen Absichten.

 

 

 

 

Forschung auf die Anklagebank ? 

 

 

Früher hatten die Menschen Angst vor der Zukunft.

Heute muß die Zukunft Angst vor den Menschen haben.

 

~ Werner Mitsch ~ 

Otto Hahn

bekam auf Grund einer seiner Entdeckungen, "für seine Entdeckung der Spaltung schwerer Atom-Kerne“ (offizielle Begründung), die Ehrung durch den Nobelpreis.

 

 

Werden wir ihn auch vor ein internationales Gericht stellen, wenn uns irgendwann einmal klar werden wird, welche katastrophalen Auswirkungen seine Neugierde für diese schöne Erde, die gesamte Menschheit und für die gesamte Flora und Fauna über einen Zeit-Raum von mindestens einer Millionen Jahre vermutlich haben wird?

 

Es sei denn, wir könnten uns wenigstens eine Security leisten, die sämtliche auf dem Globus verteilten Fässer strahlenden Inhalts eine Millionen Jahre lang rund um die Uhr bewachen kann und noch gewährleistet, daß keine radioaktiven Isotope in den Wasser-Kreislauf, in die Luft, oder in die Hände anderer geraten werden, die "Verantwortlichkeit" auch nicht richtig buchstabieren können. 

 

Allein in Deutschland produzieren Atomkraftwerke

jährlich 450 Tonnen hochradioaktiven Müll !   (Quelle)

 

 

Ist also der Entdecker einer Formel ihr „Eigentümer“ und damit für die Summe ihre möglichen Auswirkungen verantwortlich?

 

Wer  ist verantwortlich? 

 

 

 

 

Gefahren der Wissenschaft 

 

 

Unsere Wissenschaftler, Erfinder und Forscher bewegen sich beruflich auf der Ebene des neugierigen Kleinkindes, Reifegrad (2), ihre Arbeit ist dennoch ein (möglicher) Segen für die Gesellschaft.

 

Leugnen diese aber konsequent den Reifegrad der Erwachsenen-Ebene (4) durch Abweisung von Verantwortung für ihr Tun –  werden sie durch ihre Arbeiten zu einer großen Gefahr! 

 

Gefahr muß als solche erkannt und

bestmöglich unter Kontrolle gebracht werden.

 

 

 

 

Verantwortung ...in der Forschung

 z

 

Werner Heisenberg sagt:

 

"Die Ideen sind nicht verantwortlich für das, was die Menschen aus ihnen machen."

 

Wer, lieber Werner, trägt denn aus deiner Sicht die Verantwortung? 

 

Ja, keine Idee ist verantwortlich, aber wer, bitte, ist denn verantwortlich?

 

Ein Schweizer Schriftsteller, Friedrich Dürrenmatt, hat ein Theater-Stück zu dieser Problematik geschrieben. Ich habe es nicht gelesen: Wie geht es aus? Bietet er eine Lösung an? Wenn ja, was ist seine Antwort auf die Frage nach der Verantwortung in der Forschung?

 

So wie ich es sehe bist du, Werner, als wissenschaftlich Forschender verantwortlich! Du bist verantwortlich dafür, 

  • an welchen Ideen du arbeitest,
  • welche Ergebnisse deiner Arbeit du bekannt gibst,
  • zu ergründen, welche Folgen die Ergebnisse deiner Arbeiten haben können.  

 

Für alle diese Entscheidungen steht dir die Intuition zur Verfügung. Du kannst dich auch in´s Gebet nehmen, oder meditieren, aber du kannst dich nicht rausreden, nicht - wie ein Kleinkind - aus der Verantwortung stehlen. 

  • Ego (Nobelpreis)  sehr gerne, aber...

  • Verantwortung (Mitgefühl mit den Mitmenschen) ist wurscht?   

  

Wir können uns nicht rausreden, Werner: 

 

Wir sind verantwortlich

 - ob uns das nun paßt, oder nicht -

 

* für all unser Denken

* für all unser Sprechen

* und auch für all unser Tun.

 

 

 

 

Freiheit der Forschung 

 

 

Einwand: "Forscher sind nicht schuld."

 

Mich interessiert auch nicht so sehr die „Schuld“, sondern vielmehr die Frage nach der  Verantwortung  !

 

Im Augenblick sehen sich weder die Politiker, noch die Forscher, noch die Käufer/Nutznießer des Erforschten in der Verantwortung.

