...am Gardasee
...am Gardasee

 

Abstraktionsvermögen = ist auch die Fähigkeit, eine Situation aus einem höheren Blickwinkel betrachten und sich folglich auf das Wesentliche konzentrieren zu können.

 

  

 

   

Kommunikation 

 

 

"Wir stimmen den anderen nur zu, wenn wir eine Gemeinsamkeit zwischen ihnen und uns empfinden."

– Jean de la Bruyère

 

Das trifft nur auf eine noch ziemlich unreife Form des Gesprächs zu. Auf einer etwas reiferen Stufe fragen wir nicht mehr: "Wer hat es gesagt?" und... "gehört derjenige zur anerkannten Gruppe?"

 

Diese primitive (2) Form von Zustimmung und Ablehnung kann man heute noch in den Parlamenten beobachten: Es applaudiert nur die zugehörige Gruppe. Die Intelligenz, also... die Relevanz des Vorgetragenen spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

 

Auf der reiferen Ebene des Erwachsenen (4) verlagern wir den Fokus weg vom Persönlichen (Ego), hin zum Sachlichen:

 

  • Was hat jemand gesagt? 
  • Ist es wahr, was gesagt wurde?  
  • Wie relevant ist, was gerade gesagt wurde?

 

Dann ist es egal, wer es denn gesagt hat. 

 

 

 

Wir können nicht

nicht kommunizieren.

 

Paul Watzlawick –

 

A

 

Kommunikation... setzt die Anwesenheit eines weiteren Wesens im gemeinsamen Wahrnehmungs-Radius voraus.

 

Und sei es eine Fliege, die im Raum schwirrt.

Kommunikation ist dann... unvermeidlich.

 

Ob gewollt, oder nicht gewollt: Wir stehen mit anderen in ständiger Kommunikation.

 

Zweiter Aspekt: Es ist ein unvorstellbarer Energie-Aufwand und eine immense Anpassungsleistung, die uns meist gar nicht bewußt ist, welche  wir jeden Tag auf´s  Neue  aufbringen, damit  wir  nicht m e h r  kommunizieren (von uns mitteilen), als uns lieb ist. Das heißt, wir wollen uns bedeckt halten, schaffen das aber nicht wirklich: Wir teilen uns unentwegt und auf die vielfältigste Weise jedem mit, der sich in unserer Nähe aufhält – ob dieses mir oder dem Anderen bewußt ist oder nicht.

 

Für Jemanden, der intelligent zuhören und intelligent beobachten kann, sind wir wie ein offenes Buch: Jeder Ton, jede Bewegung (gewollt oder nicht) ist eine Geste.

 

Über die unwillkürlichen Gestik geben wir das Gros an psychologischen Informationen preis. Ob diese auch rezipiert werden können, steht jedoch auf einem anderen Blatt.

 

Geste = ist nonverbale Sprache.

 

Dritter Aspekt: Sofern wir sogar uns selber... als Kommunikations-Partner verstehen, ist der Satz des Paul Watzlawick komplett zutreffend, da wir auch uns selbst via Selbst-Beobachtung permanent vieles über uns selbst mitteilen (können).

 

Der vierte Aspekt betrifft den geistigen Bereich. Hier teilen wir uns vorwiegend über die Ausstrahlung und aktuell über unsere Energie mit, denn selbstverständlich kann auch unsere Aura... gewollt oder ungewollt, gelesen werden.

Letztlich... können wir uns (vor den Anderen) nicht verbergen.

 

Verbale Kommunikation = ist bloß die vordergründige Art, ist nur die auffälligste Praxis... beabsichtigter Mitteilung.

 

 

 

Wenn alle schweigen und einer spricht,

das ist deine Chance. Mißbrauche sie ! 

 

Kurt Tucholsky 

 

 

 

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Labern ist labern

 

 

"Laßt kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Segen bringe denen, die es hören."

– Eph 4,29

Das selbe gilt natürlich auch

...für das geschriebene Wort.

 

Solch faules Geschwätz

nennt man auch Labern.

 

Das unbewußte Drauflosquasseln findet auf den unteren Ebenen der Geistigen Reife statt.

 

Der Sprach-Code spielt bezüglich der Höhe der Reife keine Rolle, denn der Gehalt macht es, der geistige Anteil – und nicht der sprachliche.

 

Sprache ist

Formsache.

