Altruismus <versus> Egoismus ? 

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"Unsere Selbstsucht ist nicht mehr als ein animalischer Instinkt." 

 

...Henri-Frédéric Amiel

Sie gründet auf Angst.

 

"Wahre Menschlichkeit beginnt für den Menschen erst mit der Selbstaufgabe."  

...Henri-Frédéric Amiel

Altruismus & Egoismus:

Beide haben einen pathologischen Anstrich.

 

 

* Der Altruist mag die Idee:

„Der Andere ist wichtiger als ich selbst.“

 

* Der Egoist mag die andere Idee:

„Ich bin wichtiger als irgend jemand sonst.“

 

 

Die Gesundheit liegt in der Mitte. Alle sind gleich gültig:

„Niemand ist wichtiger oder unwichtiger als ich selbst.“

 

Was immer uns an der Oberfläche unterscheidet, ob „reicher“ oder „ärmer“, oder was auch immer: Es ist immer das selbe Selbst.

 

Mitgefühl und Fürsorge für andere

schließt mitfühlendes und fürsorgliches

Verhalten in Bezug auf uns selbst nicht aus.

 

Auch mit uns selbst sollten wir „Gut Freund“ sein.

 

 

 

 

Liebe

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Was aus Liebe getan wird,

geschieht immer

jenseits von Gut und Böse.

 

~ Friedrich Nietzsche ~

 

 

...denn Liebe geschieht in einer höheren Dimension.

  

Gut & Böse = sind moralische Begriffe der sozialen Ebene.

 

Moral ist ein Hilfskonstrukt für die untersten Ebenen menschlichen Miteinanders; sie dient einer Gesellschaft so lange als Krücke, wie die Liebe nicht regiert.

 

Wo Liebe ist,

wird keine Moral gebraucht.

 

Liebe ist größer als jede Moral; sie kennt weder gut, noch böse. Für Bewertungen ist der Verstand zuständig und der versteht nichts von Liebe. Die Liebe aber... wirkt jenseits des Verstandes.

 

Einwand: "Die "wahre Liebe", ist doch keine Einbahnstraße."

 

Die "wahre Liebe" gibt es nicht.

 

Entweder fließt Liebe, oder jetzt grad halt nicht. Den Liebesstrom haben wir so wenig in der Hand wie den Lufthauch.

 

Mit "wahre Liebe" sind eigentlich „starke Gefühle“ gemeint. Aber auch starke oder schwache Gefühle entziehen sich der Macht unseres Willens, Handelns, Entscheidens. Gefühle sind in stetem Wandel. Heraklit sagt das so:

 

Wir

können

nicht zwei mal

in den selben Fluß steigen.

 

Der Liebe... 

sind wir ausgeliefert.

 

Einwand: „Es existiert folgende uralte, zeitlose Definition für die Liebe.“

 

Das Alter einer Äußerung ist kein Indiz – weder für ihre Relevanz, noch für ihren Wahrheitsgehalt.

 

Die Veritas ist kein Cognac,

der erst mit den Jahren reift.

 

Wahrheit

ist zu jedem Zeitpunkt

und zwar sofort... die Wahrheit.

 

Einwand: „Liebe verbindet."

 

Liebe verbindet nicht,

Liebe löst auch nicht,

Liebe „tut“ gar nichts.

 

Es gibt Menschen, die versuchen sich zu (ver)binden, „bis der Tod sie scheidet“. Sie haben Angst, daß ihre – sich derzeit gut anfühlende – Beziehung sonst nicht so lange durchhält. Wäre diese Angst nicht, bräuchte es keine Ehe-“Schließung“.

 

Liebe ist keine Verschluß-Sache. Es ist das unbewußte Wissen um die Endlichkeit von Empfindungen, es ist das Wissen vom steten Wandel der Gefühle, das solche Rituale gebiert. Mit Liebe... hat das nichts zu tun.

 

Die Liebe kennt keine Bindung

und erkennt keine Bindung an.

 

★ Bindungen, Einschränkungen gehören dem Körperlichen an 
★ Gefühle sind Sache unseres Emotional-Körpers
★ Wünsche: Angelegenheit des Verstandes

 

★ Liebe geschieht jenseits von all dem

 

Einwand: „ganz egal ... welche Art von Liebe“

 

Welche „Arten von Liebe“ gibt es denn... deiner Beobachtung nach? Nach meiner Beobachtung gibt es nur eine Liebe. Die „anderen Arten“ sind etwas ganz anderes (Sehnsüchte, Spaß an der Lust, Emotionen, verschiedene Liebhabereien, Angst...), aber nicht Liebe.