 

Damit befinden wir uns als Gesellschaft – an der Elle der geistigen Reife gemessen – auf dem Stand des Kleinkindes (2). Von einem Kleinkind erwarten wir (noch) nicht, daß es Risiken und Konsequenzen für sich und andere abschätzen und somit Verantwortung übernehmen kann.

 

Ein Kleinkind lassen wir deshalb nicht mal ein Auto steuern, weil wir das für unverantwortlich halten würden, was aber – im Vergleich gesehen – wesentlich harmloser wäre.

 

Wie lange wollen und können wir

uns diesen Reifestatus in der Forschung leisten?

 

Allein die „Asse zeigt uns heute auf, daß beispielsweise die Folgen der Entdeckung der Kernspaltung letztlich unbezahlbar sein werden.

 

Im Großen und Ganzen hat uns die kindliche Neugierde der leidenschaftlich Forschenden zunächst sehr viel materiellen Wohlstand beschert; aber heute benötigen wir die Weisheit (6) im Kreise der Forscher, dem der Politiker, oder in dem der Anwender (Wirtschaft, u.a...). 

 

Im Idealfall dringt die Weisheit in alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens ein. Wir müssen nicht auf sie verzichten!

 

Freiheit & Verantwortung gehören zusammen; sie sind die beiden Seiten der  e i n e n  Münze.

 

Die Fähigkeit, Verantwortung zu überneh-

men, steht für die Erwachsenen-Reife (4).

 

Die Entdeckungen der Mechanischen Gesetze, oder die Erforschung der Schwerkraft und v.a. barg noch keine oder nur vergleichsweise geringe Gefahren. Aber heute dringt die Forschung immer tiefer und wird deshalb zunehmend zu einer großen Bedrohung.

 

Die Gefahr nimmt zu, aber nicht der Grad der Reife,

mit ihr verantwortungsvoll umgehen zu können.

 

Ablehnung

von Verantwortung ist

ein deutliches Zeichen für die Unreife.

 

Einwand: „Hätten damals die Amis die Atombombe nicht gebaut, dann hätte es vielleicht Deutschland oder ein anderes Land mit ähnlichen oder viel schlimmeren Folgen getan. So gesehen lautet die Frage: kann man überhaupt eine Idee oder Erfindung deren Zeit gekommen ist, aufhalten / verhindern?“

 

Habe ich dich richtig verstanden, die Forscher sind voll zu entlasten, herauszunehmen aus der Verantwortung für ihr Tun? Darf ein Forscher ohne jede Richtschnur tun, was immer er will?

 

Gibt es noch weitere Berufsgruppen, die du derart verantwortungslos handeln lassen willst?

 

Ja, man kann sagen:

  • Die Zeit war reif für eine bestimmte Entdeckung – egal wer sie „gemacht“ hat.

  • Und die Existenz hat zu genau diesem Zeitpunkt die Menschheit für reif genug angesehen, mit dieser neuen Herausforderung zurecht zu kommen.

 

Es gibt noch einen weiteren Blickwinkel:

  • Es ist alles 100% o.k., so wie es gerade jetzt ist.

  • Auch wenn die Menschen verstrahlt oder anderweitig vergiftet sind und letztlich die Menschheit ganz verschwindet und auch die anderen Wesen, mit denen wir den Boden, das Wasser und die Luft teilen, selbst wenn die ganze Erde verschwindet, ist noch immer alles im Gleichgewicht.

 

Auch das ist wahr. Aber „hier unten“ auf der sozialen Ebene stellt sich die Frage nach der Verantwortung. Wir kommen nicht umhin, dieses Thema wird uns jetzt gestellt. Oder besser gesagt:

 

Wir haben uns

die Situation gesetzt. 

 

Wir müssen (auch als Kollektiv) reifen – oder untergehn.

 

Geistige Reife

 

 

 

 

Philosophie & Wissenschaft

 

 

Die Philosophie muß sich ihrer Verantwortung stellen und – im Dienst des Menschen – die Wissenschaft, unter Zuhilfenahme ihrer eigenen Möglichkeiten, konstruktiv begleiten.

 

 

 

 

Ehrfurcht ...in der Forschung 

 

 

Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.“

 

― Werner Heisenberg

 

Etwas anders gesagt: Der reifere Typ von Naturwissenschaftler mag in der Hybris beginnen, kommt aber in der Ehrfurcht an.