 

Ob elaboriert oder restringiert, in Bezug auf

die Geistige Reife spielen Codes keine Rolle.

 

Ob jemand mit Bildzeitungs-Code labert, mit einem distinguierten oder einem elaborierten Code, mit einem "Asi"-Code, oder ob jemand mit akademischem Code labert, macht keinen Unterschied.

 

Labern...

ist labern.

 

 

 

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Auf Augenhöhe

AV

 

Zunächst eine Frage: Ist der Vater mit seinem Neunjährigen auf Augenhöhe, wenn er ihm – trotz allen Flehens – den Autoschlüssel nicht in die Hand gibt?

 

Es ist eine wohlmeinende Idee, Jedermann auf Augenhöhe begegnen zu wollen und zu sollen. Damit sind Respekt, Achtung und Wertschätzung gemeint.

 

Am klarsten wird „Augenhöhe“ mit der indischen Geste „Namaste“ ausgedrückt, indem man sich bei gefalteten Händen für einen Moment wortlos in die Augen blickt. Der Sinn dieser Begrüßungsform: „Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche in dir.“

 

Im Augenblick dieser Begrüßung

sind alle Unterschiede hinfällig.

 

Denn in Wirklichkeit gibt es keine Unterschiede zwischen den Menschen.

 

Doch an der Oberfläche ist es Realität, daß wir uns in den verschiedensten Gebieten auf unterschiedlichen Höhen bewegen.

 

Das betrifft den Bereich Wissen und Verstehen (Horizontale)

aber auch den Bereich Geistige Reife und Erkenntnis (Vertikale).

 

Ein Lehrer versteht seinen Job nicht, wenn er im jeweiligen Fach das Gefälle zu den einzelnen Schülern nicht klar erkennt. Das schließt die liebevolle Anerkenntnis ihrer Göttlichkeit ja keineswegs aus. Doch wird es Jahre dauern, bis sich Schüler und Lehrer auf den meisten Gebieten auf Augenhöhe begegnen können.

 

Augenhöhe ist vorrangig

eine Frage der inneren Einstellung,

der Bewußtheit und nicht bloß eine des Verhaltens.

 

Im Dialog kommen noch andere Dinge ins Spiel: Selbstbewußtsein, sprachliche Kompetenz, Sachkompetenz, Gefühle…

 

In einem Dialog auf der Erwachsenen-Ebene (4) wird man vorrangig in Bezug auf die anstehende Thematik kommunizieren und die emotionalen Empfindlichkeiten (2) außen vor lassen. Hier hat die Klarheit Vorrang vor den Gefühlen.

 

Wohlgemerkt: Klarheit kollidiert nicht mit der grundlegenden Achtung, aber:

 

Niemals darf die Klarheit einer

Befindlichkeit geopfert werden!

 

Je reifer eine Gesprächsrunde, desto mehr hält sie aus, desto weniger Regeln werden gebraucht.

 

 

 

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Kommunikation im Spiegel der Reife

  

 

Eine Diskussion ist unmöglich mit jemandem, der vorgibt, die Wahrheit nicht zu suchen, sondern schon zu besitzen.“

– Romain Rolland

 

Die folgenden drei Stufen aus der Skala (1 – 7) der Geistigen Reife sind die, welche in allen möglichen Kommunikations-Situationen und Meetings vorherrschen und damit wesentlich das Geschehen bestimmen.

 

Die Qualität der Treffen und deren Ergebnisse hängt davon ab, wie viel bzw. wenig die untere Stufe, die Ebene (2) zum Tragen kommt.

 

Eine vergleichsweise unreife Gruppe kann ihr Manko manchmal auch dadurch ausgleichen, daß eine Person - im Einverständnis mit den anderen - die Lehrer-Rolle (5) übernimmt, zumindest aber die des Moderators.

 

 

Typische Merkmale

der drei Reife-Stufen in einer Kommunikations-Situation:

 

 

A - Kleinkind

Die Reife-Ebene (2) in der Kommunikation

 

Diese Ebene weist sich aus durch z.B....

  • ständiges oder häufiges Nölen, Prötteln und Stänkern aus.

  • Statt auf der sachlichen Ebene (die Sache betreffend) zu bleiben, wird vorwiegend auf der persönlichen Ebene lamentiert.

  • Kaum oder gar nicht ausgebildete Fähigkeit, eine höhere Ebene einzunehmen, als die des Kleinkindes.

