Intelligenz und/oder Lesen 

 

  

 

Warum so viel lesen?

 

Gibt es denn jemanden,

der durch Lesen

weise geworden wäre?

 

Noch nie davon gehört.

 

 

Frank Zappa, Zeit, Nirmalo
Quelle: http://little-zensations.tumblr.com

 

 

 

 

Übliches Lesen

 

 

Lesen birgt die Gefahr von Verstopfung.

 

Mittels Lesen stopfen wir alle unsere atmungsaktiven neuronalen Poren mit Glaubenskonzepten anderer Leute zu. Dabei sind doch die Glaubens-Konstrukte von gestern (die eigenen inclusive), schon heute... nichts als Müll.

 

 

 

 

Bildung

 

 

Natürlicher Verstand kann fast

jeden Grad von Bildung ersetzen,

aber keine Bildung den natürlichen Verstand.

 

(Zitat 1)

 

Mein PC ist seehr gebildet! Was der alles weiß! Er hat aber nicht das, was du, Arthur, den „natürlichen Verstand“ nennst.

 

Ich übersetze/tausche „natürlichen Verstand“ mal mit "Intelligenz".

 

Jedes Wissen und jede "Bildung" (was immer das auch sei) hat Erbsengröße gegenüber der Weisheit.

 

Es wird möglicherweise als unangenehm empfunden, aber es ist so:

  

Weisheit  

kommt ohne jedes Wissen aus.

 

 

Intelligenz

kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen,

aber keine Bildung die Intelligenz.

 

 

 

 

Höheres Lernen 

 

   

Einwand: „Lernen -als lebenslanger Prozess- und Lesen sind untrennbar miteinander verbunden.“

 

Durch Lesen (Anhäufen von Informationen) lernen wir nicht besonders viel. Denn Lesen ist im Wesentlichen lediglich eine Anpassungsleistung.

 

Lernen mittels

Einschaltung der Intelligenz.

 

Diese höhere Form des Lernens geschieht

ausnahmslos in eigenverantwortlicher Selbständigkeit.

 

In den Schulen wurde uns das Lesen anderer Leute Texte beigebracht, nicht aber das eigenständige Denken.

 

Wir lassen doch auch nicht „laufen“, obwohl wir gesunde Beine haben. Wir nehmen nicht mal ein Taxi, wenn wir selber fahren können. Aber komischerweise lassen wir „denken“, obwohl wir alle gesunden Voraussetzungen dafür zur Verfügung haben..., selber denken zu können.

 

 

 

4nf4ng5 h1lf7 un5 d45 L35en

b31 d3r Förd3rung d3r 1n73llig3nz.

 

5p4373r 157 L353n 31n Z31ch3n d4für,

d455 35 n1ch7 funkt1on13r7 h47. 

 

~ N1rm4lo ~

  

 

 

 

Intelligentes Lesen 

 

   

Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu

großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten. 

(Zitat 2)

 

Die Betonung liegt hier auf „verstehen“ und nicht auf "lesen" !

 

Das Erlernen von Lesen beansprucht nur einen sehr geringen Teil der Intelligenz. Und für das Lesen von Büchern und Zeitungen wird auch nur eine rudimentäre, fast abgestorbene Form der Intelligenz benötigt.

 

Wer (zu lesen) versteht,

besitzt den Schlüssel !

 

Derjenige besitzt den Schlüssel, der sich der - jedem von uns immanenten - Intelligenz in ihren höheren Formen öffnet.

 

Wer diesen „besitzt“, versteht aber nicht nur zu lesen, er versteht auch zu hören und er versteht, zu sehen.

 

Dieser Schlüssel bietet uns die Möglichkeit, weit mehr zu lesen, als geschrieben wurde, mehr zu hören, als gesagt wurde und natürlich auch mehr zu sehen, als uns gezeigt wird. 

 

Ob wir mit innerer Offenheit und zurückgetretenem Ego-Verstand, oder ob wir mit dem abgleichenden und urteilenden Gedächtnis-Verstand etwas lesen, das macht den Unterschied.

 

 

-ڿڰۣ-ڰۣ——

 

 

 

Intelligente Anregung

 

 

Es gibt nicht nur eine einzige Methode des Zuhörens, nicht nur eine des Lesens und eine des (Fern-)Sehens.

 

Mit dem Zuhören und Lesen, wie wir es in den ersten Schuljahren gelernt haben, nehmen wir Worte auf, Texte und Informationen, die wir versuchen "einzuordnen", indem wir alles... 

  1. mit der Erinnerung,

  2. mit eigenen Erfahrungen,

  3. mit bereits Angelesenem und

  4. mit unserem Wertesystem abgleichen.

 

Intelligentes Zuhören und intelligentes Lesen hat eine andere Qualität: Wir nehmen das Gesagte und das Geschriebene nicht nur mit dem intellektuellen Verstand auf, sondern wir bleiben in einem wertungsfreien Zustand und halten uns somit zusätzlich offen für a l l e ungesprochenen "Informationen", die uns die Rezeptions-Situation zu bieten hat. Und das ist eine ganze Menge!