 

Solange nicht die Ehrfurcht vor der Natur in uns selbst und um uns herum Einkehr hält, schlittern wir munter weiter runter in die Man-made-Katastrophen.

 

"Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle  Professoren der Welt können keinen herstellen."

 

Arthur Schopenhauer

 

Der Philosoph verneigt sich ehrfürchtig vor dem Prinzip des Käfers, vor dessen Seele. Er erlaubt sich – zumindest partiell und temporär, diese Weisheit (6). Weil er weiß, daß wir Menschen hier auf der Erde immer unterhalb des Mysteriums bleiben werden. Wir werden nicht so viel ergründen können, wie wir denken, daß wir könnten. Die Antworten kommen „linear“, aber die auf sie folgenden Fragen gehen in einer Steilkurve nach oben.

 

Der Wissenschaftler erlaubt sich noch immer den respektlosen Untersuchungs-Ehrgeiz ohne Limits – ähnlich kleinen Kindern (2), die gelegentlich auch so weit gehen, daß sie Wesen töten, weil sie sie verstehen wollen.

 

Der Wissenschaftler von heute ist nicht so weit, daß er erkennt, daß auch er in seinem Metier sich um Weisheit zu bemühen hat.

 

   • Ehrfurcht ist ein Aspekt der Weisheit. 

   • Verantwortung ist ein Aspekt der Weisheit. 

 

 

 

Falls Gott die Welt geschaffen hat,  

war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, 

daß wir sie verstehen können.

 

~ Albert Einstein ~ 

 

Ehrfurcht 

Wissenschaft & Forschung 

 

 

  

 

Ein Wunder

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Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: Entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles eines. Ich glaube an Letzteres. 

Albert Einstein

 

Albert Einstein ist einer der (im Verhältnis gesehen) wenigen Wissenschaftler, die nicht nur die (notwendig neugierige und analytische, eben die) kindliche (2) Reife an den Tag legten, sondern denen auch die höheren Ebenen, zum Beispiel die weise (6), sehr vertraut waren.

 

Die Intelligenz der Ehrfurcht ist eine noch höhere;

dem intellektuellen Geist aber ist sie nur ein Wort.

 

Einwand: "Da wo das Denken aufhört, kommen Reife, Wahrhaftigkeit und Weisheit ins Spiel."

 

Ja, genau. Wahrhaftigkeit und Weisheit sind über das „Denken“ nicht zugänglich. Sie haben eine höhere Schwingung. Erst wenn wir die Niederungen des Denkens verlassen, stehen uns auch die Ebenen der Wahrheit und der Weisheit zur Verfügung. Das Denken hat keinen sehr hohen Wert, es ist einfach nur praktisch.

 

Für jemanden, der sich mit dem Denken identifiziert hat, ist das... starker Tobak. Aber man kann es selber beobachten: Wann immer wir in Wahrheit sind oder wann immer Weisheit auftaucht, ist kein Denken da, befinden wir uns nicht im Verstand.

 

Et is wie´t is. Man kann es genau beobachten: Der Verstand kommt erst anschließend in´s Spiel. Er ist ein „Nach“-Denker. Und er verfälscht auch gerne: Was ihm nicht ins Ideen-Konvolut paßt, biegt er sich gerne mal nach Gusto zurecht.  Damit sind Wahrheit und Weisheit... wieder vor der Tür.

 

Werner Heisenberg: „Die Natur ist so gemacht, dass sie verstanden werden kann. Oder vielleicht sollte ich richtiger umgekehrt sagen, unser Denken ist so gemacht, dass es die Natur verstehen kann.“

 

Weder, noch. Daß der Werner das so sagt, weil er es so glaubt oder gern so hätte, ist dennoch kein Beleg dafür, daß es so ist.

 

Ein Werkzeug kann nur derjenige intelligent einsetzen, welcher nicht nur dessen Möglichkeiten, sondern auch dessen Grenzen kennt.

 

Man kann hier (anhand ihrer Äußerungen) gut sehen, daß Albert der reifere der beiden Jungs ist. Der Werner beharrt auf seiner Naivität und seinem kindlichen (2Unwillen, die Erwachsenen-Reife (4) zu akzeptieren und endlich Verantwortung für sein (wissenschaftliches) Handeln zu übernehmen.

 

Ehrfurcht setzt Geistige Reife voraus. 