  • Die Neigung, den oder jemand anderen abzuwerten.

  • Unklarheit in den tatsächlichen Absichten hinter den Äußerungen.

  • Tendenz, den oder die Teilnehmer von einer sachlichen (konstruktiven) oder weisen Ebene auf eine niedrigere, möglichst auf eine kindliche (alberne), herunter zu ziehen.

 

 

B - Erwachsener

Die Reife-Ebene (4) in der Kommunikation

 

Sie ist erkennbar durch

  • Übernahme von Verantwortung.

  • Der Teilnehmer kann gut an und bei der Sache bleiben, kann das Thema oder die Aufgabe im Blick halten.

  • Er muß nicht alles denken, sagen und schreiben, was ihm in den Kopf kommt, sondern ist in der Lage, unter den Kriterien von Relevanz und Weisheit, eine Auswahl treffen können.

  • Es besteht die Fähigkeit, die Ebenen sehen und auch wechseln zu können.

  • Er ist in der Lage, auf Augenhöhe sein und bleiben zu können.

  • Und vor allem kann er sich kreativ und konstruktiv einbringen.

 

 

C - Lehrer

Die Reife-Ebene (5) in der Kommunikation

 

Die Lehrer-Ebene kommt zum Tragen und wird gebraucht, sobald sich ein Informationsgefälle... oder ein Gefälle in der Reife zeigt. Dieser Typus zeichnet sich aus durch die Fähigkeit,

  • das Ego außen vor lassen zu können,

  • die Stufe der Reife halten zu können,

  • Strukturen erkennen und geben zu können,

  • die Tür zur Weisheit offen halten zu können,

  • niemanden abwerten zu müssen sondern im Gegenteil, jeden in seiner Einmaligkeit (an-)erkennen zu können und sogar

  • inmitten der Kommunikation nach Innen gehen zu können.

 

 

 

Kommunikation, Verstehen,

 

 

 

   

Ego 

 


Nur wenige Menschen sind klug genug, hilfreichen Tadel nichtssagendem Lob vorzuziehen.

François de La Rochefoucauld       

 

Das  ist nicht so sehr eine Frage der Klugheit, François, als vielmehr eine der Reife:

 

Es ist das Ego, das

uns im Weg steht.

 

Einwand: "Wie schnell sachliche Kritik, im Verlaufe des Dialoges in persönliche Kritik umschlägt."

Das „Problem“ ist, daß wir uns meist auf der Kleinkind-Ebene, bzw. auf der Ebene des Emotionalen austauschen und deshalb sehr schnell ego-geblockt auf die persönlich-beleidigt-sein-Schiene springen, also auf eine vergleichsweise unreife Ebene (2).

 

Die konstruktive, die Erwachsenen- Ebene (4) ist eine andere, eine „höhere“, auf der wir gemeinsam „an der Sache“ arbeiten können.
Hier streiten  nicht A und B gegeneinander, sondern A+B fokussieren auf C, auf die Problemlösung. Sie sammeln gemeinsam die Ideen zur Optimierung von C.

 

Und das ist keine Frage des Alters, sondern eben eine der Reife: Wie weit sind wir fähig, das Ego für nicht so wichtig zu nehmen, um so mehr aber die Sache, an der wir arbeiten?

 

Lösungen: 

  • Falls die beteiligten (noch) nicht so weit sind, ist es ratsam, einen „Moderator“ in die Arbeits-Runde zu installieren. Dessen ausschließliche Aufgabe sollte es sein, für die SACH-liche Ebene zu sorgen. Er hat also nur die Kommunikation-Ebenen im Blick zu halten.

  • Eine reifere Gruppe kann auch ohne Moderator auskommen, sofern die Beteiligten „guten Willens“ sind und im Konfliktfall für wenige Minuten nach Innen gehen können.

 

Sofern das „Gemeinwohl“ der Oberbegriff für die anstehenden Thematiken ist (also nicht doch noch sachfremde, z.B. eigene Interessen im Spiel sind), dürfte dieses gar nicht so schwierig sein.

 

 

 

 

Kommunikations-Ebenen 

  

  

Probleme kann man niemals 

mit der selben Denkweise lösen, 

durch die sie entstanden sind.

 

~ sagt Albert Einstein ~

 

Der Lehrer, der den Konflikt zweier Jungs, die sich in einem Streit verstrickt haben, lösen möchte, muß dies von einer höheren Ebene als der der Jungs aus tun. Auf der Ebene der streitenden Schüler (2) - keine Chance.  