 

Einwand: „Dieses "jenseits von Gut und Böse" leuchtet mir nicht ein, denn das kann nur leblosen, bzw. unbewussten Prozessen zugeordnet wer-den.“

 

Daß du den Ort „jenseits von gut und böse“ (noch) nicht kennst, bedeutet nicht, daß es ihn nicht gibt. Es ist ein meditativer Ort, jenseits aller (moralischen Be-)Wertungen.

 

Jenseits von richtig und falsch...

liegt ein Ort. Dort treffen wir uns. 

so sagt es der Mystiker

Dschalâl-ed-dîn Rumî

 

Jiddu Krishnamurti nennt eine solche Fähigkeit, zu beobachten – ohne zu werten, „die höchste Form menschlicher Intelligenz“.

 

Einwand: „Man darf die Moral nicht abschaffen.“

 

Ja, in Bezug auf die unbewußte Masse der Menschen hat die Moral – neben der Rechts-Ordnung – eine wichtige befriedende Funktion.

 

Einwand: „Auch lieben sollte man mit einiger Intelligenz.“

 

Das Problem dabei ist: Sowohl die Liebe, als auch die Intelligenz, sind größer als wir. 🙂 Wir können die Liebe also nicht handhaben, denn...

 

WARE  "Liebe" gibt es nicht.

 

Und wir können auch die Intelligenz nicht handhaben. Aber beiden Phänomenen gegenüber können wir uns öffnen.

 

"Lieben mit Intelligenz..." das ist fast ein bißchen witzig, 🙂 denn in der Liebe... genießen wir bereits die Gipfel der Intelligenz. Liebe ist pure Intelligenz.

 

Wenn wir aber glauben, wir könnten die Liebe wie ein Werkzeug „gebrauchen“, sind wir schief gewickelt, denn dann sind wir gerade sowohl aus der Liebe, als auch aus der Intelligenz... herausgefallen. Unsere Angst vor Kontrollverlust läßt gerne solch einen Quatsch aufkommen. Alles Mögliche läßt sich kontrollieren, zum Beispiel das Verhalten von Menschen, aber nicht... die Liebe.

 

Einwand: „Alles was Du tust, tust Du immer aus guter, oder böser Motivation.“

 

Hilfreicher ist eine etwas andere Fragestellung: „Tue ich das, was ich gerade tue, aus Liebe oder Freude, oder ist das, was ich gerade jetzt tue, letztendlich Angst-motiviert?“ Um das herausfinden zu können, bedarf es einer guten Portion Klarheit und... etwas Mut.

 

 

 

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Freie Liebe 

 

 

Liebe kann man erbetteln, erkaufen, geschenkt bekommen, auf der Gasse finden, aber rauben kann man sie nicht.“

Hermann Hesse

 

Hier sind wir nicht ganz einig, denn das ist - bei aller Liebe - nicht wahr:

 

Wir können alles Mögliche

erbetteln, aber keine Liebe.

 

Ja, es kann sein, daß du irgend etwas erbettelst und du bekommst Liebe. Doch dann kommt sie aus freien Stücken und nicht aufgrund deiner Bettelei.

 

Du kannst Liebe auch nicht erkaufen. Du kannst die körperliche Zuwendung eines Masseurs erkaufen, das ist üblich. Sollte dabei auch Liebe fließen, bekommst du sie gratis.

 

Andererseits...

kannst du noch so viel drauflegen: Wenn sie nicht fließt, läßt sie es.

 

Oder meinst du die sexuelle Begegnung? Die kannst du allerdings erkaufen, denn hier geht es um körperliche Zuwendung.

 

Daß dabei viel Liebe fließt, halte ich einerseits zwar für eher unwahrscheinlich, ist andererseits aber auch nicht ausgeschlossen.

 

Liebe bekommen wir
immer nur geschenkt.

 

Ausschließlich!

 

Und wir finden sie überall fließen: Auf der Gasse, selbst in „hohen Häusern“ und in "Freudenhäusern"; denn es gibt keinen Ort der Welt, wo sie nicht fließen kann, aber:

 

Liebe entzieht sich den

Gesetzen des Handels!

 

Dienstleistungen aller Art sind wie Waren den Gesetzen des Handels unterworfen, doch die Liebe ist immer und überall absolut frei.

 

Und ja: Rauben kann man Liebe genauso wenig, wie man Intelligenz rauben kann.

 

 

 

 

In Wahrheit

ist es das Leben, das gibt,
während ihr, die ihr zu geben vermeint,

nur Zeugen seid.

~ Khalil Gibran ~