Mehrheit, Nirmalo

 

 

 

 

Mehrheit

 

 

Warum folgt man der Mehrheit? Etwa weil sie

Vernunft besitzt? Nein..., weil sie stärker ist. 

Blaise Pascal

 

Die Idee von „Mehrheit“ sorgt dafür, daß man – als Politiker – aus dem Schneider ist. Man fühlt sich legitimiert. Denn...

 

Mehrheit suggeriert – wegen ihres Nimbus von Genauigkeit, sogar mathematischen Exaktheit und ihrem letzten, scheinbar alles andere überstimmende Argument – Richtigkeit, aber:

 

Mehrheit ist keine

Garantie für das Richtige.

 

Wir räumen der „Mehrheit“ einen Wert ein, den sie nicht hat.

 

Mehrheit an sich hat keinen Wert. Sie ist eine mathematische Größe im Vergleich, mehr nicht. Der Begriff hat seine Berechtigung im Bereich der Objekte. Im Feld des Geistigen hat er nichts verloren.

 

Mehrheit ist kein

Indiz für Weisheit.

 

Alles was von Wert ist, Sinn, Intelligenz, sich für das Richtige entscheiden, hat mit Mehrheit nichts zu tun.

 

Mehrheit ist Mehrheit – mehr nicht. Daraus sollte nichts folgen.

 

Es ist immer eine Einzelperson, die die beste Idee hat. Ob sie dafür

eine Mehrheit bekommt oder nicht: Es ist und bleibt die beste Idee.

 

Die bessere Idee ist von Bedeutung,

nicht die Menge der Zustimmenden.

 

Demzufolge muß unser Augenmerk vorzugsweise auf der besten Idee liegen, also auf dem höchsten Wert. Erst in zweiter Linie muß nach intelligenten Lösungen zur Umsetzung geforscht werden, ohne dabei... das beste Ergebnis aus den Augen zu verlieren !

 

 

Wenn du merkst, daß du zur Mehrheit gehörst,

wird es Zeit..., deine Einstellung zu revidieren. 

Mark Twain 

 

 

 

 

Demokratische Verfahren

 

 

 

Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn!

Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen.

 

Man soll die Stimmen  wägen  und nicht zählen.

 

Der Staat muß untergehn, früh oder spät,

wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.

 

Friedrich Schiller      

 

 

Unechte Bürgerbeteiligung   

 

 

 

   Unecht = sind „Bürgerbeteiligungen“, wenn sie hauptsächlich

   psychologische Entlastungsfunktion haben („Überdruckventil“)

   und die Möglichkeit der Einflußnahme... auf ein Analphabeten- 

   Kreuzzeichen reduziert ist. 

 

 

  

 

Mobokratische Verfahren

 

Friedrich Schiller fragt: Was ist die Mehrheit? 

...und antwortet: Mehrheit ist der Unsinn!

 

Ja. Die albernen Plakat-Wahlen, sowie die sogenannten Volks-Entscheide sind beide keine echte Bürgerbeteiligung. Sie dienen vorrangig der Ruhigstellung. Beide sind sie aber äußerst primitive Formen der Entscheidungsfindung.

 

Die stärkste Möglichkeit der Einflußnahme via Abstimmung ist der überraschende Protest, ist das nicht kalkulierbare Massen-Votum.

 

 

Das Massen-Votum alternativ eingesetzt...

 

Ein Massen-Votum kann aber auch sehr hilfreich sein, wenn zum

Beispiel eine Massen-Stimmung ausgelotet und verstanden werden soll. Das Votum wäre dann ein Teil eines größeren analytischen Verfahrens. Voraussetzung wäre allerdings ein gut ausgeklügelter Fragenkatalog. Technische Voraussetzungen sind: Internet, Telefon und Briefkasten.

 

Das Besondere ist hier, daß das Votum die Entscheidungsfindung lediglich unterstützt, nicht aber die Entscheidung selbst vollzieht. Diese wird – weiterhin repräsentativ – in der Gruppe der Parlamentarier, beziehungsweise durch die Regierung gefällt.