 

Wir sind es gewohnt, meist auf einer sehr niederen Ebene miteinander zu kommunizieren, nämlich meist auf der Ego-Ebene, auf den Stufen  (2) und (3). Hier finden dann die Verhakelungen und damit auch alle Dramen statt, wenn wir uns auf diesen unteren Ebenen verstricken.  

 

Aber sobald auch nur eine einzige Person eine höhere Ebene einnimmt, kann diese neue Ebene als solche von allen Beteiligten gesehen/erkannt und genutzt werden. Jetzt ist es ein Leichtes, auf dieser - etwas höheren - Ebene zu kommunizieren.

 

Der Begriff "Meta-Ebene" hat sich in diesem Zusammenhang schon einigermaßen herumgesprochen. 

 

Dies findet bereits in jedem Kindergarten statt, in jeder Familie, in jeder Schule, in jedem Satsang...  

In den genannten Strukturen übernimmt mindestes eine Person immer den Part, daran zu erinnern, daß wir die Ebenen auch wechseln können. 

Wann immer

wir ein Problem lösen möchten,

müssen wir auf eine weisere Ebene wechseln.

 

Entweder also nimmt ein "Erzieher", ein Lehrer, ein Mentor, ein Mediator oder ein Moderator permanent diese Ebene ein, oder aber - unter "Erwachsenen" (4) - kann auch jede beliebige andere Person zu jeder Zeit eine höhere Ebene einnehmen. 

 

Je bewußter die miteinander kommunizierende Gruppe als Ganze ist, desto überflüssiger werden Moderator und andere regelnde Strukturen. 

Die 7 Reifestufen

 

 

 

 

Erwartungen in der Kommunikation

 

 

Man kann es tun, aber es ist nicht besonders sinnvoll, jemandem, der sich aktuell im Kleinkind-Modus (2) befindet nahezulegen, das Ego beiseite zu lassen. Denn wenn er das wirklich verstünde, würde er von vornherein im Erwachsenen-Modus (4) sprechen. Sobald er den Hinweis wirklich versteht, befindet er sich – zumindest im Moment des Verstehens – nicht (mehr) auf der Kleinkind-Ebene der Geistigen Reife.

 

 

 

 

Diplomatie

 

   

Diplomatie = ist eine Kommunikationsform, derer sich jemand bedient, welcher mit netten Worten absichtlich die Unwahrheit sagen will, weil er das „gute Aus- (oder Ab-)kommen“ mit dem Gegenüber als wichtiger erachtet, als die Wahrhaftigkeit.

 

Das Pendant zur Diplomatie:

  • Klare Sprache

  • Tacheles reden

  • Wahrhaftig sein

  • Gerade heraus sein

  • Nicht um den heißen Brei schleichen

 

Dieses Pendant verkürzt den Weg zur Verständigung und Einigung erheblich – vorausgesetzt, die Beteiligten können das Ego hintan stellen oder... sind keine Konflikt-Mimosen.

 

Diplomatie und Authentizität schließen sich aus.

 Wahrheit

 

Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind;

andere gibt's nicht.

                                                               Konrad Adenauer

 

 

 

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 Ordnung

 

 

GRUNDGESETZ

intelligent konzipierter Ordnung:

Ordnung, Kommunikation, Regeln,

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ordnung – in der Kommunikation

 

  1. Eine Verkehrsampel sollte man nur aufstellen, wenn es Verkehr gibt.
  2. Kommunikationsregeln sollte man nur aufstellen, wenn es Kommunikation gibt.
  3. Die Kommunikation regeln (moderieren) sollte man nur dann wollen, wenn die Kommunizierenden erwiesenermaßen (!) nicht ohne sie können.

 

REGELN sind Notbehelf und dürfen als solcher grundsätzlich niemals als Selbstzweck, sondern müssen immer der Freiheit des Aus-drucks gegenüber als wert-untergeordnet angesehen werden, weil zunächst davon auszugehen ist, daß geistig erwachsene (4) Menschen spielend leicht in der Lage sind, ohne gängelnde Regelwerke gut miteinander zurecht zu kommen.

 

Der freie Austausch muß immer der höhere Wert bleiben.