 

Das heißt, wir aktivieren dabei nicht nur die linke Gehirnhälfte, den Intellekt und das logische Segment des Verstandes, sondern in besonderem Maße auch die rechte Seite. Damit öffnen wir auch... unser Sensorium für Intuition.

 

Das intelligente Zuhören (und Lesen) gelingt uns aber nicht, wenn wir alles sofort durch den Wertungsfilter passieren lassen – der uns inzwischen so selbstverständlich ist, daß uns seine Anwesenheit und seine Funktion gar nicht mehr bewußt ist.

 

Manch einer denkt sogar, er selbst sei diese Nebelwand, daß er also so sehr mit ihr identifiziert ist, daß er zunächst erst mal keinen inneren Abstand zu ihr gewinnen kann. So jemand wird aber keinen Mangel empfinden, denn:

 

Wir vermissen nicht,

was wir nicht kennen. 

 

Für das damit-vertraut-werden kann unter anderem die eine oder andere Meditationstechnik hilfreich sein und/oder auch ein paar einfache Achtsamkeitsübungen.

 

Sie sollte schnellstmöglich Einzug in die Schulen halten, die Unterrichtseinheit: Einführung in die intelligente Anregung.

 

 

 

Konfuzius, Lesen, Nirmalo

 MB

Wer gerne liest, läßt sich

auch gerne manipulieren.

 

Ausnahme bildet das intelligente Lesen: Die Wahrnehmung ist auf „fein“ gestellt, das Ego tritt zurück und du bist un-beeinflußt von Konditionierung und Einflüsterungen - einschließlich der eigenen. Ja, dann besteht die Möglichkeit, daß das Lesen... nicht verdummt.

 

Wahrnehmen

Denken

Lesen

 

Lesen ist das Aufsaugen von

Gedachtem... anderer Leute.

 

Es benötigt nicht viel Intelligenz.

 

• Das Selberdenken ist größer > als das Lesen.

• Das Wahrnehmen ist größer > als das Denken.

 

Denken und Wahrnehmen

ist zeitgleich nicht möglich.

 

Das Lesen benebelt das Denken und

Denken benebelt die Wahrnehmung.

 

Nicht nur auf eine einsame Insel, selbst ins Paradies würden die Nager (Leseratten) noch ein Buch mitnehmen ― wenn sie könnten.

 

Das Lesen ist gelenkte Verstandes-

Aufmerksamkeit durch den Autor.

 

Nicht selten hat dieser ein irgendwie geartetes Interesse, seine Botschaft, seine Meinung, seine Sicht auf die Dinge (gerne auch versteckt) an den Mann zu bringen. Das ist das Tor zur Manipulation.

 

Man muß schon sehr wach sein, um sie ausmachen und damit wirkungslos machen zu können. In der Schule waren wir zumeist noch nicht wach genug.

 

 

Ein guter Lehrer stellt mehr

Fragen als er Antworten gibt.

 

 

 

 

Reife

 

 

Ein Weisheitsbuch

ist nur für den Weisen ein Weisheitsbuch;

für alle anderen nur Belletristik, eine Ansammlung von Worten.

 

Wir müssen uns schon hoch auf die Ebene der Weisheit bequemen, wenn wir Weisheit als solche erkennen wollen.

 Reife

 

 

 

 

Das Beste... der Literatur 

 

   

"Jeder Narr kann wissen. Der Punkt ist zu verstehen."

(Zitat 4) 

 

Das Beste, was Literatur – welcher Art auch immer – leisten kann, ist eine lautere Einladung, ist die sanfte, fast unmerkliche Lockung des Lesers auf eine höhere Ebene der Geistigen Betrachtung.

 

Jetzt ist es nicht der Text, 

der den Wert ausmacht, es ist die Erhebung. 

 

Denn hier handelt es sich nun nicht mehr um das klassische Lesen, nämlich um die Aufnahme von Text und die Gedanken anderer, sondern eher um ein sich Öffnen des Geistigen Raumes.

 

Dieser ist zugleich ein kreativer, ein - auch im engeren Wortsinne - schöpferischer Raum. 

 

Und so ganz nebenbei geschieht ein höheres Verstehen.

 

Hier ist nicht das (niedere) Verstehen von Begriffen oder Sprach-Verstehen u.ä. gemeint, sondern das Verstehen auf einer Ebene, die dem Verstand unvertraut ist.  

 

 

Nicht so wichtig ist, 

w a s  wir lesen; entscheidend ist, 

auf welchem geistigen Niveau wir etwas lesen.  

 

 

 

 

 

Diejenigen unter euch, die immer noch zögern, die immer noch tastend suchen, die dieses Getümmel von Schmerz und Leid, Angst und Kleinlichkeit gefangen hält, mögen Bücher lesen, Schulen besuchen, die besondere Philosophien lehren, wo es Zeremonien und Einschränkungen gibt. Für jene aber, die sich einzig und allein nach Befreiung sehnen, gibt es keine Schule.

 

Jiddu Krishnamurti      

 

 

  

 

 

Zitat 1 = Arthur Schopenhauer, Zitat 2 = Aldous Huxley, Zitat 4 =  Albert Einstein