Verstand ist bloß ein Werkzeug und nicht der Quell der Weisheit. 

 

Die Ideen sind nicht verantwortlich für das, was die Menschen aus ihnen machen.“

– Werner Heisenberg

Als ob dich...

die Konsequenzen nichts angingen!

 

Dein Ausspruch klingt sehr amerikanisch: „Tun, was immer getan werden kann. Kollateralschäden spielen keine Rolle.“ Das ist die Kleinkind-Reife (2).

 

Das Kleinkind will mit allem spielen, was in sein Blickfeld gerät. Es kann Gefahren nicht erkennen oder nicht richtig abschätzen, kann nicht abwägen, nicht verantworten, kann also auch all die anderen nicht vor den Konsequenzen seines Tuns schützen.

 

Darum werden Kinder beaufsichtigt, bekommen keine gefährlichen Gegenstände in die Hand und dürfen nicht Autofahren. Wir halten ihr Tun weitestgehend unter Kontrolle.

 

Das macht Sinn!

 

Und diese Verantwortlichkeit, diese Kontrolle – oder auch die Weisheit – müssen Teil der Wissenschaft werden. Entweder von innen kommend oder von außen vorgegeben.

 

(Beim Entwurf der Eidesformel will ich gerne behilflich sein!)

 

Der eine oder andere von euch hat es schon bemerkt: Mit dem logisch strukturierten Verstand stoßt ihr längst an seine Grenzen. Das mechanistische Weltbild hatte seine Zeit.

 

Die Untertan(-machen)-Idee ist von vorgestern.

 

Die Wissenschaft muß ihre Tore (Scheuklappen) aufmachen, wenn sie ihre Felder erweitern will.

 

Ohne Ehrfurcht kann man noch Kriegsführung unterstützen oder helfen, die Menschheit auszulöschen, aber ohne sie können wir letztlich... keine intelligente Wissenschaft betreiben.

 

 

 

 

   Meditation -

    Eines der wichtigsten Arbeitsmittel in der Forschung 

 

 

Der Weisheitslehrer Osho sagt...

 

"Kein Computer ist so fähig, wie der Verstand des Menschen. Das Elend der Wissenschaft ist, daß sie die Energie des Verstandes benutzt. 

Aber der Verstand ist eine negative Kraft; er kann nichts kreativ nutzen, er braucht einen Meister. Der Verstand ist ein Diener.

 

Meditation bringt den Meister rein. Sie macht dir vollkommen bewußt, daß der Verstand dein Werkzeug ist."

 

 

Osho empfiehlt der Wissenschaft zweierlei:

 

1. Der Forscher muß ein Meditierer sein.

2. Die wissenschaftl. Forschung sollte esoterisch werden.

 

Kein noch so (aus-)"gebildeter" Politiker, kein noch so kompetenter Richter, kein noch so umfangreicher Ethik-Katalog und auch kein anderer wissenschaftlicher „Experte“, niemand anderes als der Forscher selbst ist so tief in die Arbeit eingedrungen. 

Niemand sonst also kann sein Tun und die Folgen seines Tuns besser einordnen und abschätzen, als er selber. Und nicht einmal er selber kann es wirklich!

 

Deshalb ist es notwendig, daß der Forscher nach Innen geht, um den erforderlichen Reifegrad zu erreichen, der es ihm ermöglicht, das Ego gegenüber der Verantwortung hintenan zu stellen. 

 

Nur auf diese Weise kann er „wissen“, was er darf und was nicht. Nur der verantwortungsvolle und vor allem verantwortungsbereite Forscher wird Möglichkeiten und Grenzen, was erlaubt und was nicht erlaubt ist, von einander unterscheiden können. 

 

Der Forscher muß Bewußtheit

in die Wissenschaft bringen.

 

Osho weist auch darauf hin, daß bisher die Religion esoterisch (verborgen) war und die wissenschaftliche Forschung exoterisch (jedermann zugänglich).

U.a. wegen der Zunahme an Gefahren müsse sich die Situation umkehren: Die Religion kann sich öffnen, Meditation kann nun jedem zugänglich werden. 

Statt dessen muß die Forschung esoterisch werden. Ihre Ergebnisse dürfen nicht mehr allgemein zugänglich sein; sie müssen für die Politiker, für Militärs, für die egoistische Wirtschaft und für andere verantwortungslose Gruppen unzugänglich sein und bleiben.

  

Forschung & Wahrheit