 

 

 

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 Rhetorik

 

 

"Es ist ein verkürzter Sinn von Rhetorik, der in ihr eine bloße Technik und gar ein bloßes Instrument gesellschaftlicher Manipulation sieht. In Wahrheit ist die Rhetorik eine wesentliche Seite allen vernünftigen Verhaltens.“

― Hans-Georg Gadamer

Rhetorik = ist der Ausdruck einer Rede.

 

 

Intention

 

Hans-Georg: „In Wahrheit ist die Rhetorik...“

 

Schon das ist... ein Hauch von Manipulation. 😃 Nicht entweder Manipulation  o d e r  etwas anderes, sondern über die Rhetorik ist Mehreres gleichzeitig möglich.

 

Rhetorik ist ein Kommunikations-Werkzeug. Ob sie das Eine oder etwas anderes ist, entscheidet primär die Absicht des Vortragenden.

 

Hans-Georg: „...die Rhetorik eine wesentliche Seite allen vernünftigen Verhaltens“

 

Nein, Hans-Georg, mit der Vernunft, der Ratio, der logischen Abteilung des Verstandes hat die Rhetorik eben nichts (!) zu tun. Diese steckt bereits im Inhalt der Rede.

 

Die Rhetorik ist allein für den Ausdruck zuständig.

 

 

Potenzial

 

Erstens bietet die  Rhetorik die Möglichkeit, einen „trockenen“ Inhalt etwas „saftiger“ rüber zu bringen, weil sie auch die Emotionen der Zuhörer berühren und sogar... mit ihnen spielen kann.

 

Zweitens bietet sie die Möglichkeit, das Gesagte besser zu verstehen und leichter im Gedächtnis zu behalten.

 

◾ Drittens kann sie den Unterhaltungswert enorm steigern, ohne zwangsläufig die Qualität der Rede zu mindern.

 

Viertens: Und ja, auch für jemanden, der Menschen manipulieren will, ist die Rhetorik ein geeignetes Mittel, da man mit ihr spielend leicht (auch massenpsychologisch) das Unterbewußte erreichen, also auch steuern kann.

 Manipulation

 

Paul Natterer: "...dass der beste Schutz gegen kommunikative Übertölpelung und die beste Immunisierung gegen mediale Gehirnwäsche rhetorische Kompetenz ist"

 

Der beste Schutz gegen "kommunikative Übertölpelung" (Manipulation) ist nicht, die eigene Rhetorik dagegen zu setzen (Waffengleichheit), sondern das Erkennen der Absicht des Rhetorikers.

Diese Fähigkeit setzt allerdings eine gewisse Reife voraus.

 

 

 

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Lauterkeit... in der Kommunikation 

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Zu viele Menschen machen sich nicht klar, daß wirkliche Kommunikation eine wechselseitige Sache ist.“

...jammert  Lee Iacocca

 

Selbst eine starke, aber authentische Emotion (wie z.B. Wut) ist in der Kommunikation ein weit geringeres Problem, denn Falschheit.

Lauterkeit in einer Kommunikations-Situation ist dann gegeben, wenn die Äußerungen in der
Absicht: offen, klar, ehrlich und achtend sind.

 

Kriterien:

 

1. Klarheit… im Ausdruck
2. Sparsamkeit
... in der Wortmenge
2. Einfachheit
... in der Formulierung
3. Sachlichkeit
… in der Aussage
4. Ehrlichkeit
… in der Absicht
5. Achtung
… im Persönlichen; Anerkennung des Anderen
6. Offenheit
... im Zuhören; verstehen wollen
7. Bereitschaft
... zu Einsicht und Erkenntnis
8. Akzeptanz
... der besseren Idee
9. Zitieren
... knapp, präzise, unterscheidbar

 

Für die schriftliche Kommunikation:

 

10. Zitate… als solche kennzeichnen + Nennung des Autors
11. Zitieren… knapp, aber präzise – damit jeder Leser weiß, auf welchen Satz(teil) genau sich der Antwortende bezieht

 

Je reifer die Beteiligten, desto weniger strapazieren sie die persönliche“ Ego-Ebene (2), desto mehr sind sie in der Lage zur Sache“, also thematisch zu kommunizieren (4) und desto mehr werden sie sich von den höheren Ebenen, von der Weisheit (6) inspirieren lassen.

Lauterkeit

Sprache & Wahrheit

 

 

 

p

Diskussion ? 

z

  

Es ist besser eine Frage zu diskutieren, ohne sie zu entscheiden, als eine Frage zu entscheiden, ohne sie zu diskutieren.“

– Joseph Joubert

Ist es wirklich besser, so zu verfahren?

