Gut & Böse

 

 

Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun!“

 

...sagt Edmund Burke

Den Bösen“und „den Guten

gibt es nicht. Es gibt nur die Menschen und ihr Tun.

 

Gut & Böse sind reine Erfindungen. Es gibt sie nicht wirklich. Ab einer gewissen Reife können wir das sehen und dann brauchen wir diese Konstruktionen nicht mehr.

 

Diese Begriffe und die damit verbundenen bewertenden Etikettierungen und eindeutigen Zuweisungen, gehören in die Zeiten, in denen wir uns keine intelligente, also auch keine differenzierende Betrachtung menschlichen Verhaltens erlauben wollen. Sie dienen uns, einer unreifen und unbewußten Gesellschaft – in Funktion als Teil der Moral – zur Stütze. Mit ihnen ist eindeutig und unwidersprochen festgelegt, wohin wir unsere Empathie und wohin wir unsere Antipathie zu richten haben. Aber...

 

Es genügt.., daß wir

die Taten bewerten.

 

Da wir Menschen sehr an der Unversehrtheit unsere Körper und deren Freiheit interessiert sind, unterscheiden wir zwischen bösen Taten und guten Taten – je nach dem, was uns gut und was uns nicht gut tut.

 

Wegen dieser Unterscheidung der Taten müssen wir jedoch nicht den ganzen Menschen entweder anhimmeln oder verdammen. Den Menschen können wir weiterhin achten.

 

Es ist der Hass,

der die Schleife des Bösen befeuert.

 

Je weniger Hass, desto weniger... Böses.

 

Ein Rabbi wurde gefragt: „Wann genau in tiefer Nacht wissen wir denn, daß die Dunkelheit weicht und der Morgen beginnt?“

Der Rabbi antwortete: „Die dunkle Nacht neigt sich dem Ende, wenn dir ein Mensch begegnet und du sehen kannst, daß er dein Bruder ist.“

 

  

Gut & Böse  (Illusionen) 

 

 

 

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Feindbildung

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Frage: "Wie verhält es sich bei Feindschaften?"

 

Genauso, selbstverständlich.

 

Auch „der Feind“ ist eine Projektion,

nur eine Idee jenseits der Wirklichkeit.

Wenn wir Krieg führen wollen, müssen wir ein drohendes Feindbild aufbauen. Anders geht es nicht: Liebenswürdige Mit-Menschen will man nicht übervorteilen, verletzen oder sogar töten.

Wenn wir ein Feindbild generieren wollen, müssen wir zunächst nacheinander alle Kontakte abbrechen. Denn Liebe und Verständnis müssen unbedingt vermieden und verhindert werden! Statt dessen wird eine Propagandamaschinerie aufgebaut, die den kollektiven Emotionalkörper befeuern und steuern soll.

Das Ganze funktioniert sehr leicht, weil die archaische Anlage dazu in uns allen vorinstalliert ist und jederzeit in Funktion treten kann.

Auch hier sind es allein die Bewußtheit, die Weisheit, oder der Grad der Reife weniger Individuen, die diese, wenn auch noch der Mut dazu vorhanden ist, ausscheren lassen.


Wenn wir eine Zeitlang in den Mokassins des Menschen gehen, den wir den „Feind“ nennen, wird unser Feindbild sehr schnell dahinschmelzen.

 

Aber auch hier gilt: Die (auf-) klärende Wahrheit ist nicht willkommen. Sie wird als unangebracht und störend empfunden.

 

 

Vom Sinn der Feindbildung

 

Feindbildung ist ein individualpsychologisches,

aber auch ein kollektivpsychologisches Muster.

 

  1. Feindbildung und Diffamierung setzen die eigene Unzufriedenheit voraus.
  2. Die Unzufriedenheit mit sich selbst wird auf vermeintliche Bösewichte projiziert.
  3. Diese „Feinde“ tragen nun "ursächlich" die Schuld am eigenen Elend.
  4. Also werden sie diffamiert: Man läßt kein gutes Haar an ihnen.
  5. Die „Bösen“ werden als ausschießlich böse angesehen. Differenzierungen finden keine statt.
  6. Folglich möchte man sie eliminiert sehen, um dann vermeintlich selber glücklich sein zu können.
  7. Gleichzeitig wird der Feind als existierend gebraucht, um weiterhin die Unzufriedenheit rechtfertigen zu können.

 

Mit all dem wird versucht zu vermeiden, selbst die volle Verantwortung für den eigenen psychologischen Zustand (Misere) sehen und übernehmen zu müssen.

 

Frage: Zu welcher Reifestufe paßt dieses Verhalten?

 

 

Zufriedenheit und

Feindbildung

schließen sich aus.

 

 

 

 

Entwicklung des Bösen

 

 

Vorab: „Das Böse“ wird hier nicht als real existierend verstanden, sondern als temporärer Hilfsbegriff (Terminus technicus) zum Versuch des Verständnisses der Entwicklung eines Phänomens, das gemeinhin als "das Böse" verstanden wird.