 

Wichtig, denn auf diese Weise wird auch das...

  • kollektive Unbewußte mit einbezogen, aber die

  • Verantwortung bleibt wohlweislich (!) bei den entscheidenden Wenigen.

  

Friedrich Schiller konstatiert:

Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen.“

 

Das wird gelegentlich etwas anders, nämlich durch eine romantische Brille gesehen. Man spricht dann gerne (überhöhend) von „Schwarm-Intelligenz“. Die hatten wir vor 70 Jahren schon mal. Vögel und Fische nutzen einiges an Intelligenz in ihrer Schwärmerei. Bei uns Menschen handelt es sich dann aber meist um eine Art „Schwarm-Idiotie“.

 

Demokratie = Herrschaft des Volkes. Das ist symbolisch gemeint!

 

Wir haben die Gewalt dem Parlament und den Folgeorganisationen, alles in allem... dem Staat übertragen.

 

Wenn im Gericht gesagt wird: „Im Namen des Volkes“. bedeutet das ja auch nicht, daß jeder einzelne sein Urteil sprechen soll. Genau das... soll eben nicht passieren!

 

Vor einer tatsächlichen „Herrschaft des Volkes“...  sollten wir uns fürchten! Und Achtung: 

  • Echte (!) Bürgerbeteiligung und die
  • Herrschaft des Volkes sind zweierlei.

 

Im einen Fall wird das Höhere des einzelnen beteiligten Menschen frei gesetzt, im anderen... vorwiegend das Niedrige.

 

Die Bürgerbeteiligung fordert die Intelligenz des Einzelnen heraus; die Volksherrschaft die Emotionen und... das kollektive Unbewußte.

  

 

Friedrich Schiller warnt: Der Staat muß untergehn, früh oder spät, wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.

 

Wir müssen die Intelligenz anders nutzen – nicht über die Schwärmerei.

 

Eine an intelligenter Weichenstellung interessierte Gesellschaft bestellt auf intelligente Weise ihre intelligenzaffinen Abgeordneten in ein intelligent beratendes Parlament. 

 

 

Echte Bürgerbeteiligung – statt Plakatwahlen !

 

Plakatwahlen und Volksabstimmungen setzen sowohl im Inhalt als auch in der Form vorzugsweise auf die Dummheit der Menschen. Sie sind an Primitivität kaum zu überbieten.

 

Mittels Bürgerbeteiligung hingegen ist es jedem einzelnen Menschen möglich, in mündiger Weise eben auf Augenhöhe (!) an der Gestaltung teilzunehmen.

 

 

Friedrich Schiller fordert:

„Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen!“ 

 

Und genau das geschieht... mittels  e c h t e r (!) Bürgerbeteiligung:   

  

 

 

Echt = ist die Bürgerbeteiligung erst und nur dann, wenn (im   Prinzip*) jeder Einzelne in allen Bereichen an der Gestaltung teilnehmen kann und seine sach-bezogenen Einlassungen (nach Relevanz und Qualität) tatsächlich Einfluß finden. 

  

 

  

 

Beteiligungs-Recht schlägt Wahl-Recht

 

Sobald diese – mit der Würde des Menschen kompatible – Form der Bürgerbeteiligung etabliert ist, haben die beiden oben genannten (primitiven) Formen ihre Schuldigkeit getan. Sie sind obsolet. Sie können gehen, denn...  

 

Das Wahl-Recht ist für den einzelnen Bürger nur so lange von einer gewissen Bedeutung, wie er noch kein Beteiligungs-Recht kennt.

 Zur Echten (!) Bürgerbeteiligung

 

 

 

 

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*) Im Prinzip = Jeder, der möchte.

 

 

 

 

 

Alles Große und Gescheite

 existiert in der Minorität. 

  

Johann Wolfgang von Goethe 

 

 

 

 

 

Nirmalo, Bürgerbeteiligung,