 

Wenn die anstehende Frage nicht entscheidend ist, also in einem Debattierclub... kann man so verfahren. Wenn es aber um wichtige Entscheidungen geht, muß schließlich verantwortlich entschieden werden. Also stellen sich zunächst drei Fragen...

  1. Wie tauglich ist hier die Diskussion als Kommunikationsform?

  2. Die Klärung der Interessenlage der Teilnehmenden

  3. Geistige Reife der Gesprächsteilnehmer

 

Die Diskussion als Mittel zur Entscheidungsfindung ist meistens ungeeignet, untauglich, unbrauchbar. Denn wenn die Reife der Teilnehmenden gering oder die Interessenlage hoch ist, kommt oft nicht nur das „kleinste Übel“ dabei heraus, sondern, weil man sich auf dem „kleinsten gemeinsamen Nenner“ trifft, meist eher das größere Übel.

 

Mangels Reife halten wir auch noch stolz an diesem kindischen (2) Modell der Diskussion als Kommunikationsform fest.

 

Die Klarheit, die Transparenz der Interessen und Möglichkeiten... sollte Priorität bekommen, nicht das Reden. Mit dem Ziel, das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Ganz im Sinne des folgenden Zitates...  

 

Das Ziel eines Konflikts

oder einer Auseinandersetzung soll

nicht der Sieg, sondern der Fortschritt sein.

 

~ Joseph Joubert ~

 

Diskussionen

verzögern, verwässern

und verhindern gute Ergebnisse.

 

Das große Interesse an Diskussionen belegt nicht die Lauterkeit der Absicht, sondern zeigt – eher gegenteilig – das Bedürfnis nach Ego-gesteuerten Spielchen. Selbstdarstellung, zum Beispiel.

Diskussionen führen zum kleinsten ÜBEL - das folglich niemals zugleich das beste Ergebnis sein kann.

 

Es geht nicht um`s „Recht haben“ und ähnliche kindliche Ego-Spiele (2), sondern um die kreative und konstruktive Interaktion im Erwachsenen-Modus (4).

 

Denn... gute Entscheidungen entwachsen nicht stundenlangem Geplapper und Streit, sondern sind das Ergebnis des Nach-innen-gehens, eines authentischen und Ergebnis-orintierten Suchens aller Beteiligten.

 

Das allerdings setzt eine gewisse Reife voraus, nämlich die Fähig-keit, nicht jede von den eigenen Konzepten abweichende Äußerung „persönlich“ zu nehmen, sondern das bestmögliche Ergebnis im Blick zu behalten.

 

Wenn es darum geht, ein Problem zu lösen, ist nicht das persönliche Wohl-Gefühl von Belang, sondern das gute Resultat.

 

Die Weisheit wartet

in der meditativen Stille

und nicht im lauten Gezänk. 

 

Die Diskussion sollte abgelöst werden...

 

...durch eine neue Form der Kommunikation, in der Lauterkeit und Reife die Mitte bilden.

Konsens

Geistige Reife

 

 

 

 

Mindestens zwei

 

 

Wenn der eine nicht will...,

können zwei nicht streiten.

 

Isländisches Sprichwort

 

Denn: Zum Streit unter Menschen braucht es mindestens 2 (!) sich in Unbewußtheit befindende Personen. 

 

 

 

 

Dissens & Einigkeit 

 

 

Über den Kopf kann keine Einigkeit erzielt werden, das Ego stemmt sich vehement dagegen.

 

In der Mitte 

sind wir bereits EINS.

 

Wenn wir also (gemeinsam) in die Mitte gehen, in die Stille..., dort können wir gar nicht un-ein-s sein, das geht nur im Ego.

 

Dissens... geht über den Kopf,

Einigkeit geht durch die Mitte.

 

Je mehr wir uns erlauben, aus unserer Mitte heraus zu entscheiden, je mehr wir uns daran gewöhnen, desto leichter und desto schneller finden wir den Ort, an dem (Über-)Einstimmung von selbst... verständlich ist.

  

 

 

 

Diskussion

 

 

Eine Diskussion ist unmöglich mit jemandem, der vorgibt, die Wahrheit nicht zu suchen, sondern schon zu besitzen.