 

Der Beginn des Bösen ist harmlos, die einzelnen Elemente für sich allein genommen, sind es auch. Seine fördernden Grundbedingungen sind...

  • fehlende Rebellen-Phase (3) in der Entwicklung

  • hohe Anpassungsbereitschaft

  • geringe Bewußtheit

  •  

Ordnung

Gut & Böse (Moral)

Gut & Böse       (Illusion)

Destruktion & Konstruktion

 

 

 

 

Der gute Mensch ?

 

 

"Der Mensch ist von Geburt an gut, aber die Geschäfte machen ihn schlecht."

Konfuzius

 

Nein, Konfuzius, es sind nicht die Geschäfte, die uns zu dem machen, was wir sind.

 

Und nein, es sind nicht "die Umstände" und nein, es ist auch nicht "die Gesellschaft", nicht nur "unsere Konditionierungen" und auch nicht "die wirtschaftlichen Verhältnisse", die unser Agieren bestimmen, sondern es ist... eine Frage der Reife.

 

Im Zustand der Unreife werde ich...

Dinge tun, die jemand anderes „schlecht“ nennen könnte.

 

In einem Zustand von Reife werde ich...

nur solche „Geschäfte machen“, die man auch „gut“ nennen kann.

 

Die „Geschäfte“, also das strebende Tun, offenbaren bloß schonungslos die augenblicklich vorherrschende Geistige Reife eines Menschen. Die Idee des Gut-Menschen, wie auch die Idee vom „schlechten Menschen“ entsprechen nicht der Wirklichkeit: Es gäbe keine Freiheit.

 

Wir Menschen sind keine starren Wesen, die entweder so oder so sind. Schon eher kann man von Anlagen und von Tendenzen sprechen. Wir alle tragen alle Anlagen in uns selbst und die derzeitige Reife zeigt sich im jeweiligen Ausdruck... durch unser Tun.

 

Unsere Geschäfte (Handlungen) zeigen bloß,

wes Geistes Kind wir - augenblicklich - sind.

 

Konfuzius: "Der Mensch ist von Geburt an gut..."

 

Ob der Mensch von Geburt an gut ist, also mit einer weißen Weste hier ankommt, weiß ich nicht. Zumindest die Katholiken glauben an eine Erbschuld; sie glauben, daß der Mensch (aus einem anderen Leben?) zumindest ein paar dunkle Flecken mitbringt. Die sollen schleunigst durch einen Priester mit einem katholischen Reinigungsmittel ("Taufwasser") rausgewaschen werden.

 

Schöne Geschichte. 😇

Reife

 

 

 

 

 

   Von der Natur aus gibt es weder Gutes noch Böses.

   Diesen Unterschied hat die menschliche Meinung gemacht.

 

    Sextus Empiricus (200 nach Chr.)

 

 

 

 

 

 

 

Schurken 

 

 

Im Leben stehen einem anständigen Charakter so und so viele Wege offen, um vorwärts zu kommen. Einem Schurken stehen bei gleicher Intelligenz und Tatkraft auf dem gleichen Platz diese Wege auch alle offen, daneben aber auch noch andere, die ein anständiger Kerl nicht geht. Er hat daher mehr Chancen, vorwärts zu kommen.  

Infolge dieser negativen charakterlichen Auslese findet eine Anreicherung der höheren Gesellschaftsschichten mit Schurken statt.

Das ethische Durchschnittsniveau einer Gesellschaftsschicht wird um so schlechter, je besser und einflussreicher sie gestellt ist. Nur dieser Umstand vermag die Tatsache zu erklären, warum die Welt nicht schon seit mindestens fünftausend Jahren ein Paradies ist.

Das muss man wissen, wenn man die Weltgeschichte verstehen will.                  

 – Hermann Oberth, Mathematiker und Physiker

 

Ich kenne die „Folge“-Theorien von Mathematikern nicht, aber hier handelt es sich wohl um ein Glaubensbekenntnis.  Denn die Triebfeder dessen, was hier mit „Schurke“ bezeichnet wird, ist in der Gesellschaft einigermaßen gleichmäßig verteilt. Ihre Absicht: 

 

 

Mit geringstmöglichem Aufwand

größtmöglichen Reibach machen

 

 

Dieser Wunsch hat viele

Zweige, hier mal drei davon:

 

* RÄUBER (illegale Risiko-Variante)

* BROKER            (legale Risiko-Variante)

* LOTTOSPIELER (risikolose Zufalls-Variante)

 

Der Lottospieler will der größte unter den Schmarotzern sein: Weder Aufwand, noch Risiko. Bei ihm klafft die Schere zwischen Einsatz und erwartetem Gewinn am weitesten auseinander. Er ist es auch, der sich einen hohen Zinsertrag erhofft: Das Geld soll "für ihn arbeiten".

 

Es ist uns also nicht geholfen, wenn wir Feindbilder basteln:

 

Feindbilder dienen nicht

...der Wahrheitsfindung.  

 

Es ist auf der Welt nichts unmöglich,

man muss nur die Mittel entdecken,

mit denen es sich durchführen lässt.

 

Hermann Oberth