  – Romain Rolland

 

Dem kann weder zugestimmt, noch widersprochen werden, denn...

  • Die erste intelligente Voraussetzung für eine Diskussion ist die Klärung, ob das Kommunikations-Mittel Diskussion im konkreten Fall hilfreich und damit sinnvoll ist.

  • Die zweite intelligente Voraussetzung für jede Diskussion, wenn sie denn stattfinden soll, ist die Begriffs-Klärung.

 

Eine Diskussion vermag die verschiedenen Meinungen oder Interessen offenzulegen, hat aber nicht die Kapazität, die Wahrheit zu suchen oder zu finden. Über mein und dein, über richtig und falsch läßt sich streiten, aber nicht über die Wahrheit.

 

 

Zweiter wichtiger Punkt: Was  g e n a u  wird hier unter Wahrheit verstanden?

Wahrheit

 

Dritter Punkt: Daß jemand die Wahrheit "besitzt", ist nicht möglich.

 

 

 

 

Ende der Diskussion

 

 

Niedrige Dinge kann man diskutieren,
solche höherer Ebenen. . .  nicht mehr.

 

 

 

 

Bewußtheit in der Kommunikation

 

 

Wer bewußt ist, während er spricht, wird auch um die Wirkung seiner jeweiligen Äußerung wissen. Er weiß, wann er sich dem Zuhörer anpaßt oder wann – und auch warum – er ihn provoziert. Er weiß, ob er sein Gegenüber im jeweiligen Moment achtet oder verachtet und ob er zur Klarheit beitragen oder es manipulieren möchte. 

 

 

 

p

Sprache

 

Die Sprache ist natürlich im ersten Moment

immer ein Hindernis für die Verständigung.

 

~ Marcel Marceau

 

 

Nicht nur im ersten Moment. 🙂

Sprache ist ein gern verwendetes Mittel, um Nähe zu vermeiden.

 

Der größte Abstandhalter ist die Sprache; die

Liebe ist wortlos und eliminiert jede Distanz.

 

Wer Abstand will,

fängt an zu reden.

 

☾♪♫•*¨*•.✵».¸★☆¸.«✵•*¨*•♪♫☽♩ 

 

Der Sprache Ende

 

"Durch den Versuch, etwas zu erklären, was über Worte hinausgeht, ziehen wir das Heilige auf das Niveau des Profanen und verlieren damit etwas sehr Wertvolles, ohne jemand anderem zu nützen. So wie sich das Mysterium der Liebe nur entfalten kann, wenn es den Augen der Menge entzogen ist, und wie der Liebende seine Liebe nicht mit Aussenstehenden diskutieren wird, in gleicher Weise kann das Mysterium der inneren Verwandlung nur dann vor sich gehen, wenn es dem müssigen Geschwätz der Welt entzogen bleibt."

 

― Lama Anagorika Govinda

 

 

 

 

Dialog

 

 

Dialog bedeutet, den anderen mit

offenem Geist verstehen zu wollen.

 

Ein Dialog ist selten, und er ist schön, weil beide bereichert werden.

 

Wenn du mit jemandem sprichst, kann es eine Diskussion sein – ein verbaler Schlagabtausch, bei dem es darum geht, dass ich Recht habe und du Unrecht – oder es kann ein Dialog sein.

 

Ein Dialog bedeutet, sich gegenseitig bei der Hand zu nehmen, sich gemeinsam in Richtung der Wahrheit zu bewegen, sich gegenseitig zu helfen den Weg zu finden. Es ist etwas Gemeinsames, es ist Kooperation, es ist ein harmonisches Bemühen, die Wahrheit zu finden. Es ist kein Kampf, überhaupt nicht.

 

Es ist Freundschaft, sich gemeinsam zu bewegen, um die Wahrheit zu finden, sich gegenseitig zu helfen, um die Wahrheit zu finden.

 

Niemand besitzt die Wahrheit bereits, aber wenn zwei Personen anfangen die Wahrheit finden zu wollen, nach ihr zu suchen, dann ist das ein Dialog – und beide werden bereichert.

 

Und wenn die Wahrheit gefunden ist, ist es nicht wegen mir, es ist nicht wegen dir.

 

Wenn die Wahrheit gefunden ist, dann ist sie größer als wir beide, die an der Suche teilgenommen haben, sie ist höher als beide, sie umgibt beide – und beide sind bereichert.

 

Osho, The Grass Grows By Itself, #8